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4 | anders

Sukha zischte leise auf, als er die blauen Flecken an seinem Rücken vorsichtig berührte. Shari sah ihn aus großen, schillernden Hundeaugen an und gab ein Geräusch von sich, dass etwas wie ein Fiepen klang. Wäre er ein Mensch, würde er jetzt wahrscheinlich Tränen in den Augen haben. Trotzdem verdrehte Sukha nur die Augen und drehte sich um, um die Wunden im Spiegel zu betrachten.

Dieses Mission fing ja schonmal toll an. Erst Amias, der ihm sowieso schon den letzten Nerv geraubt hatte, dann diese stinkende Party und jetzt auch noch das Unglück mit dem Schrank. Das mit dem 'Gewinne das Vertrauen deiner Teamkameraden' konnte er jetzt schonmal in die Tonne kloppen. Irgendwie hatte er schon vermutet, dass es nicht funktionieren würde.

Aber immerhin hatten sie ihn nicht rausgeschmissen. Man musste das Positive sehen, versuchte er, sich einzureden. Selbst wenn sie ihn alle für einen unsympathischen Lügner hielten, irgendwie würde er es trotzdem schaffen. Niemals würde diese dämliche Expedition Erfolg haben, dafür hatte er garantiert.

»Mister Lione? Es ist Zeit, aufzubrechen«, sagte die Tür hinter ihm, und er stöhnte innerlich auf. Ach, ja, da war ja was. Ein Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk reicht aus, um ihn ein wenig zu beschleunigen. Mit einer schnellen Bewegung schloss er seinen Mantel und ließ drei kleinen Messer in eine seiner vielen Hosentaschen rutschen.

Heute war es so weit. Um 10:00 Uhr trafen sich alle im Büro des Präsidenten, und dann ging es endlich los. Zum ersten Mal seit Jahren würden sie die Tore öffnen, und begleitet von einer Parade und einem Truck würde der Expeditions-Trupp in die große, gefährliche Wildnis aufbrechen.

Grinsend strich er noch einmal durch seine Haare und verstaute sein Handy tief in seinem Rucksack. Es würde ein Spaß werden, sie in die Irre zu führen.

»Bin schon da.« Schwungvoll öffnete er die Tür und trat nach draußen, Clover auf seiner Schulter und Shari sowie Clee neben sich. Der junge Diener verbeugte sich schnell, so tief, das Sukha mühevoll ein Lachen unterdrückte. Dieser Präsident war wirklich verrückt, wenn er so etwas von seinen Leuten erwartete.

Er bemühte sich, sein Lächeln aufmunternd erscheinen zu lassen, während er zu dem jungen Mann sprach. »Sie müssen sich nicht verbeugen, ich bin nicht der Präsident.« Wieso war es so schwer, nett zu sein? Schon jetzt hatte er Kopfschmerzen.

Trotzdem hielt er seine Mundwinkel oben, als der Diener eine Entschuldigung stotterte und dann den Flur entlangstolperte. Mit hochgezogenen Augenbrauen folgte er. Das war also der Dank für seine Freundlichkeit? Lohnen tat sich das ja nicht wirklich.

Seine Kopfschmerzen verstärkten sich proportional, als er aus dem ruhigen Nebengang auf den Hauptflur trat. Überdimensionale Kronleuchter leuchteten um ein tausendfaches zu hell, und die ganzen Menschen ... Wie konnte man so viele Bedienstete haben? Dieser Typ war fast genauso nervig wie Amias, und bisher hatte er noch nicht einmal die 'Ehre' gehabt, mit ihm zu reden.

Als er auf den Boden blickte, starrten ihn seinen eigenen leeren Augen von unten an. Fast wäre er erschrocken, doch in letzter Sekunde fing er sich noch. Wie lange es wohl gedauert hatte, den silbernen Flur so sauber zu schrubben? Sicherlich Stunden, wenn nicht sogar Tage. 

