Get married? For the crown?
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, baten meine Mutter und mein Vater mich, noch ein wenig am Tisch zu bleiben. An sich nichts ungewöhnliches, aber dass sie darauf bestanden, dass meine Geschwister in ihre Zimmer gingen, war neu. "Was ist los?" Ich schaute ahnungslos in die Gesichter meiner Eltern. Meine Mutter hielt sich die Hände vors Gesicht und schaute mich mitleidig an. "Was ist los, Mum? Du bist doch nicht krank?" Sie lächelte mich nur an und schüttelte den Kopf. "Nein Liebling, deine Mutter ist nicht krank. Sie strotzt nur so vor Gesundheit." Mein Vater schaute ihr verliebt in ihre wunderschönen blauen Augen. "Es geht um dich." Ich war erstaunt. Ich überschlug schnell in Gedanken, all die Fehler, die ich in letzter Zeit gemacht hatte, aber es war keiner dabei, den ich für wirklich gravierend hielt. Ich schwieg. Ich würde sie reden lassen. "Schatz", fing meine Mutter schließlich an. "Du weißt, wir haben dich unendlich lieb." Mit jedem weiteren Wort wuchs meine Verunsicherung. Verwundert schaute ich sie an. "Du musst dir vor Augen führen, dass wir deine Eltern und nicht das Gesetz sind. Das ist wichtig, ja?" Warf mein Vater ein und ich blickte zu Boden. Das klang ernst. So etwas hätte ich nicht erwartet. "Jedenfalls wirst du bald zur Königin gekrönt." Das war mir nicht neu. Ich war 21 und das war mein Krönungsjahr. Ich war auf dieses Amt seit meiner Geburt vorbereitet wurden, ich würde das schon irgendwie schaffen. Ich nickte und wartete auf das große Aber. "Aber", da war es auch schon.... "Aber es gibt eine Voraussetzung, dass du das Amt annehmen kannst." Was war das für ein Haken, den ich nicht kannte? Wenn ich wirklich keine Lust mehr darauf haben sollte, Königin zu sein, könnte ich diesen Haken einfach nicht erfüllen. Schon wäre die ganze Sache für mich erledigt und Maximilian würde an die Macht kommen. Er war zwar darauf nicht sonderlich vorbereitet worden, aber er würde es schon schaffen. Notfalls würde ich ihm zur Hilfe eilen. So war ich in Gedanken versunken und bekam nur Mums letztes Wort mit "heiraten". Ich schaute schlagartig auf. "Ihr erneuert euer Ehegelübde? Das ist ja toll! Herzlichen Glückwunsch!" Ich stand auf und wollte beide umarmen, aber sie bedeuteten mir nur, mich wieder zu setzen. "Das hast du missverstanden. Du wirst heiraten." Ich prustete mein Wasser auf den Tisch. "Ihr macht doch sicherlich einen Scherz. Mum, Dad, das ist doch nur ein Scherz, oder?" Ich konnte es nicht fassen. Ich und heiraten? Niemals. Besser gesagt, nicht jetzt. Und auch nicht für die Krone. Ich würde wenn dann aus Liebe heiraten, aber doch nicht für den Thron. "Wann?" Fragte ich stattdessen. "In diesem Jahr noch." "Wen?" Meine Eltern zuckten mit den Schultern. "Einen Adligen." In diesem Augenblick kam mir ein Gedanke. "Mum war doch auch keine Adlige..." Ich beendete den Satz nicht. Dad nickte. "Aber für Männer gelten in unserer Familie nun einmal andere Regeln als für Frauen." Ich murmelte leise vor mich hin: "Masochisten." Mum stimmte mir nur zu: "Das kannst du laut sagen." "Das ist so unfair. Ich möchte nicht für die Krone heiraten. Ich möchte das tun, weil ich es möchte. Weil ich jemanden liebe. Ich möchte so etwas wie ihr haben und nicht etwas für den Thron und die Öffentlichkeit. Das ist mein Leben. Das kann kein Gesetz der Welt kontrollieren!" Ich ließ meinen Frust munter an meinen Eltern aus. Mit jedem Satz und jedem Wort wurde ich lauter. Ich stand vom Tisch auf und ließ mein Glas absichtlich auf den Boden fallen. Es zersprang in dutzende von kleinen Scherben. Wie heißt es doch so schön? Scherben bringen Glück. Mir wohl eher Unglück. Was niemand auf dieser Welt wusste, bis auf eine Person, war, dass ich einen Freund hatte. Einen Bürgerlichen. Die einzige andere Person war er selber. Wir waren uns auf einem öffentlichen Event vor über einem Jahr begegnet und es hatte sofort zwischen uns gefunkt. Ich liebte ihn und jetzt sollte ich jemanden vom Adelsstand heiraten? Das ging einfach nicht. Zwar sahen William und ich uns nicht so oft, aber die paar Male, die wir uns im Moment trafen, waren wunderschön. Ich würde das für niemanden aufgeben. Niemals. Diese Krone konnte mich mal. Aber kreuzweise.
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