Kapitel 17
„Hey Ani! Wie geht’s dir?“, begrüßte Kilian mich grinsend.
„Mir geht’s gut und dir?“
„Mir geht’s gerade besser“, sagte er und zwinkerte mir zu. „Was brauchst du denn dieses Mal, meine Schöne?“
„Vanilleschoten, Karamell und Kuvertüre.“
„Ich hab heute erst Vanilleschoten aus Mexiko bekommen. Ich hatte so eine Vorahnung, dass du heute kommst und hab dir ein paar zur Seite gelegt.“
„Süß, dass du denkst ich kauf dir das ab. Ich weiß, dass du auch zu Jamies Einweihungsfeier morgen kommst“, sagte ich lächelnd und tätschelte ihm die Wange. Er zuckte nur mit den breiten Schultern.
„Ein Versuch war’s wert. Ich besorg dir die Sachen, sweety!“ Ich verdrehte nur meine Augen und ging zu Tristan rüber.
Ich hatte mir eine Schürze umgebunden und dachte gerade nach was ich zuerst machen musste. „Okay, zuerst muss ich die Milch, die Butter, das Salz, und den Zucker aufkochen.“ Ich rührte die Zutaten solange bei schwacher Hitze, bis sich der Teig als Kloß vom Topfboden löst. Danach rührte ich ein Ei unter. Diesen Teig ließ ich etwas abkühlen und rührte nach und nach die restlichen Eier unter.
„Was machst du da?“, hörte ich Tristans Stimme an meinem Ohr nuscheln, während er seine starken Arme um mich schlang.
Ich zog eine Augenbraue hoch. „Ich reparier grad den Auspuff an deinem Ferrari“, sagte ich trocken. Was denkst du denn?
Vier Stunden später und etliche Desserts später stand ich mit Mehl, Schokolade und Karamell bekleckert in der Küche. Draußen war es dunkel und ich war fix und fertig. Jamie, ich schwöre dir, wenn du das nichts würdigst, dann schieb ich dir den Stabmixer, den ich in der Geschenkehalle, des Weihnachtsmannes gefunden habe, in den Arsch!
Ich legte die Schürzte ab und fing langsam an die Küche zu putzen. Jemand nahm mir die schmutzigen Schüsseln ab. „Schon gut, Babe. Ich mach das okay?“
Ich nickte nur und schleppte mich die Treppen rauf. Müde schleppte ich mich unter die Dusche. Eine halbe Stunde später lag ich im Bett und kuschelte mich in die Seidenkissen. Doch ich konnte noch nicht schlafen, weil Tristan noch nicht da war.
„Hey, Baby. Warum schläfst du noch nicht?“, fragte mich Tristan einige Minuten später.
„Ich konnte noch nicht schlafen“, murmelte ich müde. Er lächelte leicht und legte sich nur in Boxershorts zu mir und schlang seine Arme um mich.
„Jetzt kannst du ja schlafen“, murmelte er in mein Haar und kurz darauf driftete ich auch schon ab.
„Baby! Komm schon! Wir müssen jetzt los!“, rief Tristan am nächsten Abend. Ich checkte nochmal mein Spiegelbild. Ich trug ein rotes Wickelkleid, schwarze Stilletos, roten Lippenstift und meine Haare hatte ich zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen gebunden.
„Komme schon!“, rief ich zurück. „SIND DIE DESSERTS SCHON IM WAGEN?!“
„JAHA!“ Ich verdrehte nur meine Augen und ging die Treppe runter. Tristan hatte einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd ohne Krawatte an. Er starrte mich an, besser gesagt meinen Mund und meine Brüste.
„Könntest du bitte aufhören meine Brüste anzuglotzen? Man könnte meinen, dass du noch nie welche gesehen hast“, sagte ich und legte meinen Kopf schief.
„Baby, ich hab diese perfekten Brüste schon gesehen und genau da liegt das Problem. In meinem Kopf herrscht absolute Leere.“
„Tut es das nicht immer?“, fragte ich zuckersüß und ging an ihm vorbei.
„Nur wenn du in meiner Nähe bist“, sagte er und schlang einen Arm um meine Taille, als er mich eingeholt hatte.
