48. a heart like yours
TW: Mord, Gewalt & Folter
Achtung stark triggerndes Kapitel.
bitte mit Vorsicht lesen
und vor allem gründlich!
M A T T H E O
Ein rauer Wind peitschte aggressiv gegen die Fensterscheiben des Riddle Manor, doch Mattheo bemerkte kaum etwas von dem tosenden Sturm, der draußen aufgezogen war, zu beschäftigt war er damit, das schlafende Mädchen neben sich zu betrachten.
Ihr blassblondes Haar war überall auf den Kissen verteilt und reflektierte an einigen Stellen den magischen Sternenhimmel an der Zimmerdecke.
Ihre sinnlichen Lippen waren leicht angeschwollen, denn Mattheo hatte die letzten Stunden damit verbracht sie zu küssen, jede Stelle ihres zierlichen Körpers zu verwöhnen und zu verehren und ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Sie war so schön, dass es ihn beinahe schmerzte sie anzusehen.
Aurora Riddle war alles für ihn.
Seine Prinzessin.
Seine wunderschöne Frau.
Die Liebe seines Lebens.
Mattheo liebte Aurora so abgöttisch, fragte sich jeden Tag aufs Neue womit jemand wie er, dessen Herz aus purer Dunkelheit bestand jemanden wie sie, mit einem Herz voller Wärme und Licht verdient hatte.
Womit er all die Liebe verdient hatte, die dieses wundervolle Mädchen ihm schenkte.
Er würde es nie verstehen.
Doch eines wusste Mattheo sicher und zwar, dass er Aurora mit jedem Tag mehr liebte und sie niemals—
niemals wieder gehen lassen würde.
Nach all dem was sie zusammen durchgemacht hatten, waren sie sich nun so nah wie nie zuvor.
Sie liebten einander bedingungslos, mit all ihren Narben und den Teilen ihrer gebrochenen Seelen.
Trotz des prasselnden Kaminfeuers war es im ganzen Anwesen eiskalt, weshalb er ihr einen seiner, für ihren zierlichen Körper viel zu großen Kapuzenpullover über den Kopf gezogen hatte.
Aurora liebte es seine Pullover zu tragen und Mattheo liebte es sie darin zu sehen. Obwohl der Erbe Slytherins es zugegebenermaßen vielleicht ein klein wenig mehr liebte, sie ihr wieder auszuziehen.
Die blonde Slytherin schlief wie ein Engel neben ihm in den Kissen ihres Bettes, eingekuschelt in die warme Bettdecke und ihre Hand fest in seiner.
Mattheo lehnte sich vor und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann hauchte er ihr einen Kuss auf die blasse Stirn und löste seine Hand ganz vorsichtig aus ihrer kleineren, viel zarteren.
So leise er konnte stand er auf, um sie bloß nicht zu wecken. Die letzten Tage hatten sie besonders erschöpft, weshalb sie jetzt unbedingt eine ruhige Nacht brauchte. Er blieb stehen und hielt den Atem an als sie sich bewegte, doch sie drehte sich nur auf die Seite, zog die Knie leicht an und schlief weiter.
Doch Mattheo fand wie so oft keinen Schlaf. Wieder mal war er umgeben von seinen Dämonen, kämpfte verbissen gegen die Stimmen in seinem Kopf, zu der sich seit einiger Zeit auch eine neue gesellt hatte.
Eine Stimme aus purer Boshaftigkeit, die ihm die schlimmsten aller Gedanken in den Kopf setzte.
Die seines Vaters.
Das kalte Herz Tom Riddles schlug nicht mehr und doch konnte er nicht sterben, wurde am Leben gehalten durch zwei letzte fragile Seelenstücke, während sein Körper langsam vor sich hin rottete, sicher verwahrt in den Kellergewölben des Anwesens.
Der dunkle Lord war weder lebendig noch war er tot, sein Geist nun auf ewig dazu verdammt, auf dieser Erde zu wandeln. Mattheo wusste, dass er ihn von seiner Qual erlösen konnte, doch er tat es nicht.
Er hatte sein Schicksal selbst gewählt.
Dunkle Magie hatte immer ihren Preis.
Niemand wusste das besser als Mattheo, denn auch er bezahlte den bitteren Preis für all seine Sünden mit der Anwesenheit von Dämonen in seinem Kopf, die ihn jeden Tag aufs Neue heimsuchten um Rache zu nehmen. Rache für all die Seelen die der Erbe Slytherins im Auftrag Lord Voldemorts in das ewig brennende Feuer der Hölle hinabgesandt hatte, wie der Todesengel, der er für ihre Feinde gewesen war.
Ihr Geflüster war allgegenwärtig— doch an guten Tagen konnte Mattheo es vollkommen ausblenden.
Doch heute war keiner davon.
Leise seufzend rieb er sich die schmerzenden Schläfen, dann zog er sich an und öffnete die Tür, die in das Zimmer nebenan führte. Lautlos ließ er sie ins Schloss fallen und drehte sich um, fühlte sogleich die mächtigen Schutzzauber auf seiner Haut vibrieren.
Und dann verstummten all die Stimmen in seinem Kopf und das rachsüchtige Monster in seiner instabilen Seele fand für einen Augenblick Frieden.
So wie jedes Mal, wenn er seine Tochter betrachtete.
Nova Astoria Riddle.
