KAPITEL 25
"Briefe?"
Alysia nahm ein Bündel Briefe heraus. Auf dem Papier standen abwechselnd die Namen König Arwen von Naboo und Nejaa Starsinger als Absender sowie auch als Adressaten.
"Wieso kannte meine Mutter ihren Namen? Ich dachte, die hätten alle keine vernünftigen Namen, nur irgendwelche Ränge oder sowas in der Art.", wunderte sie sich.
"Wie gesagt, ich weiß nichts Genaues. Deine Mutter sagte, sie traf als Imperiale auf deinen Vater. Er war für sein Volk unterwegs, hatte irgendeinen komplizierten Auftrag. Sie half ihm verbotener Weise und dabei verliebten sich die zwei in einander. Er gab ihr den Namen, glaube ich mich zu erinnern."
"Alysia Starsinger? Schöner Name."
Gedankenverloren nickte sie und holte eine Geburtsurkunde - danach sah es jedenfalls aus - aus der Tasche hervor.
Malinza nahm das Dokument entgegen. "Dein voller Name ist also Alysia Daylana Starsinger."
"Noch besser.", meinte ich.
"Es wird Zeit.", unterbrach uns die Ärztin.
"Wozu?"
Wollte sie uns los werden? Ich warf einen Blick zu der aufgelösten Aly.
Wir waren dabei uns aufzurappeln.
"Achso, nein. Bleibt doch noch ein wenig. Ich meinte, dass es für etwas anderes Zeit wird. Jeden Tag kommen verwaiste Kinder zu mir. Ich versorge sie mit Essen und rede mit ihnen. Gerne würde ich ihnen mehr unter die Arme greifen, aber genau wie bei dir bin ich machtlos. Es werden immer mehr Kinder auf der Straße.
Ich versuche mein Bestes. Früher hat mein Mann mir geholfen. Er hat ihnen Spielzeuge aus Holz gebaut. Jedes Kind bekam eins. Mein Ehemann ist vor ein paar Jahren verstorben und hat mir die Spielzeuge überlassen.
Die Kinder sollten gleich vor der Tür stehen.", klärte Malinza uns auf.
"Dürfen wir dabei sein?"
"Aber gerne doch, ich bitte darum."
Ein Klopfen an der Tür unterbrach uns. Alysia packte die Briefe zusammen, während die Ärztin die Tür ihres Hauses öffnete.
Ich warf einen Blick nach draußen. Sie hatte nicht gelogen. Es waren mindestens zehn Kinder, die brav vor ihrer Tür verweilten.
"Kommt doch rein, ihr lieben Kinderlein. Ihr habt mir gefehlt."
Die Kinder kamen hinein, blieben jedoch angewurzelt stehen und schauten zu uns auf. Ein kleines Mädchen von ungefähr zwei Jahren klammerte sich an das Bein von der Ärztin. Sobald das kleine Mädchen BB-8 entdeckte, lief sie auf ihn zu und kuschelte sich an ihn. Mein Droide schien leicht überfordert mit der Situation und doch zufrieden, glücklich.
Auch die anderen Kinder bemerkten ihn und liefen auf ihn zu.
"Sie lieben ihn.", hauchte Aly neben mir.
"Kinder, lasst den Droiden in Ruhe und kommt Essen. Ihr auch.", sie hob tadelnd den Finger in unsere Richtung.
"Ich habe keinen Hunger.", wehrte Aly dankend ab.
Ich hingegen ignorierte ihren Protest und drückte sie auf einen freien Stuhl.
"Vielen Dank."
Neben mir hatte ein Mädchen - ich schätze es auf neun Jahre - niedergelassen.
"Und wer bist du?"
"Demeter. Und du?"
"Ich bin Poe. Das da ist mein Astromechdroide BB-8 und das ist meine Freundin Alysia. Wir sind alte Bekannte von Malinza.", stellte ich mich ihr vor.
"Schön dich kennenzulernen."
"Die Freude ist ganz meinerseits."
"BB-8 ist niedlich. Ich interessiere mich sehr für Droiden und Fahrzeuge. Ich träume davon, Mechanikerin bei der Ersten Ordnung zu werden.", schwärmte das Mädchen.
"Bei der Ersten Ordnung?"
"Ja, die mit der Prinzessin als Anführerin."
"Du meinst den Widerstand rund um Prinzessin Leia? Die Prinzessin mit den Schneckenzöpfen?"
