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𝟐 | hoffnung

»Hey, pass doch auf, du Penner!«, fauchte der Türvorsteher, als Sukha an ihm vorbeirauschte. Um ein Haar währe er gestolpert, fing sich aber noch. »Und außerdem, hier darf nicht jeder rein! Komm zurück, du kleiner-«

Nachdem Shari einmal demonstrativ gebrüllt hatte, hielt der junge Mann den Mund. Sukha würdigte ihn keines weiteren Blickes und stampfte auf die große Tür am Ende des Flures zu. Sie war aus Silber gebaut und glänzte so grell, das er kurz die Augen schließen musste. Eine Welle des Ekels durchfuhr in. Dieses Gebilde war ein perfektes Zeichen für die Arroganz der Menschen.

»Und, was denkt ihr, abbrennen oder mitspielen?«, murmelte er in die Richtung seines Teams, das um ihn herum stand. Sharis feurig glänzende Augen leuchtete kurz auf. Wahrscheinlich stellte er sich vor, alles hier in Schutt und Asche zu legen. Bei diesem Gedanken hoben sich auch Sukhas Mundwinkel, zumindest ein bisschen.

»Kirlia«, meinte Clee nachdringlich. An der Art, wie sie zu der Tür starrte, sagte alles. Sie wollte, dass er mitspielte und jetzt endlich reinging. Natürlich. Was auch sonst? Er war eine Marionette, dass hatte ihm seinen Schwester oft genug gesagt. Und Marionetten taten nichts, das nicht im Skript stand.

Seufzend überwand er die letzten Meter Distanz und drückte die Klinke nach unten. Langsam schob er die Türflügel auf. Und wäre beinah rückwärst zurückgesprungen.

Die Musik, die ihm entgegenschallte, war dröhnend laut wie ein Presslufthammer und rammte wie eine Bohrmaschine Löcher in seine Gedanken. Die heiße, drückende Luft, die aus dieser lebendig gewordenen Hölle entwich, stank nach Alkohol, Schweiß und zu vielen Menschen. Und die blitzenden Lichter, die ihn für ein paar Sekunden erblinden ließen, waren wie Pistolenkugeln für seine Augen.

Kurz war Sukha sich sicher, auf der falschen Party gelandet zu sein. Er hatte niedrige Erwartungen gehabt, wirklich niedrige, aber ... dieser Raum war schlimmer als alles, das er sich hatte vorstellen können. Keine hundert Pampross' würden ihn da rein kriegen.

Dann stupste Clover ihn an. Ihre großen, blauen Augen sahen ihn ermutigend an, und sie musste nicht einen Ton von sich geben, um ihre Botschaft zu übermitteln. Alles wird gut. Mit zusammengebissenen Zähnen legte er wieder eine Hand auf die Türklinke. Die Tür hatte er reflexartige geschlossen, als ihn der Schwall von Impulsen getroffen hatte.

»Amias hätte mir wirklich Verstärkung schicken sollen«, murrte er leise und holte noch einmal tief Luft. Das war nicht sein erste Party dieser Art. Er war schon auf sage und schreibe zwei solcher Feste gewesen, und das hatte er ja auch überlebt. Warum sollte diese besonders schlimm werden?

Weil hier jeder dein Feind ist?, merkte seine innere Stimme an, noch während Sukha eintrat. Er ignorierte diese Warnung. All die Menschen und Pokemon hier waren Feinde von Sukha Melione, das war wohl richtig. Aber ab jetzt war er Ambrose Lione, chaotischer Forscher mit einer großen Interesse an Pokemon, und wenn der Plan aufging, würden alle hier ihn preisen und lieben.

Cadence war gerade dabei, mit Liv über Pokemon und ihre Rolle in der Apokalypse zu diskutieren, als sie plötzlich den Blick zur Seite wandte. Erst begriff er nicht, wen oder was sie beobachtete - hier war einfach zu viel los, zu viel Licht, zu viele Menschen - doch dann bemerkte auch er den etwas finster drein guckenden Neuankömmling, der gerade durch die Tür trat.

