Kapitel 11
Evoli befand sich in einem dunklen Raum. Wasser bedeckte dessen Boden. Es schimmerte rot, jedoch wusste Evoli nicht, woher das Licht kam. Tropfen vielen von irgendwoher auf die seichte Wasserobefläche und gaben beim Auftreffen einen mysteriösen Ton von sich, der wie ein Echo verhallte. "Wo... wo bin ich? Ist das ein Traum?" Evoli sah sich um. "Du bist in deiner Seele." Das war eine Stimme. Sie klang warm und kalt zugleich. Es schien, als hatte die Stimme selbst zwei Gesichter. "Wer bist du?", "Ich bin die Dunkelheit." Der Raum, in dem Evoli sich befand, schien unendlich zu sein. Dunkelheit lag über ihm. Evoli ging darauf zu. Ihre Pfoten gaben ein platschendes Geräusch von sich, als sie die Wasseroberfläche immer wieder durchtrennten. Evoli konnte sehen, wie von der Dunkelheit, die den Raum verschlang, Rauch aufstieg. In diesem Rauch befanden sich lila- farbene Leuchtpartikel, die ein mysteriöses, kaltes Glühen von sich gaben. Evoli versuchte, durch die Dunkelheit zu sehen. Sie trat noch näher heran. Endlich konnte sie etwas sehen. Es war eine Gestalt, die in Ketten lag. Die Ketten verspühten diese Funken. Und um diese Gestalt tanzte die Dunkelheit. Die Gestalt hob den Kopf. Sie hatte rote Augen. "Ich bin deine Kraftquelle. Solange du mich hast, werde ich dich nähren." Evoli legte den Kopf zur Seite. Sie trat zurück. Plötzlich hörte sie Kirlias Stimme. "Hey, wach auf!" Sie wurde immer lauter und das Bild vor Evolis Augen verschwamm.
Evoli schlug die Augen auf. "Ah! Du hast geschlafen wie ein Stein!" sagte Kirlia. Evoli stand auf. Die Sonne ging gerade auf und das Morgenrot färbte den Himmel. "Der Morgen ist da. Wir sollten weiter gehen!" Evoli nickte. "Einverstanden. Je früher wir losgehen, desto früher erreichen wir das Milleniumtal!" Da erinnerte es sich an den Traum. Was war das? Es wirkte so real....
"Du bist ja so gedankenverloren... Ist was?" fragte Fritzelblitz. "Ach, nein! Ich habe grad bloß an was gedacht." Fritzelblitz nickte. Sie kämpften sich durch die Gräser zurück zum Weg.
Als sie ihn erreichten, sah Evoli etwas. Ein Pokémon mit langem, weißem Fell. Es stand auf dem Weg. Sein Fell wehte im Wind hin und her. Bevor Fritzelblitz und Kirlia es jedoch sahen, drehte es sich um und war verschwunden. "Was war das?" fragte Evoli. "Was war was?" fragte Kirlia. "ich habbe da eben ein weißes Pokémon gesehen!" Kirlia sah sich um. "Sicher?", "Ja, aber jetzt ist es weg.", "Vielleicht ist es ein Spion von Vulnonas Entführern." sagte Fritzelblitz. Kirlia schwieg. "Wie auch immer... wir müssen gehen." Evoli nickte. Schweigend folgten sie dem Weg, der sie Berg abwärts führte. Bald erreichten sie den Rand einer Klippe. Sie ahen hinab auf spitze Felsnadeln, die eine Einöde umschlossen wie einen Zaun. "Sind wir da?" fragte Fritzelblitz. "Ja." Kirlia nickte. "Kommt. Hier entlang." Kirlia folgte dem Weg weiter am Rand der Klippen entlang. Er schien um das Tal herum zu führen.
Nach einer Stunde führte der Pfad die Klippe herunter in das Tal hinein. Die Freunde folgten dem Weg und traten durch eine Lücke zwischen den Felsen in das Tal.
