13. Kapitel: Sin
13. Kapitel: Sin
„Bist du jetzt endlich fertig oder was?“, rief Chris durch die verschlossene Tür seiner Schwester. Seit zwanzig Minuten hatte er nichts mehr von Jenna gehört und da er wusste, dass Liam jede Minute vor der Tür stehen konnte, versuchte er sie jetzt dazu zu animieren ihren Hintern zu bewegen.
„Jetzt warte doch mal kurz!“, schrie Jenna zurück und fetzte in ihrem Zimmer hin und her. Da hatte sie das Dilemma. Nichts zum anziehen. Sie hatte heute bereits mindestens zehn verschieden Outfits angehabt doch in keinem hatte sie sich wohl gefühlt. Sie verfluchte sich für ihren schlechten Kleidungsstil und musste jetzt, wohl oder übel, mit dem vorlieb nehmen was da war. Also zog sie eine frisch gewaschene Jeans aus ihrem Wäschekorb, die an den Beinen schon Risse aufzuweisen hatte, jedoch durchaus gut aussehen konnte, wenn man sie richtig kombinierte. Doch mit was sollte sie eine solche Jeans kombinieren? Sie hatte nur schlichte und weite Sachen!
In diesem Moment klingelte es an der Tür und Jenna hörte, wie ihr Bruder die Treppe hinunter polterte und die Tür schließlich öffnete. Wenn Chris sprach, konnte man ihm am anderen Ende der Stadt hören so laut war er und so konnte Jenna auch sehr gut verstehen, was er gerade zu Welsh sagte.
„Jenna braucht noch einen Moment, ich glaub die ist in ihrem Zimmer in Ohnmacht gefallen oder so!“, sagte er und lachte sich im Anschluss einen Ast ab während Jenna in ihrem Zimmer stand und verzweifelt überlegte, was sie zu diesen dummen Jeans anziehen sollte.
Sie hörte, wie jemand die Treppe nach oben stieg und dann die Schritte, die im Gang folgten. Vor ihrer Tür verstummten sie und eine Sekunde später, klopfte jemand an die Tür,
„Hey Carson, jetzt mach hinne!!“, ertönte Liams tiefe Stimme.
„Hau ab, ich brauch nur noch zehn Minuten! Geh doch solange den Kopf in den Sand stecken oder so!“, rief sie zurück und hörte dabei Liams Lachen.
„Ne kein Bock, ich könnte aber gerne herein kommen und dir bei was auch immer behilflich sein!“, ertönte seine Stimme erneut und Jenna musste schlucken. Sie stand in Unterwäsche da, das wäre also keine gute Idee. Geschminkt war sie bereits und ihre Haare hatte sie auch einigermaßen bändigen können, doch das wars auch schon.
„Nein danke, ich glaube ich schaffe es gerade noch, mich selber anzuziehen!“, rief sie zurück und zog sich schnell die Jeans über nur für den Fall.
„Sicher? Ich habe geschickte Hände!!“, sagte Liam durch die Tür hindurch und erneut begann er zu lachen, während Chris‘ Stimme, offenbar von unten, ertönte.
„Alter, hör auf dich an meine Schwester ranzuschmeißen!“
„Kein Stress Chris, die würde ich vermutlich nicht mal mit der Kneifzange anfassen!“, entgegnete Liam und da Jenna froh war, dass dieser gerade abgelenkt war, sagte sie nichts auf seine unverschämte Aussage hin.
Sie entdeckte ein altes weißes Tanktop, dass aus ihrem Schrank hing und schnappte sich dieses um es überzuziehen. Dann zog sie ein kariertes Hemd darüber und ihre Schuhe an. Jetzt war es auch schon egal, wie sie aussah denn die Jungs hatten Recht, sie waren spät dran. Mit Maria war sie in eigentlich fünf Minuten im Sin verabredet.
„Ok, ich bin fertig!“, rief sie durch die Tür, schnappte sich ihre Tasche und schloss die Tür auf um sie zu öffnen, gleichzeitig drehte sie sich noch einmal in ihr Zimmer um um nachzusehen, ob sie irgendwas vergessen hatte und da sah sie ihr Handy auf dem Bett. Schnell schnappte sie es sich, blickte sich ein letztes Mal um und stürmte schließlich zur Tür hinaus.