Benannt nach dem strahlend hellen Licht, das dieser kleine Stern in seine Dunkelheit gebracht hatte.
In der besonders kalten Julinacht in der sie zur Welt gekommen war, hatte Mattheo sogar für einen Moment die Sterne am Himmel leuchten gesehen.
Ein kurzer, doch wunderschöner Moment, bevor die Dunkelheit zurückgekehrt war, die immer noch wie ein Schleier über Europa lag und es auch weiterhin tun würde, so lang die instabilen Bruchstücke Lord Voldemorts dunkler Seele noch existierten.
Doch Mattheo würde alles tun, um seine drei Monate alte Tochter vor ihr zu beschützen. Er liebte Aurora mit jeder Faser seines dunklen Herzens, doch die Liebe die er für seine Tochter empfand war anders.
Sie ging tiefer, war ihm vollkommen unerklärlich.
Schon in Auroras Schwangerschaft hatte Mattheo bemerkt, dass er eine ganz besondere Verbindung zu seiner Tochter hatte. Eine magische Verbindung.
Denn auch durch ihre Venen floss das Blut Salazar Slytherins, was sie zu seiner Erbin machte.
Der Erbin der Dunkelheit.
Doch Mattheo würde nicht zulassen, dass die Dunkelheit Besitz von ihr ergreifen würde, so wie sie es bei ihm getan hatte. Er würde sie beschützen, vor allem was ihr strahlendes Licht zu trüben versuchte.
Selbst wenn es ihre eigene Magie war.
Mit klopfendem Herzen trat Mattheo näher an die elegante, mit magischen Schmetterlingen verzierte Wiege, wagte es kaum einen Atemzug zu nehmen, während er seinem Baby beim schlafen zusah.
Nova hatte die selben dunklen und absolut chaotischen Locken wie er und die gleichen Grübchen in den Wangen, wenn sie lachte. Doch die zarte Stupsnase hatte sie von Aurora, genau wie ihre Augen, die Mattheo über alles auf der Welt liebte.
Smaragdgrün.
Ihr Start ins Leben war nicht leicht gewesen, denn die jahrelange Essstörung hatte Auroras Körper stark geschwächt und bereits im siebten Monat die Wehen ausgelöst. Nova war viel zu früh und viel zu zierlich auf die Welt gekommen, doch sie hatte gekämpft, wie der Löwe, in dessen Sternzeichen sie geboren war.
Sie war sein ganzer Stolz.
Doch nie in seinem ganzen verfluchten Leben würde Mattheo das lähmende Gefühl der Hilflosigkeit vergessen, als er nicht nur Angst um seine Tochter, sondern auch um seine Frau gehabt hatte, deren Blutverlust bei der Geburt sehr kritisch gewesen war.
Beinahe hätte er sie beide verloren, doch ein Team von Heilern, insbesondere auch Lorenzo hatten in dieser Nacht alles getan, um seine Mädchen zu retten. Mattheo würde ihm auf ewig dankbar sein.
Er blinzelte, war so in Gedanken versunken gewesen, dass er erst merkte, dass seine Tochter aufgewacht war, als ihre großen Kulleraugen neugierig in die gelben von Nagini blickten, die eng eingerollt auf einem der beiden Sessel neben der Wiege lag.
So wie sie es jede Nacht tat.
Seit seine Tochter auf der Welt war wich die Schlange nicht mehr von ihrer Seite. Nagini beschützte Nova.
Sie zischte leise, als das Baby seine kleinen Hände nach ihr ausstreckte und quietschvergnügt zu brabbeln anfing. Doch als Nagini nicht näher an die Wiege kam, wandelte sich die Neugier des Babys plötzlich in Wut und dann in tiefe Traurigkeit.
Sekunden später erfüllten herzzerreißende Schreie das abgedunkelte Schlafzimmer, die jedes Mal kleine Risse in Mattheos dunklem Herzen verursachten.
Er ertrug es kaum sie weinen zu hören.
Völlig aufgelöst blickte Nova in den glitzernden Sternenhimmel der über ihrer Wiege schwebte, doch auch die Magie die Mattheo für sie heraufbeschworen hatte, vermochte sie jetzt nicht zu trösten.
»Nicht weinen, mein kleiner Engel«, murmelte Mattheo mit sanfter Stimme und beugte sich über die Wiege. Behutsam nahm er seine Tochter auf den Arm, von der er immer noch nicht genau wusste wie er sie berühren sollte, aus Angst dieses zierliche Wesen könnte unter seinen Händen zerbrechen, die doch viel zu rau waren für einen so kleinen Körper.
Er setzte sich in den anderen Samtsessel neben der Wiege, legte sie auf seine Brust und wiegte sie in seinen Armen. Sie war so winzig klein, sah beinahe aus wie eine Puppe mit ihren dunklen Locken, den großen grünen Augen und den langen Wimpern.
Sie weinte und weinte, hörte erst auf als es Mattheo gelang sie mit seiner Magie zu beruhigen. Einige Sekunden blickten ihre verweinten Augen in seine, doch dann fielen ihr vor Erschöpfung die Lider zu.
Sekunden später war sie eingeschlafen, doch er wagte es nicht sich zu rühren, wagte es kaum zu atmen. Ganz ruhig saß er da und sah ihr beim schlafen zu, bewachte jeden ihrer quietschbunten Träume.