 Neugierig musterte er den jungen Mann, glich sein Aussehen mit den Bildern ab, die er noch im Kopf hatte. Er brauchte nicht lange, um sich zu erinnern - diese nebeligen, fast schon geisterhaften Augen hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt, zusammen mit dem ungewöhnlichen Namen, den sein Teammitglied trug.

Ambrose Lione. Ein außergewöhnlich junger Forscher, der durch seine Arbeit mit tollwütigen Pokemon schon früh großes Ansehen gewonnen hatte. Er hatten den Ruf, etwas chaotisch, eigentlich aber nett zu sein.

Gerade sah er eher so aus, als ob er am liebsten alle in diesem Raum umbringen würde. In seinen Augen war keine Spur von Nettigkeit zu erkennen, nur ein glühender Funken Abscheu. Nein, kein Funken. Eine Stichflamme.

»Ist das der Forscher, der in den Akten als 'nett' beschrieben wurde?«, hörte er Liv neben sich fragen. Mit einem belustigten Schnauben nickte er. So unglaublich es auch klang, dieser mordlustige Zu-spät-Kommer musste Ambrose Lione sein. Außer sein Gedächtnis hatte spontan entschieden, überhaupt nicht mehr zu funktionieren.

»Da bin ich aber schon auf die Anderen gespannt. Wenn das 'nett' ist, was erwartet uns dann wohl bei 'unfreundlich'?«

Er nickte mit in Falten gelegter Stirn und wollten den Blick abwenden, so wie Liv es auch getan hatte. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Es war, als ob ihn das gequälte Lächeln des Fremden fesselte. Und, wenn er ehrlich war, wollte er eigentlich auch gar nicht weggucken. Er wollte sehen, was Ambrose tun würde, und vielleicht auch seine Aufmerksamkeit wecken, ganz ohne ihn ansprechen zu müssen ...

»Mister Eveir? Dürfte ich sie kurz sprechen?«

Cadence schrak hoch. Für einen Moment hatte er vergessen, wo er war, weshalb er hier war. Für einen dummen, naiven Moment hatte er die Aufmerksamkeit schweifen lassen, und dafür strafte ihn jetzt der kalte Blick seines Vorgesetzten, Mister Cassilian Sunway. Dem Präsidenten von Horizon City.

Er schluckte.

»Natürlich, Sir. Worum geht es?«, brachte er mühsam hervor. Er mochte diesen Mann nicht. Wirklich nicht. Jeder seiner Blicke war wie ein Speer und bohrte sich direkt durch jede Mauer, egal wie dick sie war. Es war unmöglich, Geheimnisse vor ihm zu haben. Da war Cadence sich sicher.

»Um etwas Wichtiges. Etwas, das nur den Leiter der Expedition etwas angeht«, erwiderte Mister Sunway. Seine Augen streiften Liv, die gerade ganz unauffällig an ihrem Drink nippte. Sie sah zwar in eine ganze andere Richtung, doch trotzdem war es offensichtlich, dass sie lauschte. Wer konnte es ihr auch verübeln? Menschen waren halt von Natur aus neugierig.

»Ich verstehe«, sagte Cadence und setzte sich langsam in Bewegung, in Richtung Tür. In ihm wehrte sich alles gegen den Gedanken, mit Mister Sunway alleine zu sein. Was, wenn der Präsident eine besser Besetzung für seine Position gefunden hatte? Niemand würde merken, wenn er verschwand. Niemand würde es interessieren. 

Nervös strich er mit dem Finger über den Pokeball, der wie immer an seinem Gürtel hang. Ganz stimmte das nicht. Seine Pokemon würden ihn beschützen, da war er sich sicher. Sie würden nicht zulassen, dass er einfach verschwand. Seine andere Hand verschwand in seiner Bauchtasche und legte sich ganz automatisch um den Griff seines Messers. Wenn er verschwand, dann auf jeden Fall nicht ohne sich zu wehren.

