49. Kapitel: Zweifel
49. Kapitel: Zweifel
„Warum genau musst du unbedingt mitkommen?", fragte Jenna ihren Bruder, der mit einem Handtuch bewaffnet auf dem Weg zu Liams Wagen neben ihr herging. Jenna hatte sich vorher schon gefragt, warum Chris so erpicht darauf gewesen war, sie alle zum Abschlussball zu begleiten, doch bei ihnen war das nicht unüblich in der Stadt. Jeder kannte jeden und so freuten sich auch diejenigen, die bereits auf dem College waren, auf den Abschlussball auf dem sie mit alten Mitschülern feiern konnten. Deswegen hatte sie dem nicht so viel Bedeutung beigemessen. Heute hingegen war sie schon verwundert darüber, hatte sie doch von David erfahren, dass dieser seinen Geburtstag feierte. Und eigentlich sollte Chris auch dabei sein.
„Naja, es ist geiles Wetter draußen, überall Mädels in Bikinis...da fiel mir die Entscheidung nicht wirklich schwer, wenn du verstehst was ich meine?!", Chris machte gute Miene zum bösen Spiel, denn normalerweise sprachen sie momentan kaum miteinander doch wann immer er die Chance witterte, sich irgendwo mit einzuklinken tat er dies. Fast so, als wolle er Jenna im Auge behalten.
„Du tust ja sowieso worauf du Bock hast, also von dem her...", Jenna war genervt von ihrem Bruder. Vorwiegend deswegen, weil sie ihn nicht verstand. Liam war einer seiner besten Freunde, und das schon seit Jahren, und trotzdem sollte Liam nicht gut genug für sie sein? Sie dachte an die Unterhaltung in ihrem Zimmer zurück, als Chris ihr Pino gebracht hatte und daran, was er zu ihr gesagt hatte. Wie konnte man eine solch schlechte Meinung von einem Menschen haben und ihn trotzdem wie einen Bruder lieben? Das sollte ihr Mal einer erklären!
Liam kam gerade die Treppe heruntergehüpft, hielt jedoch einen kurzen Moment inne als er Chris entdeckte. Er war immer stocksteif, wenn Chris in der Nähe war und so war sich Jenna ziemlich sicher, dass Chris auch Liam gegenüber nicht mit seiner Meinung hinterm Berg geblieben war.
„Hey Alter!", rief er ihm, als er sich ein wenig gefangen hatte, zu und schweifte mit seinem Blick eine kurze Millisekunde zu Jenna ab bevor er Chris die Hand reichte.
„Geiles Wetter um ein paar Mädels aufzureißen, oder?", meinte Chris lächelnd, doch es schien gespielt.
„Ja klar, definitiv!", Liam schien sich unbehaglich zu fühlen, was Jenna nicht wunderte. Als alle auf das Auto zugingen wollte Jenna, wie normalerweise auch, vorne einsteigen doch Chris war schneller und griff nach dem Türhebel. Liam sah zwischen den beiden Geschwistern hin und her, zuckte mit den Schultern und stieg ein ohne jeglichen Kommentar von sich zu geben. Als alle verstaut waren, sagte Liam, während er gleichzeitig rückwärts aus der Einfahrt fuhr „Ich habe ein bisschen Bier von meinem Vater gezockt. Ist schon im Kofferraum!", und setzte dann an vorwärts weiter zu fahren.
„Da wird sich dein Dad aber freuen...", erklärte Chris und sah seinen Freund von der Seite an. Diesem schien das aber egal zu sein und so antwortete er einfach nicht auf die Aussage.
Die Autofahrt verlief im Allgemeinen still und keiner durchschnitt diese Stille. Erst als sie kurz vor ihrem Ziel waren, erkundigte sich Chris nach ihrer Matheprüfung.
„War ganz ok. So gut es eben ging für ein Matheass wie mich...", meinte Liam und fuhr in eine der wenigen übrig gebliebenen Parklücken.
„Hast du dich jetzt schon für ein College entschieden?", Chris war ja gar nicht neugierig stellte Jenna fest, doch sie entschied sich, sich aus dieser Unterhaltung rauszuhalten.
„Nein keine Ahnung. Kommt jetzt auch auf die Ergebnisse drauf an.", erklärte Liam und steuerte auf den Kofferraum zu. In diesem befand sich ein ganzer Kasten Bier.