Die Liebe die er für seine kleine Tochter empfand war nicht in Worte zu fassen. Sie war kaum auf der Welt gewesen, da hatte sie ihn schon um den kleinen Finger gewickelt. Sie brauchte ihn nur ansehen und er war hin und weg. Mattheo Riddle würde sie lieben und beschützen— bis nichts mehr von ihm übrig war.
Aus dem Augenwinkel bemerkte er wie sich die Tür öffnete und kurz darauf wieder schloss. Mattheo hob den Arm und legte ihn dann um Auroras zierliche Schultern, die sich im nächsten Moment auf seinen Schoß kuschelte und den Kopf an seine Brust lehnte.
»Hi«, flüsterte sie ganz leise und betrachtete mit endloser Liebe in den Augen ihr kleines Baby, das immer noch friedlich auf seiner Brust schlummerte.
»Hi«, entgegnete Mattheo ebenso flüsternd, während er jetzt beide seiner geliebten Mädchen in seinen beschützenden Armen hielt. »Kannst du nicht schlafen, meine Süße?«, fragte er, woraufhin sie den Kopf schüttelte und mit den Fingerspitzen ein Herz auf den dunklen Stoff seines Pullovers zeichnete.
Mattheo legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob es an, hauchte ihr einen innigen Kuss auf die Lippen.
»Du hast mir gefehlt«, murmelte sie an seinen Lippen und stahl ihm noch einen weiteren Kuss. »Ihr beide habt mir gefehlt.« Das Lächeln das sie ihm jetzt schenkte, ließ sein dunkles Herz höher schlagen.
Mattheo war so verliebt in dieses Mädchen.
Er beobachte sie dabei, wie sie zärtlich durch Novas dunkle Locken strich. »In deinen Armen schläft sie immer am ruhigsten«, sagte sie lächelnd. »Sie ist wirklich deine kleine Prinzessin, nicht wahr?«
»So wie du«, murmelte Mattheo und zog die hübsche Slytherin noch enger an seine Brust, ließ seine rauen Finger sanft durch ihre blassblonden Haare gleiten.
Eng aneinander gekuschelt saßen sie auf dem Samtsessel, konnten die Augen einfach nicht von dem zuckersüßen Baby nehmen, dass sie gezeugt hatten. Dieser Moment war so friedlich und erfüllt mit endlosem Glück, dass er fast unwirklich schien.
»Meine Mädchen«, flüsterte Mattheo, gab Aurora einen sanften Kuss auf die Stirn und beugte sich vor, tat bei seiner Tochter dasselbe. »Meine wunderschönen Mädchen. Ich liebe euch so sehr.«
»Wir lieben dich auch, Liebling«, flüsterte Aurora glücklich, hob eine Hand in sein dunkles Haar und begann ihm zärtlich durch seine Locken zu kraulen.
Mattheo schloss die Augen, lehnte sich in ihre Berührung, würde nie davon genug bekommen ihre zarten Fingerspitzen in seinem Haar zu spüren.
Er liebte es so sehr, wenn sie ihn kraulte.
Bevor sie einander begegnet waren, hatte sich Mattheo von niemandem berühren lassen, zu tief waren alle die Traumata, die er in seiner trostlosen Kindheit im Riddle Manor erfahren hatte, die nur aus Gewalt und der Folter des Cruciatusfluchs bestanden hatte. Und aus Hass. Kaltem, grenzenlosem Hass seines Vaters auf die ganze Welt, die er immer nur an ihm ausgelassen hatte. An seinem eigenen Sohn.
Einem Kind, das nur geliebt werden wollte.
Mattheo Riddle hatte sich selbst so sehr gehasst.
Doch dann, in einer besonders schlimmen Nacht war dieses zierliche und zutiefst gebrochene blonde Mädchen in sein Zimmer gekommen und trotz all der Angst die sie vor ihm gehabt hatte auf seinen Schoß geklettert und hatte mutig seine Dämonen vertrieben, ihn umarmt und seine Locken gekrault.
Mit ihr hatte er alle seine ersten Male erlebt.
Den ersten Kuss, die erste Umarmung, den ersten Sex und das erste Mal verliebt sein. Aurora hatte Mattheo gezeigt was wahre Liebe war, auch wenn er gedacht hatte nicht einen Funken davon in sich zu tragen, durch all der Dunkelheit in seiner Seele.
Doch nun liebte er, liebte sie so sehr, dass es weh tat.
Sie war sein Frieden, in einem Leben voller Krieg.
»Womit habe ich dich nur verdient«, murmelte er in ihr Haar und atmete den leicht vanilligen Duft ihres Parfums ein. Aurora kicherte und ließ ihre Hand in seinen Nacken gleiten. »Naja du bist ziemlich attraktiv Mr. Riddle«, sagte sie und drehte sich zärtlich eine seiner dunklen Locken um die Finger.
»Und du machst wirklich hübsche Babys.«
»Wenn du weiter so mit mir flirtest mache ich dir gleich noch eins, Mrs. Riddle«, raunte er ihr mit dunkler Stimme ins Ohr und bemerkte zufrieden, dass seine Worte ihr eine Gänsehaut bereitet hatten.
Aurora biss sich auf die Unterlippe, lächelte schüchtern und kuschelte sich enger an ihn.
