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20. Kapitel: Verdrehte Welt

20. Kapitel: Verdrehte Welt

„Ernsthaft Mom? Ihr geht mit Liams Eltern essen? Das ist doch wohl schon seit....nun ja schon äußerst lange nicht mehr passiert!“, meinte Jenna, die in der Küche saß und ihre Mom entgeistert anblickte die wie wild durch die Küche sprang um das Abendessen vorzubereiten.

„Es ist tatsächlich schon einige Jahre her. Ich weiß gar nicht, warum wir uns so aus den Augen verlorenhaben!“, entgegnete Mrs. Carson und rührte in der Suppe, die auf dem Herd stand. Jenna stahl sich ein Stück einer klein geschnittenen Karotte und schmiss sie sich in den Mund. Sie wusste, dass ihre Mutter sehr genau wusste, weshalb der Kontakt zu der Familie Welsh abgebrochen war. Sie und Liam waren Schuld gewesen. Es hatte nämlich eine Zeit gegeben, in der sowohl sie selber, als auch Liam es nicht einmal hatten dulden können, wenn jemand der ihnen nahe stand Zeit mit jemandem verbrachte, der der dem anderen nahe stand und so hatten Jennas Eltern irgendwann einmal aufgehört sich die schlechte Laune ihrer Tochter anzuhören und hatten es aufgegeben zu versuchen, ihr Vernunft einzuflößen.

„Schätzchen ich hoffe, dass ich mir jetzt keinen Vortrag darüber anhören muss, dass wenn sie einen solchen Sohn bekommen, die Eltern nicht unbedingt besser sein können. Oder darüber, dass es einem Verrat an dir selber gleich kommt,wenn wir Zeit mit den Welshs verbringen. Ich freue mich auf diesen Abend und ich erwarte von dir, dass du endlich zeigst, dass du langsam erwachsen wirst!“, erklärte ihre Mutter, sah jedoch kein einziges Mal von ihren dampfenden Töpfen auf.

„Mom, ich bin wirklich kein kleines Kind mehr, das heißt, ich habe natürlich kein Problem damit, wenn du und Dad euch einen gemütlichen Abend macht!“ Jenna war ein klein wenig beleidigt darüber, dass ihre Mutter immer noch das kleine Mädchen in ihr sah, dass sie jedoch schon lange nicht mehr war.

„Schätzchen nimm es mir nicht übel, aber das letzte Mal als wir eine Diskussion darüber geführt haben warst du sechzehn, sogar schon ein paar Monate mit Richard zusammen und eigentlich auch kein Kind mehr!“

Jenna verschluckte sich an einem weiteren Stück Karotte und sah zu ihrer Mom auf. Sie konnte sich noch sehr genau an diesen Tag erinnern. Richard und sie waren bereits über ein halbes Jahr zusammen gewesen, als ihre Mutter auf die Idee gekommen war, wieder einmal einen schönen Abend mit der Familie Welsh zu verbringen. Leider war der Zeitpunkt denkbar schlecht gewesen, denn kurz davor hatte Liam sie im Schulgang überrumpelt und sie wegen der Beziehung zu Richard fertig gemacht. Sie konnte sich sogar noch an seine Worte erinnern, denn diese hatten sich eingebrannt, so wie viele Worte davor auch schon.

„Ach Carson, hast du etwa endlich jemanden gefunden, der deinen gehobenen Ansprüchen entspricht?“, hatte er sie gefragt und war ihr dabei zu nah gekommen. Sie war zurückgewichen und war schließlich mit dem Rücken gegen die Spinde geknallt während er sich nicht unterbrechen hatte lassen.

„Oder wahrscheinlich ist es eher noch so, dass du ihn einfach nur deswegen ran lässt weil du weißt, dass er der Einzige ist, der dich anfassen würde ohne dabei eine Kneifzange zu benutzen!“

Jenna wusste noch sehr genau, wie wütend sie dabei geworden war, denn Liam hatte einen empfindlichen Punkt getroffen.

„Nur weil du so ein kranker und ekelhafter Typ bist und aus diesem Grund kein Mädchen auch nur eine Sekunde zu lange mit dir Zeit verbringen will heißt das noch lange nicht, dass du mich hier fertig machen musst! Also lass mich einfach in Ruhe, hör auf mit deiner seltsamen Obsessivität mir gegenüber und kümmere dich endlich um deinen Scheiß!“, hatte sie geantwortet, sich an ihm vorbei gedrückt und war so schnell wie möglich den Gang hinab geeilt um ihm ja nicht die Möglichkeit zu geben noch etwas zu sagen, was sie zutiefst verletzen würde.

