54. Kapitel: Datetime
54. Kapitel: Datetime
Als Liam am nächsten Morgen nach einer beinahe schlaflosen Nacht aufwachte, rechnete er jeden Augenblick damit, dass die Polizei bei ihm klingeln würde. Doch nichts derartiges geschah und er begann sich zu fragen, was Chris genau damit meinte, dass er sich um Bres gekümmert habe. Liam widerstand dem Drang, sofort sein Handy in die Hand zu nehmen und Jenna zu schreiben, stattdessen schnappte er sich ein Handtuch und Wechselsachen um in die Dusche zu steigen. Er wollte den ganzen Mist, der gestern geschehen war, abwaschen und hoffte, dass ihm eine heiße Dusche eventuell ein wenig Erleichterung verschaffen konnte.
Die Nacht war gesäumt von Albträumen gewesen. Er hatte von Bres und Jenna geträumt, von Kevin.
Er verteilte das Duschgel auf seinem Körper und den Haaren, während seine Gedanken zu Kevin abdrifteten. Würde er ihm solche Vorwürfe machen wie er sie sich selber machte? Das war die Frage, die er sich seit dem einen Tag stellte. Wollte er eine Absolution? Vermutlich.
Er konnte nicht glauben, dass er Jenna jede kleine Einzelheit erzählt hatte. Alles, woran er sich erinnern konnte und noch mehr. Er hatte nicht nachgedacht darüber, er war einfach nur froh gewesen alles mit Jenna teilen zu können. Doch danach hatte er Angst bekommen und diese Angst war bis jetzt geblieben. Was war, wenn sie ihn doch verurteilte? Wenn sie sich von ihm zurück zog, weil er sie doch anwiderte? Er könnte es ihr nicht verübeln, aber es würde verdammt weh tun. Er war noch nicht bereit dazu, sie komplett aus seinem Leben zu streichen. Er wusste nicht, ob er überhaupt jemals bereit dazu wäre. Doch nach wie vor hatte er Angst davor, sie zu verletzen. Er hatte ein Talent dafür, alles was er liebte mit Füßen zu treten und so würde es früher oder später auch bei Jenna sein. Dessen war er sich sicher.
Einen kurzen Augenblick kam ihm der Gedanke, dass Jenna das aber ertragen würde, denn sie kannte seine tiefsten Abgründe. Sie hatte all seinen Scheiß so lange ertragen und sich ihm dennoch geöffnet. Vielleicht, wenn sie nur die Zeit dazu hätten...
Er konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen, den ein Rufen seines Vaters holte ihn in die Realität zurück.
„Liam, ich will dich sofort hier unten sehen!", schrie dieser und Liam erstarrte. Sein Vater hatte seit zwei Jahren nicht mehr freiwillig mit ihm gesprochen. Machte er ihn doch verantwortlich für das was mit Kevin geschehen war. Seinem Neffen.
Sofort stellte Liam die Dusche ab und fragte sich, ob er ein Klingeln überhört hatte und die Polizei vielleicht doch vor Tür stand.
„Ich komme!", schrie er mit klopfendem Herzen zurück und trocknete sich schnell ab, warf sich ein T-Shirt, seine Boxershorts und Short über und betrachtete seine Hände. Er würde nicht leugnen können, dass er Richard verprügelt hatte. Seine Hände sprachen Bände.
Langsam schritt er die Treppe hinunter und erwartete zwei Beamte in seinem Wohnzimmer stehen zu sehen, doch da war niemand. Also ging er weiter in die Küche, wo er nur seine Eltern vorfand. Doch noch etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Seit gestriges Shirt, dass voll mit Blut war. Er ließ resigniert den Kopf hängen.
„Was zum Teufel ist das!", schrie sein Vater augenblicklich und schlug mit der Hand heftig auf den Tisch, seine Mutter sprang erschrocken auf und sah zwischen den beiden hin und her.
„Ein blutverschmiertes T-Shirt.", antwortete Liam trocken und lehnte sich gegen die Küchenzeile.