"Genau, die meine ich.", sie fasste sich an Stirn. "Oh Mist, der Widerstand sind diejenigen, die fürs Gute kämpfen. Nicht die Erste Ordnung. Entschuldigung, ich kenne mich noch nicht ganz auf dem Gebiet aus."
"Kein Problem.", verzieh ich ihr. "Wenn du magst und du älter bist, stelle ich dich Rey vor. Sie ist der neue Boss des Widerstandes und eine Freundin von mir und BB-8."
"Was ist denn mit der Prinzessin? Ist sie nicht mehr die Anführerin?"
"Leider nicht. Sie ist gestorben.", knirschte ich mit den Zähnen.
"Schade."
Ich warf einen kurzen Blick zu Alysia. Sie unterhielt sich mit den Kindern und ein strahlendes Lächeln lag auf ihren Lippen. Der Grund, für den wir herkamen, schien vergessen.
"Du liebst sie, oder?"
"Hm, was?"
"Du liebst diese Frau, oder?", das Mädchen deutete auf Aly.
"Ja, das tue ich. Wieso?"
"Man kann es in deinen Augen sehen. Das ist echt unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass es wahre Liebe in dieser Welt voll Leid und Schmerz gibt."
"Sag sowas nicht, Demeter. Du darfst den Glauben niemals aufgeben. Der Widerstand hat gesiegt, jetzt müssen die Planeten nur noch von den Überresten der Ersten Ordnung befreit werden und du wirst sehen alles wendet sich dem Guten."
"Versprochen??"
Ich nickte. "Versprochen." Mein Droide neben mir piepste.
"BB-8 hat es ebenfalls versprochen, dann muss das, was du sagst, einfach stimmen."
"Du verstehst, was er sagt?", überraschte es mich.
"Auf jeden Fall. Hast du meinen Traum etwa vergessen? Ich möchte mit den Droiden später fest zusammen arbeiten und an Fahrzeugen rumschrauben.", stellte Demeter klar.
"Das ist ein toller Traum. Wirklich.", meinte ich.
"Was ist dein Traum?"
Ich überlegte. "Früher war mein Traum ähnlich, wie deiner. Nur wollte ich nicht daran rumschrauben, wie du so schön sagst. Ich wollte damit fliegen. Mit dem Fahrzeug eins sein. Astromechdroiden sind der Wahnsinn, das ist sowas von wahr. Vor allem der hier.
Heute ist mein Traum eine Familie mit dieser Wahnsinnsfrau zu gründen."
"Weiß sie davon?", hackte das Mädchen nach.
"Glaube nicht, aber bestimmt kann sie es sich denken. Hoffe ich."
"Darf ich fragen: Wie habt ihr euch kennengelernt?"
"Das ist eine lange Geschichte."
"Ich kann warten. Ich habe nichts zu tun.", abwartend schaute sie mich aus leuchtend grünen Augen an.
Also begann ich ihr von Alys und meiner Geschichte zu erzählen, bis es Abend wurde.
"Dürften wir wohl heute bei euch nächtigen?", fragte Aly die Ärztin höflich.
"JA! Biiiiiitttteeee!!!!", bettelten die Kinder. Um ihre flehende Aussage zu unterstreichen, klammerte sich das zweijährige Mädchen an meinen Droiden. BB-8 piepte kläglich, er wollte nicht weg von den Kindern.
Ich schüttelte lächelnd den Kopf über das Spektakel.
"Ich würde mich freuen, würdet ihr bleiben."
"Wie können wir dir danken? Brauchst du unsere Hilfe?", bot ich an.
Die Ärztin zog uns beiseite. "Ich überprüfe jeden Abend das Wohlergehen der Kinderlein. Frage, ob es ihnen wirklich gut geht, ob sie Schmerzen haben. Falls sie äußerliche Schmerzen haben, versorge ich ihre Wunden. Bei innerlichen Schmerzen, umarme ich sie. Womöglich könntet ihr mir dabei helfen. Wenn sie fertig sind, dürfen sie sich Decken nehmen und es sich gemütlich machen."
Malinza, Alysia und ich machten uns daran, zu schauen, wie es den Kindern ging. Manche ließen nicht mit sich reden, weshalb Aly oder die Ärztin gefragt waren. Die Frauen kamen an die meisten Kinder besser dran als ich.
Sobald sich alle ihre Decken genommen hatten und sich in dem Raum auf den Boden verteilten, legte sich Malinza in die Mitte und las den Waisen vor.