„Schätzchen, hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Jennas Mom und riss Jenna aus der Erinnerung. So viel hatte sich seither verändert, allen voran war sie in keiner Beziehung mehr und verbrachte mehr Zeit mit dem Typen der ihr damals immer so weh getan hatte als zu damaliger Zeit mit ihrem eigenen Freund. Welch verkehrte Welt.

„Sorry Mom, war in Gedanken!“, sagte Jenna und setzte ihr zweites Bein, welches sie bisher auf dem Stuhl positioniert hatte, auf dem Boden ab um aufzustehen. „Was meintest du?“, fragte sie nach und ging auf ihre Mutter zu, die sie einen ganzen Kopf überragte. Ihre Größe hatte sie ganz eindeutig von ihrem Vater und nicht von ihrer Mom geerbt.

„Das Essen! Wenn Chris heimkommt steht das Essen für euch bereit. Dein Dad und ich werden dann schon weg sein, aber ihr zwei seid ja alt genug um auf euch selber aufzupassen!“, erklärte Mrs. Carson und ging dann beschwingt zur Tür hinaus. In diesem Moment öffnete sich die Haustür und fiel kurze Zeit später wieder ins Schloss zurück. Also war ihr Dad auch zuhause.

„Hallo!“, rief er ins Blaue hinein und wartete darauf, dass jemand antwortete. Jenna schnappte sich ein letztes Stück der Karotte und ging in den Gang hinaus um ihren Dad zu begrüßen.

„Wusstest du schon, dass ihr zwei heute was vorhabt?“, fragte sie ihn, während sie auf die Treppe zusteuerte.

„Was denn?“, entgegnete er, während er seinen Mantel aufhing und die Arbeitstasche in die Ecke stellte.

„Naja, ein Doppeldate mit Mr. und Mrs. Welsh!“, erklärte Jenna und ging die Stufen hinauf.

„Und da bist du noch so gut gelaunt?“, rief ihr Vater ihr lachend hinterher, Jenna sparte sich jedoch etwas darauf zu entgegnen und ging stattdessen ins Badezimmer, wo sie erstmal eine heiße Dusche nahm. Der Schultag hatte sich Ewigkeiten in die Länge gezogen, genauso wie die letzte Woche und die Woche davor. Langsam aber sich breitete sich der Frühling über der Stadt aus und Jenna genoss die warmen Sonnenstrahlen die den eisigen Wind ersetzten. Sie liebte den Frühling, liebte es wenn langsam wieder Leben in die Natur kam. Die Bäume wurden grün, man hörte die Vögel draußen singen und das Summen der Insekten, die sich im Winter alle verzogen hatten. Nachdem sie fertig mit der Dusche war, ging sie in ihr Zimmer wo sie erst einmal ihre Hausaufgaben erledigte. Es war Wochenende und so hatte sie eigentlich die ganze Welt der Freizeitbeschäftigungen vor sich, nachdem sie fertig war, setzte sie sich stattdessen auf ihr Bett, schaltete die Musikanlage mit der Fernsteuerung ein und nahm sich ihre Liste zur Hand, die sie unter ihrem Bett versteckt hatte, damit niemand sie fand. Es befanden sich mittlerweile fünf Punkt auf ihrer Liste, dennoch war Jenna nicht zufrieden. Sie wusste, dass sie eigentlich nach so vielen Wochen wesentlich mehr Dinge an Liam entdeckt haben müsste, doch leider fiel es ihr wahnsinnig schwer, die Dinge die sie von ihm herausfand in Worte zu fassen. Durch das Niederschreiben gab sie diesen Dingen eine Endgültigkeit. Es war ein Eingeständnis und sie befürchtete, dass Liam früher oder später wieder in alte Muster zurückfallen würde und ihre Vorstellungen zerschmetterte.

Ihr Handy begann zu klingeln und so legte sie die Liste wieder an ihren ursprünglichen Ort und schaute anschließend aufs Display. Ihr wurde keine Nummer angezeigt, also drückte sie auf den grünen Hörer und nahm das Gespräch entgegen.