„Ana Baby!“, rief Jamie freudenstrahlend und erdrückte mich beinahe mit seinen Armen.
„Okay, Jamie. Das reicht. Du willst doch nicht, dass ich mit ´ner beschießenen Laune zum ersten Mal dein neues Haus betrete oder?“ Er ließ mich mit einer Seufzer wieder los.
„Hey, Kumpel“, begrüßte er Tristan. Die beiden umarmten sich freundschaftlich. Wieso kann Jamie mich nicht auch nur zwei Sekunden umarmen?
Weil du seine Schwester bist und ich nur sein Schwager.
Ah, scheiße verdammte. Egal, ich hab ja noch dieses abscheuliche Ding, dass ich ihm geben kann, dachte ich böse grinsend. Drinnen erwartete uns schon eine ganze Meute voller Menschen, die etwas aßen, plauderten oder lachten. Jamies und Isabellas Hause war sehr groß und im Großen und Ganzen eine Konstruktion aus Stahl und Glas, aber im inneren sehr gemütlich eingerichtet.
„Hey, mom“, begrüßte ich meine Mutter, die ein schwarzes Etuikleid trug. Sie hatte ihre Haare offen und gewellt über den Schultern liegen.
„Hallo, mein Schatz. Du siehst schön aus“, sagte sie lächelnd.
„Danke, mom, aber das liegt nur an deinen guten Genen“, zwinkerte ich ihr zu.
„Was ist mit mir?“, empörte sich mein Vater.
„An deinen natürlich auch, Daddy. Uh, wartet ich muss Jamie noch sein Geschenk geben“, sagte ich böse grinsend.
„Das wird interessant“, murmelte meine Mutter an ihrem Glas.
„Jamie, mein lieber, süßer, toller Bruder“, sagte ich so süß, dass alle, die mich kannten, mich wirklich kannten, anfingen zu lachen. „Ich hab ein gaaaaanz tolles Geschenk für dich!“ Ich zog das Geschenk, das in zartrosa Geschenkpapier eingewickelt ist in den Raum. „Mach es auf.“ Ich lächelte zuckersüß und ging einen Schritt zurück und verschränkte meine Arme hinter dem Rücken.
Jamie, so neugierig und naiv wie er war, öffnete freudenstrahlend das Geschenk während mein Grinsen immer breiter und breiter wurde. Jamies Grinsen zerfiel als er sah was ich ihm geschenkt hatte. „Was ist denn Jamie?“, fragte ich unschuldig.
„E-Es ist sehr…“, fing er an und kratzte sich am Hinterkopf.
„Außergewöhnlich?“ Er nickte. „Willst du es denn nicht aufhängen?“ Er wurde bleich und sah mich mit riesengroßen Augen an.
„Baby, i-ich weiß n-nicht ob das so eine gute Idee wäre“, stotterte er.
„Am besten in das Zimmer des Babys, das du dir so unbedingt wünscht“, fuhr ich einfach fort ohne Jamie zu beachten.
„Ana, ich will mich ja nicht beklagen, aber…“
„Lass mal sehen“, unterbrach Jason ihn. Ein breites Grinsen breitete sich in auf seinem Gesicht aus.
„Ana, mein Schatz, du bist die beste Schwester, die man haben kann“, lachte er und ich grinste Jamie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Tristan schüttelte grinsend den Kopf.
„Komm schon, Jamie! Zeig den Leuten das Bild!“, rief Jason begeistert. Jamie drehte wiederwillig das Bild um und zeigte es der Masse. Ab da konnte ich mich nicht mehr halten und fing an lauthals zu lachen.
„Scheiße, Bruderherz, du denkst doch nicht, dass ich so grausam bin?“
„Das war jetzt ´ne Fangfrage oder?“ Ich sah ihn gespielt böse an. „Tristan hohl mal das echte Geschenk her“, bat ich ihn. Er verschwand immer noch grinsend.
„Ich hoffe, dass es so gut ist, sodass ich mich wieder von meinem Schock erholen kann“, sagte Jamie.
„Es ist sogar noch besser.“ Jetzt sah er mich neugierig an.
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