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8. Kapitel: Richard

8. Kapitel: Richard

Es war Sonntag und alle, die auch nur im Ansatz religiös waren, befanden sich in der örtlichen Kirche um dem Gottesdienst beizuwohnen. Die Kirche war brechend voll, so wie jeden Sonntag. Santville war eine äußerst religiöse Stadt und es gehörte zu den üblichen Gepflogenheiten, die Kirche jeden Sonntag zu besuchen. So befanden sich auch Jenna und Liam zwischen all den Leuten, die gerade herzhaft ein Liedchen trällerten, das dem leibhaftigen Gott huldigen sollte.

Seit dem Donnerstag, nachdem Liam Jenna zuhause abgesetzt hatte, hatten beide nicht mehr miteinander gesprochen und obwohl Jenna es eigentlich nicht zugeben wollte, so musste sie doch eine Sache klar stellen: Es hatte Spaß gemacht mit Liam gemeinsam in diesem Bad zu sein und den Senioren beim Wassersport zuzusehen. Liam war so charismatisch an diese Sache herangegangen, dass Jenna eine vollkommen neue Seite an ihm entdeckt hatte, genauso wie Mrs. Star es ihnen prophezeit hatte. Immer wieder hatte sie sich dabei ertappt, wie ihr Blick zu ihm geschweift war, während er sich bemüht hatte, die Damen bei Laune zu halten und immer wieder hatte sie der Schreck getroffen wenn sie feststellte, dass sie nicht das empfand wenn sie ihn ansah, was ansonsten in ihr vorging. So ekelhaft Liam auch gewesen war in den letzten Jahren, so charmant und freundlich war er zu den Frauen gewesen, die ihn alle angehimmelt hatten. Kein Wunder! Liam sah, wenn man ihn mal vollkommen neutral betrachtete, tatsächlich zum anbeißen aus und das wussten natürlich auch die Seniorinnen zu würdigen. Jenna wunderte es da überhaupt nicht, dass so viele an diesem Kurs teilnahmen!

Ihr Blick wanderte über die Leute, die in der Kirche saßen und drei Bänke vor ihr entdeckte sie auch die Familie Welsh, die alle in ihren besten Sonntagssachen dort saßen und mitsangen, als würden sie den ganzen lieben Tag nichts anderes tun. Mit Mrs. Und Mr. Welsh hatte Jenna schon lange nichts mehr zutun gehabt und so fragte sie sich, wie die Beiden eigentlich so drauf waren. Früher, da konnte sie sich noch daran erinnern, hatten sich ihre und Liams Eltern ziemlich gut verstanden, doch der Kontakt hatte immer mehr nachgelassen desto weiter die Jahre ins Land gegangen waren. Obwohl sie nur drei Häuser weiter lebten, sah Jenna sie äußerst selten und auch ihre Mom hatte bei weitem nicht mehr so viel mit ihrer Freundin zu tun wie noch vor ein paar Jahren. Jenna fragte sich, ob dies an ihr und Liam lag. Sie hatten sich zerkriegt bis aufs Blut und hatten nicht davor zurückgeschreckt, auch die Familie mit hinein zu ziehen. Wie oft waren ihre Eltern, vor allem jedoch ihre Moms, in der Schule gesessen und hatten sich anhören müssen, was ihre Kinder schon wieder verbrochen hatten. Jetzt da Jenna so zurück dachte tat es ihr ein wenig Leid, dass sie so viel Unmut verursacht hatte.

Sie konnte Liams Hinterkopf erkennen, seine Haare, die nach wie vor viel zu lang waren, hatte er versucht mit Gel zu bändigen. Wenn Jenna auch nur ein klein wenig Mitspracherecht gehabt hätte, wäre sie mit der Schere einmal kreuz und quer darüber gegangen! Was die Jungs heutzutage an diesen Frisuren fanden, konnte sie nicht nachempfinden.

Einige Minuten später, erhoben sich alle von ihren Plätzen und Chris, Jennas Bruder versetzte ihr einen Stoß.