„Carson, was hältst du davon, wenn wir heute mal wieder ein wenig feiern gehen!?“, hörte sie Liam direkt drauf los reden und verdrehte die Augen.

„Gibt es einen speziellen Grund, weshalb du mir heute wieder auf die Nerven gehen willst?“, fragte Jenna ihn während sie es sich auf ihrem Bett gemütlich machte.

„Oh mal wieder ganz gut gelaunt! So kenne und liebe ich dich Carson!“, konterte Liam und brachte bei Jenna dadurch ein Lächeln aufs Gesicht.

„Komm zum Punkt!“, sagte sie lediglich und versuchte um jeden Preis zu verhindern das Liam bemerkte wie sie lächelte.

„Ok, also Eric ist heute mit irgendeiner Schnalle unterwegs und ansonsten habe ich nicht viele Leute in meinem Umkreis, mit denen ich gerne meine Zeit verbringe! Meine Eltern sind mit deinen unterwegs da dachte ich mir, dass mir bestimmt langweilig wird wenn ich so ganz alleine den Abend zuhause verbringe!“, erklärte Liam, Jenna wusste jedoch genau, dass da noch mehr dahinter steckte.

„Ich glaube dir nicht! Dir ist also niemand besseres außer mir eingefallen mit dem du den Abend verbringen willst?“, sagte sie also frei heraus und brachte Liam dadurch ein klein wenig ins straucheln bevor er wieder seine gute Laune auflegte und begann zu erklären.

„Ok, erwischt. Also eigentlich habe ich ja Chris angerufen, der meinte jedoch, dass er den Abend mit dir verbringt und da er sich nicht getraut hat mir zuzusagen ohne mit dir darüber gesprochen zu haben....“

„....dachtest du, es wäre eine gute Idee, wenn du mir dieses verlockende Angebot unterbreitest! An was habt ihr Jungs denn gedacht?“, meinte Jenna und wunderte sich darüber, dass sie tatsächlich Interesse an einem Abend mit den Jungs hatte.

„Naja, wir hätten mal wieder Lust auf Bowling....“, erklärte Liam vorsichtig und wartete gespannt ab. Auf der anderen Seite der Leitung konnte er nur den stetigen Atem von Carson vernehmen, doch sie sagte nichts weiter. Erst einige Sekunden später, kurz bevor Liam sich vergewissern wollte, dass sie noch dran war, antwortete sie.

„Ok, meinetwegen. Aber ich rufe Maria an ob sie Lust hat mitzugehen, in Ordnung?“

Liam war sich nicht sicher, ob er seinen Ohren trauen konnte, willigte jedoch schnell ein bevor Carson es sich anders überlegte und so vereinbarten sie, dass Liam um acht bei ihnen sein würde. Nachdem er aufgelegt hatte machte er sich an seine Hausaufgaben, die er ein wenig hatte schweifen lassen die letzte Woche. Als ihn jedoch die Lust verließ stand er auf und machte sich auf den Weg in die Küche, wo er seine Mom vermutete. Stattdessen fand er dort jedoch seinen Dad, der wie immer seine Nase in eine Zeitung gesteckt hatte.

„Hey Dad, na schon gewappnet für euren Partyabend heute?“, fragte Liam seinen Dad, erwartete jedoch keine Antwort. Er öffnete, eher aus Gewohnheit, den Kühlschrank und spähte hinein. Da sich nichts darin befand, was auch nur annäherungsweise sein Interesse wecken konnte, schnappte er sich eine Schokoladenmilch und setzte sich an den Tisch.

„Als Partyabend kann man das wohl nicht bezeichnen!“, sagte sein Vater und beinahe hätte Liam seine Milch fallen gelassen.

„Naja, was Leute in eurem Alter eben so tun dann halt!“, Liam wünschte sich sehnlichst, das Gespräch mit seinem Vater fortzuführen, doch diesesmal schnaubte er nur kurz bevor er seine Zeitung noch höher anhob um nicht weiter abgelenkt zu werden.

Liam spürte die altbekannte Wut in sich aufkeimen und dachte an die Augenblicke zurück, in denen es zwischen ihnen noch ganz anders gelaufen war.

