Epilog
Es war Weihnachten. Die schrecklichste Jahreszeit des ganzen Jahres. Überall glückliche und singende Menschen, Glitzer, ein fetter Pedo und singende Kleinwüchsige. Ich hasste es und jedes Jahr um diese Zeit war Jamie besonders glücklich, das regte mich am meisten auf.
Dieses Jahr war er schlimmer. Seine Gefährtin war schwanger. Yippi. Klein Jamie. Wieso braucht die Welt sowas? Sind Hunger und Armut denn nicht schon genug bestrafung?
Er, sie oder - so gut wie ich Jamie kannte - es, sollten in fünf Monaten auf die Welt kommen. Was aber noch schlimmer an der Tatsache war, war das ich auch schwanger war. Tristan hatte es wirklich geschafft ein Baby in mich einzupflanzen, na gut, wir wollten es beide, aber damals hatte ich auch nicht an Jamie gedacht und wenn ich ehrlich sein sollte hatte die Zeugung mehr als nur Spaß gemacht.
Was aber die Kirsche auf diesem beschießenen Eisbecher war, dass das Baby im Februar auf die Welt kommen sollte, Valentienstag um genau zu sein. Was für 'ne scheiß Ironie.
Tristan wünschte sich viele Kinder, aber ich war mir da nicht so sicher. Zwei, höchstens drei, sollten es werden und dann Ende im Gelände. Sollte er sie doch selber auspressen. Meine Mutter hatte mir erzählt, wie sehr die Geburt der Zwillige weh getan hatte. Als ich das gehört hatte, wollte ich das unten am liebsten zu nähen und das Baby drinnen behalten, aber das hieß wiederrum, dass ich für immer fett und unbeweglich bleiben würde.
Zugegeben, außer meinem Bauch war nichts an meinem Körper fett geworden. Was es werden würde, wussten wir immer noch nicht, weil Tristan sich überraschen lassen wollte und ich hatte dummerweiße zugestimmt. Ich muss high gewesen sein. Ich wollte unbedingt wissen was es wurde. Der Gedanke, dass ich nicht wusste was in mir heran wuchs, trieb mich in den Wahnsinn. Fast so sehr wie Jamies schreckliches geheulte von All I want for Christmas - Mariah Carey. Ich wäre heilfroh gewesen, wenn meine Ohren einfach abgefallen wären. Taten sie aber leider nicht.
Notiz an mich: Jamie die Stimmbänder ausreißen.
Jake, der glückliche Spast, hatte sich Ohropax mitgenommen, sodass er jetzt ruhig und 'taub' wie er war auf dem Sofa saß und Eierpunsch trank. Dieser glückliche Mistkerl.
"Lasst uns Geschenke aufmachen!", trällerte Jamie.
"Sicher das du nicht schwul bist?", fragte ich.
"Anastasia", mahnte meine Mutter.
"Was denn? Man wird ja wohl noch fragen dürfen", protestierte ich und hielt meine Hände hoch.
"YES!", brüllte Jamie. Ich schnitt eine Grimasse. "Eine Karaokemaschine!"
Mein Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen und ich starrte ungläubig vor mich hin. "Wieso?! Wer ist so grausam und tut mir sowas an?!"
"Sorry, baby", meinte Tristan.
"Du mieser Verräter!" Ich verschränkte genervt die Arme vor der Brust und lehnte mich wieder zurück. "Ich hasse dich."
"Tust du nicht."
"Hey, das reimt sich."
"Schön für dich."
"Und schon wieder."
"Das sieht aus wie ein Bieber", sagte Jake und hielt ein Holzteil hoch, dass wirklich wie ein Bieber aussah.
"Fröhliche Weihnachten", grinste Jamie. Idiot. "Bevor noch jemand ein Geschenk aufmacht, möchte ich Ana ihres geben. Fröhliche Weihnachten, Sonnenschein", sagte er und reichte meine eine große flache Schachtel.
Ich öffnete den Deckel und es kamen zwei Strampler in verschiedenen Farben in Sicht. Ich sah fragend zu Jamie.
"Ich hab' mit Ben gesprochen und der hat mir gesagt das ihr Zwillinge bekommt! Ist das nicht der Wahnsinn?!"
Ich sah ihn fassungslos an. während Tristan glücklich brüllend meinen Vater in den Arm nahm, der genauso glücklich war. A) Wieso weiß er das? B) Ben ist ein toter Mann. C) Jamie ist ein blödes Arschloch.
Eigentlich wollte ich ihm 'nen Pulli schenken, aber den kann er sich jetzt in den Arsch schieben.
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