»Mister Eveir, kann es sein, dass sie nervös sind?«

Wieder erschreckte die tiefe Stimme des Präsidenten ihn höllisch, so sehr, dass seine Hand ausrutschte und über die Klinge des Messers rutschte. Mit zusammengebissenen Zähnen unterdrückte er einen Aufschrei. Sunway durfte auf keinen Fall merken, dass er bewaffnet war.

»Nur ein wenig. Meine Aufgabe ... sie ist sehr anspruchsvoll. Ich will niemanden enttäuschen«, antwortete er lächelnd. Ach, was eine schöne Lüge das doch war.

»Tatsächlich? Nun, das ist sehr verständlich. Von Ihrer Aufgabe hängt schließlich einiges ab.«

Cadence hasste die Art, wie der Präsident ihn musterte. Wie eine Maschine, bei der noch nicht klar war, ob sie einen Defekt hatte oder nicht. Bei der noch nicht klar war, ob sie in den Müll gehörte oder nicht.

»Und wenn ich dem, was ich höre, glaube schenken darf, ist der Erfolg ja auch für Sie persönlich sehr wichtig, nicht wahr?«

Sunway lächelte. Doch nicht auf einen nette Art. Seine gebleckten Zähne erinnerten eher an ein Raubtier, das seine Beute belächelte. Cadence fühlte, wie Blut aus seiner Wunde lief, als er die Hand zur Faust ballte. Er war keine Beute. Niemals.

Trotzdem antwortet er nicht und sah nur stumm auf den Boden.

Vor der großen silbernen Tür blieb er stehen und hob seine freie Hand, um die Klinke durchzudrücken. Doch bevor er das kalte Metall überhaupt  berühren konnte, hatte der Präsident das Tor schon aufgedrückt und hielt es offen. Mit einer galanten Geste zeigte er nach draußen, in den nachtschwarzen Flur, der sich perfekt für einen Anschlag eignet. Cadence wurde übel.

Langsam stolperte er nach draußen. Das Licht, das plötzlich durch den Gang schoss, erschreckte ihn schon zum dritten Mal an diesem Abend so sehr, das er zusammenzuckte. Niemand war hier. Außer er und Sunway, der die Tür lautlos zuzog. Er war gefangen.

An den weißen, sauberen Wänden befand sich kein einziges Fenster. Kein Fluchtweg. Und bis zum Ausgang waren es locker 50 Meter. Der Präsident hatte ihn in der Falle, wie ein Kaninchen. Das Atmen fiel ihm auf einmal schwer. Er war doch Beute. Und jetzt würde er sterben.

»Beruhigen Sie sich, Mister Eveir. ich bin nicht hier, um Sie zu verletzen«, kam es von hinter ihm, und eine kräftige, große Hand legte sich auf seine Schulter. Jede einer Muskeln spannte sich bis zum Äußersten. Er konnte nicht mehr atmen. Nur ein jämmerlich Japsen drang aus seiner Kehle, als er zur Seite stolperte.

Er wollte nicht sterben. Nicht hier. Nicht so. Nicht alleine. Auf keine Fall. Jemand musste ihm helfen. Irgendjemand musste doch hier sein. Er öffnete den Mund, um zu schreien, aber es kam kein Ton heraus.

»Mister Eveir, geht es ihnen gut?«

Nein, nein, ihm ging es nicht gut. Alles drehte sich. Er konnte nicht atmen. Seine Ohren rauschten. Es war alles zu viel, zu laut, zu gefährlich. Sie würden ihn töten. Er würde sterben. Tot, tot, das war er. Tot wie ein Stück Beute. Nein, nein, nein. Er war keine Beute. Er war keine Beute.

»Cadence? Du musst atmen. Es ist okay. Ich bin hier, um zu helfen.«

Er hob zitternd den Blick. Warum war er auf dem Boden? So war es viel einfacher, ihn anzugreifen. Er musste aufstehen. Er musste weg. Sonst würden sie ihn töten. oder, noch schlimmer, ihn zurückbringen. Er wollte nicht zurück. Oh Gott, nein, auf keinen Fall. Hecheln sank er gegen die Wand. Er wollte nicht dahin zurück. Niemals.

