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(extra langes kapitel, 6,5k words <3)
Die Charaktere sind über 18 Jahre alt
und damit volljährig.
A U R O R A
Regen trommelte sanft gegen die Fensterscheiben, als ich an diesem Abend auf einem der gemütlichen Samtsofas in der beachtlichen Bibliothek des Riddle Manor saß. Liebevoll streichelte ich über das zarte Köpfchen von Scorpius, der wie ein kleiner Engel friedlich in meinen Armen schlummerte.
Es roch nach geschmolzenem Kerzenwachs und den Seiten alter Bücher. Ein Duft der nicht nur mich, sondern auch den quirligen Blondschopf beruhigte, der mich den ganzen Tag auf Trapp gehalten hatte.
In der Bibliothek fand er immer in den Schlaf.
Als ich Schritte vernahm, legte ich das Buch in dem ich gelesen hatte zur Seite und blickte auf.
»Hey«, flüsterte ich ganz leise, um das schlafende Baby in meinen Armen nicht zu wecken.
»Hey«, entgegnete Draco ebenso leise, der einige Sekunden im Türrahmen stehen blieb und seinen Sohn betrachtete, bevor er sich zu mir setzte.
Er hob eine Hand in sein Haar und schob es sich aus der Stirn. Es war in den letzten Wochen deutlich gewachsen was dafür sorgte, dass es sich wellte und ihm immer wieder rebellisch in die Augen fiel.
Er ließ es mich jedoch nicht schneiden, denn das war etwas, was Astoria immer für ihn getan hatte.
Unter seinen sturmgrauen Augen lagen wie schon seit Monaten tiefe Schatten, doch ich erschrak ein wenig als ich bemerkte, wie zittrig er war. »Bist du okay, Draco?«, fragte ich ihn zaghaft und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. Draco nickte, schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch, bevor er mich wieder ansah.
»Die Aufstände im Westen des Landes häufen sich.« Draco rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Bloody Hell, sogar die Kobolde fangen jetzt an zu rebellieren. Der dunkle Lord hat ihnen wohl eine Menge Gold versprochen, das sie jetzt einfordern.« Er seufzte.
Ich nickte langsam. »Ja, Mattheo hat mir davon erzählt«, murmelte ich und sah ihn besorgt an. »Du siehst müde aus, Draco. Wenn du möchtest, behalte ich ihn noch eine Nacht damit du schlafen kannst.«
Draco überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. »Du kümmerst dich schon so viel um ihn.«
In diesem Augenblick fing Scorpius im Schlaf an zu lächeln. »Das mache ich doch gern«, flüsterte ich und betrachtete voller Liebe das schlafende Baby in meinen Armen. »Er ist so ein süßer kleiner Engel.«
»Ja, das ist er. Scorp hat so viel von Tori«, sagte Draco und betrachtete seinen schlafenden Sohn.
Der Schmerz in seiner Stimme verursachte einen weiteren Riss in meinem Herzen. Ich schluckte und legte den Arm um den Slytherin, woraufhin sein Kopf auch schon auf meine Schulter fiel. »Ich vermisse sie so sehr«, brachte er mit schwacher Stimme hervor, bevor er an meiner Schulter in Tränen ausbrach.
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und kämpfte angestrengt gegen meine eigenen Tränen. »Ich weiß, ich vermisse sie auch unendlich«, gab ich leise zurück und zog ihn noch ein wenig enger an mich. »Astoria wäre so stolz auf dich, Draco.«
Draco nickte und weinte noch eine Weile stumme Tränen an meiner Schulter, während ich ihm tröstend durch das platinblonde Haar krauelte.
Die Momente in denen Draco Malfoy seine Trauer— oder überhaupt Gefühle zuließ waren eher selten. Nach außen hin wirkte er stets kühl und unnahbar und es hatte viele Jahre enger Freundschaft gebraucht, dass er sich mir verletzlich zeigen konnte.
Wir vertrauten einander bedingungslos, hatten schon immer eine ganz besondere Freundschaft gehabt.
Draco verstand mich auch oft ohne Worte.
Vielleicht, weil wir beide eine ähnlich traumatische Kindheit erlebt hatten, die geprägt war von Gewalt und vom Erwartungsdruck unserer brutalen Väter.
»Danke«, murmelte er, als seine Schultern aufgehört hatten zu zittern. »Ich weiß nicht was ich ohne dich tun würde, was ich ohne euch alle tun würde.«
»Ist doch selbstverständlich, Draco. Wir sind eine Familie«, entgegnete ich und schenkte ihm ein Lächeln, als er den Kopf hob und mich ansah.
Doch Draco erwiderte mein Lächeln nicht und seine Miene verhärtete sich plötzlich. In seinen Augen tobte ein Sturm und er sah aus, als würde er mit sich selbst ringen. »Ich muss dir etwas sagen, Aurora.«
Ich nickte und fühlte wie mein Herz stolperte.
Dracos Atmung wurde unruhiger und er schluckte, schien plötzlich nervös. »Du kannst mir alles sagen, Draco«, sagte ich ruhig und nahm seine blasse Hand, verschlang sie mit meiner und hielt sie ganz fest.
Draco holte tief Luft. »Versprich mir, dass du mich nicht hassen wirst.« Unsicher sah er mich an.
»Ich verspreche es«, entgegnete ich und streichelte zärtlich über seine blassen Fingerknöchel. »Wir sind schon so viele Jahre befreundet und nichts was du jetzt sagen könntest, würde das ändern, Draco.«
Draco zögerte, bevor er sprach.
»Ich war es, der deine und Theodores Beziehung zerstört hat«, gestand er mir mit heiserer Stimme.
Ich kniff die Brauen zusammen und sah ihn an, brauchte einen Moment um diese Information zu verarbeiten. Ich öffnete den Mund um ihn zu fragen was er damit meinte, doch Draco kam mir zuvor.
