KAPITEL 14
Seit wir Naboo und somit meine kleine Schwester zurück gelassen hatten, war es nicht mehr dasselbe auf dem Millenium Falken. Es war ruhiger geworden und ich bekam Angst, bald kein Gesprächsthema mehr mit Daylana sowie auch den anderen zu haben.
Außerdem stand der Kuss von Day und dem mir fremden Kerl zwischen uns. Zumindest von meiner Seite her.
Ständig grübelte ich darüber nach, ob sie dauernd mehrere Männer küsste und ob ihr bewusst war, wie mies ich mich fühlte.
Klar, ich hatte sie geküsst, aber sie hatte mich schließlich zurück geküsst. Es hatte ihr gefallen, mir war so gewesen.
Meine Vermutung war, Day wollte mich bloß eifersüchtig machen. Hatte Lust auf mehr. Mehr Küsse, mehr mehr halt. Deshalb hatte ich mir einen mehr oder minder ausgeklügelten Plan ausgedacht. Dieser war idiotensicher.
Sogleich wollte ich den Plan in die Tat umsetzen, daher sprach ich Rose an: "Rose, hast du kurz Zeit?"
"Eher weniger. Was gibt's?"
"Ich benötige deine Hilfe. Du weißt vielleicht von dem Kuss von Day und mir und von dem Kuss zwischen Day und diesem vollbärtigen Typen."
"Nein, weiß ich nicht. Sollte ich?"
"Nein, denke nicht. Jedenfalls glaube ich, Daylana wollte mich eifersüchtig machen. Mit deiner Hilfe möchte ich ihr sozusagen eins auswischen."
"Inwiefern? Oh nein... Nein. Ich habe eine leise Vorahnung, in welche Richtung das führen wird. Belass es einfach bitte dabei. Lass Daylana in Frieden.", verneinte die Angesprochene meine Idee, bevor ich hatte zu Ende sprechen können.
"Ich werde ihren harten Kern knacken, vertrau mir, ich bekomme das definitiv hin."
"Ich will keinen Ärger mit der. Die ist eine Zicke und ich bezweifle, du wirst daran etwas ändern können."
"Gib mir eine Chance. Würdest du Finn grundlos aufgeben?", argumentierte ich.
"Nein, aber...", beharrte sie.
"Da gibt es kein Aber. Es ist das Gleiche. Fast. Du liebst ihn. Ich weiß im Gegensatz noch nicht, wie meine Gefühle für diese Frau sind, beziehungsweise, wie ich empfinde. Das einzige, was ich sagen kann, ist, ich habe in ihrer Nähe aus welchem Grund auch immer Herzklopfen und dieses ganze Chaos.", beschrieb ich ansatzweise. "Ich flehe dich an, hilf mir."
"Okay, okay, beruhige dich. Meine Güte. Du verhältst dich eigenartig, ist dir das bewusst?"
"Du hilfst mir?"
"Wenn's sein muss. Oder du fragst Chewie.", willigte Rose ein.
"Danke, nein. Verzichte auf einen Kuss mit einem haarigen Wookie."
"Was muss ich denn tun?", hakte sie vorsichtig nach.
"Dich von mir Küssen lassen."
"Einmal?"
"Einmal."
Rose nickte. "Einverstanden."
Ich lauschte. Stiefel, die über den Boden stampften, waren zu hören. "Bereit? Day kommt."
"Woher-", sie kam nicht dazu ihre Frage zu beenden, denn ich küsste sie.
Inzwischen war die hübsche Frau an mir vorbeigegangen. Ein einziges "Hallo" bahnte sich ihren Weg aus ihrem Mund heraus.
Hatte ich es geschafft? War mein Plan erfolgreich?
Ich konnte mich schlecht von Rose Tico lösen, ansonsten wäre unsere angebliche Tarnung aufgeflogen.
"Kommst du mit nach vorne zum Cockpit oder hast du Besseres zu tun?", hörte ich da Eifersucht hervor?
