Fight!
,,Alles war so...", begann ich. ,,Oh mein Gott, Schatz, das ist ja schrecklich!", Mom war richtig bestürzt. ,,Michael hatte mich deswegen nicht verlassen, er war in eine Andere verliebt", erzählte sie. ,,Aber das tut ja jetzt nichts zur Sache. Das Einzige was ich von dir wissen will, ist, ob du ihn liebst." Verwirrt schaute ich sie an. ,,Sag schon, liebst du ihn?", drängte mich Mom zu einer Antwort. ,,Ja!", antwortete ich ihr. ,,Dann kämpf um ihn!", riet sie mir. ,,Denkst du wirklich?", bezweifelte ich. ,,Ja, wenn ich um deinen Dad gekämpft hätte, wer weiß, vielleicht wären wir heute noch glücklich und zufrieden", schwebte sie in ihren geheimen Träumen. ,,Wer weiß", meinte ich. ,,Denkst du wirklich, dass ich um ihn kämpfen sollte?", ich zweifelte immer noch an ihrem Ratschlag, allerdings liebte ich Stefan und wollte unbedingt wieder mit ihm zusammen sein. Offiziell waren wir das noch, aber garantiert nicht mehr, wenn er in Dänemark angekommen war und alles seinen Eltern erzählt hätte. Es würde keinen Tag dauern und schon hätte ich die Scheidungspapiere im Briefkasten. Verzweifelt nahm ich mein Handy aus meiner Handtasche heraus und versuchte ihn anzurufen, doch es ging immer nur die Mailbox ran. Als es mir schließlich zu blöd war, sprach ich ihm eine Nachricht drauf:
Hallo Stefan, ich weiß, dass du gerade garantiert nichts von mir hören willst, aber ich denke, dass du wissen solltest, dass ich dich liebe. Ich will dich zurück. Ich will nicht, dass unser Kind ohne einen Elternteil aufwachsen muss. Schon wegen ihr sollten wir uns wieder vertragen. Bitte ruf mich zurück, sobald du dies abhörst und vergiss nicht, dass ich um dich kämpfen werde und dich immer lieben werde, Schatz. Ich liebe dich.
Danach schaute ich meine Mutter erwartungsvoll an. ,,Das war der erste Schritt.", meinte sie. ,,Was ist der Zweite", fragte ich sie neugierig. ,,Du bekommst das Baby." ,,Äh, Mom, das dauert noch vier Monate.", meinte ich und zweifelte den Verstand meiner Mutter an. ,,Ich weiß, Schatz." ,,Aber ich kann nicht so lange ohne ihn leben.", entgegnete ich ihr. ,,Und wenn er nur halb so viel empfindet, wie du für ihn, dann wird er dich suchen. Und finden.", sprach sie mir gut zu. ,,Ich glaube, du hast Recht", sagte ich und nahm sie ganz fest in den Arm.
Nicht einmal einen Tag später versuchte Stefan mich anzurufen. ,,Hallo Rebekah.", seine Stimme klang ganz aufgeregt. ,,Hallo Stefan", ich versuchte meine Begeisterung in Grenzen zu halten. ,,Ich vermisse dich, Baby", sagte er nach einer ganzen Weile des Schweigens. ,,Ich liebe dich auch. Aber ich brauche ein bisschen Zeit, um mir über die ganze Sache mit dem Hexenzeugs klar zukommen.", legte er sein Anliegen dar. ,,Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst!", sprach ich ihm gut zu. ,,Und lass es mich dann wissen, wenn du dir darüber klar geworden bist." ,,Das werde ich. Das verspreche ich dir. Ich kann nicht ohne dich leben! Ich muss Schluss machen.", nach diesem Satz legte er auf und mein Herz machte einen Hüpfer.
Allmählich kehrte Routine in meinen Alltag in Rom ein. Die Klatschblätter vermuteten nur, dass ich meine Mutter für eine längere Zeit besuchen wollte, da ich sie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, was ja in einer gewisser Hinsicht auch wahr war. Jedenfalls wunderten sie sich nicht, dass ich nicht in Dänemark war und meinem Ehemann tatkräftig zur Seite stand, um neue Krankenhäuser zu eröffnen. Heute ging ich wieder in mein Lieblingscafé in dem ich mich an meinen Stammtisch setzte, der ganz an der Seite stand und von dem aus man eine wunderbare Aussicht auf den Trevi Brunnen hatte. Nach knapp fünf Minuten kam ein Kellner vorbei und brachte mir einen Tee. Anfangs hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mir einen Kaffee bringen zu lassen, aber dann hatte ich mich doch dagegen entschieden, da mir mein Gewissen einen Strich durch die Rechnung machte. Kaffee war nicht gut für Ungeborene und ich hätte es mir nie verzeihen können, falls dem Baby irgendetwas passierte. Als ich den Tee fast ausgetrunken hatte, läutete mein Handy. Genervt kramte ich es aus meiner Tasche heraus und meldete mich: ,,Hier Rebekah Mikaelson. Wer da?" ,,Hallo Rebekah", diese Stimme würde ich überall auf der Welt erkennen. ,,Wie geht es dir?", wollte Stefan wissen. ,,Mir geht es soweit ganz gut und mit dem Baby ist auch alles in Ordnung.", beantwortete ich seine Frage. ,,Wo bist du? Ich will dich unbedingt sehen", meinte er. ,,Ich bin in Rom.", antwortete ich ihm wieder. ,,Das ist sehr genau", schmunzelte er. ,,Ich weiß",meinte ich und brach in einen Lachanfall aus, wobei ich nicht einmal wusste, warum ich jetzt so sehr lachen musste und ein weiteres Mal verfluchte ich diese Schwangerschaftshormone. ,,Was ist so witzig?", fragte mich Stefan irritiert. ,,Ach, diese Schwangerschaftshormone...", ließ ich den Satz in der Luft stehen. ,,Also, in welchem Hotel residierst du?", fragte er mich dieses Mal ein wenig aufdringlicher. ,,Ich residiere im Grand Hotel Plaza", ich betonte das Wort residieren ganz besonders. Ich hatte Stefan noch nie so hochnäsig sprechen hören. Hoffentlich war er immer noch der alte Stefan, obwohl wir uns jetzt schon zwei Monate nicht mehr gesehen hatten. Mittlerweile war ich im siebten Monat und man konnte meinen Babybauch wirklich nicht mehr übersehen. Ich sah aus wie ein Walross. Wirklich, ich übertrieb nicht. Ich konnte mir meine Schuhe nicht mehr alleine anziehen, obwohl ich nun häufig in Ballerinas unterwegs war, in die ich problemlos alleine schlüpfen konnte. Doch das größte Problem war die Kleidung. Ich hatte es mir angewöhnt, nur noch Kleider ohne Reißverschlüsse zu kaufen, da meine Mom und Gabriella abgereist waren und ich nicht wollte, dass mir eine Angestellte des Hotels beim Anziehen half. Das wäre schrecklich! Also hatte ich mir, als ich bemerkt hatte, dass ich mich nicht mehr selbstständig anziehen konnte, sämtliche Umstandsmodeläden Roms aufgekauft, die Kleider ohne Reißverschlüsse hatten. Aber so langsam spanten die auch schon wieder, was bedeutete, dass ich mir wieder welche kaufen musste. Ich trank den letzten Schluck meines Tees und machte mich auf den Weg zum Shoppen.
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