„Hey Carson, warum so eilig!“, hörte sie hinter sich Liams Stimme, der tatsächlich im Gang auf sie gewartet hatte. Es hätte sie nicht gewundert, wenn er sogar versucht hätte, ihre Tür zu knacken nur um sie damit auf die Palme zu bringen.
„Jetzt laber nicht lang und beweg deinen Arsch, ich dachte wir wären spät dran?“, maulte Jenna und lief dabei die Treppe hinunter. Liam war ihr direkt auf den Fersen.
„Endlich fertig? Für den Aufwand den du betrieben hast, siehst du aber nicht unbedingt herausgeputzt aus!“, sagte Chris, der sich auf die unterste Stufe niedergelassen hatte und seine Schwester abschätzend ansah.
„Chris Niall Carson, sei nett zu deiner Schwester!!“, hörte Jenna ihre Mutter aus der Küche rufen und kurz darauf stürmte sie in den Gang um Chris den Kopf zu waschen, dabei erblickte sie Liam, der direkt hinter Jenna die Treppe heruntergestürmt kam.
„Liam, schön dich hier zu sehen. Schon wieder….“, murmelte ihre Mutter verwirrt und strich sich einmal nervös mit der Hand über die Haare. Wenn Jenna es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie geglaubt ihre eigene Mutter hätte es auf den jungen Gast abgesehen, doch das war absurd. Da musste definitiv etwas anderes dahinter stecken.
„Hallo Mrs. Carson!“, sagte Liam höflich und kam knapp hinter Jenna zum stehen, die sich an das Treppengeländer stützte, weil ihr Bruder nach wie vor die unterste Stufe belagerte.
„Mom, du weißt ja bescheid, dass wir heute ausgehen! Warte nicht auf uns!“, sagte Chris, der jetzt aufstand und Jenna und Liam so die Möglichkeit gab nach unten zu treten.
„Was meinst du mit, ich soll nicht auf euch warten? Jenna ist nach wie vor noch nicht 18 Jahre alt!“, sagte Rose und blickte ihre Tochter an, die in Begleitung von zwei äußerst verantwortungsbewussten jungen Kerlen war, die jedoch nichts besseres zu tun hatten, als ständig nur Unfug zu machen. Chris, ihr eigener Sohn würde früher oder später seine Schwester vergessen und mit seinen Freunden verschwinden und bei Liam war nicht sicher, ob der momentane Frieden sich nicht bald wieder verflüchtigen würde.
„Mom, ich hab übermorgen Geburtstag, also bitte!“, erklärte Jenna und sah ihre Mutter bittend an.
„Naja, nach Mitternacht darfst du vom Gesetz her aber trotzdem nicht mehr draußen unterwegs sein, egal ob du bald 18 bist oder nicht!“, stellte ihre Mutter klar und hatte damit auch die Uhrzeit festgelegt, zu der ihre Minderjähre Tochter zuhause sein sollte.
„Kein Stress Mrs. Carson, ich bring Jenna dann heim!“, erklärte Liam und verblüffte so alle anderen anwesenden im Gang.
„Ernsthaft?“, fragte Chris, während Jenna gleichzeitig „Danke, aber das wird nicht nötig sein!“, sagte und ihre Mutter sich überschwänglich bei ihm bedankte.
„Kein Problem…“, meinte er schließlich in Roses Richtung und sah schließlich auf die Uhr.
„Aber wenn wir nicht bald losziehen, können wir auch gleich hier bleiben!“, meinte er und Jenna blickte ebenfalls auf die Uhr. Es war erst kurz nach acht, also übertrieb Liam mal wieder maßlos, dennoch musste sie zugeben, dass sie bereits zu spät zu dem Treffen mit Maria kommen würde.
„Ok, dann mal alle los!“, rief Chris aus und schnappte sich seine Jacke, die er sich überzog. Anschließend trat er nach draußen und die anderen beiden folgten ihm. Als endlich alle im Auto saßen, startete Liam den Wagen und holperte los. Die Ledersitze fühlten sich eiskalt unter Jennas Hintern an und eine Gänsehaut machte sich auf ihrem gesamten Körper breit. So schick solche Sitze auch aussahen, so unpraktisch waren sie, stellte Jenna für sich fest und blickte aus dem Fenster, während Liam und Chris sich vorne unterhielten.