„Du hast dich schon wieder in Schwierigkeiten gebracht stimmts? Du hast versprochen, dass sowas nie wieder passieren würde und was tust du? Du trittst uns und das Andenken deines Cousins mal wieder mit Füßen. Doch das wird sich jetzt ändern...", sein Vater war in Rage und sprang von seinem Stuhl auf, der nach hinten umkippte und auf dem Boden aufschlug. Liams Augen fixierten seinen Vater.
„Du würdest mir doch sowieso nicht glauben, wenn ich es dir erklären würde. In deinen Augen bin ich ein Schwerverbrecher der eingesperrt gehört. Du hättest mich rausschmeißen sollen, als du die Chance dazu hattest, dann müsstest du dich jetzt nicht tagtäglich mit mir Auseinandersetzen. Aber keine Sorge, ich bin sowieso bald raus hier, und dann musst du dich überhaupt nicht mehr um mich kümmern und kannst mich vergessen!", Liam schrie jetzt ebenfalls, seine Mutter trat auf ihn zu.
„Schatz, erklär uns doch was passiert ist?", meinte sie mit zitternder Stimme, doch Liam sah nur seinen Vater, der ihn angewidert ansah.
„Frag doch Dad, der weiß anscheinend sehr genau was passiert ist!", sagte Liam und verschwand. Er zog sich seine Sneaker an, schnappte sich seinen Schlüssel und stürme aus dem Haus. Er wusste nicht wohin er wollte, doch er musste weg. Er sah zu Jennas Haus hinüber und eilte los. Er wollte jetzt nicht alleine sein, er würde mit 100 prozentiger Sicherheit wieder Mist bauen, also beschloss er Jenna zu entführen für den Tag. Sie würden abhängen, irgendwas unternehmen, und die Geister der Vergangenheit und der Gegenwart verscheuchen.
--------------------------------
Als Jenna das Klingeln hörte, lief sie Treppe hinunter. Sie erwartete niemanden. Das Gespräch mit Chris war jetzt schon einige Zeit vorbei und er hatte sich in sein Zimmer zurück gezogen. Als sie die Tür öffnete und Liam davor stand, sank ihr Herz ein Stockwerk tiefer. Wie konnte er nur mit seinem Auftauchen solche Gefühle in Jenna auslösen? Wie würde sie in einigen Wochen einfach so von ihm Abschied nehmen können?
„Hi!", war alles was er sagte und sie merkte augenblicklich, dass ihn etwas bewegte.
„Was ist los?", fragte sie mit klopfendem Herzen, sie befürchtete schon das Schlimmste. Liam lächelte schwach.
„Alles in Ordnung. Wie geht's dir?", fragte er und versenkte seine Hände, die Jenna jetzt gerade das erste mal betrachtet hatte seit gestern, in den Taschen. Sie waren wund, aufgeplatzt von den Schlägen die er Richard verpasst hatte. Sie entschied sich ihm seine Frage zu beantworten. Er würde ihr sowieso nichts erzählen, wenn er nicht wollte.
„Besser, denk ich. Es ist alles noch ziemlich surreal, aber das wird schon wieder.", erklärte sie und wies ihm an, herein zu kommen.
„Ok, gut. Wenn du irgendwas brauchst, dann sag es mir einfach.", meinte Liam und wollte nach ihr greifen, besann sich dann aber anscheinend doch eines besseren, denn zog sich wieder zurück. Jenna bemerkte die Unsicherheit.
„Eigentlich brauche ich nur ein wenig Ablenkung. Ich will nicht den ganzen Tag hier stehen und trübsal blasen!", meinte sie und ging ins Wohnzimmer. Sie setzte sich dorthin, wo sie gestern bereits gesessen war, als Liam ihr seine Vergangenheit eröffnet hatte.
„Genau dasselbe hatte ich auch im Sinn. Lust auf ein spontanes Date?", fragte er sie leicht lächelnd. Als er hier rüber gekommen war, war er sich so sicher gewesen und jetzt hatte er plötzlich Angst vor einer Zurückweisung. Er. Liam Welsh hatte Schiss davor, dass ein Mädchen vielleicht nicht ihre Zeit mit ihm verbringen wollen würde. Er wusste nicht, ob sich nach gestern etwas geändert hatte.