»Ich konnte es nicht mehr ertragen mitanzusehen wie Avery dich misshandelt.« Seine Miene verfinsterte sich. »Wäre dieser Bastard nicht so viele Ränge über mir gewesen, dann—«, er brach ab und ballte seine freie Hand zur Faust. »Ich habe dir zwar beigebracht dich zu verteidigen, doch konnte dich nicht beschützen, genau so wenig wie Theodore.«
Ein Ausdruck von Schuld huschte für einen Augenblick über Dracos blasses Gesicht.
»Der dunkle Lord hat darauf bestanden, dass sein Sohn eine reinblütige Hexe zur Frau nimmt, also habe ich ihm dich vorgeschlagen und Mattheo gebeten eurer Verbindung zuzustimmen. Anfangs hat er es abgelehnt, doch dann, kurz nach der Schlacht von Hogwarts—«, er zögerte. »—Hat er eingewilligt.«
Mit Tränen in den Augen starrte ich ihn an.
»Ich weiß, dass es mir nicht zustand diese Entscheidung für dich zu treffen, Aurora«, sagte der blasse Slytherin mit bitterer Stimme und starrte auf unsere Hände hinab, die immer noch miteinander verschlungen waren. »Doch ich wusste, dass Riddle als höchstrangiger Todesser der einzige war, der dich vor deinem Vater beschützen konnte und—«
Doch der Blonde verschluckte den restlichen Teil des Satzes, als ich mich vorbeugte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. Dracos blasse Wangen bekamen einen rosafarbenen Touch, doch sein Blick blieb gequält und durchzogen von Schuldgefühlen.
»Aurora, es tut mir—«
»Nichts muss dir leid tun«, unterbrach ich ihn kopfschüttelnd und wiegte den kleinen Scorpius liebevoll in meinen Armen, während ich Draco tief in die Augen sah, mein Herz erfüllt von Liebe und unendlicher Dankbarkeit für den Slytherin.
Es steckte so viel von Narzissa in ihm.
»Du hast es getan um mich zu beschützen und dafür danke ich dir. Du bist ein guter Freund, Draco.«
Lächelnd drückte ich seine Hand.
Der Slytherin sah jetzt sichtlich erleichtert aus.
Er nickte, doch sagte nichts. Denn auch wenn er für mich vielleicht das richtige getan hatte, hatte er damit doch auch das Leben seines besten Freundes zerstört. Keiner von uns sprach es aus, doch wir beide wussten, dass Theodore nie wirklich über unsere Trennung hinweg kommen würde.
Ich war seine große Liebe.
Der Junge mit den saphirblauen Augen und den honigfarbenen Locken würde zwar immer einen Platz in meinem Herzen haben, doch nur noch als Freund.
Denn meine große Liebe war Mattheo Riddle— und der kleine Engel, den ich unter meinem Herzen trug.
Draco seufzte leise.
»Hast du es ihm gesagt?«, fragte ich zaghaft, woraufhin er den Kopf schüttelte. »Ich glaube es würde ihn endgültig zerstören«, murmelte er. »Er wird sich sowie niemals verzeihen, dass er dich nicht vor deinem Vater beschützen konnte, glaub mir.«
Ich nickte traurig.
Sanft streichelte ich noch einmal über seine Fingerknöchel, bevor ich den schlafenden Scorpius vorsichtig in seine Arme legte. Eine Weile saßen wir noch so da und lauschten dem Regen, der leise gegen die Fenster der Bibliothek prasselte, dann verabschiedete Draco sich und ließ mich allein.
Ich griff nach meinem Buch, doch legte es gleich wieder zur Seite, denn die Buchstaben tanzten nur wild vor meinen Augen hin und her. Müde rieb ich mir die Augen, griff ich nach meiner smaragdgrünen Strickjacke und zog sie mir über meinen Pullover.
Dann verließ ich die Bibliothek.
Ich schauderte, denn die Augen der in den Portraits gefangenen Hexen und Zauberer verfolgten mich und auch die Stimmen der seelenlosen Inferi, die sich irgendwo tief in einer Höhle unter dem Anwesen befanden, schienen mit jedem Tag lauter zu werden.
Und boshafter.
Ich hatte Mattheo nicht erzählt, dass Lestrange mich dort unten erwischt hatte und beschlossen, es auf jeden Fall für mich zu behalten um ihn nicht unnötig zu beunruhigen. Seit er das Erbe seines Vaters vor einigen Wochen angetreten hatte, wurden die Ringe unter seinen Augen immer dunkler und dunkler.
Ich fühlte mich so unendlich hilflos, denn alles was ich tun konnte, war ihn jede Nacht in meinen Armen zu halten und ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebte.
Die Nächte waren so schlimm wie noch nie.
Die Dunkelheit verfolgte ihn, riss und zerrte jede Nacht in seinen Träumen an seiner instabilen Seele, denn ein Teil von ihm war immer noch dort unten in dem kalten, lichtlosen Verließ und litt Höllenqualen.
Jede Faser meines Körpers schien zu schmerzen bei den Gedanken an den verängstigten Ausdruck auf seinem Gesicht, jedes Mal wenn ich ihn mithilfe von Legilimentik aus seinen Albträumen befreite. Am Anfang hatte er sich vehement geweigert mich in seinen Kopf zu lassen, doch als die Träume immer schlimmer wurden, hatte er es mir doch erlaubt.
Mein Herz pochte, als ich den Korridor erreichte, an dessen Ende der Thronsaal lag. Die prachtvollen Flügeltüren waren leicht angelehnt und mit angehaltenem Atem spähte ich hindurch.
Und was ich sah, ließ mein Herz ganz schwer werden.
Mattheo saß auf dem Thron, unter seinen Augen mittlerweile dunkelviolette Schatten. In der einen Hand hielt er den Elderstab, in der anderen befand sich ein Kristallglas mit Feuerwhiskey, an dem er hin und wieder nippte, während er sich in gedämpfter Stimme mit Lestrange, Yaxley und einigen anderen aus dem engsten Kreis seiner Todesser unterhielt.