Yes, ich hatte es geschafft! Oder?
"Komme", ließ ich sie wissen.
Langsam zog ich Rose hinter mir her. BB-8 schimpfte mich aus, ich solle nicht solch derartigen Blödsinn anstellen, Frauen hätten ebenso Gefühle. Das war mir ja nicht längst bewusst oder so.
"Es ging um einen Kuss.", ich erinnerte mich diese Worte vor nicht allzu langer Zeit aus Daylanas Mund gehört zu haben.
"Bitte", flehte ich.
"Was habe ich davon?"
"Mehrere Küsse von einem äußerst charmanten sowie gut aussehenden Kerl."
"Ist klar."
"Willst du etwa das Gegenteil behaupten?"
"Ganz und gar nicht.", lachte Rose.
Einen Arm um sie geschlungen betraten wir den Cockpitraum.
"Tschüss, Babe.", bevor Rose erwidern konnte, legte ich meine Lippen kurz auf ihre.
"Wollt ihr lieber steuern und ich mache das später mit dem Pelztier?", bot Day an.
Ich musterte sie. Sie war angespannt. Das hieß doch, es hätte geklappt.
Gedanklich musste ich schmunzeln.
"Passt schon.", brummte ich.
Rose sah dies als Chance zu gehen. Ich ließ sie. Wir waren nicht in Wirklichkeit zusammen.
Ich mochte sie. Nicht auf diese Weise und nicht, da sie mir geholfen hatte, sondern, weil sie ein freundlicher sowie zuversichtlicher Mensch war.
"Glückwunsch.", gratulierte Daylana.
"Wozu?"
"Zu eurer Beziehung. Mal ehrlich: Seit wann läuft das zwischen euch? Seit heute? Ich kaufe euch euer süßes, ach so schnulziges Gesülze kein bisschen ab."
"Nicht?", grinsend setzte ich mich ihr gegenüber. "Ist da etwa jemand eifersüchtig?"
Ihre Hand schwankte durch die Luft, doch bevor sie meine Wange treffen konnte, hatte ich ihre kleine Hand gepackt.
"Ich und eifersüchtig? Ts, ts.", wunderte sie sich.
"Ja, du, eifersüchtig."
"Niemals. Nicht wegen eines Typen wie dir.", traf sie mitten ins Schwarze.
Autsch, das war hart. Ich war so weit zu der wahren Daylana Starsinger durchgedrungen. Nun rannte ich volle Kanne gegen die von ihr eigens erbaute kaltherzige Wand.
Ähnliches schmiss ich ihr an den Kopf.
Einige Zeit der toten Stille brach an.
Was sollte ich sagen? Wir hatten uns beide fiese Dinge an den Kopf geworfen.
"Day? Es tut mir leid." Keine Reaktion. "Stimmt, ich wollte versuchen dich neidisch zu machen."
"Hat ja super funktioniert.", böse funkelte sie mich an.
"Das merke ich."
"Gut.", schnauzte sie.
"Ich war nur stinkwütend, als du mit diesem anderen geknutscht hast, obwohl zuvor ich derjenige war..."
Erneute Stille im Raum.
"Ich möchte dich gerne besser kennenlernen. Du bist meiner Schwester wichtig und ich mag dich. Deine Küsse bringen mich um den Verstand und sind kurz gesagt der Wahnsinn. Verzeihst du mir?"
"Nope", ihr Fokus lag auf den Knöpfen des Cockpits.
"Du bist nicht kaltherzig, nur nicht jedesmal irre freundlich und doch irgendwie hilfsbereit. Daran fasziniert mich etwas und ich konnte bisher noch nicht herausfinden, was es ist. Denn du gibst mir nicht die Möglichkeit. Gib es zu, du magst mich auch. Du magst unsere Küsse. Gib uns, unseren Küssen, eine Chance. Ich flehe dich an."