Erst zu spät war Jenna eingefallen, dass Richard höchstwahrscheinlich ebenfalls da sein würde und wahrscheinlich checken würde, dass zwischen ihr und Liam rein gar nichts lief, denn schließlich konnte sie schlecht von Liam erwarten an ihr zu kleben, nur weil Richard sie vielleicht beobachten würde. Ganz nebenbei hatte sie Chris über Richard ausgefragt, doch Chris war dem Thema ganz eindeutig aus dem Weg gegangen und so beschloss Jenna, das was geschehen würde, einfach auf sich zukommen zu lassen.
„Wo zum Teufel warst du so lange??“, sagte Maria sauer, als Jenna endlich aus dem Wagen stieg und sich bei ihr entschuldigte.
„Na ich wusste nicht, was ich anziehen soll!“, erklärte Jenna, doch Maria sah sie nur entgeistert an.
„Es interessiert dich doch sonst auch nicht was du anziehst, warum dann genau heute?“, fragte ihre Freundin sie und fügte hinzu „Ich bin komplett durchgefroren!“
„Du hättest ja drinnen warten können!“, meinte Jenna und erinnerte sich an eine Diskussion zwischen ihr und Liam. In dieser war es um genau dasselbe Thema gegangen.
„Das hätte ich, doch Hannah und Gina haben mir geschrieben, dass es bei ihnen ebenfalls später wird und ich hatte keine Lust, alleine im Sin aufzutauchen! Wie sieht das denn bitte aus?“, fragte Maria ihre Freundin entsetzt und hakte sich schließlich bei ihr unter. Währenddessen war Eric, Liams Kumpel, ebenfalls zu ihnen gestoßen und so machten sie sich auf den Weg zum Eingang.
„Also jetzt sag schon, warum hast du dich so gestresst wegen deinem Outfit?“, fragte Maria Jenna erneut, da sie ein wenig Zeit zum nachdenken gehabt hatte und ihr klar geworden war, dass dahinter mit Sicherheit etwas stecken musste.
„Naja, wahrscheinlich ist Richard heute auch da…“, murmelte Jenna so leise wie möglich und hoffte, dass keiner der Jungs das mitbekommen hatte. Chris und Eric waren tatsächlich zu beschäftigt um darauf zu achten, was Jenna da mit Maria besprach doch Liam, der keinen Meter hinter den Beiden lief, hatte Jenna sehr genau verstanden. Es würde als heute Abend heißen, Klappe die 3.
Liam musste zugeben, dass er es genoss Bres so richtig in die Pfanne zu hauen und so musste er sich dringend was einfallen lassen, sollte dieser Vollidiot tatsächlich auftauchen.
„Ja und du willst ihn zurückhaben oder warum bemühst du dich, gut auszusehen?“, fragte Maria ihre Freundin verwirrt, doch diese schüttelte den Kopf, was Liam ein wenig verunsicherte.
„Nein, will ich nicht. Ich will, dass dieser Vollidiot sich in den Arsch dafür beißt, dass er Schluss gemacht hat mit mir!“
Das waren ja ganz neue Töne, dachte sich Liam und sah auf Carson hinab, die ihre Haare mal wieder offen trug. Ausnahmsweise standen sie jedoch nicht wirr in alle Richtungen sondern hingen gerade nach unten. Ihren Nacken, konnte man jedoch trotzdem sehen, so kurz hatte sie sich ihre Haare schneiden lassen. Liam fand eigentlich, dass nur lange Haare Frauen wirklich weiblich wirken ließen, doch bei Carson waren sowieso alle Regeln außer Kraft gesetzt. Carson machte, was sie wollte und seltsamerweise, stand ihr dieser kurze Haarschnitt, der sie eigentlich zum halben Jungen mutieren hätte lassen sollen. Dass Carson Bres jetzt zeigen wollte, dass er etwas verpasste, nur weil er Schluss gemacht hatte mit ihr, gefiel Liam gut. Endlich hatte sie begriffen um was es gehen sollte! Sie sollte diesem Lackaffen nicht hinterher trauern, sondern sie sollte ihm zeigen, dass sie sowieso jemand besseren finden würde. Denn jeder Kerl war besser als solch ein Schleimscheißer!
„Ok, das sind ja ganz neue Töne!“, sagte Maria etwas lauter als Jenna, doch diese gab ihr ein eindeutiges Zeichen, leiser zu sprechen. Keine der Beiden hatte mitbekommen, dass Liam lauschte. Eric und Chris waren nach wie vor in eine Diskussion vertieft. Jenna zuckte mit den Schultern.
