
Kapitel 15
Tristans Sicht:
Ich liebte es, wenn sich Ana an mich schmiegte. Es beruhigte mich und brachte meinen Seelenfrieden auf. Es war das erste Mal, dass sie Schutz vor etwas suchte und ihn wahrscheinlich auch benötigte. In mir, hatte sie auf jeden Fall, den richtigen gefunden, an den sie sich anlehnen konnte. Und das wollte ich ihr auch zeigen, deshalb schlang ich meine Arme um sie und zog sie auf meinen Schoß. Sie protestierte nicht und schmiegte ihr Gesicht an meinen Hals.
Ich liebe es, wenn du dich so an mich kuschelst.
Gewöhn dich nicht dran. Ich schmunzelte und drückte ihr einen Kuss auf den Scheiltel.
„Was hast du vor, Ty?“, fragte ich meinen alten Freund.
„Wir wissen nur, dass wir diese widerlichen Kobolde ausschalten müssen. Denn nicht nur die Vampirgefährtinnen sondern auch alle anderen Gefährtinnen sind in Gefahr. Sie werden niemals angreifen, wenn ein Gefährte und eine Gefährtin zusammen sind. Dann wären sie zu stark, aber eine Gefährtin alleine ist es nicht. Sie sind nicht so dumm, wie wir glauben, nur gierig. Und diese Gier müssen wie nutzen.“
„Du meinst sie wollen uns alle auslöschen? So wie sie vor 500 Jahren versucht haben?“ Ty nickte. „Und wie sollen wir diese Gier ausnutzen?“ Ty sah mich mit schiefgelegtem Kopf an, als ob die Antwort schon klar wäre. „Nein!“, knurrte ich. Das würde ich nicht zulassen. Ich schlang meine Arme instinktiv enger um Ana.
„Was ist denn los?“, fragte sie mit besorgter Miene.
„Nichts, Schatz.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und bettete ihren Kopf zurück an meinen Hals.
„Du bist angespannt. Also erzähl mir nicht, dass es nichts wäre!“ Sie musterte mich eindringlich.
„Tristan. Sag es ihr einfach. Es ist doch nicht einmal sicher. Außerdem müssen wir noch zum Rat und dann muss noch die Reine zustimmen.“
„Es gibt eine neue Reine?“
„Ja, seit fast einem Monat. Und du fragst dich, wieso ich deine Frau „entführt“ habe. Du bekommst ja nicht einmal das mit!“
Ich hab dir schon gesagt, dass du ein beschissener König bist! Und damit hatte sie Recht.
„Was ist eine Reine?“, fragte Anastasia.
„Reine, ist Französisch für Königin. Eine Reine ist die Königin aller mystischen Wesen. Sie bestimmt was geschieht, wenn eine Rasse oder mehrere in Gefahr sind. Wie in diesem Fall. Sie ist mächtig, ja, aber auch sie kann nicht voraussehen, wenn jemand etwas geheimes plant.“
„Okay“, kam es langgezogen von Ana. „Und wie kann sie uns jetzt helfen?“
„Sie muss zustimmen, wenn wir gegen die Kobolde kämpfen wollen. Ohne ihre Zustimmung wäre es unerlaubt und wir müssten mit einer Strafe rechnen.“
„Und wie würde diese Strafe aussehen?“
„Das ist verschieden. Werwölfe würden mit Silber gefoltert werden und Vampire müssten an Blutdurst leiden.“
Sie runzelte die Stirn. „Aber das ist ja ungerecht! Die Kobolde haben doch angefangen!“
„Eigentlich nicht. Sie haben ja noch niemanden angegriffen. Es ist nur ein Plan, wenn sie nicht vorher angreifen, dann sind wir die Schuldigen.“
Sie schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. „Unglaublich“, murmelte sie. „Aber ich habe nicht vergessen, dass ihr oder besser gesagte er“, sagte sie und zeigte auf Ty. „Einen Plan der dir nicht gefällt. Sag mir worum es darin geht!“
Ich schüttelte den Kopf. Niemals!
Sie hob eine Augenbraue und ein Mundwinkel zuckte nach oben. Entweder du sagst es mir oder du bekommst drei Monate lang keinen Sex.
Meine Gesichtszüge entglitten mir. Das wagst du nicht!
Wollen wir wetten? Sie grinste mich überheblich an und kletterte von meinem Schoß.
Scheiß Kobolde!
Anastasias Sicht:
Ich lachte innerlich und freute mich auf heute Nacht. Er wollte es mir nicht erzählen? Gut, dann würde ich ihn eben dazu zwingen. „Jetzt, da ich ja nicht wissen darf worum es in eurem super, tollen Plan geht, was machen wir jetzt?“
Ty und die anderen Jungs sahen mich irritiert an, während Tristan beleidigt vor sich hin brummte. Selbst Schuld!
Bitte? Ich will dich doch nur beschützen!
Das kannst du mir heute Nacht gerne noch einmal erzählen, Mister!
Du wirst mich sowieso nicht weich kriegen.
Ich schnaubte. Das glaubst du doch nicht wirklich?