Seine Hand ruhte auf ihrer Taille und es schmerzte Mattheo bis tief in seine zersplitterte Seele, als seine Finger über ihre Rippen glitten, die wieder begonnen hatten hervorzustechen. Die Schwangerschaft, die Geburt und auch die Zeit danach hatten sie schwer erschöpft und er merkte, dass sie wieder in ihre Essstörung rutschte. Wenn auch ganz langsam.
Mattheo wusste, wie sehr sie ihre Mutter vermisste. Besonders jetzt, wo sie selbst eine geworden war und es seit Astorias Tod niemanden gab, den sie bezüglich des Babys um Rat fragen konnte. Auch wenn Enzo sich alle Mühe gab ihr zur Seite zu stehen.
Es würde für sie nie dasselbe sein.
Mattheo dachte an den Ring der Auferstehung, der sich in einer magisch verschlossenen Schatulle in der unteren Schublade seines Schreibtischs befand. Stunden hatte er in den vergangenen Nächten davor gesessen und versucht den mächtigen Fluch des dunklen Lords zu brechen, mit dem er die Schatulle verschlossen hatte, um ihn ihr geben zu können.
»Ich mache mir Sorgen um dich«, sagte er vorsichtig zu ihr, woraufhin sich ihre zierlichen Schultern sichtlich versteiften. Aurora hob den Kopf, blickte ihm jedoch nicht in die Augen, sondern nestelte an der Kordel seines dunklen Kapuzenpullovers herum.
Er konnte sehen wie Schuldgefühle in ihr aufstiegen und hatte sofort ein schlechtes Gewissen.
»Sieh mich an«, verlangte er leise, woraufhin sie ihm gehorchte. Mattheo lehnte sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Du weißt ich bin so unendlich stolz auf dich, Süße. Doch musst wieder regelmäßig essen. Nova braucht ihre Mommy.«
Aurora nickte und Mattheos dunkles Herz bekam einen weiteren Riss, als er die Tränen bemerkte, die jetzt in ihren Augen glitzerten. »Ich weiß, ich habe es wieder ein wenig vernachlässigt«, sagte sie, das Lächeln auf ihrem Gesicht vollkommen verblasst.
»Ich werde versuchen wieder mehr zu essen.«
»Versprochen?«, fragte Mattheo leise und strich mit dem Daumen zärtlich über ihre Wangenknochen.
»Versprochen.«
Mattheo blickte der Slytherin tief in die Augen, dann fanden ihre Lippen wieder zueinander und verschmolzen in einem zärtlichen Kuss. Eine Weile verloren sie sich darin, bis Mattheo plötzlich das vertraute Brennen auf seinem Unterarm spürte.
Was seit er das Erbe seines Vaters als dunkler Lord angetreten hatte so gut wie niemals mehr vorkam, denn nur Lestrange, Draco oder Enzo konnten nur noch auf diese Weise mit ihm kommunizieren.
»Was ist los?«, fragte Aurora ihn, als er sich von ihr löste. »Gar nichts, meine Süße«, log Mattheo und strich noch einmal mit dem Daumen ganz zärtlich über ihre blasse Wange. »Ich muss nur kurz etwas erledigen.« Sie nickte, schien jedoch nicht überzeugt.
Nach seiner Rückkehr nach all den Monaten die er in Gefangenschaft des Ordens verbracht hatte, hatten sie einander geschworen sich alles zu sagen und nichts mehr zu verheimlichen. Er hatte ein schlechtes Gewissen sie zu belügen denn er wusste, dass ihn seine Todesser nur im Ernstfall zu sich rufen würden.
Mit einem traurigen Ausdruck in den tiefgrünen Augen löste sie sich von ihm und nahm ihm ganz vorsichtig das schlafende Baby aus den Armen. Mattheos Herz blutete, denn es fiel ihm in diesem Moment besonders schwer seine beiden Mädchen allein zu lassen. Er beugte sich vor und küsste erst Nova auf ihr zartes Köpfchen, dann Auroras Lippen.
»Nein, bitte geh nicht, Theo«, flehte sie an seinen Lippen. »Bitte bleib bei uns. Jedes Mal wenn du in letzter Zeit gehst kommst du verletzt zurück und—«
»Ich muss gehen, Süße«, unterbrach er sie und blickte sie entschuldigend an. »Du weißt ich habe Verpflichtungen. Ich kann nicht ändern wer ich bin. Ich muss—«, doch Aurora hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und ihn mit einem Kuss das Wort abgeschnitten. »Ich weiß. Aber auch ich mache mir Sorgen um dich. Bitte beeil dich, Liebling.«
Mattheo nickte und zog den Elderstab hervor, blickte noch ein letztes Mal auf seine geliebten Mädchen, bevor er die Hand auf sein dunkles Mal legte, sich in seine dunkle Todesserrobe hüllte und dissapparierte.
Ein eisiger Wind peitschte ihm ins Gesicht, als er sich im nächsten Augenblick mitten in einem tosenden Sturm wiederfand. Er kniff die Augen zusammen und hob seinen Zauberstab, woraufhin der Wind im Umkreis von wenigen Metern zu heulen aufhörte.
Er befand sich immer noch auf dem Grundstück seines Anwesens, denn in der Ferne konnte er die schwachen Lichter des Riddle Manor ausmachen.
Und dann sah er ihn.