Früher hatte Liam einen sehr guten Draht zu seinem Vater gehabt. Sie hatten alles miteinander geteilt, sein Dad war sein Held gewesen doch irgendwann, hatte Liam sich von ihm abgewandt. Er war der Meinung gewesen, dass andere Menschen ihn besser verstanden und so war er auf die schiefe Bahn geraten. Ein einziger Ausrutscher, der jedoch so gewaltig gewesen war, dass sein Dad noch über zwei Jahre später nicht bereit dazu war, ihm dies zu verzeihen.

Liam stand auf und machte sich samt seiner Schokomilch auf den Weg nach oben. Auf der Treppe begegnete er seiner Mom, die aufgebrezelt und fröhlich an ihm vorbei ging.

„Und mein Schatz, was hast du heute vor?“, fragte sie ihn, als sie unten ankam und sich im Spiegel betrachtete. „Jerry, machst du dich bitte fertig?“, rief sie seinem Dad zu und blickte dann wieder zu ihm auf.

„Naja ich werd mit den Carson Geschwistern unterwegs sein!“, erklärte er. Bei diesen Worten hielt seine Mom in der Bewegung inne und sah ihn überrascht an.

„Mit Jenna und Christopher?“, vergewisserte sich seine Mom und bemühte sich dabei um einen neutralen Ton.

„Ja mit Jenna und Chris, sonst noch irgendwelche Fragen?“, Liam hatte es so satt sich ständig vor allen rechtfertigen zu müssen. Sobald er Jennas Namen in den Mund nahm sahen ihn die Leute entgeistert an und fragten anschließend, wie es dazu gekommen war. Alle wussten eigentlich von dem Projekt, doch sie wusste auch, dass niemand die Beiden dazu zwang, so viele Dinge miteinander zu unternehmen.

„Nein, nein. Ich wünsche euch viel Spaß!“, sagte seine Mom und rief anschließend erneut „Jerry nun komm schon, sonst kommen wir noch zu spät!“, doch genau diesen Moment suchte sich Mr. Welsh aus um in den Gang zu treten. Ein weicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht als er seine Frau erspähte und als er bei ihr ankam, legte er ihr die Hand auf den Rücken und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Du siehst toll aus!“, meinte er lediglich und schnappte sich dann sein Jacket.

„Viel Spaß!“, war alles was Liam noch sagte bevor er die letzten Stufen hinauf stieg und sich seinerseits daran machte, sich fertig zu machen. Ihm war nicht entgangen, dass sein Vater ihn ignoriert hatte, doch das hatte er sich wohl oder Übel selbst zuzuschreiben.

Währenddessen saß Jenna in ihrem Zimmer, lauschte der Musik aus ihrer Anlage und las die letzte Seite des Buches, das sie eigentlich schon vor Wochen angefangen hatte, jedoch immer wieder hinausgezögert hatte es fertig zu lesen. Als sie es schließlich zuklappte, hatte sie wie bei jedem anderen Buch auch das Gefühl, von Personen Abschied nehmen zu müssen, die ihr sehr ans Herz gewachsen waren. Obwohl sie eigentlich ein äußerst realisitischer Mensch war, liebte sie es einfach sich in andere Welten zu flüchten und neue Menschen kennen zu lernen die ihr oft ein wenig über sich selbst beibrachten. Sie würde es zwar niemals zugeben, aber die Vorstellung, selber einmal eine solche Geschichte erleben zu können in der sie sich in jemanden verliebte der für sie das Wichtigste in ihrem Leben werden würde gab ihr häufig die Hoffnung, dass es noch etwas mehr gab im Leben als das, was sie bisher kennengelernt hatte. Mit Richard hatte sie niemals wirklich Zuneigung erfahren, sie hatte nie das befreiende Gefühl gehabt das man eigentlich hätte haben sollen, wenn man in einer Beziehung steckte. Die Vorstellung von einer großen Liebe überkam sie nur in äußerst schwachen Momenten, doch ab an war sie da und dann fragte sich Jenna, wie so wohl irgendwann einmal enden würde. Auch fragte sie sich, ob sie wirklich jemals jemanden finden würde, der sie besser kannte als sonst jemand auf der Welt und der glücklich darüber war sie zu haben. Der all ihre negativen Seiten akzeptierte und der, allen Erwartungen zum Trotz, sein Leben mit ihr verbringen wollte. Sie war erst achtzehn Jahre alt und wusste sehr wohl, dass die Wahrscheinlichkeit in ihrem Alter bereits jemanden kennenzulernen mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte ziemlich gering war, doch nichts sprach gegen ein wenig Ablenkung. Ein wenig Spaß. Außerdem musste sie ja irgendwie ihre Erfahrungen sammeln.