„Naja, ich weiß nicht. Mir hat da jemand den Kopf gewaschen!“, merkte sie an und wandte sich kurz um, bevor sie jedoch bemerkte, dass Liam die ganze Zeit zugehört hatte, blickte dieser sich gelangweilt in der Gegend um und tat so, als hätte er allem anderen mehr Beachtung geschenkt als dieser Unterhaltung vor ihm.
Er hatte ihr den Kopf gewaschen, das wusste er, doch er hätte niemals geglaubt, dass dies Jenna tatsächlich zum Nachdenken anregen würde.
„Ok, dann sag mir wer das war und ich bedanke mich bei ihm! Vielleicht kann derjenige dir auch direkt den Kopf im Bezug auf Liam waschen!“, flüsterte Maria, da sie jedoch im Allgemeinen ein sehr lautes Organ hatte, hatte Liam auch das ohne Probleme verstehen können. Wieso sollte Jenna jemand den Kopf bezüglich ihm selber waschen sollen?
„Pscht…MARIA!!“, sagte Jenna empört und blickte sich erneut um. Liam blickte auf sein Handy und tat so, als tippe er eine Nachricht.
„Mir muss niemand den Kopf waschen, wenn es um Welsh geht, ok? Es ist einfach so wie es ist und jetzt halt die Klappe!“, flüsterte Jenna. Sie konnte ja nicht ahnen, dass Liam ein extrem gutes Gehör hatte.
Für einen kurzen Augenblick musste er lächeln und dabei traf er Jennas Blick, die sich ein letztes Mal umsah um sich zu überzeugen, dass Liam tatsächlich nichts mitbekommen hatte.
„Warum lachst du?“, fragte sie ihn ein wenig mürrisch, doch er schüttelte nur den Kopf und meinte „Ach, ich musste nur grad an einen Witz denken!“
Jenna legte die Stirn in Falten und entgegnete „Den Witz musst du mir dann bei Gelegenheit mal erzählen!“, dann betraten sie gemeinsam das Gebäude.
Das Sin war ziemlich voll, genauso wie Liam es erwartet hatte, doch Chris kannte so viele Leute in diesem Laden, dass er schnell einen Tisch für sie alle organisieren konnte und so mussten sich alle gemeinsam wohl oder übel gemeinsam an einen Tisch niederlassen. Liam hätte sich was Schöneres vorstellen können, doch es war immer noch besser als gar keinen Platz. Er saß neben Maria, die gegenüber von Jenna saß. Ihm gegenüber befand sich Eric und neben ihm saß noch Chris, der sich jetzt begeistert umsah und alle paar Sekunden irgendjemanden neues begrüßte.
„Ganz schön voll hier drinnen!“, sagte Maria, die ihre Jacke auszog und sie zwischen sich und Liam legte.
„War ja abzusehen! Diese Mottopartys im Sin sind so bekannt, dass jeder hier hin stürmt!“, meinte Liam und legte seinen Arm auf die Lehne. Für fremde Beobachter hätte es so aussehen können, als wolle er unauffällig seinen Arm um Marias Schultern legen, doch das wollte er mit Sicherheit nicht. Stattdessen nutzte er die Zeit sich ein wenig umzusehen und abzuschätzen, wie viele Leute er hier kannte. Noch wichtiger war jedoch, war Bres heute Abend hier oder konnte Liam sich selber mal wieder eine nette kleine Ablenkung suchen? Die letzte, Britney, hatte er sich ja entgehen lassen müssen wegen Bres. Sein Blick wanderte zu Eric, der seinen Blick gerade ebenso über die Menge schweifen ließ und wahrscheinlich Ausschau nach anderen hielt, die er kannte. Eric hatte noch nie wirklich was mit Maria und Jenna zu tun gehabt, genauso wenig wie Liam auch und so war es ein wenig befremdlich, dass alle gemeinsam an einem Tisch saßen. Chris hingegen, verstand sich mit allen gut und so wandte er sich jetzt zum Rest und rief, über das stetige Gemurmel und die Musik hinweg „Was wollt ihr trinken? Ich geb die erste Runde aus!“
Jeder von ihnen gab die Bestellung auf und Liam wunderte sich, als Jenna sich ein Bier mit Limonade bestellte. Hatte sie schon häufiger getrunken oder war dies das erste Mal? Noch mehr wunderte er sich darüber, dass Chris nicht im Geringsten etwas gegen ihre Wahl einzuwenden hatte.
„Maria? Was willst du?“, fragte er Jennas Freundin und wartete die paar Sekunden die Maria brauchte, um in der Karte nachzulesen was es alles gab. Sie wählte ein Alcopop von dem Liam noch nie etwas gehört hatte. Chris nickte und machte sich auf den Weg durch die Menschenmenge, während die restlichen vier stumm sitzen blieben und sich fragten, über was sie reden sollten.
„Hey Liam! Na alles klar bei dir?“, hörte er jemanden sagen und blickte auf. Eine Blondine, mit der er irgendwann mal etwas gehabt hatte, stand vor ihm und lächelte ihn an. Sie hatte letztes Jahr ihren Abschluss gemacht und war auf ein weiter entferntes College gegangen, offenbar war sie jetzt über die Weihnachtsferien wieder in der Stadt. Leider fiel Liam ihr Name nicht ein, dennoch lächelte er und sagte. „Klar, alles super! Und bei dir? Wie läufts im College?“
Die Blondine setzte sich neben ihn und begann ihm von all den neuen Erfahrungen zu berichten, die sie fernab ihres Elternhauses sammelte und soweit Liam das heraushören konnte, sprach sie da nicht nur vom Lernstoff.
„Hört sich interessant an, da kann ich mich ja auf einiges gefasst machen!“, entgegnete Liam nach einigen Minuten und das Mädchen nickte.
„Ja kannst du und so wie ich dich kenne, wirst du deine größte Freude daran haben!“, meinte sie süffisant und sah Liam dabei tief in die Augen, während sie ihre Hand auf seinen Arm legte und sich ihm näherte.
„Mein Lieber, meld dich wenn du mal wieder Lust auf ein wenig Abwechslung hast!“, flüsterte sie ihm zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange, während sie sich erhob und ihm ein letztes Mal zuzwinkerte. Kurz darauf war sie in der Menschenmenge verschwunden und die Blicke der restlichen drei lagen auf ihm.
„Was los?“, fragte er in die Runde und Eric begann zu lachen.
„So wie wir dich kennen und lieben!“, rief er aus und hob den Arm für ein High Five, welches Liam ihm auch bereitwillig gab. Die Mädchen hingegen warfen sich einen mehr als nur alles sagenden Blick zu und ließen schließlich ihren Blick erneut durch die Bar gleiten, während die Jungs damit begannen über Mädchen zu reden, so als würden nicht zwei dieser Spezies neben ihnen am Tisch sitzen.
Jenna konnte es kaum fassen, was für eine Wirkung Liam auf die Frauenwelt hatte. Sie hatte ihn bereits am Sonntag beobachtet, wie er mit Britney getanzt hatte, eine Freundin ihres Bruders und auch die Damen, die Liams Kurs im Schwimmbad besuchten waren ganz angetan von ihm gewesen. Was hatte dieser Kerl nur, dass alle Mädchen, die an ihm vorbei liefen stehen blieben und sich für einen Moment ausmalten, was sie alles mit ihm anstellen würden?
Maria sah ihre Freundin gegenüber an und diese schien äußerst vertieft in ihre Gedanken zu sein. Sie kannte Lizzy vom letzten Jahr und wusste, dass sie eigentlich ein äußerst nettes Mädchen gewesen war, dass jedem gegenüber respektvoll gewesen war und dennoch hatte sie sich auf Liam eingelassen. Auch wenn Maria einige Dinge, die Jenna von Liam hielt, nicht teilte so konnte sie zumindest diesen einen Punkt verstehen: Liam Welsh spielte mit den Mädchen und diese ließen sich das auch noch gefallen.
Maria war jedoch klar, dass viele der Mädchen höchstwahrscheinlich genau dies auch beabsichtigten. Liam war keiner, mit dem etwas ernstes anfing, sondern mehr derjenige, mit dem man seinen Spaß haben konnte um den Kopf frei zu bekommen. Wenn man Liam jedoch so nah und live mitbekam, konnte man auch verstehen, was die Frauen an ihm fanden denn sie musste zugeben, dass er einfach unglaublich charmant war, wenn es um jemand anderen als ihre Freundin Jenna ging.
Erneut sah sie zu Jenna hinüber, die gerade einen Punkt fixiert hatte, der ihr offenbar zu denken gab und so folgte sie ihrem Blick und schluckte als sie erkannte wen Jenna beobachtete.
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