„Kommst du oder was?“, fragte er sie und zog sie dabei am Arm nach oben. Gemeinsam gingen sie den Gang entlang, als sie auf die Familie Welsh stießen, die bereits draußen vor der Kirche stand und sich mit jemandem unterhielt. Liam stand stumm daneben und zog sein Handy aus der Hosentasche, mit dem Finger fuhr er darüber und checkte wahrscheinlich seine Nachrichten und all das, was er in dieser Stunde verpasst hatte.

„Hey Liam, wie geht es dir?“, rief Chris ihm zu, während er immer noch neben ihr herging und am liebsten, hätte sie ihn deswegen erwürgt. Jenna hatte keine Lust sich jetzt mit der Familie Welsh zu unterhalten, doch das war ihrem Bruder egal. Kein Wunder! Chris und Liam hatten niemals wirklich ein Problem miteinander gehabt und obwohl Chris zwei Jahre älter war als Liam und sie hatte er in seiner Kindheit viel Zeit mit ihm verbracht. Anfangs hatten die Eltern noch darüber gelacht, dass so gut sich Chris und Liam verstanden, so schlecht es bei Jenna und Liam lief, doch damit hatten sie bald aufgehört als die Streitereien immer schlimmer geworden waren. In der Freundschaft zwischen Liam und Chris, hatten sie jedoch nichts zerstört.

„Chris, Alter, na was geht? Wie läufts im College?“, fragte Liam ihn und steckte sein Handy wieder zurück in die Tasche. Die Hände folgten sogleich und so stand er lässig da, während eine Eltern, und auch ihre eigenen wohlgemerkt, sich in Gespräche verstricken ließen. Diese Sonntage waren immer der beste Zeitpunkt um den neuesten Klatsch und Tratsch zu erfahren.

„Alles im geregelten Bereich!“, erklärte Chris und lachte dabei los. Diesen Spruch hatte Jenna noch nie wirklich verstanden. Er war so was wie ein running Gag zwischen den Beiden und so verdrehte sie nur die Augen, als auch Liam in das Gelächter mit einstimmte. Sie hatte sich ein wenig Abseits hingestellt um ja nicht in Versuchung zu kommen irgendeinen Mist zu bauen.

„Ne ernsthaft, es ist wirklich saucool! Du kannst endlich mal das Treiben, was du willst, sorgst für dich selber ohne, dass sich ständig jemand einmischt und naja, die Mädels sind auch nicht unbedingt übel!“, meinte Chris hinter vorgehaltener Hand und dabei zog Liam eine Augenbraue nach oben und nickte eifrig.

„Das kann ich mir schon vorstellen! Und du lässt es dann wohl krachen neuerdings, oder?“, fragte Liam ohne dabei auf Jenna zu achten. Sie fühlte sich jedoch unwohl in ihrer Haut.

„Tun das nicht alle Typen, die auf dem College sind und Single sind?“, entgegnete Chris und zwinkerte Liam dabei zu.

„Wahrscheinlich nicht nur die, die Single sind!“, erklärte Liam und lachte dabei los. Das Unbehagen in Jenna wuchs stetig an und jetzt wusste sie auch warum. Richard war ebenfalls auf dem College und er war mittlerweile ebenfalls Single. Genau das war Jennas größte Angst damals gewesen, als Richard das Abschlussjahr beendet und auf das College gewechselt war. Im Nachhinein betrachtet, war ihre Angst jedoch vollkommen unberechtigt gewesen, denn sie hatte Richard selber so gelangweilt, dass er Schluss gemacht hatte. Dabei hatte kein Mädchen seine Entscheidung beeinflussen können.

Chris wandte sich zu ihr um und sah sie fragend an. „Alles klar mit dir kleine Schwester?“, fragte er sie und lächelte dabei.

„Abgesehen von der Tatsache, dass ich wohl kaum wissen will, wie und mit wem du so durch die Gegend poppst ist alles super!“, meinte sie bissig, doch Chris ließ sich nicht beirren.