„Jenna, bist du zuhause?“, ertönte die auffällig laute Stimme ihres Bruders und so sprang sie vom Bett auf, stellte das Buch an seinen Platz in ihrem Bücherregal und stürmte auf die Tür zu.

„Hier oben!“, rief sie zurück, machte sich gleichzeitig jedoch auf den Weg nach unten um das Essen aufzuwärmen.

„Du bist spät dran!“, meinte sie und sah Chris an, der sich direkt am Küchentisch niedergelassen hatte. Er sah müde aus, ausgelaugt.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie ihn so locker wie nur möglich und ging auf den Herd zu. Ihr fiel erst jetzt auf, dass sie und Chris in den letzten beiden Wochen äußerst selten miteinander gesprochen hatten und sie fragte sich, wie einem nicht auffallen konnte, dass einem der eigene Bruder langsam entglitt.

„Ja, natürlich! Alles in bester Ordnung! Kannst du mir mal erklären, warum Frauen immer so ein riesen Drama aus Kleinigkeiten machen?“, stellte er eine Gegenfrage und stützte dabei seinen Kopf in die Hände so als würde es ihn zu viel Kraft kosten ihn ohne Unterstützung hoch zu halten.

„Gibt es einen bestimmten Grund warum du mich das fragst, oder ist das eine allgemeine Frage?“, Jenna versuchte etwas mehr herauszufinden. Chris war keiner dieser Menschen, der sich einen Streit allzu sehr zu Herzen nahm und so wunderte es sie schon ein wenig, dass anscheinend irgendwas geschehen war was an ihm nagte.

„Sieh es einfach mal als eine ganz allgemeine Frage an!“, antwortete er also und sah auf.

„Naja, keine Ahnung. Ich bin keine typische Frau, war ich noch nie aber das weißt du ja wohl am Besten. Aber betrachten wir die Sache einfach mal ganz allgemein so glaube ich, dass während ihr Männer die Sachen oftmals zu leicht seht, Frauen sich mehr Gedanken darüber machen. Dadurch fallen ihnen viel mehr Dinge ein, die geschehen könnten und aus diesem Grund machen sie auch ein riesen Ding aus Kleinigkeiten, nämlich weil aus solchen Kleinigkeiten durch eine Verkettung unglücklicher Umstände tatsächlich riesen Dinger werden können.“, Jenna hielt inne und blickte von der Mikrowelle auf. „War das jetzt irgendwie verständlich?“, fragte sie anschließend, da sie selber zugeben musste, dass sie den Sinn von eben Gesagtem nicht wirklich verstanden hatte. Es war wie eine Art Eingebung gewesen und sie hatte einfach drauf los gefaselt, doch Chris schien anscheinend zufrieden mit der Antwort zu sein. Wahrscheinlich hatte er daraus einfach die Dinge herausgenommen, die auf ihn und seine Situation zutrafen.

„Wahrscheinlich hast du Recht!“, meinte Chris schließlich und stand auf.

„Ich geh mal rauf duschen, Liam ist bald da!“, und schon war Chris verschwunden während sein Essen in der Mikrowelle umsonst warm gemacht wurde, so stellte es Jenna für sich zumindest fest. Als sie auf die Uhr über dem Küchentresen blickte sah sie, dass es tatsächlich bereits halb acht war und Liam bald da sein würde sie musste also ebenfalls zusehen und fertig werden. Das Abendessen musste also wohl oder übel warten.

Gerade als sie die Treppe nach oben steigen wollte klingelte ihr Handy und sie zog es aus der Hosentasche. Diesesmal zeigte es Marias Nummer an, die sie einige Zeit zuvor versucht hatte anzurufen, jedoch nicht erreicht hatte.

„Hey, was treibst du denn die ganze Zeit? Ich hab zigmal bei dir angerufen! Was wäre wenn ich entführt worden wäre und einen Notruf hätte absetzen wollen?“, schwafelte Jenna direkt in den Hörer ohne Maria auch nur den Hauch einer Chance zu geben das Wort zu ergreifen.

