Secrets
"Schatz, wir müssen es doch noch nicht erzählen!", bettelte ich ihn an. Sobald wir es verkünden würden, dann würde der ganze Rummel nur noch schlimmer werden. Welches Geschlecht? Welcher Name? Aber was sie nicht wissen würden, wäre, dass es Zwillinge werden würden. Das würden wir ihnen bis zum Schluss verheimlichen. "Schau mal, wir haben eigentlich gar kein Geheimnis. Das ist wie bei einem Film nur unveröffentlichtes Bonusmaterial." Ich schaute ihn schlau an. Ich war stolz auf meinen Einfall. Er lachte. "Das bist so du!" "Lass uns doch noch ein wenig die Ruhe vor dem Sturm genießen!", schlug ich vor. "Wenigstens für ein paar Tage. Irgendwo hin, wo es warm ist. Wir brauchen auch einmal eine Auszeit. Und zwar ohne die ganzen Regierungsgeschäfte. Das wird deine Mutter ja wohl für ein paar Tage hinbekommen. Aber ich möchte mich noch einmal richtig entspannen." Und wieder wurde ich daran erinnert, dass bald alles anders wäre. Und ich das eigentlich nicht wollte. Ich war zufrieden mit meinem jetzigen Leben. Vielleicht lag es daran, dass Stefan dasselbe wollte oder dass er mich nur zu gut verstehen konnte, jedenfalls gab er nach. "Wo möchtest du denn gerne hin?", fragte er mich und mein Gesicht hellte sich auf der Stelle auf. "Nach Kuba. Lebensfreude pur. Sonne, Strand, Karibik. Tanzen gehen." Ich schwärmte in vollen Zügen von dieser Insel. "Dann lassen wir mal Koffer packen." Er zog etwas aus der Hosentasche. "Ich hatte dasselbe vor." Ich staunte. Es waren tatsächlich zwei Flugtickets. "Du hast so oft von Kuba geschwärmt und ich wollte auch noch mal ausspannen, vor der Geburt und vor dem ganzen Trubel. Jeder wird nur noch auf deinen Bauch starren und nicht mehr in das wunderschöne Gesicht dieser bezaubernden Frau, die vor mir steht." Er zuckte leicht mit den Schultern. "Du bist so süß!", sagte ich und schmiegte mich an ihn. "Ich weiß." Er grinste. "Hey." Ich boxte ihm gegen die Schulter. Er rieb sich verdattert die Stelle. Anscheinend war es etwas fester als geplant gewesen. Ich musste lachen. Ich beugte mich zu ihm hoch und küsste ihn. "Ich helfe packen. Vor allem die Sachen für Leonia müssen mit Vorsicht ausgesucht werden.", erklärte ich und löste mich von ihm. "Ich liebe dich." Mit Schwung drehte ich mich um und ging schnellen Schritten in Leonias Zimmer. Mist! Ich hatte Stefan vergessen zu fragen, wann der Flug ging. Eventuell musste ich zuvor noch ein wenig Shoppen gehen. Obwohl, in Kuba gibt es garantiert auch ein paar schöne Läden. Aber was war eigentlich mit einem Hotel? Hatte er sich darum gekümmert? Aber Stefan war mittlerweile zu einem Kontrollfreak geworden, also hatte er daran sicherlich gedacht. Und wenn nicht, dann würden wir eben eins suchen müssen. Spontanurlaub. Der beste von allen. Hoffentlich. Und ohne Pressevertreter. Wer wusste schon davon? Außer mir und Stefan? Vermutlich niemand. Aber jetzt ging es erstmal ans Packen. Was packte man für ein Kleinkind für den Strandurlaub ein? Auf jeden Fall kurze Sachen. Und Sonnencreme, Sonnenhut, Sonnenschutz an sich war das Wichtigste. Einen Badeanzug. Was noch? Der sonstige Babykram würde alles in einen extra Koffer gehen und manches davon auch ins Handgepäck wie zum Beispiel die Milchflaschen oder Schnuller. Ah, die Schnullerkette! Und der Beißring! Obwohl, der Beißring käme wohl eher ins Handgepäck. Und so überlegte ich immer weiter. Schließlich saß ich am Boden und raufte mir meine Haare. Es war so kompliziert. In der Nacht aufstehen, sich um Leonia zu kümmern und dann noch alles drum und dran. Es war so verflixt! Hoffentlich würde sie jetzt dann durchschlafen.
Ich beschloss, den Rest des Koffers von einem Dienstmädchen fertig packen zu lassen und meinen Koffer würde ich selbst packen.
Aber hier stellte sich mir die Frage, was man anziehen kann, denn irgendwann wird die Presse darauf aufmerksam und dann kann man nicht als Königin eines Landes am Strand im Bikini oder Badeanzug sitzen. Alles war so kompliziert geworden seit dem letzten Urlaub, der vor fast zwei Jahren war. Das waren unsere Flitterwochen auf den Malediven. Hoffentlich könnte man etwas gegen die Öffentlichkeit tun. Ich wollte endlich wieder Urlaub haben. Relaxen, entspannen und nicht zu einer Hälfte Königin sein. Sogar im Schlaf verfolgte mich dieses Amt. Ich wollte einfach ausschalten. Und dafür war Kuba der perfekte Ort. Ich hoffte wirklich, dass es funktionieren würde. Aber bei dem Land, die traumhaften Strände, das Meer, das pure Lebensfeeling, Lebenslust, das würde mir garantiert gut tun. Und ich hoffte von ganzem Herzen, dass es danach besser ging.
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