„Ach komm schon, du hast doch wohl nicht ernsthaft geglaubt ich gehe aufs College und lebe dort wie ein Mönch, oder?“, konterte er und lachte dabei noch lauter, während Liam mittlerweile ruhiger geworden war und Jenna ansah. Sie schien sich tatsächlich unwohl in ihrer Haut zu fühlen.

„Nein, das habe ich natürlich nicht geglaubt, aber ich bezweifle, dass du mir gerne zuhören würdest, wenn ich von meinen Sexeskapaden berichte oder?“, fragte sie ihn direkt und dabei verstummte Chris’ Lachen. Dafür begann jetzt Liam wieder.

„Also das ist jetzt wirklich nicht witzig!“, meinte Chris trocken und sah zwischen Liam und Jenna hin und her. Auch Jenna musste sich ein Lachen verkneifen.

„Du bist erst siebzehn, du kannst noch gar nichts von solchen Eskapaden berichten!“, fügte er verunsichert hinzu.

„Du vergisst, dass ich zum einen bald 18 bin und, dass ich zum anderen zwei Jahre lang einen Freund hatte, aber lass uns das Thema jetzt lieber beiseite legen, denn sonst kippst du mir noch um!“, konterte Jenna und sah ihren Bruder, der vollkommen perplex dastand, amüsiert an.

„Das ist wirklich überhaupt nicht witzig!“, sagte dieser erneut und wandte sich an Liam. „Und warum du dir so einen Ast ablachst, würd ich jetzt auch gerne mal wissen!“

Dieser zuckte mit Schultern und betrachtete Chris und Jenna abwechselnd.

Chris hatte schon immer einen ausgeprägten Beschützerinstinkt seiner Schwester gegenüber gehabt, nur bei Liam hatte er es aufgegeben, denn so oft wie die beiden sich in die Haare bekommen hatten, hatte selbst Chris mit seinen Drohungen nichts tun können. Jenna wusste genau, auf welche Knöpfe sie drücken musste, um ihren Bruder in Habacht Stellung zu versetzen.

„Sag mir jetzt nicht, du hast nen Neuen! Du bist doch erst ein paar Wochen mit Richard auseinander!“, sagte Chris besorgt und blickte sich in der Gegend um, so als könne er mit bloßem Blick heraus finden, wer sich hier an seine Schwester ranmachte.

Die Erwähnung von Jennas Ex machte Liam ein bisschen nervös, denn beim letzten Mal als er seinen Namen ausgesprochen hatte, hatte Jenna, wieder einmal, ziemlich bissig reagiert.

„Oh Mann Chris, sie verarscht dich doch nur!“, fühlte sich Liam verpflichtet zu sagen und sah auf Jenna herab, die mittlerweile neben ihm und Chris stand, und lächelte.

„Das will ich auch hoffen!“, meinte dieser nur vollkommen fertig und legte seiner Schwester, die nur knapp zehn Zentimeter kleiner war als er selber, den Arm um die Schultern.

„Ich mache mir ja schließlich nur Sorgen um meine kleine Sis!“, erklärte er, so als würde dies alles andere ebenfalls erklären.

„Ja klar, das tust du bestimmt….“, murmelte diese und obwohl sie so tat, als fühle sie sich in dieser halben Umarmung unwohl lächelte sie.

„So was fangen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag an?“, fragte Chris und sah Jenna und Liam an. Wie als ginge ihm gerade eben ein Licht auf, entfernte er sich von seiner Schwester und trat einen Schritt zurück um einen besseren Blick auf Beide zu haben.

„Das gibt’s ja nicht, das haut mich jetzt fast von den Socken!“, erklärte Chris, konnte dabei jedoch nicht die Verwirrung der anderen Beiden zunichte machen.

„Was denn jetzt wieder los?“, fragte Liam Jennas Bruder und wartete seine Antwort ab.