Seine dunklen Locken fielen ihm unordentlich in die Stirn und sein Blick war leer, fast apathisch. Er sah so müde aus, dass ich mich zusammenreißen musste, nicht zu ihm zu gehen, seine Hand zu nehmen und ihn auf direktem Wege in unser Bett zu bringen.
Nagini, die eingerollt auf dem eleganten Marmorboden neben dem Thron gelegen hatte, hob plötzlich den Kopf. Sie zischte leise, bevor sie sich in dunkle Rauchschwaden auflöste, nur um gleich wieder an meiner Seite aufzutauchen.
Sanft stupste sie mich an, woraufhin ich mich vorbeugte und ihr zärtlich über den glatten Kopf streichelte. Als ich das Kinn wieder hob bekam ich Schmetterlinge, denn Mattheo starrte mich jetzt an.
»Komm ins Bett, ich vermisse dich«, sagte ich in Gedanken zu ihm in dem Wissen, dass er ihnen lauschte. Sehnsucht sprach aus dem Blick, den er mir jetzt vom anderen Ende des Raumes aus zuwarf.
Er nickte nur und sprach weiterhin mit Lestrange, doch seine Augen blieben fest auf meine gerichtet.
Ich spürte seine Blicke auf mir, selbst als ich mich umdrehte und mich auf den Weg in die oberen Stockwerke machte, Nagini dicht an meiner Seite.
Mein Rücken schmerzte und ich fühlte wie die Erschöpfung meine Lider schwer werden ließ. Ich hätte auch apparieren können, doch in letzter Zeit wurde mir immer furchtbar elend, wenn ich es tat.
Wenige Minuten später lag ich eingekuschelt zwischen den weichen Kissen unseres Himmelbettes.
Nagini hatte sich wie so oft am Ende des Bettes eingerollt und den Kopf auf meine Beine gelegt. Die Schlange warf immer wieder verstohlene Blicke zu dem Knuddelmuff, der in einem Sessel am Ende des Zimmers lag und friedlich schlummerte.
»Nein«, sagte ich streng zu ihr, woraufhin sie mich mit ihren großen gelben Augen vorwurfsvoll ansah. Erst heute morgen hatte ich sie dabei erwischt, wie sie versucht hatte das rosa Fellknäul zu fressen.
Leise seufzte ich und kuschelte mich tiefer in die Kissen des Bettes, blickte traurig auf die leere Seite.
Einen Moment verlor ich mich in dem funkelnden Sternenhimmel an der Decke, den Mattheo wieder für mich heraufbeschworen hatte, doch kurz darauf fiel ich auch schon in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
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Ich musste eine Weile geschlafen haben, als ich davon wach wurde, wie sich die Matratze auf der anderen Seite des Bettes leicht senkte. Ich blinzelte, brauchte einen Moment um meine Augen an die Dunkelheit des Zimmers zu gewöhnen, das nur spärlich durch die kleinen Sterne an der Decke beleuchtet wurde.
Nagini war fort, stattdessen konnte ich die verschwommenen Umrisse einer Silhouette erkennen. Ein wenig verschlafen setzte ich mich im Bett auf und stützte die Ellenbogen in die Kissen.
»Theo?«, murmelte ich.
»Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufwecken«, antwortete Mattheo leise. »Schlaf weiter, Süße.«
Seine Stimme war heiser und klang gequält.
Sofort war ich hellwach.
»Alles okay, Theo?«, fragte ich ihn besorgt, woraufhin er mir jedoch keine Antwort gab.
Schwer atmend und mit zitternden Schultern saß der Erbe Slytherins auf der Bettkante, während die Dunkelheit die von ihm ausging, wie ein unheilvoller Nebel unser Schlafzimmer zu fluten begann.
Flüsternde Schatten tanzten um ihn herum, jagten mir jetzt einen eiskalten Schauer über den Rücken.
Mit zitternden Fingern griff ich nach meinem Zauberstab der auf dem Nachttisch lag, sprach einen der Lichtzauber die Lestrange mir beigebracht hatte und verjagte die boshaften Schatten dunkler Magie, die wie zähes Kaugummi an ihm zu kleben schienen.
Ich schob den Zauberstab unter mein Kissen, dann war ich bei ihm und legte von hinten die Arme um seine Schultern. Mattheo trug kein Shirt und ich konnte fühlen, wie angespannt seine Muskeln waren.
Seit wir ihn vor einigen Wochen befreit hatten, trainierte er jeden Tag mehrere Stunden, manchmal sogar bis zur völligen Erschöpfung.
Körperlich wurde Mattheo langsam wieder der alte, doch sein seelischer Zustand war nie besorgniserregender gewesen als jetzt.
Die Last die er nun zusätzlich zu seinem Trauma durch die monatelange Folter jetzt auch noch als dunkler Lord trug, wog schwer auf seinen Schultern.
Oft saß er bis tief in die Nacht am Schreibtisch oder hielt wichtige Treffen mit seinen engsten Todessern ab, während das Regime immer mehr an Halt verlor.
Nun offenbarte sich langsam das gesamte Ausmaß der Grausamkeit, die Lord Voldemort in den letzten Jahren über ganz Europa gebracht hatte.
Mein Herz wurde ganz schwer als ich bemerkte, wie sehr er zitterte. »Ich hab dich, mein Liebling«, flüsterte ich mit sanfter Stimme und strich ihm eine Locke aus der Stirn. »Du bist sicher bei mir.«
Mattheo nickte schwach und lehnte sich in meine Berührung, als hätte er sie Jahre nicht gespürt.
Ich kraulte ihn, doch diesmal schien ihn meine Nähe einfach nicht beruhigen zu können. Seine Atmung wurde hektischer und dann ballte er die Hände zu Fäusten und begann zu wimmern, als würde er plötzlich unter qualvollen Schmerzen leiden.
Ich versuchte ganz ruhig zu bleiben, doch mein Herz schlug jetzt so schnell, dass ich Sorge hatte, es würde mir jeden Augenblick aus der Brust springen.