„Hast du nicht gesagt du hast ein paar mitgenommen?", fragte Jenna verblüfft, während Liam den Kasten raushob und anschließend eine Sporttasche packte, in der wohl seine Sachen für den Nachmittag gelagert waren. Die Sonne brannte unbarmherzig auf sie herunter doch Jenna genoss die Hitze auf ihrer Haut.
„Das wird dein Dad doch checken Liam, warum hast du nicht einfach selber was aus dem Laden geholt?", fragte Chris und packte den Kasten an der einen Seite, Liam an der anderen.
„Weil ich erstens noch nicht 21 bin...", bei dieser Aussage sah Chris Liam an als sei dieser nicht mehr ganz bei Trost denn Liam mochte zwar erst 18 sein, doch er sah definitiv aus wie 21 „...und zweitens hatte ich einfach keinen Bock nochmal loszufahren.", erklärte er ruhig und folgte dem Weg zum See. Es gab einen tollen Platz hinter dem Dickicht, der äußerst beliebt bei den jungen Leuten war und nach einem kleinen Fußmarsch erreichte man diesen problemlos. Die Familien hingegen tummelten sich in der Regel auf der gegenüberliegenden Seite, wo es einen Sandstrand gab, der sehr flach in den See führte und der es den Kindern so ermöglichte gefahrlos zu plantschen.
Auf der Seite, die bei den jungen Leuten angesagt war, tummelten sich Dutzende Schüler. Einer hatte eine große Box mitgenommen und so beschallte Musik den gesamten Platz.
„Na hier geht ja die Post ab! Zu meiner Zeit waren um diese Uhrzeit schon alle beim Feiern.", erklärte Chris und sah sich die Situation abschätzend an. Jenna zuckte mit den Schultern, weil sie keine Lust hatte, auf diese Aussage ihres Bruders, der ja sowieso alles schlecht redete was ihr Jahrgang so trieb, einzugehen. Auch Liam hatte offenbar beschlossen nichts darauf zu antworten und ging auf das Wasser zu, wo noch alles frei war.
Er legte seine Tasche auf den Boden, zog eine riesige Decke daraus hervor und breitete diese auf dem Boden aus. Anschließend hob er den Kasten aus der Tasche heraus und stellte diesen ins Wasser, damit das Bier zumindest ein etwas angenehmere Temperatur bekam. Er wirkte so erleichtert. Beschwingt. Er wirkte so wie Jenna sich in diesem Moment fühlte. Die Abschlussprüfungen waren geschafft und sie konnte sich auf den Sommer konzentrieren. Zumindest auf die kurze Zeit die sie noch hier verbringen würde, denn es handelte sich nur noch um wenige Wochen. Schon bald müsste sie ihre Zelte abbrechen. An sich kein Problem, doch jedes mal wenn sie Liam so vor sich sah, wie selbstverständlich sie miteinander umgingen, machte sich in ihr doch die Hoffnung breit, dass sich alles ändern könnte und, dass sie womöglich einen riesen Fehler machte, wenn sie einfach ging. Doch andererseits konnte sie ja schlecht ihre Zukunft aufs Spiel setzen für etwas, das in den Sternen stand und vermutlich niemals geschehen würde. Jenna war sich sicher, dass Liam ihre Gefühle bemerkt hatte, vielleicht war er sich des Ausmaßes nicht ganz bewusst, aber er wusste dass da welche waren und dennoch hatte er sich bisher nicht zurückgezogen. Vermutlich weil sie dieses Thema großräumig umschifften. Keiner von ihnen beiden wagte es auch nur irgendwas anzusprechen, was in diese Richtung führen konnte und beide waren im Moment damit sehr zufrieden.
„Kommst du oder planst du dort Wurzeln zu schlagen, Jenna?", hörte sie ihn rufen und erwachte aus ihren Gedanken. Lächelnd ging sie auf ihn zu, dicht gefolgt von Chris, der etwas vor sich hinmurmelte. Ihr Burder ging ihr langsam wirklich auf die Nerven. Ihn müsste sie definitiv die Tage einmal auf das Ansprechen was ihn so bewegte.