"Dir ist klar, dass du hartnäckig sein kannst?"
"Nur bei dir."
"Poe, ich... Ich bin mir nicht sicher, ob das mit uns gutgehen kann."
"Du wirst es nie erfahren, sofern du uns und ich hoffe du überlegst es dir gut keine Chance gibst."
"Überredet."
"Echt?"
"Nein, doch noch nicht. Ein Kuss sollte überzeugend sein."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich führte ihr Gesicht an meins und verschloss unsere Münder.
"Du bist wunderschön.", flüsterte ich.
"Ach, auf einmal?"
"Das warst du schon immer. Siehst du meinen Ständer nicht? An deinem Charakter müssen wir noch arbeiten. Dein Aussehen ist perfekt.", es war die Wahrheit.
"Was meinst du mit Ständer?"
Verwundert schaute ich sie an und zeigte auf meinen Penis. Wusste Day es wirklich nicht?
"Oh", vor Verlegenheit färbten sich ihre Wangen purpurrot.
Ich streichelte ihre Wange mit meinem Finger und schmunzelte. Wo ich die berührte, kribbelte es.
Beim nächsten Kuss eroberte ich ihren Mund mittels meiner Zunge. Was zärtlich anfing, wurde stürmisch, heiß und vollkommen leidenschaftlich.
Das Geschimpfe von meinem Astromechdroiden und ein unnormales Geräusch störten den Kuss, bis wir von unseren Sitzplätzen geschleudert worden. Ich konnte gerade noch dafür sorgen, dass Day sich ihren Kopf nicht würde stoßen.
"Dankeschön.", ein Lächeln umspielte ihre durch unseren stürmischen Kuss roten und angeschwollenen Lippen.
Um zu erfahren, was passiert war, blickte ich nach draußen. Wir waren nicht mehr in der Luft, wir waren im Meer gelandet, wie es schien.
"KRINK!", fluchte die schöne Frau.
Schwere Kisten waren durch die Flure gerutscht, weshalb sich der Wookie mit Rose einen Weg zu uns zu bannen versuchte.
"Was ist geschehen?"
Sollte ich allen Ernstes zugeben, dass ich nicht aufgepasst hatte? Besser nicht.
Nachdem die beiden bei uns ankamen, war ich bereits dabei, verschiedenste Knöpfe zu drücken und den Falken zurück in die Luft zu bekommen.
Daylana schilderte den anderen das Geschehen. Verlegen zog ich den Kopf ein. Es brauchte keiner zu sehen, wie rot mein Gesicht momentan war.
BB-8 und Chewie schimpften pausenlos mit mir und auch mit Day. Rose schüttelte den Kopf. "Ihr bringt uns ständig in Gefahr."
"Das ist nicht wahr."
Endlich startete der Falke und wir konnten den Ungeheuern, die unterm Wasser so lauerten, entfliehen.
"Besser Chewie und ich gehen jetzt ans Steuer, Babe."
"Day weiß es.", beendete ich diese komplizierte Sache.
Rose schien ein wenig verärgert, dass sie sich wegen mir blamiert hatte und ich konnte es ihr nicht verübeln.
Mit geknicktem Kopf verließ ich an Days Hand für heute das Cockpit.
"Schreibst du mir ein Entschuldigungsgedicht für Rose?"
"Das kannst du schön selbst erledigen."
Die schöne Frau ging in den Waschraum und ich machte es mir in einer der drei Hängematten bequem. Hach, so ließ sich das Leben in vollen Zügen genießen. Eine wunderschöne Frau an meiner Seite und im Millennium Falken mit dem Droiden. Bloß meine Familie fehlte.
"Gute Nacht, Poe.", kurz legten sich ihre Lippen auf meine.
Sex mit ihr war mir wohl nicht vergönnt. Schade.
Für heute reichte aber auch der Kuss aus.
"Gute Nacht, Schönheit."
Mit einem Lächeln und einem feuchten Traum schlief ich ein.
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