Mit einem Fingerschnipsen ließ ich eine Kerze auf dem Nachttisch aufflammen, dann stieg ich aus dem Bett und kletterte auf seinen Schoß. Vorsichtig hob ich sein Kinn und presste mir erschrocken eine Hand auf den Mund als ich in seine Augen blickte, die vollkommen mit Schwärze gefüllt waren.
Weder seine Pupillen, noch das weiße in seinen Augen waren zu erkennen. Nur noch Dunkelheit.
Nichts als Dunkelheit.
Er hatte keine Kontrolle mehr über seine Magie, keine Kontrolle mehr über die Finsternis in sich.
Die Schatten kehrten zurück, fingen an furchtbare Dinge zu flüstern und am liebsten hätte ich mir die Hände auf die Ohren gepresst, denn ich wollte nicht hören, was diese Dämonen uns zu sagen hatten.
Einen Augenblick überlegte ich Lestrange zu rufen, doch dann spürte ich, wie Mattheo seine zitternden Hände ganz vorsichtig auf meinen unteren Rücken legte, damit ich nicht von seinem Schoß rutschte.
Erst jetzt bemerkte ich, wie sehr auch ich zitterte.
»Oh mein Liebling.« Verzweifelt schlang ich die Arme um seine Schultern und drückte mein Gesicht an seinen Hals. »Was haben sie dir nur angetan?«
Zitternd klammerte ich mich an ihn, streichelte durch seine Locken, zeichnete kleine Sterne um die Narben auf seinem Rücken, doch dann konnte ich meine Tränen einfach nicht mehr zurückhalten.
Die Magie mit der mein Baby mich zu beruhigen versuchte, kribbelte mir in den Fingerspitzen, ließ mich plötzlich so benommen und schwindelig fühlen, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich plötzlich nicht mehr auf seinem Schoß saß, sondern mit dem Rücken in den Kissen unseres Himmelbettes lag.
»Nicht weinen, meine Süße«, flüsterte mir Mattheos tiefe Stimme ins Ohr, der sich über mich gebeugt hatte und zärtlich meine Tränen davon küsste, bevor sie sich in kleine Diamanten verwandeln konnten.
Erleichtert atmete ich, denn die Schwärze in seinen Augen war seiner vertrauten Dunkelheit gewichen.
»Theo—« Flehend blickte ich zu ihm auf.
Ich brauchte ihn, brauchte ihn so sehr.
Mattheo lehnte sich vor, sodass mir seine weichen Locken in die Stirn fielen. Er stützte die Unterarme neben meinen Kopf in die Kissen, blickte mir tief in die Augen, bevor er seine Lippen endlich mit meinen kollidieren ließ. Seine Küsse waren rau, verlangend und so voller Sehnsucht, dass sie meinen ganzen Körper in Flammen setzten.
Stöhnend krallte ich meine Hände in sein Haar, zog ihn näher zu mir und küsste ihn genau so sehnsüchtig zurück. Ich war feucht, noch ehe sich seine rauen Hände unter mein Schlafshirt schoben und anfingen sanft meine Brüste zu kneten. Mit jedem schier ausgehungerten Kuss drückte er mich tiefer unter sich in die Kissen unseres Bettes, ließ mich seine Härte an meinen Schenkeln spüren.
Es war das erste Mal seit seiner Rückkehr, dass wir wieder intim waren, denn sein Trauma saß so tief, dass er meine Berührungen kaum ertragen hatte.
Auch wenn sein Körper danach hungerte.
Nach meinen Küssen, nach meiner Liebe.
So wie unsere instabilen Seelen, die nur ein wenig Frieden fanden, wenn sie sich mit all ihren gebrochenen Teilen fest aneinander klammerten.
»Theo—«, stöhnte ich, als er den Kuss unterbrach um mir das Shirt auszuziehen. »Nicht aufhören.«
Mattheo nickte, fuhr sich mit seiner Hand durch seine Locken und nahm sich einen langen Augenblick Zeit, seine Augen über meinen Körper gleiten zu lassen. Und der besitzergreifende Blick mit dem er mich betrachtete, erregte mich nur noch mehr.
Seine Finger schoben sich unter den Saum meines Spitzenhöschens, dann zog er mir den Stoff langsam über die Hüften. Er war getränkt mit meiner Lust, so wie meine Gedanken. Ich sehnte mich danach ihn wieder zu spüren, alles von ihm zu spüren.
Mit ihm zu schlafen, ihm zu gehören.
Meine Beine zitterten vor Erregung und auch ein wenig Nervosität, denn nun lag ich vollkommen entblößt vor ihm. Nackt, schwanger und verletzlich, mit all meinen Narben und Rissen im Herzen.
In den Armen des Jungen den ich so sehr liebte.
Mehr als die Sterne ihren tröstenden Mond.
Meine Lippen waren leicht geschwollen von seinen Küssen und mein langes blassblondes Haar, fiel mir in sanften Wellen über den nackten Körper, schmiegte sich wie Seide um die zarten Kurven, die ich durch meine Schwangerschaft bekommen hatte.
Seine Finger strichen über meine Rippen, die jetzt nicht mehr so auffällig hervorstachen, wie sie es noch vor einigen Monaten getan hatten. Ich war immer noch zierlich, doch nicht mehr abgemagert.
»Du bist so unendlich schön«, flüsterte seine tiefe Stimme, während seine Fingerspitzen meine Kurven nachzeichneten. »Meine wunderschöne Frau.«
Ich schloss die Augen, als ich spürte wie mich meine Gefühle zu überwältigen drohten, angesichts seines völlig vernarbten Oberkörpers. Doch dann flatterten meine Augen wieder auf, als seine Finger über meine Lippen strichen. »Hast du dich berührt, als ich fort war?« Mit angehaltenem Atem blickte ich zu ihm auf, dann biss ich mir auf die Unterlippe und nickte.
