Kapitel 5
Songempfehlung: Louis Mattes - Fear in Me
In der Sekunde, in der die Worte über meine Lippen kamen, spürte ich auch schon, wie Logan unwillkürlich erstarrte. Seine Muskeln unter meinen Handflächen verkrampften sich und sein ganzer Körper wirkte völlig angespannt.
Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust, während Angst sich in mir ausbreitete. Es war die Angst davor, wie er wohl auf das Gesagte reagieren würde. Vorsichtig hob ich den Blick und sah ihn an, versuchte irgendeine Emotion erkennen zu können, die mir Aufschluss darüber gab, wie er wohl über meine Wort dachte.
Und auf seinem Gesicht fand ich auch meine Antwort.
Logans Augen war der Schock förmlich anzusehen, während seine Lippen sich leicht öffneten, als könnte er nicht glauben, was ich soeben gesagt hatte. Meine Geständnis schien ihn vollkommen zu überrumpeln und instinktiv wusste ich, dass ich zu weit gegangen war, dass Logan mit diesen Worten noch nicht umgehen konnte.
Sie jagten ihm Angst ein.
Ich sah es an seiner Mimik, an dem Ausdruck der absoluten Fassungslosigkeit in seinem Gesicht. Ich wusste selbst nicht so genau, was mich in diesem Moment geritten hatte, was mich in erster Linie überhaupt dazu gebracht hatte, sie auszusprechen.
Ausgerechnet diese drei Worte. Diese drei Worte, die so viel Bedeutung und Macht enthielten.
Doch in meinem Innern war einfach dieses unüberwindbare Bedürfnis gewesen, das mich dazu gedrängt hatte, meine Gefühle offenzulegen. Es mochte an dem Moment der vollkommenen Innigkeit gelegen haben oder aber schlicht und ergreifend an mir selbst, an der Tatsache, dass ich es einfach hatte loswerden wollen. Was schlussendlich der Grund dafür war, weshalb ich ihm meine Liebe gestanden hatte, wusste ich nicht und genau genommen spielte es in diesem Augenblick auch keine Rolle. In diesem Moment zählte nämlich nur, wie Logan auf meine Aussage reagierte - denn es war keine gute Reaktion.
Allmählich schien er aus seinem Schockzustand zu erwachen und blinzelnd unterbrach er unseren Blickkontakt. Noch ehe ich begreifen konnte, was als nächstes geschah, hatte er mich erneut bei den Hüften gepackt und auf die Füße gestellt.
Die plötzliche Distanz zwischen uns war schrecklich, nahezu unerträglich. Mir schwirrte regelrecht der Kopf. Ich vermisste die Wärme, die sein Körper zuvor noch ausgestrahlt hatte, vermisste das Gefühl seines Kusses, seiner Berührungen.
Logan erhob sich ebenfalls und drehte das Gesicht weg, als könnte er meinen Anblick in diesem Moment nicht länger ertragen. Stattdessen schweifte sein Blick ruhelos durch den Raum, als wäre die Antwort auf meine Aussage dort irgendwo versteckt und er müsste sie nur finden. Doch ganz offensichtlich fand er sie nicht, denn schließlich wandte er mir einfach den Rücken zu und machte Anstalten, wieder nach vorn zu seinem Pult zu laufen.
Verwirrt zog ich die Brauen zu zusammen. Weshalb sagte er nichts? Ich hatte zwar durchaus damit gerechnet, dass mein Geständnis ihn überfordern könnte, aber dass er nicht keinen einzigen Ton über seine Lippen brachte, hatte ich nicht erwartet
Verdutzt beobachtete ich, wie er gemächlich und in aller Ruhe begann, seine Dokumente zu sortieren und diese in seiner Tasche verfrachtete. Ich fühlte mich dermaßen vor den Kopf gestoßen, dass ich zunächst nur sprachlos dastand und ihm bei seinem Tun zusah.