Wirklich, wirklich schade dass seine Schuhe noch voller Staub und Dreck waren. So schade, dass er noch einmal mit besonders viel Druck auftrat. Ein Fußabdruck im Haus des Präsidenten hinterlassen? Punkt Eins seiner unendlich langen To-Do-List war abgehakt.

Leider verging ihm sein etwas kindliches Vergnügen noch in der selben Sekunde, als Cadence und Silviara um die Ecke traten. Komischerweise befand sich das Kind - Tenko war sein Name, wenn er sich richtig erinnerte - neuerdings auch in ihrem Schlepptau. Er hörte, wie Liv lachte, als Cadence irgendeinen dämlichen Witz riss. Sie kannten sich noch nicht einmal 24 Stunden, und schon jetzt waren sie Freunde? Wie naiv.

»Mister Lione, geht es ihnen gut?«, fragte der Diener besorgt. Oh, jetzt war er plötzlich bereit zu sprechen? Am liebsten hätte Sukha ihm kurz erklärt, wie verdammt dämlich, nutzlos und unnötig seine Existenz war, stattdessen nickte er jedoch nur kurz. 

Er versuchte, wieder zu lächeln, doch es gelang ihm nicht.

»Ich finde meinen Weg jetzt selber, denke ich. Sie können gehen.«

Eindeutig etwas verschreckt von seinem plötzlich Stimmungswechsel nickte der Diener, drehte sich um und huschte davon. Obwohl er sich eigentlich vorgenommen hatte, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen und irgendwie anders zum Büro zu kommen, machte er den Fehler, noch einmal zu Cadence und den anderen rüber zu schauen.

Warum sahen sie so glücklich aus? Diese Mission war ihre Todesurteil. Es war offensichtlich, dass niemand an ihre Rückkehr glaubte. Und selbst wenn sie auf wundersame Weise überlebten, die Welt war gerade am untergehen. In ein paar Monaten würde diese Stadt nur noch Schutt und Asche sein! Es gab absolut keinen verdammten Grund, sich zu freuen!

Erst als Clee vorsichtig an seinem Ärmel zog, bemerkte er, dass sich seine Finger zu einer Faust verkrampft hatten. Ihr besorgter Blick sprach Bände: Auch sein Gesicht musste, nun ja, etwas mordlustig aussehen. Langsam atmete er tief durch. Diese Menschen waren es nicht wert, dass man sich über sie aufregte. Bald würden sie ohnehin keinen Grund mehr zum Lachen haben.

»Wusstet ihr, dass Horizon City nach einer Marke für Technikgeräte benannt wurde, und nicht nach dem Horizont, wie die meisten denken?«, fragte Cadence eifrig in die Runde, während sie den großen Silberflur, wie er von den Bediensteten hier genannt wurde, entlangliefen. Liv und Tenko hatten seit ungefähr einer halben Stunde die Ehre, von einer Flut an unnötigen Fakten überrannt zu werden. Innerlich wartete er nur darauf, dass sie irgendwann gelangweilt aufstöhnten oder ihn anmeckerten, aber komischerweise war das bisher noch nicht passiert. Im Gegenteil.

Liv hob die Augenbrauen und schien angestrengt über etwas nachzudenken. Kurz darauf leuchteten ihre Augen auf und sie nickte. »Die Marke I-Zone, oder? Der Präsident war dort Vorsitzender, wie ich gehört habe.« Für einen Moment hielt sie inne. »Ich glaube, ich habe irgendwo in meiner Wohnung noch eine alte Uhr von denen.«

Eigentlich war er gut darin, seine Emotionen zu unterdrücken, doch bei der Erwähnung eines fast schon antiken Stücks Technik begannen seine Augen zu glänzen. »Wow, wirklich? Falls wir das hier überleben und die Welt nicht untergeht musst du mir das auf jeden Fall zeigen!«