Sein silberblondes Haar war blutdurchtränkt und seine Todesserrobe in Brusthöhe zerrissen. »Riddle«, keuchte Malfoy und taumelte auf ihn zu. Mattheo stürzte nach vorn und packte ihn an den Schultern.
Geistesabwesend berührte er sein dunkles Mal und starrte auf das Gesicht des Malfoy Erben, das zur Hälfte verätzt war, offensichtlich durch einen mächtigen Säurefluch. Malfoy öffnete den Mund um zu sprechen, doch nichts als Blut kam ihm über die Lippen. Dann zwang ihn die Erschöpfung in die Knie.
Sekunden später apparierte ein verschlafen aussehender Enzo an seiner Seite, der jedoch schlagartig wach war, als er den verletzten Todesser vor sich sah. Er beugte sich über ihn und hob seinen Zauberstab, murmelte eine Reihe von Gegenzaubern, um den Säurefluch davon abzuhalten sich auch auf seiner anderen Gesichtshälfte auszubreiten.
»Draco«, knurrte Mattheo und beugte sich ebenfalls über ihn, packte seine Schulter und musste sich dazu zwingen, sie nicht zu schütteln. »Was ist passiert?«
Malfoy keuchte und hustete Blut.
Ein schwaches »Black«, war alles was der Todesser noch hervorbrachte, bevor sich seine Augen nach innen rollten und er in tiefe Bewusstlosigkeit sank.
Doch Mattheo hatte sofort verstanden.
Erneut berührte er sein dunkles Mal, alarmierte nun sämtliche seiner Todesser und sprang auf. »Code Black«, brüllte er Enzo durch den Sturm zu und versuchte zu apparieren, doch es war bereits zu spät.
Auf dem gesamten Gelände lag eine Barriere.
Adrenalin rauschte durch seinen Körper, brachte das dunkle Herz in seiner Brust zum rasen. Den Elderstab fest umklammert, bahnte der Erbe Slytherins sich einen Weg durch den Sturm, der mit jeder Sekunde immer stärker wurde. Lichtblitze erhellten die Dunkelheit der Nacht, dann sah er wie das gusseiserne Tor vor dem Anwesen explodierte.
Seine Mädchen.
Seine geliebten Mädchen.
Um ihn herum brach jetzt die Hölle los, doch seine Familie war alles an was der Erbe Slytherins jetzt denken konnte. Sie hatten gewusst, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, hatten sich darauf vorbereitet das Land zu verlassen, auch wenn es eigentlich das letzte war, was Mattheo tun wollte.
Einfach davonzulaufen war feige und Mattheo Marvolo Riddle war kein verdammter Feigling. Doch der junge dunkle Lord war jetzt auch ein Ehemann— und seit kurzem auch ein Vater und seine Familie stand an erster Stelle, hatte immer oberste Priorität.
Er hörte jemanden seinen Namen rufen, doch der tosende Sturm der jetzt mit der Aggressivität eines kleinen Tornados wütete, ließ ihn kaum die Hand vor Augen sehen, geschweige denn etwas anderes hören als die unheilvoll warnende Melodie des Windes.
Den Elderstab in seiner zitternden Hand erhoben, bahnte Mattheo sich einen Weg durch die Duelle, die sich seine Todesser mit den Hexen und Zauberern des Ordens und des amerikanischen Zaubereiministeriums lieferten, die jetzt im Sekundentakt auf das Grundstück apparierten.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Rodolphus und Rabastan Lestrange eine Gruppe Feinde umzingelten, den Boden zu ihren Füßen in Lava verwandelten und ihre Körper schmelzen ließen.
Und auch Mattheo Riddle zeigte keine Gnade.
Der Erbe Slytherins mordete und vernichtete alles und jeden der sich ihm und seiner Familie in den Weg stellte, denn ihre Sicherheit war nun alles was zählte. Wut brannte in seiner Brust wie ein ungezähmtes dämonisches Feuer, bereit die ganze Welt für seine Mädchen in Flammen zu setzen.
Niemand würde sie ihm wegnehmen.
Niemand.
Umgeben von Schatten stürmte Mattheo die Auffahrt des Anwesens hinauf, seine Gedanken durchflutet von Mordlust. Er streckte die Hand aus, vollführte eine elegante Drehung seines Handgelenks und brach zehn seiner Feinde gleichzeitig das Genick.
Routiniert glitt sein Blick die Außenwand des Manors entlang und überprüfte die mächtigen Schutzzauber, die auf dem obersten Stockwerk lagen. Sie waren noch intakt was bedeutete, dass Aurora und Nova geschützt waren. Nur seine engsten Todesser konnten dieses Stockwerk betreten, dank der Blutmagie, die Mattheo heraufbeschworen hatte.
Rachsüchtig schlitzte er zwei weiteren Feinden mit seinem Zauberstab die Kehle auf, trat über ihre blutüberströmten Körper und rannte durch die aufgesprengte Tür in die Eingangshalle des Manor.
Er verzog keine Miene, als er die Leiche seiner Erzeugerin passierte, die mit wirrem Haar und aufgerissenen Augen auf dem Boden lag. Bellatrix Lestrange war kein Verlust für ihn, hatte ihm nie Liebe oder ein anderes Gefühl gegeben als Hass.
