Kapitel 2
Im Wohnzimmer angekommen, hätte mich fast der Schlag getroffen. Ich habe doch nur drei Autos draußen gesehen. Wieso sitzt hier dann die halbe Footballmannschaft?! Mein Tag kann gar nicht schlimmer werden! "Ana, Hase, komm her und lass dich drücken!", sagte Allan breit grinsend.
"Allan, wenn du das tust, was du gerade sagtest zu tun, werde ich dich höchstpersönlich kastrieren! Verstanden? Ich hatte heute nur einen Kaffee, also reiz mich nicht", fauchte ich und der Arsch fing tatsächlich an zu lachen.
"Wenn hast du denn heute zum weinen gebracht?", fragte Steward.
"Nur Miss Pears, wegen der Teegeschichte."
"Wieso hat sie denn schon wieder wegen dem geweint?", fragte Jason.
"Sie hat gesehen, wie ich und die Kaffeemaschine eine kleine...nun ja...Auseinandersetzung hatten", sagte ich unschuldig. Ich muss ja nicht erwähnen, dass ich den drecks Automaten getreten habe, oder?!
"Wow, ein harmloser Tag", sagte Jason grinsend. Eher ein langweiliger Tag. Und die Anderen Idioten lachten. Ja, hahah, voll lustig, ich kugle mich schon am Boden vor lachen. Arschgesichter.
"Wenn ihr dann fertig seid, dann gehe ich mir einen Kaffee machen", sagte ich.
"Was denn? Willst du keine Kinder vom Fahrrad schubsen? Oder alte Omis anbrüllen oder doch vielleicht einem Kleinkind den Lolly weg nehmen?", fragte Jamie grinsend.
"Nö, ich hatte heute eher an Football-Moussaka gedacht", sagte ich böse grinsen und ging in die Küche zu meinem heiß geliebten Kaffeeautomaten.
"Du bist echt süchtig nach Kaffee oder?", fragte mich Tyler, als ich wieder im Wohnzimmer ankam.
"Lass es mich mal so ausdrücken, wenn unser Haus brennen würde und ich die Wahl zwischen Jamie und dem Kaffeeautomaten hätte, dann würde ich den Kaffeeautomaten wählen", murrte ich. "Sorry, bro", gab ich noch zurück, als ich Jamies beleidigte Miene sah. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Gebräu und stöhnte. Gott, das ist besser als Sex. Denke ich mal, ich hatte nämlich noch keinen. Offenbarung des Tages.
"Ich glaube, sie würde sogar ihren erst geborenen für Kaffee hergeben", sagte Jason.
"Oh, wie recht du hast. Ich würde ihn direkt an Satan verkaufen und im Gegenzug einen lebenslangen Vorrat an Kaffee verlangen", gab ich ironisch hinzu. Idiot.
"Wieso trinkst du eigentlich so viel Kaffee?", fragte Hunter, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte.
"Weil ich in der Früh wach werden will, weil ich vor der Schule einen Energieschub brauche, weil ich nach der Stunde noch einen brauche und dann brauche ich ganz viel um die zwei Vollkoffer, mit denen ich zusammen lebe, auszuhalten."
"Ich glaube, als sie ein Baby war hat sie statt Muttermilch Instantkaffee getrunken", klugscheißerte mein Bruder Jason.
"Wir sind hier nicht bei den anonymen Kaffeeholikern, also könnten wir jetzt das Gespräch über meinen etwas ausgeprägteren Kaffeekonsum einstellen?"
"Ja, aber ich weiß nicht ob dir dieses Thema besser gefallen wird", murmelte Hunter. Hä?
"Also", Jamie räusperte sich. "Ana, wir, müssen dir etwas wichtiges sagen. Es hört sich vielleicht etwas schräg an, aber bitte hör uns einfach nur zu, okay?"
"Okay", murmelte ich misstrauisch. Wenn er sich jetzt outet und sagt, dass er in seiner Freizeit pinke Tütüs trägt, dann hör ich auf Kaffee zu trinken. Ich schwöre es, bei der Arabischen Kaffeebohne. "Weißt du noch, als Dad dir vorm schlafen gehen immer diese Geschichten erzählt hat?"
Ich nickte. "Ja, die über Vampire und so n Zeugs."
"Was würdest du sagen, wenn wir dir jetzt sagen würden, dass sie naja...echt waren?"
"Zuerst, würde ich denken, dass ihr sie nicht mehr alle habt. Obwohl, bei dir wäre das nicht ganz so abwegig, weißt du noch, vor drei Monaten, als wir in der Disco waren. Du so zu warst, das wir in einen 24h Shop gegangen sind um dann zum Obstregal, wo du dann jede Ananas geschüttelt hast und dann geschrien, "SPONGEBOB, KOMM RAUS! ICH WEIß DAS DU DA DRINNEN BIST! KOMM RAUS UND ZEIG DICH! ICH WILL DAS DU MIR DAS SUPER GEHEIMREZEPT ÜBER DIE KRABBENBURGER ERZÄHLST, MEINE SCHMECKEN IMMER SO SCHEIßE UND KEINER WILL SIE ESSEN!"". Alle lachten sogar Jamie. "Oder als wir danach nach Hause gefahren sind und du jeden Stein und Felsen umgedreht hast und geschrien "PATRICK! KOMM RAUS DU FETTER SEESTERN! ICH WILL WISSEN WOHER DU DIESE GEILE BADEHOSE HAST"", sagte ich am Schluss lachend. "Oder als du vor einem Moant Hasch-Brownies gefuttert hast und daraufhin immer wie eine 12-Jährige bei dem Wort "Brust" kichern musstest und wir dich am Ende, oben auf den Küchenschränken schlafend vorgefunden haben?"