Im Grunde hätte es mich nicht verwundern sollen, dass Logans Reaktion auf diese Weise ausfiel. Seinen eigenen Erzählungen nach hatte er in seiner Kindheit nichts als Schmerz und Gewalt erlebt. Er hatte überhaupt keine Liebe erfahren, weder von seinen Eltern, noch jemals von einer Frau. Nun gut, Letzteres wusste ich nicht mit absoluter Sicherheit, aber immerhin hatte Logan mir vor nicht allzu langer Zeit erzählt, dass er noch nie eine richtige Beziehung geführt hatte. Wahrscheinlich wusste er nicht einmal, wie das funktionierte. Das Traurige daran war, dass womöglich sogar ich mehr Erfahrungen in dieser Hinsicht besaß, als Logan selbst. Die einzige Person in seinem Leben, zu der er eine Bindung hatte, war seine Schwester. Der Gedanke an einen kleinen verängstigten Jungen, der immer nur Ablehnung hatte erfahren müssen, tat mir im Herzen weh.
Aber bei allem Verständnis und ungeachtet der Tatsache, dass ich Logans Reaktion einerseits nachvollziehen konnte, so spürte ich andererseits auch Enttäuschung darüber. Obwohl mir hätte klar sein müssen, dass Logan mein Liebesgeständnis nicht erwidern würde, traf mich sein Schweigen doch mitten ins Herz. Es war wie eine stumme Ohrfeige. Ein Hieb in die Magengrube. Ein verhöhnendes Spotten in meinem Ohr.
»Logan?«, sagte ich vorsichtig, nachdem ich allmählich meine Stimme wiederfand. Langsamen Schrittes trat ich zwischen den Bänken hindurch und näherte mich dem Pult.
»Willst du denn nichts dazu sagen?«, fragte ich mutig, wobei mein Blick nervös zwischen Logans Gesicht und dem Tun seiner Hände hin und her wanderte.
Einen Atemzug später hörte ich Logan laut seufzen. Er gab es schließlich auf, sich krampfhaft eine Beschäftigung für seine Hände suchen zu wollen und hielt inne. Doch konnte er mir nicht in die Augen schauen.
»Tut mir leid, Drea. Aber das kam gerade ziemlich unerwartet für mich«, er wirkte bedrückt und hielt seinen Blick starr nach unten gerichtet.
»Ich weiß«, entgegnete ich und begann nervös meine Hände zu kneten. »Aber könntest du zumindest irgendetwas dazu sagen?«, ich gab mir alle Mühe nicht allzu vorwurfsvoll zu klingen, aber der verletzte Unterton meiner Stimme ließ sich nicht gänzlich vermeiden.
Eine Zeit lang herrschte eine erdrückende Stille zwischen uns. Lediglich das stetige Ticken des Sekundenzeigers der Uhr, die über der Tür des Saals hing, erfüllte den Raum mit Geräuschen. Noch bevor Logan wieder zu sprechen begann, spürte ich bereits die unheilvolle Stimmung, die über uns hereinbrach.
»Das funktioniert einfach nicht«, hörte ich ihn leise flüstern.
Ruckartig schoss mein Kopf hoch und aus großen Augen blickte ich ihm ins Gesicht. Sogleich begann mein Herzschlag sich zu beschleunigen und Angst brach über mich herein.
»Was willst du damit sagen?«, fragte ich mit bebender Stimme, obwohl ich innerlich genau wusste, worauf Logan mit seiner Aussage anspielte.
»Du weißt genau, was ich damit meine, Drea«, entgegnete er mit belegter Stimme. Logans Gesichtsausdruck sprach Bände.
»Das kannst du nicht ernst meinen!«, hielt ich dagegen und schüttelte verneinend den Kopf, als wollte ich nicht wahrhaben, was er soeben gesagt hatte.
Die Angst in meinem Innern verwandelte sich in blanke Panik. Innerlich verfluchte ich mich für meine Gedankenlosigkeit und meine Dummheit. Wieso hatte ich nur auf mein verdammtes Herz gehört und Logan meine Liebe gestanden? Ich kannte Logan. Mir hätte klar sein müssen, dass ihn das verschrecken würde. Allerdings war ich müde davon, immer Rücksicht nehmen zu müssen. Ich wollte zu meinen Gefühlen stehen, sie nicht mehr verstecken müssen. War das nicht Sinn einer echten Beziehung? Dass man sich nicht verstellen musste?
»Ich sehe zurzeit einfach keine Lösung. Die Tatsache, dass ich dein Lehrer bin, steht nach wie vor zwischen uns und als wäre das nicht Grund genug, weiß auch noch dein Vater von uns. Er hasst mich.«
»Er hasst dich nicht«, warf ich aufgebracht ein. »Er macht sich nur Sorgen um meine Zukunft. Das ist alles. Er wird darüber hinwegkommen. Wenn ich erst einmal meinen Abschluss habe ...«, doch weiter kam ich nicht, da Logan mir das Wort abschnitt.