„Kein einziges, fieses Wort habe ich gehört, seitdem wir hier beieinander stehen!“, rief er aus und zog die Aufmerksamkeit so mancher Leute auf sich.

„Wir unterhalten uns ja auch erst seit fünf Minuten!“, entgegnete Jenna. Sie hatte Chris noch nichts von ihrem gemeinsamen Projekt erzählt und wollte es eigentlich auch vermeiden, doch das sah Liam offenbar anders, denn gerade im Augenblick erklärte er, was Jenna und er tun mussten.

„Irre, ich wünschte so ein Projekt hätte es zu meiner Zeit gegeben! Wir mussten damals helfen, ein heruntergekommenes Haus zu restaurieren. Jetzt haben die Jugendlichen einen Ort, an dem sie noch mehr Mist bauen können!“, erzählte Chris und schwelgte dabei offensichtlich in Erinnerungen. „Das war auch die Zeit, in der ich das erste Mal…“, Jenna räusperte sich, bevor Chris fortfahren konnte. Sie kannte die Geschichte von ihrem Bruder, in welcher er in der dieser Ruine von einem Mädchen entjungfert worden war, dass ein Jahr älter gewesen war. Diese Story hatte die Runde gemacht!

„Ich will das wirklich nicht hören, wie oft denn noch?“, setzte sie zu ihrer Verteidigung an, konnte jedoch Liams Blick auf sich spüren, der schon ausrief „Langweilerin!! LANGWEILERIN!!!“, doch das konnte und würde sie nicht ändern. Niemals im Leben hätte sie Spaß daran, ihrem Bruder dabei zuzuhören wie er davon berichtete, mit wie vielen Mädchen er es schon wo getrieben hatte. Das konnte man ihr ja wohl kaum verübeln oder?

„Ok, ok….du hast ja Recht. Also gut, das Projekt erklärt jetzt natürlich, warum ihr es versucht, aber dass ihr dabei sogar erfolgreich seid haut mich doch irgendwie vom Hocker!“, meinte Chris, der sein Herz wie immer auf der Zunge trug und schlug Liam dabei auf die Schulter, während er Jenna erneut an sich heran zog.

„Oder liegt es mehr daran, dass die beiden Streithähne erwachsen werden?“, fragte er beide. Liam ging nur ein Gedanke durch den Kopf, doch den würde er mit Sicherheit nicht aussprechen, so weit war er noch nicht.

„Wahrscheinlich…“, entgegnete Jenna trocken und sah Liam dabei einen kurzen Augenblick an.

„Ja wahrscheinlich…“, stimmte er ihr zu. Kurz darauf kam Jennas Mom angelaufen und holte Chris und sie, damit sie endlich nachhause fahren konnten. Zum Schluss hin rief Chris Liam noch zu „Hey, hast du Bock, dass wir heute Abend noch irgendwas unternehmen?“

„Klar, warum nicht?“, antwortete Liam und wandte sich dann ab, um seinem Dad und seiner Mom zum Auto zu folgen.

Jenna konnte sich nicht daran erinnern, dass die Beiden jemals soooo gut miteinander ausgekommen waren, doch das konnte auch daran liegen, dass sie sich nie dafür interessiert hatte. Sie hatte schon häufig Streitgespräche mit ihrem Bruder geführt, weil sie nicht hatte verstehen können, warum er nach wie vor mit Liam befreundet war. Damals war sie jedoch noch jünger gewesen und heute verstand sie, dass nur weil Chris jemanden nicht ausstehen konnte, dies noch lange nicht bedeutete, dass sie es ihm gleich tun musste.

„Gehst du mit?“, rief Chris Jenna durch die geschlossene Tür hindurch zu. Den ganzen Tag schon hatte er sie bearbeitet und jetzt hoffte er tatsächlich, dass Jenna ihn zu dem Treffen mit Liam und den anderen Jungs und Mädels begleitete. Jenna stand von ihrem Bett auf und öffnete entnervt die Tür.

