Chapter 16: »Meine Schwester«
[PoV Nagisane]
Mit erröteten Wangen stand ich da und wusste nicht, was ich genau machen sollte. Dainatsu schaute mich grinsend an. "Ist was?" fragte ich. "Nein, aber... was läuft da eigentlich zwischen euch?"
Erschrocken schaute ich sie an. "N-nichts!" sagte ich leicht überfordert. "Wirklich?" - "Ja, echt!" rief ich aufgeregt. Sie schaute mich nur an. "Glaub ich dir irgendwie nicht.", sagte sie. "Also...?" - "Hälst du jetzt deine Klappe?!" schrie ich sie aufgebracht an, drehte mich um und lief weg. "Nagisane!" rief sie mir hinterher, doch hatte ich keinen Bock mehr darauf. Was bildet sie sich eigentlich ein?
Wutgebrannt rannte ich in Kofukus Haus. "Nagi-Chan? Was ist los?" fragte diese sofort, doch ich ignorierte sie und rannte die Treppe hoch, ins Zimmer. Ich verstand nicht, warum ich so reagiere. Ich mein, dass passt gar nicht zu mir. Kurz darauf öffnete sich die Tür und jemand kam rein. "Nagisane? Was ist los? Warum dieser plötzlicher Wutausbruch?" fragte die Stimme von Yato. Ich saß mit dem Rücken zu ihm gedreht und hatte auch nicht die Absicht mich zu ihm drehen, um ihn an zu schauen. Ich schüttelte nur wütend meinen Kopf.
"Was ist passiert? Hast du dich mit Dainatsu gestritten?" - "Sie hat mich aufgeregt!" zischte ich wütend. "Willst du darüber red...?" - "NEIN!", unterbrach ich ihn, was ihn kurz zusammenzucken ließ. "Tut mir Leid... aber kannst du mich in Ruhe lassen?" "Okay..." sagte er und stand auf. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er aus dem Zimmer und schloss die Tür. Ich fühlte mich schlecht deswegen. Er hat mir ja nichts getan.
»Was läuft da zwischen euch?«
Was soll diese scheiße?! Wieso denken viele, bei uns läuft was? Ich ließ mich mit dem Rücken auf meine Matratze fallen und schloss die Augen. Meine Decke zog ich mir bis zum Kinn und versuchte zu schlafen, was jedoch nicht klappte. Ich wälzte mich hin und her und schmiss mir irgendwann auch das Kissen übern Kopf. Ich begriff immer noch nicht, warum ich so regiere, wie ich halt reagiere. Etwas stimmt nicht mit mir. Jedenfalls nicht jetzt.
"Nagi-Chan?" hörte ich Kofuku und sie klopfte vorsichtig an die Tür. Ich brummte nur und setzte mich auf. Sie öffnete langsam die Tür und lugte hinein. " Ich weiß nicht, aber wenn du willst, kannst du runter essen kommen. Nur wenn du willst."
Da ich keine Antwort gab, ging sie mit gesenkten Kopf langsam wieder raus. Wenn ich nicht runter gehe, laufe ich nicht Dainatsu über den Weg. Aber wenn wir uns nicht wieder vertragen, wird das ewig so weiter gehen..., dachte ich und seufzte auf. "Kofuku-Chan... ich komme..." sagte ich etwas unverständlich, was sie aber verstand. Sofort hellte sich ihr Gesicht auf und mit einen breiten lächeln schaute sie mich an. "Okay! Wir warten unten!" rief sie fröhlich und ging dann schon die Treppe runter.
Ich seufzte und stand langsam auf. Ich ging aus dem Zimmer in Richtung der Treppe. Von unten hörte ich ein Wirrwarr an Stimmen, wollte aber nicht auf denen achten. Doch als ich gerade meinen Fuß auf die erste Stufe setzte, hörte ich Dainatsus Stimme und hielt den Atem an.
"Yukine-Kun?", rief sie und ich lauschte auf. "Was läuft zwischen dir und Nagisane?" Mir blieb fast mein Herz stehen. Sie stellt ihm genau die gleiche Frage, wie mir vorkurzem... Die anderen Stimmen, redeten munter weiter. Darunter auch gut zu hören, die aufgebrachte Stimme von Hiyori, weil Yato mal wieder, ihrer Meinung, zu viel Bier getrunken hatte.
"Ni-nichts!" hörte ich Yukine antworten und schluckte. "Wirklich?" fragte Dainatsu hartnäckig. Ich könnte sie deswegen so erwürgen! "Sie ist wie eine Schwester für mich und unter Geschwistern empfindet man nichts." Das hat er jetzt nicht gesagt?! Irgendwie fühlte es sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Meine Brust schmerzte und ich sackte zusammen. Ich hielt mich am Gelände Fest und setzte mich auf die oberste Stufe.
Etwas bewegte sich meine Wange runter und erschrocken packte ich mich mit der Hand dort. Meine Wangen waren heiß und zudem auch feucht. Weine ich?, dachte ich und wischte meine Wangen mit den Ärmel trocken. Warum? Ich stand auf, wäre aber fast wieder umgefallen. Ich entschied mich, doch nicht runter zu gehen und ging zurück ins Zimmer, wo ich direkt anfingen zu weinen.
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