"Scheiße, wie geil, was habt ihr denn noch so gemacht?", fragte Hunter lachend. Jetzt komm ich doch erst richtig in Fahrt!
"Letztes Jahr, im Sommer, waren wir in Kalifornien. Am Abend sind wir zu dritt ausgegangen, als wir wieder gehen wollten konnten wir Jamie nicht finden. Wie haben den ganzen Club durchsucht, 2 Stunden lang, kurz bevor wir aufgeben wollten, sahen wir, wie Jamie den Rücken eines Transvestiten ritt und die ganze Zeit "Komm hol dein Lasso raus. Wir spielen Cowboy und Indianer", herumbrüllte." Hunter und die anderen Jungs hielten sich an den Bäuchen und Lachtränen schossen ihnen aus den Augen. Ja, manchmal ist mein Bruder echt für was nützlich. Auch, wenn es nur zur Unterhaltung der Allgemeinheit dient.
"Blamiere mich hier doch nicht, Sonnenschein", meinte Jamie lachend.
"Ach komm, lass mir doch den Spaß."
"Na gut, aber jetzt zurück zum Ernst des Lebens. Also, was ich vorhin gesagt habe, habe ich auch so gemeint. Es gibt wirklich Vampire. Ob du es glaubst oder nicht."
"Klar, Jamie und ich hab kein Foto, auf dem du mit einer Orange rum knutscht", meinte ich gespielt ernst.
"Das hast du immer noch?", fragte Jason.
"Klar doch, das Ding ist Gold wert. Für 200 Mäuse kannst du es haben."
"Ich geb dir 500, wenn du mir auch das Foto gibst auf dem er ein Poster von Adriana Lima abknutscht."
"Verkauft, mein Lieber", sagte ich und schlug bei ihm ein.
Jamie räusperte sich. "Kinder, könntet ihr jetzt bitte wieder zu hören? Also, wo war ich stehen geblieben? Ach so, ja, Ana, es gibt wirklich Vampire. Ich werde es dir beweisen", sagte er und machte seinen Mund auf. Wow, toll, soll ich jetzt deine Zähne bewundern oder was? Just in the moment passierten zwei Dinge. Jamies Eckzähne verlängerten sich und ich fiel fast vom Stuhl. Wieso? Na, weil man nicht jeden Tag einen gottverdammten Vampir zu Gesicht bekommt.
"Krass", keuchte ich und sah mir die langen Beißer meines Bruders etwas genauer an. Sie waren lang und spitz, ganz gewöhnliche Vampirzähne. Okay, nichts an Vampirzähnen ist gewöhnlich, aber ihr wisst was ich meine, oder? "Und seid ihr auch welche?", fragte ich in die Runde, die mich fasziniert beobachtete. Was'n? Immerhin seid ihr hier die Blutsauger oder nicht?!
"Ja", murmelten sie alle im Chor. Wieso glotzen die mich alle so an?
"Wieso glotzt ihr alle so?"
"Nichts, wir haben uns alle gefragt wieso du nicht austickst? Normalerweise, wärst du schon die Decke hoch gegangen", sagte Allan. Ich hob meine Tasse hoch und sagte, "deswegen."
"Aber eine Frage hab ich noch, wieso erzählt ihr mir das?"
"Na", Jason lachte verkrampft. "Weil, weißt du, dass ist lustig, Vampire werden nämlich nicht verwandelt oder so, wie in diesen ganzen Filmen. Sie werden...geboren, auserkoren, auserwählt nenn es wie du willst. Fazit, du bist auch einer", sagte er entschuldigend lächelnd. "Also, du wirst einer besser gesagt."
"Und wann?"
"An deinem 18. Geburtstag", meldete sich nun Hunter zu Wort.
"Erklärt, dass dann auch meine Augenfarbe?"
"Nein, wir wissen nicht, was es mit deinen Augen auf sich hat. Ich meine die Ärzte haben immer gedacht, dass deine weißen Augen eine Krankheit sind, aber das hat nie die schwarzen Ringe drumherum erklärt", sagte Jason schulterzuckend. Aha. Interessant.
"Wie auch immer, ich leg mich ein bisschen hin, die Aufregung heute hat mir ein bisschen zu schaffen gemacht", log ich. Okay, es war ja nicht so, dass mir jemand erzählt hätte, dass ich ein mysteriöses Wesen bin, dass eigentlich gar nicht existieren dürfte. Ach, warte. Genau das ist ja passiert. Hahaha, ich Dummerchen! Gott, mein Leben kann gar nicht verrückter werden.
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