»Zeig es mir«, verlangte er mit lustgefüllter Stimme und in der Dunkelheit seiner Augen flammte ein gefährliches Feuer auf. »Zeig mir wie du dich berührt hast, meine Süße. Ich will es sehen.«
Meine Atmung beschleunigte sich, als ich meinem Mann gehorchte und meine Finger langsam zwischen meine Beine brachte. Mattheos Blick fing Feuer als er ihn über meine nackten Körper gleiten ließ und er mir dabei zusah, wie ich anfing kleine Kreise über meine vor Erregung bereits feuchte Clit zu ziehen.
»Gut so, mein Lord?«, flüsterte ich mit einem sinnlichen Lächeln auf meinen Lippen und blickte durch meine langen dunklen Wimpern zu ihm auf.
Mattheo blinzelte und ein raues Stöhnen entwich seiner Kehle. Es machte ihn an mir dabei zuzusehen wie ich mich berührte, was mich wiederum so sehr erregte, dass ich fühlte wie meine Nässe langsam meine Schenkel hinab und auf das Laken perlte.
»Fuck«, knurrte Mattheo, als er sah, wie sehr es mir gefiel mich vor ihm zu berühren. Doch als ein lustvolles Stöhnen meine Lippen verließ, packte er mein Handgelenk und schob es einfach davon.
Mattheo positionierte sich vor mir, spreizte meine Beine und entlockte mir ein Seufzen, als ich seine Lippen zwischen meinen Schenkeln spürte. Ich fühlte seinen heißen Atem sanft auf meiner Haut vibrieren, was mich jetzt beinahe meinen Verstand kostete.
Mein Körper kribbelte vor Erregung, als er anfing heiße Küsse meine Schenkel entlang zu verteilen, bis ich seine Lippen endlich dort spürte, wo ich sie die vergangenen Monate so verzweifelt herbeigesehnt hatte. Keuchend vor Lust krallte ich meine Hände fest in das mitternachtsschwarze Bettlaken aus edlem Satin, als seine Zunge anfing Kreise über meine momentan besonders empfindliche Clit zu ziehen.
Seine rauen Hände schoben sich unter meinen Po, griffen unsanft zu und hielten mich fest, als mein ganzer Körper unter seiner Zunge zu zittern anfing.
»Oh Fuck—«, fluchte ich laut, was Mattheo zwischen meinen Beinen ein zufriedenes Grinsen entlockte.
Immer tiefer stieß er seine Zunge in mich, schickte mich auf die himmlischste aller Wolken, obwohl alles an diesem Jungen mit den ungezähmten dunklen Locken absolut teuflisch war. Seine Augen fanden meine, als er zwei seiner Finger dazu nahm, erst langsam, dann immer schneller in mich stieß und es somit in nur wenigen Minuten schaffte, mich an den Rande meiner ersehnten Erlösung zu bringen.
Er krümmte seine Finger in mir und ich schloss die Augen als der funkelnde Sternenhimmel über mir verschwamm, nur um jetzt noch hellere Sterne hinter meinen Lidern aufleuchten zu sehen, als Mattheo mir einen der intensivsten, schier berauschendsten Orgasmen schenkte, die ich jemals gefühlt hatte.
Nie zuvor war ich so gekommen.
Die Nachwehen meines Höhepunkts schossen wie Blitze durch meinen Körper, hielten mich in einem feurigen Sturm aus Euphorie und Lust gefangen.
Es fühlte sich so unbeschreiblich gut an.
»Mattheo«, wimmerte ich, als er nicht aufhörte mich mit seiner Zunge zu verwöhnen und erst von mir abließ, als ich ein zweites Mal gekommen war.
Dann war er über mir und presste seine Stirn gegen meine, während er sich die Boxer herunterzog. »Ich habe dich so vermisst«, murmelte er, legte meinen Kopf zur Seite und verteilte heiße Küsse meinen Hals entlang. »Ich hab dich auch vermisst«, wisperte ich.
Mattheo knurrte gegen meine Kehle, als ich meine Hand in seine Locken brachte und ungeduldig daran zerrte, ihn endlich in mir spüren wollte. Seine Lippen fanden wieder zurück zu meinen, küssten mich rau und bestrafend, betäubten all meine Sinne.
»Sag das du mir gehörst«, zischte er gegen meine Lippen und schob meine Beine auseinander, bereit sich tief in mir zu versenken. »Sag es, Aurora.«
»Ich gehöre dir, nur dir Mattheo«, stöhnte ich.
Regen prasselte sanft gegen die Fensterscheiben und ich hielt den Atem an, wartete auf das kribbelnde Gefühl, dass ich stets bekam, wenn er in mich glitt.
Oh wie sehr ich mich danach sehnte.
Sekunde für Sekunde verstrich, doch als es nicht kam, flatterten meine Lider und ich blickte direkt in seine dunklen Augen. Seine Hand lag seitlich auf meinem Bauch. Er zögerte und starrte mich an.
»Das Baby—«
Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Es spürt nichts davon«, flüsterte ich, ließ meine Fingerspitzen sanft über seinen Bizeps streichen, bevor ich sie in seinen Nacken brachte und ihn näher zu mir zog. Doch Mattheo zögerte immer noch.
»Aber—«
Ungeduldig wandte ich mich unter ihm in den Laken, fühlte wie ganz plötzlich ein Gefühl von brennender Wut durch meine Venen schoss und jede Zelle meines Körpers in Brand setzte. Fest krallten sich meine Hände in seine Locken. So fest, dass ein raues und aggressives Stöhnen seiner Kehle entwich. »Ich schwöre bei Merlin Riddle, wenn du nicht sofort—«
»Merlin ist nicht hier, meine Süße«, unterbrach Mattheo mich mit gefährlicher Stimme, packte meine Handgelenke und drückte sie fest in die Kissen. »Er kann dich also nicht hören, wenn du schreist.«
Amüsiert blickte er auf mich hinab, seine Lippen zu einem leicht diabolischen Grinsen verzogen.
Fucking Hell.
Und dann stieß er in mich, mit einem einzigen, harten und absolut rücksichtslosen Stoß.