Jenna sah ihn überrascht an.
„Ein Date?", dann lächelte sie und sah ihn abwartend an.
„Naja, wird mal Zeit oder? Wir hatten noch nie wirklich eines.", Liam setzte sich neben sie. Wartete ab was sie dazu sagen würde.
„Gib mir fünf Minuten!", war alles was sie entgegnete und sprang aufgeregt auf. Als wäre der gestrige Tag niemals passiert, strahlte sie was auch Liam zum lächeln brachte. Er nickte und sah ihr anschließend hinterher, wie sie die Treppe hinauf stürmte. Ihnen blieb vielleicht nicht mehr viel Zeit, bis Jenna wegzog, doch diese Wochen würde er genießen und sich erst wenn es so weit war, sein Gedanken darüber machen. Er beschloss alles was gestern geschehen war, alles was sein Vater ihm ohne Worte vorgeworfen hatte, beiseite zu schieben und Jenna einen unvergesslichen Tag zu bereiten.
Jenna hingegen zog sich ein Sommerkleid über, klopfte bei Chris um ihm zu sagen, dass sie mit Liam unterwegs sein würde damit er sich keine Sorgen machte, schnappte sich dann ihre Tasche aus ihrem Zimmer und lief die Treppe wieder hinunter.
Liam saß immer noch an derselben Stelle und erwartete sie freudestrahlend.
„Also was wollen wir unternehmen?", fragte sie ihn ein wenig aufgeregt und öffnete die Tür.
„Ich habe noch keine Ahnung, worauf hast du Lust?", fragte er sie, während er ihr aus der Tür folgte und auf sein Auto zuging, das immer noch in ihrer Einfahrt stand.
„Auf alles. Ich will den Mist von gestern vergessen und einfach nur einen wunderschönen, freien Tag genießen.", erklärte sie ihm und stieg auf dem Beifahrersitz ein. Liam setzte sich hinters Steuer und sah sie an.
„Also so richtig typischen kitschigen Kram, den sich jedes Mädchen wünscht? Kino, ein romantisches Dinner, Eis essend und Händchen haltend durch die Stadt laufen?", Liam zog sie auf, doch es verfehlte seine Wirkung nicht. Sie errötete leicht und Liam genoss es so sehr, etwas von der Normalität wieder zu haben. Jenna ließ sich nicht beirren und nickte, nachdem sich ihr Puls ein klein wenig beruhigt hatte und so startete Liam den Motor und setzte in den Rückwärtsgang ein.
„Das heißt dann wohl auch, dass ich bezahle.", entgegnete er und zog dabei eine Augenbraue nach oben.
„Natürlich. Wenn schon denn schon, oder?", sagte Jenna und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Natürlich....", war alles was Liam darauf antwortete und so machten sie sich auf den Weg ins Diner. Ihr Date würde dann wohl mit einem Frühstück beginnen, denn es war definitiv noch zu früh für ein Mittagessen oder Kino.
„Etwas unkonventionell aber passend oder?", meinte er als sie vor dem Diner zum stehen kamen. Jenna schnallte sich ab, sagte aber nichts weiter und stieg aus. Ihre Tasche hatte sich umgehängt. Und als Liam um das Auto trat und ihre Hand ergriff lächelte sie erneut.
„Du ziehst ja alle Register!", meinte sie witzelnd und verschränkte ihre Finger mit seinen.
„Ein absoluter Gentleman eben.", dann zog er sie mit sich und nahmen kurze Zeit später Platz.
„Ich hab einen Bärenhunger!", meinte Jenna, als sie die Karte studierte und als sie sich für das Riesenfrühstück samt Pancakes, Rührei, Bacon und allem drum und dran entschied, holte Liam seinen Geldbeutel aus der Tasche.
„Ich muss erstmal nachsehen, ob ich mir dich überhaupt leisten kann!", erklärte er mit ernster Miene und Jenna begann laut zu lachen. Sie warf die Serviette nach ihm, die er gekonnt abwehrte.
„Ich glaube nicht, dass man bei seinem ersten Date macht!", sagte er gespielt empört. Jenna hatte beinahe zu gute Laune stellte er fest.