Es war verödet. Die Bäume trugen kaum noch Blätter. Wenn die welche hatten, waren sie mattgrün oder verwelkt, braun oder tot. Das Gras war vertrocknet. Der Boden war versanded und nur hier und da war grünes Unkraut zu sehen. Efeu wucherte an den alten, knorrigen Baumstämmen einiger Bäume empor. Viele der Bäume waren umgekippt. Abgebrochene Äste und Zweige lagen daneben. Und hinter ihnen ragten die schroffen Felsen empor. "Von außen würde man das hier für eine Zwillingsschwester des Alastals halten, nicht wahr?" fragte Fritzelblitz. Evoli nickte. "Hier stimmt etwas nicht." sagte Kirlia. "Die Natur hier... liegt im Sterben." Sie hob ein verwelktes Blatt vom Boden auf. "Die Dunkelheit hat sich hier eingenistet. Kommt, lasst uns gehen. Ich habe kein gutes Gefühl..." Sie liefen los, vorbei an einem See, dessen Wasser grünlich schimmerte und auf dessen Oberfläche Blätter und Schilf trieben. Sie passierten ein Blumenfeld. Die Blüten der Blumen waren schwarz und ihre Blätter abgestorben. Plötzlich ragten Gebäude vor ihnen auf. "Eine Stadt?" fragte Evoli. Ein verwittertes Schild ragte aus dem Boden. "Mithras" stand darauf. "Mithras? Das ist aber ein seltsamer Name...." meinte Fritzelblitz. "Hm....." Kirlia überlegte. "Lasst uns rein gehen und die Bewohner fragen, ob sie Vulnona gesehen haben!" sagte Evoli und sah ihre Freunde an. Fritzelblitz nickte, Kirlia zögerte jedoch. "Was ist los?" fragte Evoli. "Ich weiß nicht... Irgendwas Seltsames liegt in der Luft.", "Bitte, Kirlia! Du weißt, wie wichtig es mir ist..." Kirlia seufzte. "Na gut..."
Und somit betraten sie drei Freunde die Stadt Mithras. Die Häuser waren allesamt aus Backstein gebaut, was ihnen eine klobige Form verlieh. Einigen Häusern fehlten Ziegel, diese lagen zerschmettert auf dem Boden. Die Fenster einiger Häuser waren zersplittert oder hatten Sprünge. "Hallo?" rief Evoli. Nichts. Es war mucksmäuschenstill. "Sieht so aus, als wäre hier keiner." sagte Fritzelblitz. Evoli hielt vor einem Haus an und sah durchs Fenster. Sie sah Holzdielen, die den Boden bedeckten. Sonst nichts. "Hallo?" rief sie noch mal.
"Wer ist da?", "Hast du was gesagt, Kirlia?" fragte Fritzelblitz. "Nein. Ich war das nicht..." Plötzlich wurde sie blass. Eine violette Gestalt schwebte auf sie zu. "Eindringlinge? Soetwas sieht man hier selten..." sagte die Gestalt. "Ich bin Alpollo." Plötzlich nahmen sie überall Bewegungen war. Aus jeder Ecke kamen Geister hervor, die die Freunde umringten. "Mithras... ist eine Geisterstadt..." sagte Kirlia atemlos. "Das stimmt, Kleine." sagte das Alpollo. voli trat vor. "Ich habe eine Frage an euch!" Es sah die Geister an. "Habt ihr ein Pokémon namens Vulnona gesehen? Ein Fuchspokemon mit goldenem Fell und neun Schweifen?" Ein Gemrumel ging durch die Geister. Viele Stimmen flüsterten gleichzeitig aufeinander ein. Dann schwebte ein Banette nach vorn. Alles verstummte wieder. "Das wissen wir nicht." sagte Banette. "Einige behaupten, sie haben es gesehen, andere nicht.", "Und du?" fragte Evoli. "Sag ich nicht, heheh!" sagte Banette mit einem Lächeln. Evoli ließ den Kopf hängen. "Habt ihr jetzt alle eure Fragen gestellt?" fragte Alpollo. "Falls das der Fall ist, dann werden wir uns jetzt eure Seelen holen.", "Was?" Evoli trat entsetzt zurück. Plötzlich flogen Blätter in die Geisterreihe vor ihnen. Kirlia hatte ein Zauberblatt auf sie geschleudert. "Lauft!" rief sie. Evoli und Fritzelblitz rannten los. Die Geister folgten ihnen johlend und schimpfend. Fritzelblitz sah sich um. Kirlia war nicht mehr da.... "Kirlia???" rief er.
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