»Drea«, er strafte mich mit einem mahnenden Blick und schneidender Stimme. »Selbst wenn wir erst nach deinem Abschluss ein Paar werden würden, früher oder später bekäme die Schule Wind davon und mein Ruf hier wäre so oder so hinüber.«
Einen Augenblick lang starrte ich Logan unverwandt an, bemüht darum, mir nichts anmerken zu lassen. In meinem Innern allerdings brodelte unterdessen ein regelrechter Gefühlstornado. Es kostete mich unheimlich viel Kraft und Nerven, in diesem Moment ruhig zu bleiben, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn mir war klar, mit Vorwürfen und Zorn bei Logan nichts erreichen zu können. Ich würde nur auf taube Ohren stoßen. Diese Erfahrung hatte ich bei ihm schon zu genüge machen müssen. Nein, stattdessen nahm ich einen tiefen Atemzug und trat einen Schritt näher an ihn heran, sodass wir uns unmittelbar gegenüber standen. Dabei sah ich ihm fest in die Augen.
»Wenn ich dir wirklich etwas bedeute, so wie du mir gesagt hast und wie du es auch zu meinem Vater sagtest, Logan, dann finden wir eine Lösung. Und ich werde auf gar keinen Fall zulassen, dass du das was wir miteinander haben erneut sabotierst, nur weil du Angst vor Nähe hast.«
Logans Reaktion ließ keinen Raum für Spekulationen offen. Sein versteinertes Gesicht und sein starrer Blick verrieten ihn und signalisierten mir somit, dass ich mit meinen Worten direkt ins Schwarze getroffen hatte. Er schluckte schwer.
Und dies war mein Einsatz, um einen glanzvollen Abgang hinzulegen, wenngleich mein Herz in diesem Augenblick zu bluten begann. Doch ich wollte, dass meine Worte in seinem Kopf noch lange nachhallten, dass er über sie nachdachte.
Auf dem Absatz machte ich kehrt und marschierte ohne ein weiteres Wort oder einen Blick in seine Richtung aus dem Saal.
Das laute Knallen der Tür, die hinter mir ins Schloss fiel, war wie das endgültige Schlagen eines Glockenturms und ließ mich erneut in schmerzhafter Ungewissheit zurück. Dumpf hallten meine Schritte auf dem Linoleumboden wider, während ich mich eilig durch die Schulflure drängte, vorbei an all meinen Mitschülern.
Mit gesenktem Kopf versuchte ich mein Gesicht so gut wie möglich vor den schiefen Blicken zu schützen, die mir zugeworfen wurden, als sich allmählich die ersten Tränen in meine Augen stahlen.
Egal wie stark ich versucht hatte vor Logan zu wirken, in meinem Innern übermannte mich der Kummer regelrecht, bahnte sich nach und nach einen Weg an die Oberfläche. Doch noch ehe die erste Träne kullerte, stieß ich die Tür zur Mädchentoilette auf und stürmte zum Waschbecken. Glücklicherweise war der kleine Raum vollkommen leer, was wohl eher der Tatsache geschuldet war, dass es in diesem Moment zur nächsten Stunde klingelte - was mich allerdings herzlichst wenig interessierte.
Gequält kniff ich die Augen zusammen und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Aber alles was ich spürte, war diese tiefsitzende Angst, dass Logan mir erneut das Herz brechen konnte. Denn egal wie sorgsam ich es in den letzten Wochen auch versucht hatte wieder zusammenzuflicken, genauso schnell hatte er es erneut in Besitz genommen, es im Eiltempo zurückerobert. Wahrscheinlich hatte er es ohnehin von der ersten Sekunden an, seit wir uns begegnet waren, besessen.
Ich hatte ihm zu viel Macht über mich gegeben. Die Aussicht auf eine mögliche gemeinsame Zukunft hatte mich beflügelt und abheben lassen. Es hatte mich Dinge träumen lassen, die möglicherweise nicht mehr und nicht weniger als das waren - ein Traum. Ich hatte mich einer Illusion hingegeben, die nun drohte zu zerplatzen. Einfach so. Wie ein Luftballon.