»Sollte ich fragen, was an so einem alten Stück Metall besonders ist?«

»Ein ... Was?! Das ist so viel mehr als ein altes Stück Metall! Technik aus der Zeit vor der Apokalypse ist mehr wert als, ich weiß nicht ... Ein Auto! Und dann auch noch von I-Zone, dass ist ... dass ist ...«

»Unersetzbar, ich verstehe schon«, meinte Liv mit einem Lachen und blieb dann stehen, als der Gang abrupt endete. Vor ihnen ragte ein riesiger, aus Marmor gebauter Türflügel in die Höhe. Man würde denken, die Menschen nutzen ihre Ressourcen sinnvoll, jetzt, wo sie kurz vor ihrer Ausrottung standen. Leider war das Gegenteil der Fall.

»Hast du zufällig Graffiti dabei? Der Tür würden ein paar Verzierungen sicher gut stehen«, flüsterte er in Livs Richtung. Für einen Moment blieb alles still, und er wäre um ein Haar zusammengezuckt. War das zu viel? Hatte er schon wieder alles ruiniert? Bitte, bitte nicht. Liv war die erste Person seit langem, die ihm tatsächlich zuhörte.

Dann grinste sie fast schon ein wenig frech und schüttelte den Kopf. »Nein, aber ein paar Buntstifte. Die würden es im Notfall auch tun, oder?« 

Im ersten Moment war er zu erleichtert um zu reagieren, dann nickte er schnell. Neugierig musterte er Liv. »Du zeichnest?«

Ihr Lächeln wurde noch breiter, und sie nickte. »Ja. Du auch?« Als er enthusiastisch nickte, leuchteten ihre Augen genauso auf wie seine. »Cool! Welcher Style?« 

Er hatte ihr gerade erklären wollen, dass er hauptsächlich hässliche Comics produzierte, als er ein genervtes Schnauben hörte. Sein Kopf zuckte zur Seite, genau wie der von Tenko und Liv. Drei gleichermaßen misstrauische Augenpaare musterten den Neuankömmling mit den pechschwarzen Haaren. Wieso tauchte dieser seltsame Typ immer in den unpassendsten Momenten auf?

»Habt ihr irgendwann noch vor, rein zu gehen, oder wollt ihr hier euer Lager aufschlagen?«, spöttelte Ambrose Lione mit einem überheblichen Grinsen, bevor er sich an Tenko vorbeischob und lautstark an der Tür klopfte. Selbst der sonst so emotionslose Sensenträger wirkte nicht sonderlich angetan von dieser Art der Begrüßung.

Eigentlich sollte Cadence wahrscheinlich etwas sagen, über schlechte Manieren und so. Schließlich war er ja der Anführer der Gruppe, und somit wahrscheinlich irgendwie dafür verantwortlich, dass sie sich alle gut verstanden. Doch ... Ambrose sah einfach so anders aus.

Gestern hatte er einen Anzug getragen, so wie sie alle. Seine Haare waren geordnet gewesen, sein Schmuck unauffällig. Er hatte versucht, sich anzupassen, dass hatte man schon von weitem gesehen.

Jetzt war von diesem Bemühen absolut nichts mehr zu sehen.

Seine Kleidung war genauso schwarz wie seine Haare, die in einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Einige silberne Ketten zierten seine wahrscheinlich einige Größen zu weite Hose, genau wie seinen weit geöffneten Mantel. An seinem Gürtel hangen mindestens sechs Messer und andere Geräte, deren Funktion Cadence nicht unbedingt wissen wollte. Und dann waren da noch seine weißen Ohrringe, auf denen irgendetwas geschrieben stand. Angestrengt kniff Cadence die Augen zusammen. ‚Fuck-'

Er verschluckte sich und hustete unterdrückt, als plötzlich ein Zorua aus Ambroses Kapuze kletterte und ihm die Sicht versperrte. Liv sah besorgt zu ihm rüber und sah aus, als ob sie etwas sagen wollte, doch da öffnete sich die Tür zum Büro mit einem lauten Knarzen.

Während er hinter Ambrose herlief, grinste ihn das Zorua unentwegt an.

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