Sie zog ebenfalls eine Decke aus ihrer Tasche und breitete sie neben Liam seiner aus. Sie hätte es sich im normalen Fall einfach auf seiner bequem gemacht, doch mit den Anstandswauwau im Gepäck traute sie sich dies nicht. Liam und sie hatten ihre eigene Art miteinander umzugehen. Vor Maria, die mittlerweile in alles eingeweiht war, hatte sie keine Probleme ganz natürlich mit ihm zu agieren, selbst wenn sie wusste, dass Maria und Liam ihre Differenzen hatten. Vor ihrem Bruder war das eine ganz andere Geschichte. Aber das hatte sie nicht einmal mit Richard getan, obwohl sie 2 Jahre miteinander zusammen gewesen waren. Chris war nunmal nicht der einfachste wenn es um seine Schwester ging.
Jetzt da sie an Richard dachte, kam ihr in den Sinn, dass Chris sich eventuell auch einfach nur an den Gedanken gewöhnen musste, dass seine Schwester mit einem seiner besten Freunde zusammen war. Es war ja nicht so gewesen, als hätte er damals bei Richard Freudensprünge gemacht. Andererseits machte sich Jenna vermutlich sowieso schon wieder viel zu viele Gedanken, denn all dies, wäre in ein paar Wochen vorbei.
Sie zog sich ihr T-Shirt über den Kopf, denn es war definitiv viel zu heiß um darin zu schmoren und legte sich auf ihre Decke. Durch ihre Sonnenbrille konnte sie zumindest Liam ungeniert beobachten, ohne dass sie jemand dabei ertappte und genau dies tat sie auch. Er zog sich seinerseits sein Shirt über den Kopf und ohne jeglichen Hinweis oder ein weiteres Wort, stürmte er auf das Wasser zu und tauchte kurz darauf unter. Er war so eine Wasserratte, hatte solch einen Spaß im kühlen Nass, dass Jenna lächeln musste.
„Was grinst du so?", hörte sie die Stimme ihrer Freundin und setzte sich auf.
„Hey Maria.", begrüßte sie sie, sah ihr jedoch an, dass sie irgendwas gerade etwas irritierte. Als diese sich neben Jenna setzte meinte sie nur „Was macht denn dein Bruder hier?", dabei zeigte sie so unaufällig in seine Richtung wie möglich. Chris saß auf einer eigenen Decke, stützte sich mit den Armen ab und beobachtete die Szenerie vor sich etwas mürrisch.
„Den Anstandswauwau spielen, was denkst du denn?", flüsterte Jenna ihrer Freundin grinsend zu und wandte sich dann wieder ab, als sie ihren Namen hörte.
„Carson, beweg deinen Hintern hier rein!", Liam wedelte mit den Armen in der Luft herum und versuchte zusätzlich auf sich aufmerksam zu machen. Jenna lachte stand auf und entledigte sich ihrer Shorts. Sie sah sogar von der Ferne das Lächeln von Liam und fragte sich wieder, wie er nur so unbeschwert mit dieser ganzen Sache umgehen konnte. Dann hörte sie ein schnauben von rechts und sah ihren Bruder an, der sich jetzt jedoch wieder vollkommen ruhig hielt. Sie verdrehte die Augen, sah Maria an, die es ihr gleichtat und ihr dann bedeutete zu gehen. Sofort stürmte Jenna los. Es interessierte sie nicht mehr, was ihre Mitschüler von ihr hielten, was sie tuschelten oder von ihr und Liam hielten. Sie würde den größten Teil dieser Menschen nie wieder sehen, da war sie sich sicher.
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Liam wartete darauf, dass Jenna ihren süßen Hintern zu ihm ins Wasser bewegte. Als er merkte, dass sie sich auf den Weg machte, ging er ihr entgegen. Ihre Füße traten ins Wasser hinein und sie japste erschrocken auf.