Sterne verglühten im Sekundentakt vor meinen Augen und das Gefühl von ihm so tief in mir ließ meinen ganzen Körper erbeben. Leise schrie ich auf, als er anfing mich in rhythmischen Stößen in die Kissen unseres Bettes zu ficken, unsere Lippen in einem heißen Kuss ineinander verschmolzen.
Wir küssten und küssten und küssten uns, konnten nicht genug davon bekommen, einander zu spüren.
Er zitterte, sein Körper und seine Seele gezeichnet von der Folter, die er so viele Monate ertragen musste. Sanft legte er meinen Kopf zur Seite, küsste meinen Hals und saugte an meiner glühenden Haut, markierte mich als seins, obwohl mein kleines kaputtes Herz doch schon so lang ihm gehörte.
Nur ihm allein.
Seit unserer ersten Begegnung.
Meine Fingerspitzen glitten über seinen Rücken, fühlten seine Narben, teilten seinen Schmerz.
Er stöhnte, stieß tiefer in mich, härter, schneller.
Lustschreie verließen meine Kehle, bis sich meine Stimme ganz rau und heiser anhörte.
Plötzlich hob er den Kopf, stützte die Hände in die Kissen und richtete sich auf, nahm mich sanfter, fast vorsichtig. Sein Blick glitt meinen nackten Körper hinab und fiel schließlich auf die Stelle an der wir miteinander verbunden waren. Er zog sich aus mir, nur um dann noch tiefer in mich zu dringen.
Sein Schwanz war so hart, dass sich meine Augen vor Lust und Schmerz nach innen verdrehten. Ich keuchte, krallte meine Hände in das Laken und bäumte meinen unteren Rücken auf, als plötzlich ein Feuerwerk in meinem Unterleib explodierte.
Ich stöhnte seinen Namen als ich kam.
Wieder und wieder und wieder.
Erschöpft blinzelte ich zu ihm auf, fiel ohne Halt immer tiefer und tiefer in den Bann dieses Jungen, war gefangen in seiner dunklen Schönheit, die mit jedem Tag nur noch intensiver zu werden schien.
Seine Muskeln waren vom Training aufgepumpt und seine Locken fielen ihm verwuschelt in die Stirn, ließen ihn wieder einmal aussehen wie der dunkle Gott, der Mattheo Marvolo Riddle für mich war.
Und er gehörte mir, nur mir allein.
»Nur dir, Mrs. Riddle«, entgegnete er mit einem Grinsen auf den Lippen, denn er hatte offensichtlich jedem meiner Gedanken gelauscht. Er lehnte sich vor und küsste mich auf die Lippen, tastete nach meinen Fingern und verschlang sie fest mit seinen.
»Für immer?«, flüsterte ich an seinen Lippen.
»Für immer«, versprach Mattheo.
Nicht für eine Sekunde nahm er mehr seine Augen von meinen, bis er schließlich tief in mir Erlösung fand und seinen heißen Samen in mich ergoss, der mir sogleich die Schenkel hinab zu perlen begann.
»Zu hart?«, fragte er leicht besorgt. »Nein, genau richtig«, entgegnete ich mit glühenden Wangen.
Sein Kopf fiel auf meine Schulter und er hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Ich kicherte, denn seine weichen Locken kitzelten mich. Meine Fingerspitzen glitten sanft über seinen Nacken als ich spürte, wie sich seine Atmung plötzlich wieder beschleunigte.
Dann zog er sich aus mir, rollte sich auf seine Seite des Bettes und verbarg das Gesicht in den Händen.
Meine Nähe war plötzlich zu viel für ihn.
»Sorry«, keuchte er. »Es ist nur—«
»Schon gut, Liebling«, antwortete ich mit sanfter Stimme, zog die Decke über ihn und kuschelte mich in die Kissen. Eine Weile lauschte ich seiner Atmung, die immer ruhiger wurde, dann drehte ich mich auf die Seite, um eine geeignete Schlafposition zu finden.
Doch kurz bevor ich in den Schlaf fand, fühlte ich wie er seine Arme um mich legte und mich sanft mit dem Rücken an seine Brust zog. Mein Herz klopfte, als er mich eng umarmte und dabei ganz vorsichtig eine Hand auf meinen Babybauch legte. Erschöpft lehnte ich mich an ihn, ein Lächeln auf den Lippen.
»Ich liebe dich«, murmelte er in mein Haar, verbarg das Gesicht in meinen langen blassblonden Strähnen und hielt mich fest in seinen Armen, während seine Hand beschützend auf meinem Bauch lag.
»Ich liebe dich auch«, lächelte ich glücklich.
Eine Weile lauschten wir dem Regen der eine sanfte Melodie gegen die Fenster unseres Schlafzimmers trommelte und unseren Herzen, die nach so vielen Monaten endlich wieder gemeinsam schlugen.
Zusammen mit einem dritten, viel zarteren Herzen, das wir beide beschützen würden, bis zu unserem letzten Atemzug. Ich bekam Schmetterlinge, als ich fühlte wie seine rauen Finger sanft gegen meinen Bauch tippten, woraufhin das Baby dasselbe hat.
Ein Spiel, was die beiden schon seit einigen Wochen miteinander spielten und mein Herz jedes Mal dahinschmelzen ließ vor Liebe und Dankbarkeit.
Mattheo hauchte mir einen Kuss auf die Wange und ich konnte spüren wie er grinste. Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus, als er mein Haar zur Seite schob und seine Lippen an mein Ohr brachte.
»Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«, flüsterte er.
Mit klopfendem Herzen nickte ich.
Mattheo tastete nach meiner Hand, verschlang seine Finger mit meinen und legte sie nun gemeinsam auf meinen Babybauch. Ich hielt den Atem an.
»Sie liebt deine Stimme«, flüsterte er.
Meine Augen füllten sich mit Tränen.
»Sie?«, fragte ich mit zitternder Stimme, fühlte wie plötzlich ein Sturm aus Emotionen in mir aufstieg.