„Naja, ich vermute dann hättest du mir eine SMS geschrieben oder tatsächlich einen Notruf abgesetzt. Und da ich nicht davon ausgehe, dass du dich tatsächlich in der Gewalt eines Entführers befindest, da dieser mittlerweile bereits die Geduld mit dir verloren hätte, würde ich sagen du sagst mir einfach was du wolltest!“, konterte ihre Freundin und brachte Jenna dabei zum lachen. Während sie mit Maria telefonierte ging sie in ihr Zimmer und riss ihre Schranktür auf um, mal wieder, zu entscheiden was sie heute Abend anziehen sollte. Liam würde sie bestimmt wieder aufziehen, wenn sie etwas anzog was seiner Ansicht nach nur Lesben tragen sollten, also machte sie sich daran ihre Garderobe nach Liams Kriterien zu durchforsten. Sie war zu sehr auf das Gespräch mit Maria konzentriert um sich daran zu hindern diese Gedanken zu haben.

„Und aus diesem Grund brauche ich unbedingt deine Unterstützung!“, erklärte sie ihrer Freundin und hielt sich eine ihrer Blusen vor, die sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr getragen hatte.

„Ich weiß wirklich nicht ob ich dazu in Stimmung bin!“, erklärte Maria jedoch und sagte damit das, was Jenna am wenigsten erwartet hatte.

„Ach komm schon! Ist irgendwas passiert?“, fragte Jenna und hielt sich den Hörer ans andere Ohr um ihre bessere Hand frei zu bekommen.

„Ne nicht wirklich, ich bin einfach nur nicht in Stimmung!“

„Du bist du heute nicht zufällig Chris über den Weg gelaufen?“, fragte Jenna nebenbei während sie einer ihrer Skinny Jeans herauszog die ausnahmsweise perfekt saß.

„Nein, wieso?“, meinte Maria irritiert, dabei lachte Jenna jedoch los.

„Naja, weil der heute fix und alle nachhause gekommen ist und mich gefragt hat, wieso Frauen nur immer aus allem eine große Sache machen müssen. Er schien ziemlich fertig zu sein....ich hoffe ja stark, dass sich seine Stimmung wieder bessert sonst steht mir ein katastrophaler Abend bevor!“, erzählte Jenna und stellte ihren Lautsprecher an um sich vernünftig anziehen zu können.

„Ist ja klar, dass immer die Frauen an allem Schuld sind! Weißt du was, ich mach mich schnell fertig und hol euch dann ab! So kann ich abhauen wenn ich keine Lust mehr hab und du bist nicht alleine mit den seltsamen Launen deines Bruders und Liam Welsh, dem Superplayer!“ Als Maria dies sagte, reckte Jenna triumphierend ihre Faust in die Luft und jubelte leise vor sich hin.

„Jenna bist du noch dran?“, fragte Maria nach einigen Sekunden weil Jenna im Eifer des Gefechts vergessen hatte zu sagen, dass sie sich darüber sehr freute.

„Ja bin ich, bin nur in meinem Pullover hängen geblieben!“, log sie schnell und fügte hinzu „Ok, dann bis gleich!“ anschließend legte sie auf und betrachtete sich im Spiegel. Ausnahmsweise sah sie ja direkt annehmbar aus! Weder wie eine Bordsteinschwalbe noch wie eine Kampflesbe, das würde Liam vielleicht endlich verstummen lassen was ihr Outfit betraf. Zum Schluss legte sie noch ein wenig MakeUp auf und ging schließlich die Treppe hinunter. Liam würde jeden Moment da sein, von Chris hingegen gab es noch keine Spur. Wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür und sie eilte darauf zu. Als sie diese öffnete verfluchte sie Welsh! Dieser Bastard sah tatsächlich besser aus als sie und dabei bezweifelte sie stark, dass er vor seinem Schrank gestanden war und sich überlegt hatte was er anziehen sollte.

„Wow Carson, ist das etwa ein Ausschnitt?“, war das Erste was Liam zu ihr sagte und starrte ihr dabei unverfroren auf die Brüste. Sie hielt sich schützend eine Hand davor und funkelte ihn böse an. Das hatte sie nun davon, dass sie annehmbar hatte aussehen wollen.

„Komm rein, bevor ich dir die Tür vor der Nase zuschlage und mir das alles anders überlege!“, war alles was sie darauf sagte, da sie sehr genau wusste, dass Liam sie nur hatte ärgern wollen.