Kurz blickte er zu den weißen Marmortreppen zu seiner linken, die hinauf in die oberen Stockwerke führten und atmete beruhigt durch als er sah, dass die Schutzzauber darauf immer noch flimmerten.
Der ehemalige Auror Dawlish stellte sich ihm mit erhobenem Zauberstab in den Weg und grinste.
»Du hast verloren, Ridd—«, doch der Dolch, den ihm Mattheo mit absolut perfekter Präzision direkt ins Herz gerammt hatte, tötete ihn mitten im Satz.
Zwei ältere Zauberer in nachtblauen Uniformen rannten auf ihn zu, blieben jedoch entsetzt stehen als Mattheo mit einer schnellen Handbewegung die Scheiben der Fenster zum explodieren brachte.
Für einige Sekunden ließ er die spitzen Glasscherben in der Luft schweben, dann jagte er die tödlichen Geschosse mit einer lässigen Drehung seines Handgelenkes auf seine Feinde, die sich tief in ihre Körper bohrten und die prachtvolle Halle des Riddle Manor nun in ein einziges Blutbad verwandelten.
Blut spritzte an die Wände, befleckte das grimmig dreinblickende Portrait Salazar Slytherins und Mattheos Gesicht, doch der dunkle Lord lief weiter, hatte immer nur seine Mädchen vor Augen.
Er musste sie von hier fort bringen.
Doch was er dann sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren und die Dämonen in seinem Kopf hämisch lachen. Mattheo erstarrte und riss die Augen auf.
Aurora lag am Ende der Eingangshalle auf dem Marmorboden, um sie herum eine Blutlache. Ihr zierlicher Körper war furchtbar zugerichtet, ihr blassblondes Haar von ihrem Blut dunkelrot verfärbt und ihre smaragdgrünen Augen blickten leblos an die Decke. In ihren Armen hielt sie ein blutgetränktes Bündel, aus dem dunkle Locken hervorschauten.
Ein qualvoller Schrei drang aus Mattheos Kehle, als seine Augen seine kleine Tochter erblickten. Ihr niedlicher rosafarbener Strampler war zerrissen und ihr kleiner Körper war vollkommen regungslos.
Seine Mädchen waren tot.
Tot.
Tot.
Tot.
Mattheo sank auf die Knie.
Seine Brust schmerzte und er konnte nicht atmen.
Er ballte seine zitternden Hände zu Fäusten und begann zu schreien, während er mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen auf die Scherben starrte, in die seine ganze Welt so eben zerbrochen war.
Seine Mädchen waren gegangen.
Für immer fort.
Mattheo schrie und schrie und schrie.
Jemand brüllte seinen Namen, packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn. Sein Puls hämmerte ihm in den Ohren und er blinzelte, blickte hoch in das vertraute, blutüberströmte Gesicht von Lestrange.
»Es ist nicht echt«, wiederholte er immer und immer wieder, doch Mattheo war wie betäubt von dem Schmerz, der jetzt seinen ganzen Körper lähmte. Der Erbe Slytherins konnte nicht mehr klar denken, fühlte nichts als bittere Kälte und endlosen Schmerz.
»Riddle, reiss dich zusammen—«
Mattheos Atmung begann zu rasseln.
Sein Herz und seine Seele in tausend Teile zerfetzt, starrte er auf die Leichen seiner geliebten Mädchen.
Sie waren tot.
Und es war nur seine Schuld.
»Aurora«, wimmerte Mattheo. »Nein, Nein—«
Mattheo wollte sterben, wollte keine einzige Sekunde mehr mit diesem Schmerz leben müssen, der der Verlust seiner kleinen Familie in ihm auslöste.
Sie war der Grund wieso der Erbe Slytherins noch atmete, wieso er all die Dunkelheit in seiner Seele ertrug, die ihn jeden Tag aufs neue so sehr quälte.
Er liebte sie.
Er liebte sie so sehr.
Mehr als der Mond seine funkelnden Sterne.
Er zuckte nicht mal mit der Wimper, als Lestrange ihm hart ins Gesicht schlug und immer wieder an seinen Schultern rüttelte. Er hörte die Worte die sein Todesser zu ihm sagte, doch er verstand sie nicht.
Alles was er sah waren seine Mädchen.
Auroras liebevolle Augen, die nun leer waren.
Novas kleine Füßchen, die nicht mehr strampelten.
Mattheo hatte sie verloren, hatte alles verloren.
Sie waren gegangen und hatten ihn zurück gelassen.
Allein zurück in der Dunkelheit— ohne das strahlend helle Licht, das die beiden für ihn gewesen waren.
Lestrange brüllte ihn an, doch als Mattheo nicht reagierte, begann er am Kragen seiner Uniform zu zerren, packte seine Hände und drückte ihm etwas kaltes und hartes in die Handfläche. Wie in Trance schlossen sich seine Finger um das Amulett Salazar Slytherins, fühlten ihren vertrauten Herzschlag unter seinen zitternden Fingerspitzen pulsieren.
Mattheos eigenes dunkles Herz stoppte für einen Augenblick, als er ihres in den Händen hielt.
Denn es pochte und pochte und pochte.
Sie lebte.
Aurora lebte.
Und dann ganz langsam, lichtete sich der Nebel in seinem Kopf.
Nach Atem ringend kippte er nach vorn und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab, vor ihm nun die Leiche von Pansy, in die sich der Irrwicht verwandelt hatte, als Lestrange näher getreten war.