„Was soll ich denn da? Ich kenne die Hälfte doch nicht einmal richtig!“, beschwerte sie sich und schmiss sich zurück auf ihr Bett während Chris eintrat und sich an den Schreibtisch setzte.

„Naja, keine Ahnung, vielleicht mal ein wenig Spaß haben? Jenna komm schon, ich hab es auch aufs College geschafft und ich war eine halbe Katastrophe in der Schule, da wirst du es doch wohl schaffen, selbst wenn du dir heute mal freinimmst und dich amüsierst!“, meinte Chris und sah die Bücher auf ihrem Schreibtisch angewidert an.

„Aber ich WERDE mich NICHT amüsieren!“, erklärte Jenna und schmiss dabei die Hände über den Kopf.

„Das kannst du nicht wissen, wenn du nicht mitgehst! Komm schon, es ist ja nicht nur Liam da! Es sind noch andere Typen da, vielleicht kannst du dich damit mal ein wenig ablenken und, naja, locker werden!“, meinte ihr Bruder und am liebsten wäre sie zu ihm hingegangen und hätte ihm eine verpasst.

„Ich BIN locker!“, konterte sie und stand auf.

„Ich weiß gar nicht, warum ich es versuche. Du gehst ja sowieso nicht mit….dabei würde ich so gerne ein wenig mehr Zeit mit meinem kleinen Schwesterlein verbringen!“, sagte Chris und wusste, dass er damit Jennas Schwäche getroffen hatte. Jenna konnte es nicht ausstehen, wenn man sie herausforderte!

„Ich mache mich fertig und bin in fünf Minuten da!“, zischte sie und stand von ihrem Bett auf, um auf den Schrank zuzugehen. Ihr war noch nicht bewusst, dass Chris sie gelinkt hatte, das war Chris klar, denn wenn sie es durchschaut hätte, hätte er einen blauen Fleck mehr.

Doch Chris hatte den Rest durchaus ernst gemeint. Jenna verbrachte so viel Zeit mit ihren Büchern, dass Chris sich nicht sicher war, ob sie überhaupt jemals wirklich Spaß hatte! In der Zeit, als sie mit Richard zusammengewesen war, war sie ein wenig aufgetaut, doch all die Fortschritte hatte dieser Vollidiot an einem Tag zunichte gemacht. Als Chris erfahren hatte, dass sein Kumpel mit seiner Schwester Schluss gemacht hatte, wäre er am liebsten auf ihn losgegangen, doch ein weiterer Kumpel hatte ihm klar gemacht, dass ihn dies nichts angehe und so hatte er sich zurückgehalten. Nach wie vor war er jedoch sauer auf Richard und genau deswegen wollte er, dass Jenna mitkam und mal abschaltete. Sie war viel zu ernst, ihre Augen strahlten ständig etwas Nachdenkliches aus und aus diesem Grund wollte er sie aus ihrem Schneckenhaus befreien bevor sie irgendwann mit sechzig auf ihr Leben zurückblickte und bereute, dass sie niemand zu ihrem Glück gezwungen hatte.

„Hey Junge, deine Schwester sieht ziemlich heiß aus! Ist wohl erwachsen geworden die Kleine?!“, sagte Peter, einer seiner Kumpels. Jenna hatte es faustdick hinter den Ohren! Sie wusste genau, dass Chris es hasste wenn sie zu viel Haut zeigte! Das hatte er nun davon. Als sie aus ihrem Zimmer getreten war, hatte sie bereits ihren Mantel angehabt und Chris hatte sich so darüber gefreut, dass seine Schwester ihn begleitete, dass er gar nicht darüber nachgedacht hatte, dass sie seinen Trick vielleicht doch durchschaut haben könnte. Und jetzt stand sie dort, in einem Minirock und Stiefeln bis zu den Knien, und machte irgendwelchen Idioten, die sich seine Freunde schimpften, schöne Augen.

„Was hast du denn da an?“, hatte er sie schockiert gefragt, als sie ihm ihren Mantel in die Hand gedrückt hatte.