„Es ist immer wieder schön wenn du gut gelaunt bis Carson, wirklich! Ich dachte schon, das wäre bei dir gar nicht möglich aber du überrascht mich immer wieder aufs Neue!“, erklärte Liam und ging in die Küche wo er sich auf dem selben Platz niederließ an dem Chris heute bereits gesessen war.

„Wars das für heute Abend oder muss ich mir das jetzt die nächsten Stunden auch noch anhören?“, fragte sie Liam und ging an den Kühlschrank wo sie eine Coke für sich und eine für Liam herausholte.

„Danke. Wo ist denn Chris?“, Liam sah sich suchend um, so als wäre Chris irgendwo in der Küche versteckt.

„Der hat vor einer halben Stunde gesagt er geht duschen und war seitdem nicht mehr gesehen....“, murmelte Jenna und erinnerte sich an den Ausdruck ihres Bruders.

„Ich bin schon da....keine Panik!“, hörte sie Chris sagen, der gerade durch die Tür hereingeschlendert kam; ganz offensichtlich hatte sich seine Laune nicht gebessert. Auch er ging auf den Kühlschrank zu und holte sich ein Bier raus. Liam und Jenna zogen beide die Augenbrauen nach oben, denn Chris war ein Gesellschaftstrinker und keiner von denen die bereits vor der Party vorglühten; vor allem nicht alleine!

„Also, wer fährt?“, meinte er nach dem er die Hälfte der Flasche mit einem Zug geleert hatte. Es glich einem Wunder, dass nicht auch noch ein Rülpser folgte!

In diesem Moment klingelte es an der Haustür.

„Wer ist das?“, fragte Chris mit gerunzelter Stirn und ging einige Schritte auf den Gang zu.

„Maria! Sie ist heute unsere Fahrerin!“, antwortete Jenna und ging in den Gang um die Tür zu öffnen.

„Oh nein, nicht deine Kleinmädchenfreundin, komm schon Jenna, das hättest du mir auch vorher sagen können! Ich hab dafür heute einfach keinen Nerv mehr...“, sagte Chris doch für Einwände war es schon zu spät. Jenna kannte diese Launen ihres Bruders und hasste es wenn er so drauf war. Chris hatte dann schon öfter angefangen sich Maria gegenüber unfair zu verhalten, allen voran deswegen, weil wenn er dies gegenüber Jenna getan hätte er einen Arschtritt verpasst bekommen hätte.

„Find dich damit ab Chris, wir sind heute zu viert unterwegs!“, rief sie ihm zu und öffnete anschließend die Tür. Maria stand da und Jenna konnte ihr ansehen, dass irgendwas nicht in Ordnung mit ihr war. Vielleicht war es aber auch einfach nur schlechte Laune.

„Kommt ihr oder was? Los jetzt!“, rief sie in das Haus hinein ohne Jenna Beachtung zu schenken und schon stürmte Chris mit seiner Jacke in der Hand nach draußen.

„Mach nicht so einen Stress, schließlich bist du diejenige die zu spät ist!“, sagte er beim vorbei gehen und Maria schloss direkt mit ihm auf. Offenbar würden die zwei heute ihre schlechte Laune aneinander auslassen; das konnte ja ein lustiger Abend werden.

„Das wird ja bestimmt ein ausgesprochen lustiger Abend!“, sagte Liam und wiederholte damit genau die Worte, die Jenna gerade durch den Kopf gegangen waren.

„Scheint so, als würden ausnahmsweise nicht wir für die super Stimmung sorgen!“, entgegnete sie und schnappte sich ihre Jacke.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich in dieses Auto einsteigen möchte!“, sagte Liam, während er dicht hinter Jenna stand und über ihre Schulter blickte. Offenbar war er ein wenig in die Knie gegangen denn als Jenna zur Seite sah, befand sich sein Gesicht auf ihrer Höhe.

„Glaub mir, ich kenne beide sehr gut und wenn wir nicht sofort einsteigen, dann wird es heute Abend noch zu einem dritten Weltkrieg kommen!“, erklärte Jenna ihm und so legte Liam ihr seine Hand auf den Rücken und drängte sie nach vorne, während er die Tür hinter sich zuzog und „Na dann auf ins Gefecht!“, murmelte. Gemeinsam näherten sich die beiden dem Auto über dem Gewitterwolken zu stehen schienen. Verrückter Tag, Verdrehte Welt. Das war der perfekte Ausdruck für ihre momentane Situation.



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