Wenn ich tief in mich hinein höre, spüre ich, dass mein Herz viel schwerer ist, als ich selbst bereit bin zuzugeben. An manchen Tagen frage ich mich, wie ich es überhaupt tragen kann.
   Dann sehe ich meine Freunde an, sehe wie sie unter ihren eigenen Sorgen leiden und an ihren Problemen zu Grunde gehen. In diesen Momenten verberge ich meine Zweifel, Sorgen und Probleme und bin für sie die einzigartige, immer positive Freundin mit dem perfekten Leben ohne Probleme.
   An anderen Tagen frage ich mich, warum ich das tue. Warum ich meine Probleme verberge und an anderer Stelle ihnen helfe, ihre zu beseitigen und ihnen beistehe, anstatt mich in erster Linie um mich selbst zu kümmern. Warum ich mir nicht von ihnen helfen lasse.
   Heute ist mir klar geworden, dass ich sie nicht verberge, weil meine Freunde mehr Trost brauchen als ich, oder weil sie es schlechter haben als ich, denn das stimmt nicht. Ich tue das, weil ich die Starke von uns bin. Weil ich ihre und meine Sorgen tragen kann, ohne zusammenzubrechen. Weil sie nicht könnten, was ich kann.
   Sie können nicht das Kaugummi sein, dass alle zusammen hält und sie in den schlimmsten Tagen daran erinnert, dass nichts so bleiben muss und dass wir wieder glücklich werden können, obwohl ich in meinem Inneren verblute, weil niemand das Messer aus der Wunde zieht.