Noch einmal schnappt er nach Luft, doch da war ein riesiger Klumpen, der seinen Hals verstopfte. Er schaffte es nicht. Er würde sterben. Er würde-

»Cadence, sie mich an. Es ist gleich vorbei.«

Er wusste nicht, wer da sprach, aber ihre Stimme klang beruhigend. Angenehm. Als ob sie nicht hier war, um ihn umzubringen oder dahin zurück zu bringen. Zitternd hob er den Kopf.  Ein dunkles, blaugrünes Auge. Ein blasses, fast schon weißes Auge. Ein sanftes, beruhigendes Lächeln. 

Langsam beruhigte sich sein Atem wieder und er sank keuchend in sich zusammen. Ihm war viel zu warm und seine Hände waren beide schweißnass. Sein Herz pochte wie nach einer kilometerlangen Flucht, so schnell, das er kurz Sorge hatte, es würde explodieren.

»Haben Sie hier irgendwo ein ruhiges Zimmer?«

Er hörte die Stimmen zwar, doch sie waren weit, weit weg. 

»Nein.«

»Dieses Haus ist riesig. Es wird sich doch wohl ein Zimmer finden-«

»Ich kann nicht erlauben, dass zwei Fremde im Haus des Präsidenten herumschnuppern. Hier werden wichtige, geheime Akten gelagert.«

 »Ach, und die sind wichtiger als ein Menschenleben?!«

Obwohl er alles nur wie durch ein verschwommenes Glas sah, erkannte er, das Liv wütend war. Langsam wurde seine Sicht wieder klarer. Er sah auf seine zitternden Hände.

Es war schon wieder passiert. Wie jedes Mal, wenn er alleine mit einem Mitglied der Regierung war. Wie jedes Mal, wenn er keinen Fluchtweg sah. Schluckend ballte er die Hände zur Faust, ließ es aber gleich wieder sein. Seine Muskeln fühlten sich an wie Watte.

»Mir geht es gut, Liv. Danke für deine Hilfe«, brachte er mit brüchiger Stimme hervor und zog sich mit wackeligen Beinen nach oben. Dem Blick des Präsidenten wich er aus. Allein der Gedanken, darin nur Abscheu und Wut zu finden, ließ seinen Herz wieder schneller schlagen. Er durfte diese Position nicht verlieren. Aber wie konnte die Regierung jemanden einstellen, der kaum mit jemandem allein sein konnte, ohne in Panik auszubrechen?

Als er Livs Blick traf, begegnete ihm dort überraschenderweise keinerlei Abscheu oder Belustigung. Sie musterte ihn nur besorgt, als ob es okay wäre, einfach mal so Panik zu bekommen. Dabei war es doch völlig lächerlich. Hier war nichts gefährliches. Absolut gar nichts, nur ein Gang ohne Ausgänge.

»Gerne. Euer Gespräch werdet ihr leider auf später verschieben müssen, Sir«, sagte sie an den Präsidenten gewandt. Cadence bewunderte sie für ihren Mut. Doch noch mehr war er ihr dankbar. Ihm hatte noch nie jemand geholfen, nicht so wie sie. Alle hatten immer gesagt, stell dich nicht so an, du brauchst keine angst zu haben

Sie war die erste, die ihn ernst genommen hatte.

»Kommst du, Cadence? Wenn es keinen ruhigen Raum gibt, gehen wir eben raus.«

Er wusste nicht warum, aber er folgte ihr, ohne ihre Worte weiter zu hinterfragen. Sie hatte etwas an sich, das ihm sagte, das er ihr vertrauen konnte. Wenn sie ihm hätte schaden wollen, hätte sie es außerdem längst tun können.

Draußen angekommen ließ Liv sich auf eine der Stufen nieder und seufzte.

»Ich wusste nicht, das der Präsident so schlimm ist.«

  

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