„Na mein Freizeitoutfit des Tages!“, hatte sie geantwortet und hatte sich davon gemacht.

„Zügle dich Mann, das ist immer noch meine kleine Sis!“, antwortete Chris auf die Aussage seines Freundes und sah etwas genervt hinüber. Das nächste Mal würde er sich vorher vergewissern müssen, dass Jenna ihn nicht an der Nase herum führte, so viel stand fest.

Liam saß auf einem der Stühle, der sich im hinteren Teil des Lokales verbarg und trank sein Wasser. Dieser Laden achtete zwar nicht sonderlich auf ihr Alter in Sachen Alkohol, doch war er nicht in der Stimmung sich zu betrinken, wenn morgen wieder Schule wäre.

„Siehst du Carson? Sie sieht ja echt heiß aus!“, meinte Eric, der neben ihm saß und Chips in sich hineinfutterte. Natürlich hatte er Jenna bereits entdeckt und genauso wie der Rest hatte auch er sich gefragt, was nur in sie gefahren war. So angezogen hatte er sie noch niemals gesehen, außer vielleicht auf irgendwelchen Parties, aber für einen legeren Abend in einer kleinen Stadtkneipe, die von Schülern und Studenten äußerst gut besucht war, fand er ihren Aufriss doch mehr als übertrieben.

„Jaja, ich sehe sie. Jeder Typ in der Bar hat sie vermutlich schon gesehen!“, sagte Liam und ließ seinen Blick über die Besucher wandern. Es waren sehr viele Leute da, die er kannte, jedoch auch einige, die er noch nie vorher gesehen hatte. Eines der Mädchen das er nicht kannte, kam gerade auf ihn zu.

„Hey, hast du Lust auf einen Tanz?“, säuselte sie ihm ins Ohr und weil er sonst nichts Besseres zu tun hatte, nahm er das Angebot an und folgte der heißen Blondine auf die Tanzfläche.

„Du bist Liam oder?“, fragte die Blondine ihn während sie sich an ihn schmiegte. Er nickte nur und konnte nicht verhindern, dass sein Blick an ihrem Ausschnitt hängen blieb.

„Chris hat mir von dir erzählt!“, sagte das Mädchen, doch Liam wollte sich gar nicht großartig unterhalten. Er wollte lieber etwas ganz anderes tun.

Sie tanzten einige Lieder lang, bevor Britney, so hieß seine Tanzpartnerin mit dem Wahnsinnskörper sich etwas zu trinken holte. Liam ging zurück an seinen Tisch und bemerkte, dass Richard Bres zwischenzeitlich aufgetaucht war und sich zu Jenna gesellt hatte, die nicht sehr erfreut zu sein schien. Auch Richard gestikulierte wild mit den Händen und blickte sich dabei im Laden um. Die Szene sah zwar nicht sonderlich gefährlich aus, doch Carson schien sich auch nicht wirklich wohl zu fühlen. Liam suchte den Laden ab und hoffte, Chris irgendwo zu entdecken doch leider vergebens. Wahrscheinlich hatte er sich mit irgendeinem Mädchen zurückgezogen oder er stand im hinteren Teil und zockte Billard mit den anderen.

„Ach komm schon…“, murmelte Liam, als er sah, dass Jenna den Tränen nahe war, während Bres eine Hand auf ihrem Arm platziert hatte und auf irgendeinen Typen deutete, der wahrscheinlich wahllos ausgesucht worden war.

Da Eric sich nicht in der Nähe befand und Britney mit ihrem Getränk immer noch nicht zurückgekehrt war erhob sich Liam und beschloss, nur vorsichtshalber, mal bei den Beiden vorbei zu gehen und nach dem rechten zu sehen.

„Du siehst billig aus Jenna, verstehst du das nicht?“, hörte er Bres sagen als er bei ihnen zum stehen kam. Keiner der Beiden hatte ihn gesehen, bisher.