»Es ist ein Mädchen?«, flüsterte ich, während mir diamantenen Tränen die Wangen hinabliefen.
Ich fühlte wie er seinen Arm um mein Becken legte und mich vorsichtig zu sich umdrehte. Meine Atmung zitterte, so wie meine Hände als ich sie auf seine Brust legte und ihn ansah. Mattheo nickte, lehnte sich vor und küsste mir meine Tränen davon.
»Am Anfang war ich nicht sicher«, murmelte er und drehte sich eine meiner Strähnen um die Finger.
»Doch jetzt bin ich es.«
»Aber woher—«, doch dann dämmerte es mir. Schon einige Male hatte ich den Verdacht gehabt, dass die beiden durch Magie miteinander kommunizierten.
»Du hörst ihre Gedanken oder?«
Mattheo nickte und gab mir einen innigen Kuss auf die Lippen. »Ja ich kann sie hören, wenn sie mich lässt. Jetzt gerade höre ich sie, sie denkt an dich, meine Süße. Sie liebt ihre Mommy so sehr.«
Er zog mich an sich, als ich heftig zu schluchzen anfing, überwältigt von Hormonen, meiner Liebe zu Mattheo und unserer Tochter und der Angst, die ein Leben als Mutter mit sich bringen würde.
Ich war doch noch so jung.
Gerade erst Neunzehn geworden.
Dann kam mir plötzlich ein furchtbarer Gedanke.
»Bist du—«, ich schluckte und holte tief Luft, denn immer wieder erschütterten heftige Schluchzer meinen Körper. »Enttäuscht, dass es kein Junge—«
»Es spielt keine Rolle für mich«, unterbrach er mich sofort und hob mein Kinn, sodass ich ihn wieder ansehen musste. »Und ich will nie wieder, dass du so darüber nachdenkst, hast du das verstanden?«
Ich nickte und schlang die Arme um ihn, konnte nicht genug davon bekommen, seine Nähe zu spüren.
Der Slytherin hielt mich fest, zeichnete Sterne auf meinen Rücken und auf meinen Bauch, während ich in seinen Armen schluchzte. »Meine Mädchen«, hauchte er und küsste meine Stirn. »Ich werde euch mit meinem Leben beschützen, das verspreche ich.«
Unter Tränen lächelte ich.
»Ich liebe euch so sehr«, flüsterte er mir ins Ohr und hielt mich fest in seinen Armen. »Für immer.«
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Als ich das nächste Mal die Augen wieder aufschlug, war ich allein. Verschlafen steckte ich die Hand aus und bemerkte, dass das Laken neben mir noch warm war. Eine Weile wartete ich, doch als Mattheo nicht zurückkehrte, stieg ich vorsichtig aus dem Bett.
Zwischen meinen Beinen kribbelte es immer noch und ich fühlte jetzt schon den Muskelkater, der sich morgen früh mit ziemlicher Sicherheit noch über meinen gesamten Körper ausbreiten würde. Ich lächelte, während ich mich anzog, denn ich war so verflucht glücklich wie seit Monaten nicht mehr.
Ich ging ins Bad und kehrte einige Minuten später wieder zurück, gerade noch rechtzeitig um Nagini davon abzuhalten den Knuddelmuff zu verschlucken, der immer noch seelenruhig auf dem Sessel schlief und nichts von der gigantischen Schlange mitbekam, die ihn jetzt wie ausgehungert betrachtete.
Seufzend stopfte ich das schlummernde rosa Fellknäul in die Taschen von Mattheos Hoodie, den ich mir über meinen dunklen Satinpyjama gezogen hatte, bevor ich die Glastür zum Balkon zur Seite schob und hinaus in die Dunkelheit der Nacht trat.
Es hatte aufgehört zu regnen, doch die Luft war seltsam geladen, wirkte beinahe elektrisierend, auch wenn weit und breit kein Gewitter zu sehen war.
Meine Augen suchten den Balkon ab, doch statt Mattheo entdeckte ich Lestrange, der über das Geländer lehnte und in die Gärten hinabblickte.
Und der traurige Ausdruck in seinen tiefblauen Augen machte mir das Atem plötzlich ganz schwer.
»Luc?«, rief ich zaghaft.
Der Todesser drehte den Kopf und ich konnte sehen, wie er versuchte seinen Kummer vor mir zu verbergen. So wie er es schon seit Monaten tat.
Die Eheschließung von Pansy und Theodore war wegen einer komplizierten Fluchverletzung die Theodore in der Nacht von Mattheos Befreiung erlitten hatte um einige Wochen verschoben worden.
Auf Morgen.
»Hey«, murmelte er leise und schnippte sofort die Zigarette über den Balkon, die er in seinen Händen gehalten hatte, als ich näher kam. Er überspielte seinen Schmerz mit einem Grinsen. »Respekt an dich, dass du überhaupt noch laufen kannst Süße, nach dem was Riddle heute Nacht mit dir—«
Er verstummte, als ich ihm einen warnenden Blick zuwarf, dann mussten wir beide jedoch grinsen.
»So laut?«, entgegnete ich verlegen und fühlte wie meine Wangen vor Scham ganz heiß wurden.
»Vielleicht sollte ich mein Zimmer lieber in eines der unteren Stockwerke verlegen. Da wird man ja echt eifersüchtig.« Grinsend zwinkerte er mir zu.
Ich lächelte und lehnte mich an ihn, woraufhin der Todesser den Arm um meine Schultern legte.
Eine Weile schwiegen wir, während wir in die Dunkelheit hinausblickten. Doch auch wenn er es vor mir zu verbergen versuchte, fühlte ich, wie schlecht es ihm ging. »Bitte rede mit mir, Luc«, bat ich ihn.
Er seufzte, dann nahm er den Arm von meinen Schultern, stützte ihn auf das Geländer des Balkons und drehte sich zu mir, so dass wir einander richtig ansehen konnten. »Ich kann nicht gut über Gefühle reden, das weißt du«, sagte er ehrlich.
Ich nickte und legte meine Hand auf seinen Arm.