„Wir zwei sind sowieso nicht normal, also von dem her passt das schon!", bedeutete sie schulterzuckend und sah ihn dann einen Augenblick nur an.
„Willst du über gestern reden?", fragte er sie im Eifer des Gefechts und bereute seine Frage beinahe augenblicklich. Wollte er sich selbst hier etwa den Tag versauen?
Jenna sah ihn blinzelnd an, dann schüttelte sie den Kopf.
„Nein, nicht wirklich. Richard ist für mich gestorben, ganz einfach. Ich will nie wieder über diesen Drecksack sprechen, und erst Recht nicht wenn wir Zeit miteinander verbringen. Uns bleibt sowieso so wenig, also will ich die nicht vergeuden. Ich werde schon fertig werden damit. Es braucht ein wenig Zeit, aber ich lasse ihn doch nicht mein Leben beeinflussen nach dem was er getan, oder besser gesagt beinahe getan hat.", erklärte Jenna ihm und lehnte sich zurück. Würde sie die Sache mit Kevin auf den Tisch bringen? Das war alles was sich Liam in diesem Moment fragte. Auch beschäftigte ihn die Unbeschwertheit mit der sie über ihre verbliebene gemeinsame Zeit sprach. Doch sie sagte nichts weiter mehr, also würde sie ihn wohl nicht noch einmal auf Kevin ansprechen. Warum wusste er nicht. Er wollte sich nach gestern erklären, hatte aber nicht den Mut dazu. Er hatte ihr im schnelldurchlauf all die furchtbaren Dinge an den Kopf geschmissen und jetzt wusste er nicht, wie er ihr aber begreiflich machen konnte, dass er nicht mehr der Kerl von damals war. Es war ihm plötzlich wichtig, ihr dies zu erklären.
„Wegen der anderen Geschichte....", sagte er, wurde aber von der Kellnerin unterbrochen die ihnen ihre Teller brachte. Er bedankte sich und setzte dann erneut an.
„Also wegen der Sache mit Kevin. Ich habe mich wirklich geändert. Ich bin nicht mehr der von damals....", Jenna unterbracht ihn beinahe augenblicklich und griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand.
„Liam, das musst du mir nicht erklären. Wir haben die letzten Monate so viel Zeit miteinander verbracht, ich weiß sehr genau, dass du nicht mehr der von damals bist. Du hast einen Fehler gemacht, vielleicht auch mehrere, aber das heißt doch noch lange nicht, dass du dich selbst ein Leben lang dafür fertig machen musst. Ich verurteile dich nicht, du hast dieses Auto nicht gefahren und jeder einzelne hat die Entscheidung zu koksen, für sich selber getroffen. Ich weiß, dass du das so nicht siehst, aber dich trifft keine Schuld. Du warst 16. Ich bin immer für dich da, wenn du darüber reden möchtest, aber ich will dir ein für alle Mal klar machen, dass ich dich deswegen nicht anders sehe. Du bist und bleibst der Liam, den ich die letzten Monate über kennenlernen durfte. Und nichts, was du in deiner Vergangenheit falsch gemacht hast wird mich jetzt glauben lassen, du wärst ein schlechterer Mensch, ok?", ihre Augen bohrte sich in seine und ihre Worte lösten eine Flut der Wärme in ihm aus. Er stand auf und lehnte sich über den Tisch um ihr einen Kuss zu geben. Einen kurzen, der aber doch mehr aussagte als alle davor.
-----------------------------------
„So wir waren also jetzt im Kino, haben den schmalzigen Film angesehen den du wolltest, ein bisschen wild rumgeknutscht und sind danach essen gegangen. Den Spaziergang durch die Stadt mit einem Eis haben wir auch geschafft. Was also als nächstes?", fragte Liam sie, als sie wieder in seinem Auto saßen und sich die Dunkelheit mittlerweile über die Stadt gesenkt hatte. Der Tag mit Jenna zusammen war wie im Flug vergangen und er hatte jeden einzelnen Augenblick genossen. Er hatte schon einige Dates gehabt, doch dieses hier war ihm so normal vorgekommen. Es war so unglaublich leicht seine Zeit mit Jenna zu verbringen.