Ahh, halt doch die Klappe. Ich fing lauthals an zu lachen, denn ich wusste, dass Tristan nur so mit mir sprach, wenn er verzweifelt war. Und jetzt war er wahrscheinlich sehr verzweifelt. Aber ich würde ihn bis zum Rand des Wahnsinns treiben.
„Die Lache gerade klang ziemlich böse und ich glaube, dass Tristan irgendetwas bereut, habe ich recht?“, fragte Ty. Ich schenkte ihm ein böses Grinsen.
„Tristan ist sich sicher, dass er das richtige tut.“ Tristan sah mich aus seinen Augenwinkeln an. „Nicht wahr, Schatz?“, fragte ich ihn zuckersüß.
Er murmelte ein, „wir gehen“ und zog mich an der Hand mit raus.
„Bye, Jungs!“, rief ich den Wölfen zu.
Die ganze Autofahrt über versuchte Tristan mich zu ignorieren, also hing ich meinen Gedanken nach. Ich muss noch ein Geschenk für’s Wochenende kaufen, wenn wir zu ihm und seiner Gefährtin Isabella fahren. Vielleicht sollte ich etwas Schwarzes kaufen. Das Haus ist sicher richtig schön hell und Jamie wird strahlen, als ob ihm die Sonne aus dem Arsch strahlen würde. Das muss ich verhindern, denn sein Strahlen bereitet mir Migräne, wirklich, wirklich schlimme Migräne, bei der nicht einmal Kaffee hilft und das soll schon Mal was heißen. Ich hoffe bloß, dass Jasons Gefährtin ist nicht so wie Jamie. Wie heißt die Kleine denn eigentlich?
„Serena“, hörte ich Tristan neben mir sagen.
War ja klar, dass du lauscht. „Ich habe nicht gelauscht!“
„Na klar“, versuchte ich ihn zu beruhigen und stieg aus, weil wir schon zu Hause angekommen waren.
„Wie spät haben wir’s denn?“, fragte ich ihn als ich im Wohnzimmer stand. „Wir haben acht Uhr. Wieso?“
„Nichts.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich dachte nur gerade, dass es der perfekte Zeitpunkt für ein schönes, heißes Schaumbad wäre“, sagte ich und ging lächelnd davon.
Ich hörte ihn unterdrück stöhnen und musste schon wieder lachen. 1:0, Baby!
Du mieses, Weibsstück!
Ich betrachtete diesen aus Seide bestehenden roten Hauch von nichts, nach meinem ausgiebigen Schaumbad. Es war schon nach zehn, als ich frisch eingecremt, getrocknet und angezogen zu Bett ging, in dem Tristan schon auf mich wartete. Ich konnte nur schwer ein Grinsen unterdrücken. Ich sah wie er sich in den Laken verkrallte, als ich die Seidendecke anhob um darunter zu kriechen. Ich schlang meinen Arm um seine Taille und legte ein Bein um seine. Ich streichelte seinen Muskulösen Bauch mit einer Hand und drückte ihm einen Kuss auf den Kiefer. „Gut Nacht, Schatz“, murmelte ich und schmiegte mich noch näher an ihn. Ich grinste, als sicher der eindeutige Beweis dafür, dass mein Plan funktionierte sich gegen mein Bein drückte. Ich bewegte mein Bein ein bisschen und es dauerte genau zwei Sekunden lang bis ich unter ihm lag und er meine Hände über meinem Kopf festhielt. Ich sah ihm unschuldig in die Augen. „Willst du aufgeben?“, hauchte ich.
Er knurrte und drückte mich noch tiefer in die Matratze. „Du bist unfair.“
Ich fing an zu lachen und legte meinen Kopf so gut wie möglich in den Nacken. „Baby. Du weißt doch, dass ich nie fair spiele“, sagte ich und zwinkerte ihm zu.
„Na gut.“ Er sah mir tief in die Augen. „Ty, hat die beschießene Idee, dich als Köder für die Kobolde zu benutzen. Er denkt, dass sie zuerst die stärkste Gefährtin aus dem Weg räumen wollen, alle anderen wären ein Leichtens. Und, das werde ich nicht zulassen! Niemals! Ich bin tausend Tode gestorben, als du gestern Weg warst. Ich bin nur nicht mitten in der Nacht aufgestanden, weil du dir ja immer ein Wasser um die Uhrzeit holst. Dann bin ich aufgestanden, aber du warst nicht da. Ich habe das ganze verdammte Schloss auf den Kopf gestellt und hätte Valentin beinahe den Kopf abgerissen, weil er mir auf die Nerven gegangen ist! Und als ich gedanklich Kontakt zu dir aufnehmen wollte ging das nicht, weil du nicht wach warst.“
Er hatte sich wirklich Sorgen um mich gemacht. Auch wenn es mir überhaupt nicht gefiel, dass diekleinen roten Kobolde mich umbringen wollten. Um mein Herz herum wurde es warm und in meinem Magen war es als ob tausend Schmetterlinge herum flattern würden! Ich hob eine Hand und legte sie an seine Wange. Ich hob mein Gesicht und fing an ihn zu küssen. „War das denn so schwer?“, flüsterte ich zwischen zwei Küssen. Tristan antwortete nicht sondern schlang seine Arme um mich und fing an mich stürmisch zu küssen.
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