Ich war wirklich ein wahrlicher Experte und Meister darin, die Augen vor etwas zu verschließen, mir selbst etwas vorzumachen.
Meine Hände um das Waschbecken verkrampften sich, sodass meine Knöchel schon weiß hervortraten. Langsam hob ich den Blick und betrachtete mich selbst im Spiegel. In diesem Moment floss die erste Träne über meine Wange.
Das durfte doch alles nicht wahr sein. Es musste ein böser Traum sein, es konnte gar nicht anders sein. Wie viele Hindernisse wollten sich Logan und mir noch in den Weg stellen? Was mussten wir noch alles durchstehen, bis uns endlich einmal unser Glück vergönnt war? Oder würden wir enden wie in einer dieser tragischen Liebesgeschichten? Ich hoffte nicht.
Allmählich war allerdings auch ich am Ende meiner Kräfte angelangt. Ich hatte nicht mehr länger die Energie, um dieses Hin und Her noch einmal durchstehen zu können. Es musste schleunigst eine klare Antwort her. Ich musste wissen, wie es nun weiterging. Denn egal wie stark meine Gefühle für Logan waren und auch wenn das der Gedanke war, vor dem ich mich am meisten fürchtete; ich sah so keine Zukunft für uns. Nicht, wenn wir nicht bald eine Lösung fanden.
Ich schloss die Augen und nahm einen tiefen Atemzug, um meine Gedanken zu sortieren.
In diesem Moment vernahm ich ein leises Schluchzen hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum, konnte aber niemanden entdecken. Es musste wohl aus einer der Toilettenkabinen gekommen sein. War ich etwa doch nicht alleine? In diesem Augenblick hörte ich das Schluchzen noch einmal und nun erkannte ich auch, dass die letzte Kabine einen kleinen Spalt breit offen stand.
Eilig wischte ich mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht und legte den Kopf schief, um etwas erkennen zu können. Durch den schmalen Türspalt stachen mir die bekannten roten Locken schon ins Auge und noch bevor ich auf die Tür der Toikettenkabine zugegangen und sie aufgestoßen hatte, sah ich mich einer tränenüberströmten Madison gegenüber. Mit angezogenen Knien saß sie gegen die Wand der Kabine gelehnt auf dem Boden. Ihr sonst immer perfekt sitzendes MakeUp war vollkommen ruiniert; die Wimperntusche völlig verlaufen, der rote Lippenstift verschmiert. Sie sah schrecklich aus.
»Madison?«, meine Augen wurden vor Erstaunen groß. »Ist alles in Ordnung?«
Ich wusste, dass meine Frage völlig überflüssig war, Madisons Erscheinungsbild war Antwort genug. Jedoch hatte ich nicht die geringste Ahnung, was ich zu ihr hätte sagen sollen. Madisons Reaktion auf meine Frage bestätigte meine Gedanken. Sie starrte mich mit bösem Blick an.
»Wonach sieht es denn aus?«, giftete sie, ehe sich ihre Miene noch mehr verdunkelte. »Verschwinde, Drea.«
Ein paar Sekunden lang verharrte ich in meiner Position und überlegte angestrengt, was ich tun sollte. Seltsamerweise tat sie mir tatsächlich leid, obwohl ich eigentlich jeden Grund hatte, sie zu hassen. Aber ich tat es nicht.
Stattdessen trat ich in die Kabine ein, lehnte die Tür hinter mir wieder an und ließ mich an der gegenüberliegenden Wand der Kabine hinab gleiten. Aus großen Augen folgte sie meinem Tun verdutzt. Dicht drückte ich meinen Rucksack an mich heran. Auch wenn unsere Toiletten stets sauber waren, achtete ich peinlichst genau darauf, weder mit dem Boden noch der Toilette in Kontakt zu kommen, was sich auf diesem beengenden Raum als echt schwierig erwies.
Ich ließ meine Augen über die Wände der Toilettenkabine wandern, an der einige Kritzeleien zierten. Unter anderem diverse Hilfshotlines für Jugendliche mit Magersuchts oder Suizidgedanken. Mich beschlich das Gefühl, dass diese Toilette schon mehr als einmal als Rückzugsort einiger Mitschüler gedient hatte.
Mein Blick wanderte weiter. Dennoch versuchte ich mich, auf Madison zu konzentrieren.