„Das ist viel kälter als ich erwartet habe!", sagte sie und atmete tief ein und aus. Liam lächelte und überlegte, ob er sie sich einfach über die Schulter schmeißen und mit ihr loslaufen sollte, doch aus Respekt vor Chris hatte er beschlossen, sich zumindest ein bisschen zurück zu nehmen. Er wusste, dass Chris wusste, dass zwischen den beiden etwas lief. ER wusste auch, was Chris davon hielt. Das hatte er im Club nur all zu deutlich gemacht und seit dem er die beiden erwischt hatte, zeigte er es ihm jedes mal wenn sie sich sahen. Liam wusste auch, dass Chris Recht hatte, doch in den letzten Wochen hatte er begonnen sich zu fragen, ob Menschen sich nicht doch vielleicht ändern konnten. Jenna und er hatten nicht mehr über das, was zwischen ihnen lief gesprochen und er fragte sich langsam, ob dies überhaupt notwendig war. Warum konnte man nicht einfach abwarten was daraus wurde? Die Antwort konnte er sich jedoch selber geben. Ganz einfach aus dem Grund, dass Jenna die Stadt bald verlassen würde, während er selber immer noch keine Ahnung hatte, was er mit seinem zukünftigen Leben anfangen sollte.
Jenna kämpfte immer noch damit ins Wasser zu kommen. Es war jedes mal das selbe mit ihr und jedes Mal hätte Liam sich totlachen können darüber, was sie für ein Theater veranstaltete um ins Wasser zu gelangen.
„Wenn du schneller rein kommst ist es nicht so schlimm, wie wenn du immer Stunden brauchst!", erklärte er ihr und trat noch ein paar Schritte auf sie zu. Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie jedoch misstrauisch inspizierte.
„Du glaubst doch nicht, dass ich darauf reinfalle oder?", sagte sie lächelnd und ging wieder einen Schritt weiter. Mittlerweile war sie bis zu den Oberschenkeln im Wasser und Liam kam nicht umhin, ihren Körper mal wieder zu bewundern, dessen sich Jenna gar nicht im Klaren war. Sie wusste nicht, wie unglaublich sexy sie wirkte, ihr war nicht bewusst, welche Wirkung sie eigentlich genau auf ihn hatte.
„Ich verspreche dir, dass ich dich nicht reinschmeiße!", sagte Liam aufrichtig, denn er genoss zu sehr ihren Anblick. Sie nickte und reichte ihm dann doch ihre Hand, die sich warm in seine schmiegte. Nein, sie war sich ziemlich sicher nicht dessen bewusst, was sie ihn auslöste und auch ihm machte es eine Heidenangst. Doch heute würde er diese Ängste nicht zulassen. Nicht an solch einem perfekten Tag. Die Abschlussprüfungen lagen hinter ihnen und er konnte sich zumindest für die paar Wochen auf das konzentrierte, was für ihn im Moment am meisten zählte. Und dies befand sich, das musste er sich eingestehen, direkt vor ihm und sah ihn verwundert an.
„Träumst du oder was?", fragte sie ihn lachend, doch da er nicht erklären wollte, was gerade tatsächlich in ihm vorgegangen war, zog er sie mit einem Ruck einen guten halben Meter vorwärts. Das Wasser reichte ihr jetzt bis kurz unter die Brust und sie japste laut auf.
„Liam! Du hast versprochen, dass du das lässt!", schrie sie auf, doch daraufhin musste er nur noch mehr lächeln.
„Du weißt doch, dass du mir nicht trauen kannst, Carson!", sagte er bevor er sie noch einmal an der Hand zog und sie nun vollends im Wasser landete. Er fasste sie um die Hüfte, streifte mit seiner Hand über ihren Bauch, bevor er sie einmal komplett untertauchte. Sie wurde davon eiskalt erwischt, und als sie wieder auftauchte sah sie ihn für einen kurzen Moment entsetzt an bevor sie anfing zu lachen.
„Das zahl ich dir heim!", rief sie aus und stürzte sich auf ihn.
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Chris beobachtete die ganze Szene von außerhalb und war sich nicht sicher, was er nun davon halten sollte. Er hatte seinen Freund schon lange nicht mehr so ausgelassen erlebt, doch gleichzeitig machte sich in ihm das unweigerliche Gefühl breit, dass er immer hatte wenn er an die beiden dachte. Er hatte Angst davor, dass Liam Jenna verletzte. Dass er sie so sehr verletzte, dass sie gar nicht mehr zurück kehrte aus New York. Er ließ die Luft laut aus seinen Lunge fahren und zog die Beine an.
„Chris, stell dich nicht an wie ne Pussy. Komm schon. Ich bin auch nicht begeistert, aber sie ist erwachsen und kann selber Entscheidungen für sich treffen!", hörte er Maria neben sich sagen. Sie hatte sich auf Liams Decke gesetzt und sah ihn besorgt an. Sie hatten seit einiger Zeit nicht mehr miteinander gesprochen und so sah er sie irritiert an.