»Du liebst Pansy, oder?«
Lestrange sah mich an und in seinen Augen blitzte etwas auf, als ich ihren Namen erwähnte.
»Mehr als mein Leben, Aurora.«
Der Todesser schloss die Augen und fuhr sich mit einer Hand durch sein leicht chaotisches, dunkelbraunes Haar. »Fucking Hell, ich würde diese ganze verfluchte Welt für sie niederbrennen.«
»Warum lässt du sie dann einen anderen heiraten?«
Mit angehaltenem Atem blickte ich ihn an, konnte sehen wie sehr ihn der Gedanke daran quälte.
Lestrange seufzte erneut, blickte eine Weile auf seine Hände, bevor er mir wieder in die Augen sah.
»Weil ich nicht gut genug für sie bin.«
»Lucifer Lestrange, du bist ein Idiot.«
Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, angesichts der Wut, die jetzt in mir aufstieg.
»Das hat sie auch gesagt, bevor sie mir einen Fluch auf den Hals gejagt hat«, entgegnete er amüsiert und ließ die Eiswürfel in seinem Kristallglas klirren.
Dann verblasste sein Grinsen jedoch wieder.
»Ich denke ich habe einfach Angst sie—«, er zögerte. »—Sie zu enttäuschen«, beendete er den Satz.
»Wie meinst du das?«, fragte ich zaghaft.
Lestrange zögerte einen langen Moment.
»Ich kann ihr keine Kinder schenken«, antwortete er dann und auf sein vernarbtes, doch immer noch bildhübsches Gesicht trat ein schmerzerfüllter Ausdruck. »Sie hat mir zwar gesagt, dass es für sie in Ordnung ist, doch mir entgeht nicht, wie ihre Augen leuchten, jedes Mal wenn sie den kleinen Scorpius auf dem Arm hat oder wie unbeschreiblich glücklich sie aussieht, wenn sie über euer Baby spricht.«
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich presste die Lippen aufeinander, dann legte ich die Arme um ihn und drückte ihn an mich. Lestrange erwiderte meine Umarmung und fluchte, als der Knuddelmuff in meiner Tasche seine Zähnchen in seine Hand bohrte.
Er war ein eifersüchtiges kleines Ding.
»Warum nicht?«, hakte ich leise nach, als wir uns nach einer Weile wieder voneinander lösten.
Seine Gesichtszüge verhärteten sich.
»Meine Eltern waren nicht verheiratet und als meine Mutter meinem Vater gesagt hat, dass sie schwanger ist, ist er abgehauen. Als ich fünf war, hat sie mir in einem ihrer Wutanfälle die hier verpasst.« Er zeigte auf die Narbe, die sich quer über sein Gesicht zog.
Entsetzt presste ich mir eine Hand auf den Mund, konnte nicht glauben, dass eine Mutter ihrem eigenen Kind so etwas furchtbares antun konnte.
Doch dann erinnerte ich mich wieder daran was mein Vater mir alles angetan hatte und schluckte, fühlte wie die vertraute Angst in meine Gedanken zurückkehrte und meine Finger taub werden ließ.
»Sie hat mir die Schuld daran gegeben, dass er sie verlassen hat und aus lauter Hass mit einem unumkehrbaren Fluch dafür gesorgt, dass ich niemals eine eigene Familie haben werde.« Die Bitterkeit seiner Stimme stach mir ins Herz.
»Aber die hast du«, entgegnete ich und schenkte ihm ein tränenerfülltes Lächeln. Ich nahm seine Hand in meine und drückte sie ganz fest. »Du bist Mattheos und meine Familie, Luc. Und auch Pansys.«
Lestrange schluckte und atmete schwer.
»Pansy liebt dich über alles. Sie braucht dich an ihrer Seite. Bitte glaub mir, sie braucht dich so sehr.«
»Hat sie dir das gesagt?«, fragte er leise.
Ich nickte.
»Aber das Ehegesetz—«
»Scheiss auf das verfluchte Ehegesetz, Lestrange«, ertönte Mattheos vertraute Stimme hinter uns, der in diesem Augenblick den Balkon betrat. »Du bist der oberste General meiner Armee, also nimm dir das Mädchen das du haben willst, Fucking Hell.«
»War das ein Befehl?« Grinsend hob er eine Braue.
»Hoffentlich einer, den du mal befolgst«, sagte Mattheo kühl, doch ich erkannte sofort den amüsierten Unterton, der in seiner Stimme schwang.
Ich lächelte, hatte tausend Schmetterlinge als er mich von hinten umarmte und mir einen Kuss auf die Wange hauchte. »Sorry, meine Süße«, flüsterte er mir ins Ohr. »Ich wollte dich nicht allein lassen, doch ich konnte nicht schlafen.« Behutsam drehte er mich zu sich um, beugte sich vor und küsste mich.
»Schon gut, Theo. Ich verstehe es«, flüsterte ich an seinen Lippen und trat zurück, bevor ich beide Arme um meine Jungs legte und sie liebevoll an mich zog.
Und dann fühlte ich es.
Fühlte die Vibrationen in der Luft, als sich die Atmosphäre um uns herum schlagartig änderte.
Mir war als würde ich Feuer auf meiner Haut tanzen spüren, Blitze vor meinen Augen sehen und Schreie hören, die sich im inneren meines Kopfes befanden. Und auch die Jungs hatten es bemerkt, denn beide hatten ihre Muskeln jetzt bedrohlich angespannt.
Schweigend standen wir zusammen auf dem Balkon und hielten einander fest, während sich in der Dunkelheit des Nachthimmels über unseren Köpfen allmählich ein Sturm zusammenbraute.
Ein Sturm von dem wir wussten, dass es nicht mehr lang dauern würde, bis er uns erreichte.
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Bereit für das Ende von poisoned love?
Bitte achtet auf meine Triggerwarnungen, denn die letzten beiden Kapitel werden sehr dunkel sein.
& bitte vergesst nicht zu voten,
wenn ihr weiterlesen wollt ♡
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