Kapitel 2 - die Enthüllung
Seit fast einer Woche ist die Schule jetzt im Gang und meine Nerven sind bereits plank. Ganze Zeit werde ich von diesem Idioten beobachtet. Ich kann seinen Blick auf mir spüren. Bei dem Gedanken muss ich mich erstmal schütteln -und beinahe auch übergeben, aber da kann ich mich zum Glück immer wieder von abhalten. Erst habe ich gedacht, wenn ich ihn einfach nicht beachte, dann hört er sicher schon auf, da er es sicherlich nur macht, um mich zu provozieren ... Da habe ich mich wohl leider geirrt. Er starrt mich unaufhörlich an und es nervt! Unzwar so richtig! Also drehe ich mich mit genervten Blick zu ihm und sehe direkt in seine Augen. "Kannst du mal damit aufhören? ", zische ich ihn an, möglichst leise, damit unser Lehrer es nicht mitbekommt. "Womit denn?", grinst er mich an. "Das weißt du ganz genau."
"Nein, weiß ich nicht." Böse funkel ich ihn an. Und dann provoziert er mich noch mehr. Zwischen unserer Bank ist eine Gehlücke und dann ein Sitznachbar. Er tippt ihn an und fragt ihn, ob sie Plätze tauschen können. Still und heimlich tauschen sie ihre Sachen aus und nun ist er quasi neben mir, wenn da nicht die Lücke wäre. Unser Lehrer bekommt davon nichts mit. Wie kann er das nicht mitbekommen? Wahrscheinlich bemerkt er uns allgemein nicht. Jemand könnte hier einen Mord begehen und seine einzige Reaktion würde sicher sein: "Bitte etwas leiser." Etwas anderes als Mathematik interessiert ihn bestimmt nicht, also schreibt er nur seinen ganzen Müll an die Tafel und ignoriert alles um ihn rum. Die beste Chance für einen Idioten, wie diesen Kerl, um mich auf die Palme zu bringen. Er achtet kurz darauf, ob der Mathefreak sich nicht doch vielleicht mal umdrehen könnte (was sowas von unnötig ist, weil nichtmal ein Bombenanschlag ihn von der Tafel bekommen würde) und beugt sich dann so weit zu mir rüber, wie es ihm möglich ist. Angewidert weiche ich zurück, dass ich schon die Schulter von meiner Vertrauensperson spüre. Sie dreht sich zu mir um, obwohl ihr bereits bewusst ist, was los ist. Dieser Typ nervt mich immer hin. Jenden. Gottverdammten. Tag. Ich könnte ihn umbringen (kein Scherz, ich würde ihn wirklich am liebsten umbringen, nur leider gibt es so etwas wie Gesetze und darauf folgende Strafen bei Gesetzbruch). "Hey." Was soll das denn jetzt? Warum sagt er das? Ist ja beinahe so, als würde er mit mir flirten wollen. Ist ja widerwertig! Und dann noch dieser Flüsterton. "Kannst du das mal lassen? Wir versuchen das da vorne abzuschreiben. Solltest du vielleicht auch mal machen, sonst fällst du noch durch", kann ich es hinter mir sagen hören. Sie ist wahrlich meine Vertrauensperson und eine der größten Unterstützungen, die ich hemals hatte. Wobei es sie wohl mittlerweile auch tierisch nervt. Jadon dreht sich bereits auch um. "Gibts wieder Probleme?"
"Keine Sorge, wir regeln das schon." Er nickt nur und dreht sich wieder um, aber ich kann sehen, wie er trotzdem noch seine Aufmerksamkeit uf uns richtet. Er ist mir ebenfalls ein guter -der beste- Freund. "Nein, alles gut, das brauche ich nicht. Man könnte mich als Mathegenie bezeichnen. Meine Noten waren noch nie schlechter als eins Minus." Bei diesen Worten zerbreche ich beinahe meinen Bleichstift, den ich mir zur Beruhigung genommen habe. Ich brauche immer etwas in der Hand, wenn ich zu aufgewühlt bin. Mein Mund bleibt mir offen stehen und meine Augenbrauen stehen nach unten. Dieser Kerl! Ich muss immer ewig üben und schaffe es dann trotzdem gerade so auf einer vier Plud zu bleiben. Das ist ja mal mega unfair! "Soll ich dir vielleicht Nachhilfe geben?" Ließt der Kerl jetzt auch moch meine Gedanken. "Du siehst aus, als hättest du es nötig." War das jetzt eine Beleidigung? Meine Zähne klappen böse aufeinander und meine Augenbrauen ziehen noch weiter nach unten. Fest kralle ich mich an den Tischrand und zerbreche dabei diesmal wirklich den Stift. "Du kleiner ...", sage ich durch zusammengebissene Zähne, als wäre ich eine Raubkatze. "Oh, was sind das denn für Töne? Und das bei einer Lady, einem wohlerzogenem Mädchen, wie dir." Was meint er? Soll das wieder eine Form von Beleidigung sein oder ein Versuch mich zu provozieren? Denn ich bin alles andere als eine Lady oder ein wohlerzogenes Mädchen. Es seidenn er würde etwas über meine Eltern wissen und deswegen glauben, dass ich in einem riesen Haus mit Personal aufgewachsen bin und die Manieren und Umgangsformen der Elite gelernt haben. Aber warum sollte er? Immerhin habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. Oder? "Was denn?", fragt er belustigt. "Lernst du etwa nicht deinen Mund zu schließen? Das ist doch unhöflich." Was? Meint er saß etwa wirklich ernst? Nein, er sieht mehr wie jemand aus, der einfach nur Witze macht und andere gerne auf die Palme bringt. Doch dann sagt er etwas, was mich und meine beiden besten und einzigen Freunde zusammenfahren lässt. Meine zerbrochenen Bleichstiftteile fallen zu Boden, ich kann sie nicht mehr halten, meine Hände sind zu weich und zittrig. Alles ist zu weich und zittrig, ich muss weiß wie eine Kalkwand geworden sein. Ich bin wie beteubt. Ich kann nicht sprechen, nicht mal krächzen. Alles ist aus, damit ist alles aus. Einfach aus. Meine Gedanken drehen sich. Er sagt es gerade mal laut genug, dass wir drei es hören können und vielleicht noch sein Banknachbar -auch wenn der eher so aussieht, als wäre er bereits eingeschlafen. Und dieses Grinsen, das er auf seinem Gesicht hat, weil er weiß, dass er mich in der Falle hat. "Oder sind deine Eltern zu beschäftigt, um dir etwas derartiges beizubringen und deine Dienstleute mit eurem Haus zu beschäftigt? Bei so berühmten Persönlichkeiten wundert es mich nicht, wenn das der Fall wäre."
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