Kapitel 13
Floette wartete ab. Nach 2 Minuten fühlte sie nach Snibunnas Puls. Floettes Herz machte einen Sprung. Snibunnas Herzschlag hatte sich wieder normalisiert. Auch ihre Atmung war wieder normal. Floette atmete erleichtert auf. "Es hat gewirkt!" Snibunna stöhnte. Dann öffnete sie die Augen. Sie sah zu Floette. "F- Floette...." sagte sie erschöpft. Sie wollte sich aufsetzen, doch Floette drückte ihre Hände auf Snibunnas Brust. "N- Nicht!" sagte sie. "Sonst wird die Bekämpfung des Giftes abgeschwächt!" Sie drückte Snibunna zurück auf den Boden. "Geht es dir besser?" fragte sie dann. Snibunna nickte. "Ja. Mir ist nur... etwas übel.", "Das verstehe ich... Du wurdest schwer vergiftet. Du brauchst ein wenig Ruhe, damit die Kräuter das Gift vollständig neutralisieren können!", "Kräuter?" Snibunna sah Floette fragend an. "Hast du mich etwa... behandelt?", "Ich habe Ahnung von Medizin, ja..." bestätigte Floette. "Und was ist mit Blubella und den anderen geschehen?" wollte Snibunna wissen. "Damhirplex und Wiesenior wurden von Waaty und Reptain besiegt..." sagte Floette. "Um Blubella habe ich mich selbst gekümmert." Snibunna nickte. "Ich dachte, du hattest Angst...", "Das hatte ich auch." sagte Floette. "Aber... Ich konnte euch nicht sterben lassen." Snibunna lächelte und schloss dann die Augen. "Du hast ein gutes Herz, Floette...." Floette blieb an ihrer Seite, bis Snibunna eingeschlafen war. Dann wendete sie sich Waaty zu. Er war übel zugerichtet und hatte ziemlich großen Schaden davongetragen. "Hmm... Er braucht Kraftwurzeln und Sinelbeeren..." murmelte Floette. Sie holte aus einem kleinen Beutel zerkleinerte Wurzelstückchen, eine Schale und Sinelbeeren heraus. Sie ließ die Wurzeln und die Beeren in die Schale fallen und zerstampfte sie mit einem Mörser. Die Bestandteile wurden zu einem Brei zerstampft. Dann gab Floette Heilpuder und Wasser hinzu. Das Gemisch wurde dünnflüssiger und erinnerte an eine Art Salbe. Floette trug ein bisschen davon auf Waatys Wunden auf.
Waaty spürte ein Brennen überall am Körper. Er öffnete die Augen. Das erste, was er sah, war Floettes Gesicht. "Floette..." sagte er. "Wo sind die anderen... Was ist mit Snibunna?" Floette lächelte warm. "Snibunna geht es besser. Sie lebt noch." Waaty setzte sich auf. Er sah sich um. Snibunna und Reptain lagen auf dem Boden. Beide schliefen. "Ein Glück..." sagte er. "Du solltest... dich noch nicht so viel bewegen!" warnte Floette. "Du siehst übel aus." Waaty ah an sich herunter. Er war übersäht mit Schrammen und Kratzern. "Mir geht es gut..." sagte er, jedoch glaubte er das nicht so wirklich. Floette sah ihn besorgt an. "Du siehst aber nicht gut aus... Hier, trink das." Sie reichte Waaty die Schale. "Es wird dir helfen." Waaty sah skeptisch auf das nicht sehr genießbar aussehende Gemisch. "Was ist das?", "Eine Mischung aus Heilkräutern und Wasser..." sagte Floette. "Aha..." Waaty trank etwas davon. Brechreiz machte sich in ihm breit. Das Zeug schmeckte ultra bitter und eklig. Das zeigte anscheinend auch sein Gesicht, denn Floette kicherte. "Tut mir Leid... Aber es wird wirklich helfen." Waaty trank alles auf, allerdings mit verzogenem Gesicht. Als er die Schale abstellte, hustete er. "Das schmeckt ziemlich... außergewöhnlich...", "Eklig wolltest du sagen." sagte Floette und kicherte. "Das hat Medizin so an sich." Waaty nickte. "J- Ja..." Er sah sich um. "Hast du... Blubella besiegt?", "Ja..." Floette nickte traurig. "Ich weiß nicht, was mit ihnen los ist..." Waaty sah sie bemitleidend an. "Und mein Zuhause.... Ich weiß überhaupt nichts mehr.", "Was ist denn mit deinem Zuhause passiert?" Floette schwieg. "Floette?" Floette sah wehmütig in die Ferne. "Es war schrecklich..." Sie schüttelte den Kopf. "Ich sollte das besser sagen, wenn die anderen Beiden wieder fit sind... Hilfst du mir, Damhirplex und die anderen wegzutragen?", "K- Klar...", "Oder nein... Ich kann das alleine. Ruh dich aus." Waaty sah Floette ratlos hinterher, als sie davon schwebte. "Was ist mit ihr los?"