»Madison, das war doch nur ein blödes Foto«, versuchte ich es vorsichtig, während ich sie sanft an der Schulter berührte. »Mach dir deshalb doch nicht so viele Gedanken. Morgen werden es die meisten schon vergessen haben und sich über den nächsten Klatsch und Tratsch das Maul zerreißen.«
Madisons Miene verdüsterte sich noch mehr und eine Sekunde später schlug sie auch schon meine Hand weg.
»Du hast leicht reden«, fauchte sie. »Das war nicht nur ein Foto, Drea. Alle werden jetzt denken, dass ich lesbisch bin! Kannst du dir vorstellen, wie furchtbar das ist?«
»Bist du es denn?«, fragte ich stattdessen und sah sie mit einem forschenden Blick an. Madisons blaue Augen wurden groß und sie sog scharf die Luft ein.
»Natürlich nicht!«
Madisons Aussage kam für meinen Geschmack etwas zu schnell, wie aus der Pistole geschossen. Sie wirkte nur wenig überzeugend auf mich.
Ich hob lediglich eine Braue.
»Wen belügst du jetzt? Mich, oder dich selbst?«
Madison schnaubte abfällig und warf sich arrogant eine ihrer roten Locken über die Schulter.
»Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß, Dupree.«
Verärgert verzog ich das Gesicht.
»Ich verstehe nicht, weshalb jeder seine Gefühle unterdrückt und nicht einfach zu ihnen steht. Das ist doch Unsinn«, schimpfte ich und dachte dabei unbewusst an Logan.
»Du hast doch gar keine Ahnung wie das ist, wenn man sich anders fühlt. Wenn man seine wahren Gefühle verbergen muss, weil es gar nicht anders geht! Es gibt nichts Schlimmeres, als diese Heimlichtuerei!«
Nun war ich diejenige, die abfällig schnaubte.
»Oh, wenn du wüsstest«, entgegnete ich, wobei meine Stimme vor Sarkasmus nur so triefte. Mein Blick wanderte gedankenverloren ins Leere. In meinem Kopf spukten ein paar eisblaue Augen.
Als ich Madison argwöhnische Blicke bemerkte, wurde mir bewusst, dass ich meinen letzten Satz lieber hätte nicht sagen sollen. Er war mir einfach über die Lippen gerutscht. Zu meinem Erleichtern hakte sie jedoch nicht weiter nach.
»Ich hasse die High School«, hörte ich sie plötzlich und wie aus dem Nichts sagen. Daraufhin warf sie ihren Kopf nach hinten und ließ ihn gegen die Toilettenkabine sinken.
»Wem sagst du das«, stimmte ich ihr zu. Ein paar Sekunden darauf hob sie den Blick wieder und sah mich an. Ein schwaches Lächeln zierte ihre Lippen.
»Kaum zu fassen, dass ich mir hier mit dir eine Kabine teile und dir mein Leid klage. Wir können uns doch eigentlich gar nicht ausstehen.«
Ich erwiderte Madisons Lächeln und zuckte lediglich mit den Schultern.
»Tja, manchmal spielt das Leben eben verrückt«, erwiderte ich schlicht und ein paar Sekunden lang hing jeder von uns seinen eigenen Gedanken nach.
Irgendwann brach Madison allerdings das Schweigen.
»Hey Dupree.«
Ich hob das Gesicht und sah sie an. Auf ihren Lippen lag noch immer der Ansatz eines kleinen Lächelns, dieses Mal wirkte es aber mehr wie dieses gehässige Lächeln der alten Madison.
»Verschwinde.«
Zum wiederholten Mal konnte ich gar nicht anders, als es zu erwidern. Kopfschüttelnd erhob ich mich von dem Boden und schlang mir die Tasche über die Schulter.
Madison und ich mochten wohl ein einigermaßen annehmbares Gespräch miteinander geführt haben, aber offensichtlich hieß das noch lange nicht, dass wir nun Freunde waren. Ein vorübergehender Waffenstillstand traf es wohl eher. Doch das sollte mir recht sein.
Helloo meine Lieben !
Sorry dass es so lange gedauert hat! Aber ich hatte wirklich viel um die Ohren. Ich hoffe ihr versteht das!
Wie hat euch das Kapitel gefallen? Schreibt es mir in die Kommentare! Scheut euch nicht. Ich freue mich jedes Mal so sehr über eure Votes & eure Rückmeldungen !!!
Ganz viel Liebe,
Lora ❤️
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