„Hast du höchstpersönlich nicht gesagt, dass du dir Sorgen deswegen machst? Hast du mir nicht erzählt, dass Liam sich Jenna gegenüber erst vor zwei Wochen wie ein absolutes Arschloch verhalten hat? Hast du mich nicht deswegen angerufen und gefragt, was wir deswegen unternehmen wollen?", sein Blick bohrte sich in ihren und sie wägte ihre Worte genau ab.
„Ich mag im Moment nicht der größte Fan von Welsh zu sein und ja, ich habe dich angerufen. Doch irgendwie scheinen sie ja einen Weg gefunden zu haben. Ich habe Jenna schon lange nicht mehr so glücklich erlebt. In den ganzen zwei Jahren in denen sie mit Richard zusammen war, gab es keinen einzigen Tag, an dem sie so ausgelassen war, verstehst du? Vielleicht, und ich betone das vielleicht, tun die beiden sich doch irgendwie gut. Wir können doch sowieso nicht verhindern, was auch immer da passieren mag. Ist es also wirklich so schwer, dich auch nur ein kleines bisschen für die beiden zu freuen?", Maria wollte ihm eine Hand auf den Arm legen, doch er zog ihn schnell weg, so dass sie ins Leere fasst.
„Du änderst deine Meinung wirklich schnell!", erklärte Chris kalt und würdigte sie dabei keines Blickes. Maria spannte sich bei diesen Worten an.
„Das kommt eben ganz darauf an was ich sehe und die beiden dort drüben...", sie zeigte mit einem Finger auf Jenna und Liam, die im Wasser miteinander lachten und so einige Blicke auf sich zogen „...sind zumindest in diesem Moment ziemlich glücklich.", bei den letzten Worten erhob sie sich und zog sich ihr T-Shirt über den Kopf und ließ es neben Chris auf den Boden fallen. Ihre Shorts folgten keine zehn Sekunden später.
„Wenn du dich wie ein Arschloch verhalten willst, bitte. Aber denk nur einen einzigen Augenblick daran, was du selber für Fehler gemacht hast in deinem Leben. Und dann überlege, ob du möchtest, dass man sie dir ein Leben lang vorhält!", und damit machte sie sich auf den Weg ins Wasser und gesellte sich zu Jenna und Liam.
Fuck, die Freundin ihrer Schwester hatte Recht. Er wusste, dass Liam nichts für das konnte, was vor zwei Jahren mit Kevin passiert war. Natürlich wusste er das. Er hatte Kevin nicht dazu gezwungen und war auch nicht hinter dem Steuer gesessen sondern Kevin selber. Liam hatte einen Fehler gemacht, ja, doch ihn hatten diverse Dinge in die Richtung getrieben. Er hatte keinen Ausweg gewusst. Und seither bezahlte er jeden Tag mit seinen Schuldgefühlen dafür. Sein Vater machte es ihm nicht leichter. Wollte Chris ihn also tatsächlich jetzt, nach zwei Jahren, dafür bestrafen? Er wusste genau, dass Liam daraus gelernt hatte, wusste, dass er nie wieder so weit abstürzen würde. Dennoch konnte er seine Sorge um seine Schwester nicht abschalten. Richard war harmlos gewesen, Chris war nie begeistert gewesen von der Beziehung doch er wusste, dass Richard sie niemals wirklich so verletzen konnte. Liam konnte es. Denn was die beiden nicht wussten war, dass sie schon immer eine Art Seelenverwandtschaft hatten. Sie waren sich so ähnlich und hatten es über die Jahre niemals gemerkt. Doch Chris hatte es gemerkt und sich insgeheim schon einige mal gedacht, dass die zwei, wenn sie sich nicht hassen würden, irgendwie füreinander geschaffen schienen. Niemals hatte er das laut ausgesprochen. Denn er hatte auch mitbekommen, wie Liam die letzten Jahre mit den Mädchen umgesprungen war. Er hatte es nicht böse gemeint, doch er hatte es getan. Genauso wie Chris. Und Chris würde niemals wollen, dass seine Schwester mit einem Kerl führte, der die Frauen auch nur annäherungsweise so scheiße behandelte wie er selber.
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