Floette blieb vor Blubella in der Luft schweben. "Was ist nur... mit euch passiert?" Ihre Augen glühten schwach und Blubella wurde middels Psychokinese in die Luft gehoben. Floette brachte sie in das Grasfeld und bettete sie dann im hohen Gras nieder. Dasselbe tat sie mit Damhirplex und Wiesenior. Sie strich ihnen Grashalme und Dreck aus den Gesichtern. Dann drehte sie sich um. "Es tut mir so Leid..."
Als der nächste Tag anbrach, waren Snibunna und Reptain wieder auf den Beinen. "Snibunna!" Waaty fiel ihr um den Hals. Snibunna grinste. "Hey, mein Kleiner." Sie streichelte ihm über den Kopf. "Ich bin froh, das du okay bist!" sagte Waaty und presste sein Gesicht an Snibunnas Brust. Snibunna lächelte und legte ihm ihre Klauen auf die Schulter. "Ich auch." Reptain sah die beiden an. Waaty löste sich von Snibunna und sah zu Reptain. "Und du natürlich auch!" Reptain nickte nur abwesend. "Reptain? Alles okay?" fragte Waaty. "Hm? Ja, ja... Alles super...", "Lügner..." murmelte Snibunna. "Na los, sag, was los ist." Reptain seufzte und setzte sich auf den Boden. "Es ist nur, dass mich noch nie jemand umarmt hat. Meine Eltern sind früh gestorben." sagte er. "War nur ein bisschen neidisch. Aber das ist nicht schlimm, echt." Snibunna lächelte. "Reptain braucht auch nur Liebe." kicherte sie. Waaty lief zu ihm. "Das ist ja traurig..." Reptain zuckte mit den Schultern. "Das ist lange her... Es war... vor etwa 10 Jahren." sagte er. "Zur Zeit der Dunkelheit um den Disziplinberg herum.... Meine Eltern wurden von bösen Pokémon angegriffen und dabei getötet... Ich blieb zurück. Seid dem habe ich zurückgezogen im Wildwucherwald gelebt.", "Vor... 10 Jahren?" fragte Waaty. "Disziplinberg?", "Ach... unwichtig." murmelte Reptain. "Es ist so lange her... Ich habe die Trauer schon längst begraben..." Reptain spürte, wie zwei Arme sich um ihn legten. "Hm?" Er sah an sich herunter. Waaty hatte ihn umarmt. "Waaty... Das ist doch jetzt nicht nötig!" Er legte eine Hand auf Waatys Kopf. "Doch! Du brauchtest mal eine Umarmung! Wenn du nie eine bekommen hast... Ist das sehr traurig! Du tust mir sehr Leid, Reptain!" Reptain lächelte. "Hey... es ist schon lange Vergangenheit, Waaty... Sicher ist es nicht schön und der frühe Tod meiner Eltern hat mich echt runtergezogen... Aber jetzt ist der Schmerz verloren gegangen. Danke übrigens." Waaty ließ ihn los und grinste. "Kein Problem! Es ist schön, zu sehen, wenn ein Freund glücklich ist!", "Freund?" Reptain lächelte.
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