„Ich sehe nicht billig aus, das zum einen, und zum anderen geht es dich ja wohl nichts mehr an wie ich rumlaufe!“, sagte Jenna giftig und Liam hörte den Ton, den sie ihm gegenüber so oft angeschlagen hatte.

„Naja, jeder weiß, dass du meine Ex bist…“, antwortete Bres und Liam wusste, dass dies die falsche Antwort gewesen war.

Entweder, Carson würde sich jetzt lächerlich machen, weil sie einen Streit mit ihrem Ex vom Zaun brach während all seine Freunde sich in diesem Laden befanden oder sie würde unglücklich nachhause fahren, weil ihr Ex sie fertig gemacht hatte. In einem Punkt musste Liam ihr auf jeden Fall recht geben: Es ging Bres einen Scheiß an, wie Jenna aussah und was sie trug.

Innerhalb von ein paar Sekunden fasste Liam den Entschluss Jenna dieses eine mal zu helfen. Er wollte nicht, dass sie sich lächerlich machte und noch weniger wollte er, dass ihr Selbstbewusstsein im Keller verschwand, denn genau dies würde geschehen wenn ihr Ex sie weiter belaberte.

„Hey Carson, du siehst ziemlich heiß aus heute Abend!“, hörte er seine eigene Stimme und dabei ging er auf Jenna zu, die perplex dastand und zu ihm aufblickte. Ihre Augen hatten sich geweitet und sie war sprachlos. Auch Bres stand da und sah ihn entgeistert an.

„Hey Liam, wir führen hier gerade eine private Unterhaltung!“, meinte Richard. Ganz offensichtlich wollte er Liam wieder loswerden.

„Das habe ich schon mitbekommen Bres, aber ich muss Jenna recht geben. Du hast ihr überhaupt gar nichts zu sagen schließlich seid ihr nicht mehr zusammen also würde ich vorschlagen, du machst dich dran das zu tun, was auch immer du hier wolltest und lässt Jenna ihr Leben leben!“, konterte Liam und stellte sich neben Jenna, die vollkommen irritiert zu sein schien.

„Und ich würde vorschlagen, dass du dich aus Sachen heraus hältst, die dich nichts angehen!“, sagte Richard, der sichtlich sauer wurde. Liam hatte vor diesem Idioten jedoch nicht einmal im geringsten Angst, denn der kleine Pimpf überragte ja kaum Jenna, also erst Recht nicht ihn.

„Keinen Bock um ehrlich zu sein!“, sagte Liam schulterzuckend und sah sich im Laden um. Keiner bemerkte irgendwas von seiner Heldentat und das war auch gut so.

„Carson, wenn du nichts dagegen hast, ich würde jetzt wirklich gerne fahren. Ich hoffe, du hattest deinen Spaß mit den Typen hier, denn jetzt würde ich dich gerne wieder für mich in Beschlag nehmen!“, sagte Liam und brachte Richard, egal was auch immer er gerade hatte sagen wollen, zum verstummen. Er sah zu Jenna hinab, die zu ihm aufblickte als wäre er nicht ganz bei Trost, dann sah sie zu Richard, der wiederum sie beide abwechselnd ansah.

„Ihr, ihr….“, er räusperte sich und setzte erneut an. „Ihr seid zusammen hier? Wie das denn? Ihr hasst euch doch!“, das hatte sich definitiv ein wenig jämmerlich angehört.

„Oh mein Lieber, Hass ist auch eine Emotion wie du weißt und Jenna und ich teilen sehr viel Hass miteinander. Und so manch anderes auch, wenn du verstehst was ich meine!“, sagte Liam, zwinkerte ihm einmal zu und nahm Jennas Hand in Seine um sie mit sich zu ziehen und dadurch von Bres zu verschwinden. Bevor er das Lokal verließ schnappte er sich ihren Mantel und seine Jacke. Widerstandslos folgte sie ihm und fragte sich, genauso wie Richard und die paar Leute, die sie beobachtet hatten, was zum Teufel hier gerade geschehen war. 

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