Gespräch
Vias Kampf war relativ kurz, auch wenn sie sich gut schlug und Elladan vorsichtig war. Trotzdem dauerte es keine zwei Minuten, bis sie besiegt war. Danach erklärten uns die Zwillinge, was wir besser machen könnten, und welche Tricks wir noch anwenden könnten. Wir übten viel und lange, bis wir beide so erschöpft waren, dass wir nur noch Fehler machten. Es war eine Erleichterung, als Elrohir das Training für beendet erklärte und wir uns ausruhen konnten.
Wir gingen zuerst in die Küche, um das Mittagessen nachzuholen, welches wir ausfallen lassen hatten, und dann zu unseren Zimmern. Wir Mädchen wollten uns noch kurz waschen und etwas Frisches anziehen, und was die Elben machen wollten, wussten wir nicht. Wir verzogen uns also in unsere Räume und da wären wir jetzt.
„Das war vielleicht ansträngend! Und ich hielt unseren Sportunterricht schon für brutal!" meinte Via und ich stimmte ihr von Herzen zu. „Ja, du hast recht! Gegen die Zwillinge ist Herr Becker nichts! Aber dass gerade eben könnte uns irgendwann mal das Leben retten." „Na hoffentlich, sonnst hätte sich die Qual gerade eben doch gar nicht gelohnt" Ich lachte über Vias ironischen Satz, dann wurde ich jedoch wieder ernst. „Wir haben den Zwillingen versprochen, ihnen etwas über unsere Heimat zu erzählen. Denkst du, wir können ihnen die Wahrheit sagen?" Via runzelte die Stirn und antwortete: „Natürlich, wir können sie doch nicht anlügen! Außerdem sind sie unsere Freunde, oder?"
Darüber musste ich nachdenken. Waren Elladan und Elrohier meine Freunde? Klar, wir hatten viel Spaß gemeinsam gehabt, und für Via war die Sache anscheinend klar, doch ich war mit Freundschaften vorsichtig. Wenn ich mir erlaubte, die Elben als Freunde zu betrachten, dann würde ich sie in mein Herz lassen müssen. Und das war gefährlich. Wer weiß, was hier in Mittelerde alles passieren könnte? Wenn sie starben und ich sie zu sehr mochte, dann würde mir der Verlust das Herz brechen, dass wusste ich. Und selbst wenn sie nicht starben, so würden sie doch irgendwann gehen. Und wenn....
„Lea!" Vias harsche Stimme unterbrach mich. „Du tust es schon wieder! Du musst dich für andere Leute öffnen, ich kann und will nicht deine einzige Freundin sein! Also reiß dich gefälligst zusammen!" Bei ihren wütenden Worten zuckte ich zusammen, denn ich wusste, dass sie so ihre Furcht verbarg. Die Furcht um mich.
Als einer der wenigen Menschen wusste Via über meine Phobie Bescheid. Dass war auch gut so, denn sie hielt mich davon ab, in einem tiefen Loch zu versinken.
Ich holte tief Luft, dann antwortete ich auf ihre frühere Frage: „Ja, die Zwillinge sind unsere Freunde. Und Ja, wir sagen ihnen die Wahrheit."
Plötzlich ertönte ein lautes Klopfen von der Tür. Via und ich fuhren beide vor Schreck zusammen, dann rief meine Freundin: „Kommt rein, es ist offen" Die Tür öffnete sich und die Zwillinge grinsten uns an. „Seid ihr fertig?" fragte Elladan und wir nickten. „Na, dann kommt mit. Ihr wolltet uns schließlich noch etwas erzählen, oder nicht?" Während er dass sagte, sah Elrohier mich vielsagend an, sodass ich mich fragte, wie viel er wohl von unserem Gespräch mitbekommen hatte.
„Ja, wir erzählen euch alles, doch ich glaube nicht, dass hier der richtige Ort ist. Können wir nicht irgendwo hingehen, wo wir nicht gestört werden?" antwortete ich und folgte dann den Elben durch Bruchtal. Ich hatte schon bald die Orientierung verloren und fragte mich schon, ob die Zwillinge uns bis zum Düsterwald schleppen wollten, da blieben sie so plötzlich stehen, dass ich fast in sie hineingerannt wäre.
Wir befanden uns auf einer kleinen Dachterrasse, die mit wunderschönen Blumen geschmückt war. Eine Bank aus hellem Holz stand vor einem Geländer, dass mit schwungvollen Schnörkeln verziert war und man konnte über das komplette Tal hinwegsehen. Der Anblick war atemberaubend und für einen Moment vergaß ich sogar, weswegen wir hierhergekommen waren, doch dann riss mich das leise Räuspern von einem der Zwillinge aus meinem Staune. Als ich zu den Elben blickte, sah ich, dass sie sich auf die Bank gesetzt hatten. Schnell taten Via und ich es ihnen gleich. „Also, wo kommt ihr her?" brach Elladan schließlich die Stille. „Ähm, also...das ist kompliziert und ihr werdet es wahrscheinlich nicht glauben, aber wir.... wir kommen aus einer anderen Welt"
Und hier ist dass neue Kapitel. Es ist ein bisschen kürzer und eigentlich nur da, um nen Übergang zu schaffen, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem:) Das nächste Kapitel wird spannender, versprochen!
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