Dann rappelte er sich vom Boden auf.
Gleichzeitig hoben die beiden Jungs ihre Zauberstäbe um das Ding zurück in die Hölle zu schicken aus der es gekrochen war, als sie plötzlich eine Druckwelle erfasste und mehrere Meter nach hinten schleuderte.
Mattheo Sicht verschwamm, als sein Hinterkopf hart gegen die Wand krachte. Ihm war schwindelig und furchtbar elend und er fühlte sich, als wären bei dem Aufprall all seine inneren Organe zerrissen.
Blut lief ihm in die Augen und er wischte es mit dem Ärmel seiner Todesseruniform davon. Wankend schaffte er es sich aufzurappeln, nur um im nächsten Augenblick zu spüren, wie magische Fesseln aus dem Boden schossen und sich um seine Handgelenke legten—ihn an den halb zerstörten Boden ketteten.
Sein Zauberstab lag neben ihm, doch er konnte ihn weder erreichen— noch zu sich rufen.
Die Fesseln blockierten seine Magie.
Mattheo hustete und fühlte Blut auf seinen Lippen.
Lestrange, der auf die andere Seite der Halle geschleudert wurde, sprang auf und lief zu ihm, kollidierte jedoch in der Mitte des Raumes mit einer unsichtbaren Barriere, die ihm die Nase brach.
Blut spritzte dem Todesser übers Kinn und sammelte sich auf den Boden in einer tiefroten Lache, doch er schien es nicht mal gespürt zu haben, denn er versuchte es wieder und wieder und wieder, doch all seine Explosionszauber verletzten ihn nur selbst.
Dann stürmten Zauberer in roten Umhängen des Ordens und nachtfarbenen Uniformen der MACUSA die völlig zerstörte Eingangshalle des Manor, die Zauberstäbe auf ihn und Lestrange gerichtet.
Lestrange hob seinen Zauberstab um sie anzugreifen, doch Mattheo schüttelte den Kopf. Verzweiflung stieg in ihm auf, angesichts der Lage, in der sie sich befanden. »Meine Mädchen, bitte Luc—«
Doch es war keine Bitte, es war ein Flehen.
Lestrange zögerte keine Sekunde und wirbelte herum, rannte die Treppen hinauf in die oberen Stockwerke, schickte auf seinem Weg mindestens zehn oder fünfzehn ihrer Feinde in den Tod.
»Und wieder kniest du vor mir im Dreck, Riddle. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen«, schnarrte eine tiefe Stimme, die Mattheo in all den Monaten seiner Gefangenschaft zu hassen gelernt hatte, wie keine andere. Einer der roten Bastarde trat vor, zog sich die Kapuze herunter und grinste ihn an.
Bill Weasley.
Der Kopf des Orden des Phönix.
»Na, hast du mich vermisst?«, spottete der Zauberer mit dem zerzausten roten Haar und fegte sich den Dreck von seinem scharlachroten Umhang. »Ich muss zugeben es war schon ziemlich knifflig all deine Schutzzauber zu durchdringen, alle Achtung.«
Mattheo keuchte, denn die Anwesenheit dieses elenden Blutsverräters löste Flashbacks in ihm aus, ließ ihn die endlosen Monate der Folter und Misshandlungen jetzt noch einmal durchleben.
Unwillkürlich musste er daran denken wie er ihm aus Wut die Finger abgetrennt hatte, weil es diesem erbärmlichen Bastard selbst nach Monaten nicht gelungen war, in seinen Geist einzudringen.
»Komm näher und ich reiße dir dein verfluchtes Herz raus, Blutsverräter«, knurrte Mattheo voller Hass.
Weasley hob eine Braue. »Hat dir mein Irrwicht gefallen, Riddle?« Hämisch grinste er ihn an. »Das war Fleurs Idee. Merlin, wie ich diese Frau verehre.«
»Fick dich, Weasley«, knurrte er voller Hass und kämpfte mit aller Kraft gegen seine Fesseln.
»Hat dir deine Mutter etwa keine Manieren beigebracht?« Weasley schnalzte mit der Zunge und trat mit dem Fuß angewidert gegen die Leiche seiner Erzeugerin. »Ach und wo wir gerade über deine reizenden Eltern reden—« Lässig schwang er seinen Zauberstab, woraufhin die Fesseln Mattheo noch tiefer in Richtung Boden zogen, bis jeder Muskel seines Körpers zum zerreißen angespannt war.
»Wo ist Voldemort?«
Mattheo schwieg.
»Ich habe dir eine Frage gestellt«, schrie der Rothaarige ihn jetzt so aggressiv an, dass er dabei spuckte. »Ich weiß das du diesen magiezerfressenen Bastard irgendwo hier versteckst. Also wo ist er?«
»Fahr zu Hölle«, zischte Mattheo giftig.
Die glanzlosen Augen des Blutsverräters verengten sich. Zornig richtete er seinen Zauberstab direkt auf Mattheo. »Kapierst du es nicht, Riddle? Wir sind schon dort. Wir alle brennen in der verfluchten Hölle seit der dunkle Lord sie auf Erden gebracht hat.«
Als er näher trat, spuckte Mattheo ihm vor die Stiefel.
Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, denn jeder Muskel seines Körpers schmerzte. Doch er zuckte nicht mal mit der Wimper, selbst nicht als Weasley ihm die Spitze seines Zauberstabs in die Wange drückte. »Du willst also nicht reden, ja?«
Ein teuflisches Lächeln trat auf seine Lippen.
»Gut wie du willst.« Er ließ von ihm ab und drehte sich zu seinen Männern um. »Sucht seine Frau und bringt sie her, sie soll zusehen wie er stirbt.«
Mattheo zerrte aggressiv an seinen Fesseln, fühlte wie ihn eine flammende Wut erfasste und jede Faser seines Körpers in Brand setzte. Er lag zwar in Ketten, doch diese Drohung hatte etwas tief in ihm entfesselt.
Etwas dunkles, dämonisches.
Etwas, was jeden dieser verfluchten Bastarde in die Tiefen der Hölle schicken würde, wenn sie es auch nur wagten seine Frau anzurühren.
»Nein«, sagte einer der Männer des amerikanischen Zaubereiministeriums und trat vor. »Unsere Abmachung war klar und deutlich, Mr. Weasley. Wir nehmen den dunklen Lord und seine Familie in Gewahrsam. Wir werden ihn nicht töten. Wir stellen ihn vor das magische Strafverfolgungsgericht und—«
»Avada Kedavra.«
Das Leben wich aus den Augen des älteren weißhaarigen Zauberers, als Weasleys Todesfluch ihn direkt in die Brust traf. Einen Moment passierte nichts, doch im nächsten töteten die Männer des Ordens die restlichen Zauberer der MACUSA.
Brutal und gnadenlos.
»Dämlicher Trottel«, knurrte Weasley voller Hass und kickte den leblosen Körper des Mannes mit dem Fuß achtlos zur Seite. »Was steht ihr da noch so? Sucht seine Frau, bei Merlins Bart«, bellte er seine Männer an, die seinem Befehl sofort gehorchten und sämtliche angrenzend Flure hinab rannten.
Das Monster in seiner Brust tobte und der Erbe Slytherins spürte wie die Dunkelheit nun wie tödliches Gift durch seine Adern kroch. Zufrieden sah er dabei zu, wie die roten Bastarde versuchten die Schutzzauber auf der Treppe zu durchbrechen.
Vergeblich.
Niemand würde seine Blutmagie durchbrechen können, denn nur er selbst konnte sie aufheben. Sie blieb intakt bis zu dem Zeitpunkt seines Todes.
Und er würde alles tun um am Leben zu bleiben, bis Lestrange seine Mädchen fort gebracht hatte. Weit weg von England, in Sicherheit in Lorenzos Anwesen in den Alpen, versteckt von dem Fidelius-Zauber.
Weasleys Schultern begannen vor Zorn zu zittern als er sah, wie seine Männer kläglich scheiterten.
»Sag mir jetzt sofort wo der dunkle Lord ist, Riddle«, brachte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und begann vor Wut zu kochen, als Mattheo mit amüsiertem Gesichtsausdruck zu ihm aufsah.
»Ich bin der dunkle Lord, Weasley.«
»Schluss mit deinen Spielchen«, brüllte er zornig.
»Du hast Angst zu spielen, nicht wahr?«, stichelte Mattheo und reckte arrogant das Kinn. »Weil du genau weißt, dass der Teufel immer gewinnt.«
Ein diabolisches Lachen drang aus seiner Kehle, übertönte all die teuflisch flüsternden Stimmen in seinem Kopf. Der Boden vibrierte und die verblieben Lampen begannen bedrohlich aufzuflackern.
»Bill, bring es endlich zuende«, flehte eine weibliche Stimme mit französischem Akzent, bevor seine Augen auf die blonde Frau fielen, die ihn damals auf dem Friedhof getäuscht hatte. Humpelnd trat sie an die Seite ihres Mannes, ihr ehemals makelloses Gesicht nun durch eine Narbe gezeichnet.
Eine Narbe, die Mattheo ihr verpasst hatte.
Wesley zog sie an sich und strich mit den Fingern über ihre vernarbte Wange. Und als er sich wieder zu ihm umdrehte, war nur noch Hass in seinen Augen.
»Zeit zu bezahlen, Riddle«, knurrte er. »Wenn du nicht reden willst, werde ich dich brechen. Ich werde dich foltern, bis du um den Tod flehen wirst.«
»Versuch es doch, Weasley«, provozierte Mattheo ihn und schenkte ihm ein blutiges Grinsen. »Du hast es in sechs Monaten nicht geschafft und du wirst es auch jetzt nicht schaffen. Niemand kann mich brechen, vor allem kein so elender Blutsverräter wie du es bist«, spuckte er hervor und lachte teuflisch.
Weasleys vernarbtes Gesicht verzog sich jetzt zu einer einzigen, wutverzerrten Grimasse. Dann hob er seinen Zauberstab und richtete ihn auf seine Brust.
»Crucio.«
𓆙
Das Ende ist so lang geworden, dass ich es noch einmal aufgeteilt habe. Die Story wird in einer Lesenacht enden (kapitel 49,50 & der epilog) wann die sein wird, erfahrt ihr in meiner instastory.
macht euch bereit <3
Der Name Nova bedeutet heller Stern ⭐️
& bitte vergesst nicht zu voten,
wenn ihr weiterlesen wollt ♡
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