Mit der verstrichen Stunde wurde jedes Kind schläfriger und schläfriger.
Die Gute-Nacht-Geschichte neigte sich dem Ende zu und es klopfte an der Tür.
Nachdem mir Malinza die Erlaubnis gab, ging ich zur Tür und öffnete diese.
Ein Mann drückte mir ohne Worte einen Korb in die Hand.
Ich kam in den Raum zurück, um Malinza den Korb zu reichen, als aus dem Korb weinerliche Leute erklangen.
Ich hob die Decke vom Korb an und erkannte unter all den Decken ein Baby. Es war ein Twi'lek. Ein Lekku des Babys, so nannte man es glaubich, wurde von einen tiefen blutverschmierten Schnitt überzogen.
Ich nahm das Baby vorsichtig heraus. "Wer hat dir das denn angetan, kleiner Fratz?"
Das Baby streckte die zierlichen Hände nach meinem Finger aus.
"Äh, Malinza? Hier wurde ein Baby abgegeben. Es hat eine Verletzung, die ziemlich übel aussieht. Es könnte sein, dass es noch weitere Wunden hat. Auf Anhieb kann ich das nicht erkennen."
Zum Glück waren alle Kinder eingeschlafen. Die Ärztin kam auf mich zu und nahm mir das Baby ab.
Sie untersuchte es gründlich. Zwischendurch murmelte sie unverständliches Zeug. Einmal glaubte ich "Ein hübscher Junge, bist du." gehört zu haben.
Einige Zeit später setzte sich die Ärztin auf einen Stuhl und fütterte mittels einer Flasche das Kind.
"Ihr könnt schlafen. Dem Kind geht es gut."
Ich nahm ein paar Decken, breitete sie auf dem Boden aus und zog Alysia neben mich.
"Gute Nacht, Schönheit.", flüsterte ich in die Dunkelheit an.
Wobei richtig dunkel war es nicht, eine Kerze brannte, damit die Kinder sich nicht verloren fühlen würden.
Ich suchte den Raum kurz nach meinem Droiden an. Dieser lag unter einer Deck, neben das kleine Mädchen gekuschelt. Mir war, sie sah BB-8 als ein Spielzeug, ein Plüschtier, an. Vielleicht auch als ein Freund.
"Schlaf schön.", Aly küsste mich.
In der halben Dunkelheit sah ich grüne Augen zu uns rüber funkeln. Demeter konnte wohl nicht einschlafen.
*
Mitten in meinen Träumen von absolut heißen Sex mit Alysia, rüttelte jemand unsanft an mir.
"Poe, wach auf. Wach endlich auf! Demeter ist weg und ich mache mir allmählich Sorgen..."
Und zack, prompt war ich hellwach.
"Was ist mit Demeter?"
"Sei leise, die Kinder schlafen noch... Ich habe da ein ganz mieses Gefühl. Wir müssen sie suchen. Jetzt sofort."
Noch im Halbschlaf werde ich von Aly auf die Beine gezogen.
"Vielleicht ist sie nur... frische Luft schnappen?", überlegte ich.
Daraufhin bedachte sie mich mit einem Ernsthaft? Blick.
Sie war schon draußen, als ich ihr hinterher stolperte und mir im Laufen versuchte meine Schuhe überzuziehen. BB-8 rollte mit sorgenvollen Lauten neben uns her.
"Demeter ist weg.", erklärte ich ihm auf die Schnelle. "Hast du die Tür zu gemacht? Nicht, dass den anderen etwas zustößt."
"Er ist ein Droide, er kann keine Türen schließen, geschweige denn öffnen! Oder?"
Schnellen Schrittes lief ich zum Haus zurück und wollte gerade die Tür zu ziehen. "Poe, was ist passiert?"
Die Ärztin stand vor mir. Ich brachte ihr das Geschehen näher und beharrte, dass sie ja drinnen blieb und auf die anderen Kinder aufpasste.
Ich suchte und würde fündig. Ein Bantha. Das Tier würde schneller als ich laufen können.
Ich setzte mich auf und gab dem Tier zu verstehen, los zu laufen. Zu meinem Glück gehorchte es und setzte sich langsam in Bewegung. Da es noch nicht schnell genug war, um Aly einzuholen, trieb ich es an.
"Ey, komm runter da, das ist mein Tier! Du musst bezahlen!!", fast wäre ich vor Schreck von dem großen haarigen Tier gepurzelt.
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