„Ich weiß nicht....wie wäre es wenn wir nachhause fahren, uns in den Garten legen und Sterne beobachten. Das würde diesen schmalzigen Tag doch irgendwie perfekt machen, oder?", sagte sie lachend, rechnete aber nicht damit, dass Liam den Gang einlegte und los fuhr.
„Wenn sich mein Mädchen das wünscht, dann machen wir das!", erklärte er lächelnd und steuerte das Auto auf die Straße. Sein Mädchen? Was hatte das denn bitte zu bedeuten? Das alles fiel Liam so viel leichter als ihr. Er hatte keine Angst davor irgendetwas zu tun oder zu sagen, dass ihr zu viel von seinen Gefühlen preisgeben würde. Sie hingegen passte so sehr auf, um ihn ja nicht zu verschrecken. Musste sie sich überhaupt so viele Sorgen deswegen machen? War ihm nicht eigentlich schon die ganze Zeit klar, was in ihr vorging? Und dennoch blieb er bei ihr, verbrachte den ganzen Tag mit ihr. Vielleicht ja auch aus Mitleid wegen dem was gestern geschehen war. Doch das glaubte Jenna nicht. Es erschien ihr so, als wollte er den Tag mit ihr verbringen. Als würde er jeden Moment genauso sehr genießen wie sie selber.
Schweigend fuhren sie, bis sie bei Jenna zuhause ankamen. Sie wusste, dass Liam noch nicht nachhause wollte, doch sah sie das Auto ihrer Eltern in der Einfahrt stehen. Offenbar waren sie wieder zuhause. Liam blieb am Straßenrand stehen und sah zu Jennas Haus.
„Meinst du deine Eltern haben etwas dagegen wenn ich mit rein komme?", fragte er nachdenklich.
„Bitte, meine Eltern lieben dich!", sagte Jenna und fragte sich, weshalb man das Wort Liebe oft so leichtsinnig verwendete und es in anderen Momenten so viel mehr bedeutete.
Beide stiegen sie aus und betraten kurze Zeit später das Haus, es war alles finster.
„Anscheinend müssen wir uns sowieso keine Sorgen machen. Sie schlafen vermutlich schon!", meinte Jenna und führte Liam zum Hintereingang der in den Garten führte.
„Geh du schon mal raus, ich besorg uns ein Decke und was zum trinken.", erklärte sie ihm und war kurz darauf verschwunden. Während Liam sich auf den Weg in den Garten machte, suchte Jenna alles was sie brauchten zusammen und folgte ihm kurz darauf hinaus. Sie reichte ihm die Decke, die er ausbreitete, und beide ließen sich darauf nieder. Sie reichte ihm eine Flasche Wasser und sie verfielen in einvernehmliches Schweigen. Liam lehnte sich zurück und zog Jenna mit sich.
„Fuck Jenna, was mache ich nur, wenn du hier weg gehst?", fragte er sie leise, doch er gab ihr keine Möglichkeit seine Frage zu beantworten sondern küsste sie, zog sie dabei auf sich und so verbrachten sie den restlichen Abend damit sich zu küssen, stumm die Sterne zu beobachten und am Ende Arm in Arm einzuschlafen.
Keiner der beiden sprach die Gedanken aus, die ihm im Kopf herum schwirrten weil sie Angst davor hatten. Sie fürchteten sich vor der Zukunft, weil sie nicht wussten was sie erwartete. Keiner der Beiden war bereit ein Gespräch darüber zu führen weil sie so zu der Einsicht kommen könnten, dass es eigentlich vergeudete Zeit war. Doch wie konnte etwas vergeudet sein, wenn es so viel Spaß machte? Keiner der Beiden konnte mit einer Lösung aufwaten, für die nächste Zeit. Denn eines stand fest, egal wie sehr sie wollten, dass es anders war, ihre Beziehung hatte ein Ablaufdatum. Niemand bei klarem Verstand würde auf die Idee kommen, eine so frische Beziehung, bei der noch nicht einmal klar war, wie die Gefühle darin definiert waren, weiter zu führen wenn sie doch so weit voneinander weg wohnen würden. In so jungem Alter.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro