Kapitel 6
"Wieso schmollt Jamie denn?"
"Er hat versucht die Kaffeemaschine zusammen zu bauen, tja, raus gekommen dabei ist ein....ein Ding, das so aussieht wie aus Transformers", versuchte ich meinem Bruder zu erklären.
"Wieso hat es denn nicht gewartet, dass ich das mache?"
"Du kennst ihn doch. Es heißt dann immer: Ich kann das auch", sagte ich und verstellte bei den letzten vier Wörtern meine Stimme so, dass sie nach meinem Bruder klang. Der wahrscheinlich noch immer in seinem Zimmer saß und rum schmollte. Ich versteh manchmal nicht, wie er jedes Mal eine Frau um seinen Finger wickeln kann. Also, wenn der sich so aufführt wie jetzt, dann verstehe ich es nicht, aber wenn er seinen Charme einsetzt. Und ich mein schlecht sieht er ja nicht aus, so wie die Weiber ihm immer hinterhersabbern.
"Was machen wir heute?"
"Sag mal hattest du heute keine Schule?"
"Nö, Lehrer haben 'ne Weiterbildung, aber morgen wieder."
"Was willst du denn noch machen?"
"Weiß nicht. Wie wär's mit Party?"
"Wenn du morgen wieder Schule hast?"
"Stimmt, dann hab ich wieder Kopfschmerzen und bring wieder wen zum heulen." Jason nickte nur. "Okay, ein anderer Vorschlag. Ich bestell Pizza und du erzählst mir was über dieses ganze Vampirzeugs, okay?"
"Können wir machen."
**********
"Wouw, es gibt wirklich Vampire, die so was können?" Ich starrte meinen Bruder verblüfft an, der mir gerade erzählt hatte, das es Vampire gab, die Dinge zum Brennen bringen konnten. Na gut, eigentlich konnte das nur einer und zwar ein König oder so. Ich weiß es nicht mehr, aber ist ja auch egal, oder?
Ein Klingeln an der Tür riss mich aus meiner Verblüffung. Das muss der Pizzamann mit meiner heißen Pizza sein. Ich steh auf Pizza. Da mein Bruder keine Anstalten machte aufzustehen und meinem Date, also der Pizza, die Tür zu öffnen, musste das, wohl oder übel, ich machen. Stöhnend machte ich mich auf den Weg um die Tür zu öffnen. "Wo ist der Pizzamann?", fragte ich misstrauisch, als ich die zwei großen, heißen, muskulösen Typen in der Tür standen sah. Sehen eigentlich alle Vampire so gut aus? "Habt ihr ihn ausgesaugt? Das war aber gar nicht nett. Ihr hättet wenigstens....Oh, da is er ja", sagte ich und erblickte den Mann der unsere Auffahrt hinaufgeschlendert kam und ignorierte dabei die Typen, die mich ansahen, als ob ich gerade verkündet hätte, das ich Kaffee hasse. Ich nahm dem verdutzt dreinblickenden Jungen die Pizzen ab und ging unsere Auffahrt wieder hoch. "Jason, gib dem Mann sein Geld", wandte ich mich an meinen Bruder, der nun ebenfalls aufgetaucht war.
"Oh Baby, ich liebe dich ja so sehr", fing ich an und öffnete den Pizzakarton, die ich auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte. Zwar nicht so sehr wie meinen Kaffee oder die Pancakes, aber es ist trotzdem Liebe.
"Wer ist das?", ertönte die Stimme, von einem der Typen. Er hatte dunkelblonde Haare, stechend grüne Augen, Muskeln, die sich deutlich unter seinem T-Shirt abzeichneten, ein wunderschönes Gesicht, eine sexy Ausstrahlung und war 1,95 m groß.
"Dieses reizende Geschöpf, ist meine Schwester Anastasia", antwortete Jason. Reizendes Geschöpf? Der hat sicher scheiße gebaut! Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn misstrauisch.
"Willst du uns gar nicht vorstellen?", fragte der Andere, der schwarze Haare und blaue Augen hatte und nicht minder attraktiv war, als der andere. Aber etwas fehlte dieses mal. Es war die Ausstrahlung. Während sie beim Blonden Sex, Autorität und Stärke ausstrahlten, strahlten sie bei diesem Abenteuerlust, Übermut und Fröhlichkeit aus.
"Ana, das sind Valentin", er deutete auf den Blonden. "Und George." George? George der Vampir?! Ach, komm schon Gregory, Baby, beiß mich nicht! Ich kicherte und ignorierte die stutzigen Gesichter der drei und fing an über meine Pizza herzufallen. "Sag mal, Jason, müssen Vampire eigentlich was essen?"
"Nein, eigentlich nicht, aber durch das normale essen können sie ihren Blutdurst ein bisschen stillen." Interessant. Das heißt ja dann eigentlich, dass er nichts essen muss uns seine Freunde auch nicht. Das heißt doch dann das die ganzen Pizzen für mich sind, oder? "Ich kenne diesen Ausdruck, nein, du darfst meine Pizza nicht haben."
"Menno. Naja, egal. Woher kennt ihr meinen Bruder?"
Die beiden sahen mich verdutzt an. "Er arbeitet für mich", antwortete Blondie.
Ich zog die Stirn kraus. "Du", sagte ich und deutete auf den Blondschopf. "Bist sein Chef?", sagte ich und deutete dieses Mal auf meinen Bruder. Beide nickten. "Aber du bist doch so....ah ja, genau, du bist ja ein Vampir", sagte ich und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn.
"Weiß sie es nicht?", fragte Blondie meinen Bruder.
"Was weiß ich nicht?"
Jason ignorierte mich und antwortete Valentin stattdessen, "nein, tut sie nicht und vertrau mir, dass willst du ihr nicht sagen. Sie wird es früh genug erfahren und ich hoffe für alle Beteiligten, dass sie nicht in der Nähe sind, wenn sie es erfährt."
"Was erfahren? Jason, ignorierst du mich gerade?" Er schaute nur zur Decke und fing an zu pfeifen. Das ist ja auch total unauffällig. "Gut. Wo ist Jamie, diese Pfeife?", fragte ich und erhob mich vom Boden. Au mein Arsch hat sich verkrampft. Nicht schön, gar nicht schön.
"Wieso gehst du so komisch?", fragte mich George der Vampir.
"Mein Arsch ist eingeschlafen", knurrte er. Ich hörte mehrere leise Lacher hinter mir. Ich drehte mich um und starrte sie böse an. Das Lachen verstummte und sie sahen "unauffällig" gegen die Decke und fingen an zu pfeifen. "Jamie, mein Schatzischnuckihasibärchen schwing deinen Arsch runter!" Nichts passierte. Jetzt sind wohl meine schauspielerischen Fähigkeiten gefragt! Ich legte all meine Gefühle in diesen Ausruf und stellte mir vor, dass ich kurz davor war vergewaltigt, verschleppt und zerhackstückelt zu werden. "JAMIIIIIEEEEE!", kreischte ich. Just in the moment passierten zwei Dinge die Jungs vielen vom Sofa und Jamie polterte die Treppe runter. Ich legte meinen Kopf schief und sah meinen Bruder an, der vor meinen Füßen lag und ziemlich verschlafen wirkte. Upsi.
"Scheiße, Ana, ich dachte es wäre was passiert."
"Is es ja auch. Pizza ist da und Jason verschweigt mir was, außerdem habt ihr Besuch. Bist du in deinem Sarg gelegen und hast dich ausgeruht um heute Nacht noch auf Beutezug gehen zu können?"
"Hahaha, ich lach mich tot. Ich hab geschlafen."
"Oder geschmollt", murmelte ich. "Na egal, komm mit ins Wohnzimmer."
"Hey, Jungs", hörte ich Jamie hinter mir sagen.
"Hey, Jamie."
"Also los, was verschweigt ihr mir", ich sah alle vier vorwurfsvoll an. Und was taten diese Quadratschädel? Na, drei Mal dürft ihr raten. Die sahen - ganz unauffällig natürlich - gen Decke und fingen an zu pfeifen. "Hört mal, ihr vier Neandertaler, ich finde es gar nicht toll, wenn ihr etwas über mich wisst, dass ich nicht weiß", schrie ich die vier an, die daraufhin zusammenzuckten.
"Wir gehen dann mal", sagte Valentin. Valentin und George standen auf. "Hinsetzen", knurrte ich.
"Jason, ich schwöre es bei meinen geliebten Manolo Blahnik's, dass wenn du mir nicht gleich die Wahrheit sagst, ich die neue Kaffeemaschine nehmen werde und sie dir so oft über den Schädel ziehen, bis du auf Jamies geistigem Stand bist, comprende?"
"Scheiße, die meints echt ernst, wenn sie ihre Schuhe UND die Kaffeemaschine mit rein zieht", murmelte Jason den Anderen zu. Jamie schmollte wegen der Beleidigung.
"Darauf kannst du Gift nehmen, Bruderherz!"
"Wir dürfen es dir nicht sagen, Ana, wirklich nicht. Du wirst es nächste Woche Samstag sowieso erfahren", sagte Jason. Ach, scheiß doch die Wand an.
"Na gut", knurrte ich und aß meine Pizza weiter.
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