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Kapitel 27

Achtung! Der Inhalt dieses Kapitels enthält Szenen der Gewalt.

Der Schuss war laut und ohrenbetäubend.
Abgeben in der klaren Absicht, zu töten.
Doch er traf nicht mich.
Ich hörte einen Schrei.
Auch der kam nicht von mir.

Blinzelnd öffnete ich die Augen, während mein Herz bis zum Hals schlug. Das erste, das ich wahrnahm, war der verhängnisvolle Pulvergeruch, der in in der Luft hing. Dann erst begriff ich, wer für diesen herzzerreißende Schrei verantwortlich war.
Es war Madison.

Als meine Augen suchend über ihren Körper glitten, konnte ich allerdings nirgendwo Blut entdecken. Stattdessen hing Madison entkräftet in Adams Armen, versuchte erfolglos, sich aus seinem Griff zu befreien. Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihr Gesicht drückte pure Verzweiflung aus, während sich ein erneuter Schrei aus ihrem Hals löste.

Noch ehe ich mich umschaute, wusste ich bereits, auf wen Adam geschossen hatte.

Es geschah alles, wie in Zeitlupe.

Ruby.

Adam hatte auf Ruby geschossen!

Rubys Augen weiteten sich und sie schnappte nach Luft. Dann sah sie langsam an sich herab, während sich ein dunkelroter Blutfleck auf ihrem blauen Pullover ausbreitete. Sie taumelte einige Schritte rückwärts.

»Ruby! Oh mein Gott!«, Poppys hysterische Stimme hallte durch den Saal, als sie Ruby, die nach hinten kippte, aufzufangen versuchte. Danny und Timmy waren sofort zur Stelle.

»Sie blutet! Scheiße, sie blutet!«, rief Poppy völlig außer sich und raufte sich die Haare. Sie weinte hysterisch und zitterte am ganzen Körper.

Poppy stand unter Schock.
Genauso wie ich.

Während meine Freunde versuchten, Ruby erste Hilfe zu leisten, konnte ich nur hilflos dastehen und zuschauen. Ich war nicht imstande, mich auch nur  einen einzigen Zentimeter zu bewegen. Es fühlte sich an, als wäre ich gelähmt.

»Geh beiseite!«, Danny schubste Poppy weg und zog Rubys Pullover hoch, um die Wunde zu untersuchen. Er schien der Einzige zu sein, der einen kühlen Kopf bewahrte.

»Ich brauche etwas, um die Blutung zu stillen«, blaffte Danny. »Na los!«

Timmy zog sich seinen Pullover über den Kopf und reichte ihn Danny.

Im nächsten Moment kam Madison gerannt. Offensichtlich schien sie sich aus Adams Griff befreit zu haben. Sie rannte zu Ruby und kniete sich zu ihren Füßen nieder. Sie ergriff ihre Hand.

»Es tut mir so leid, Ruby, es tut mir so leid!«, Madisons Schluchzen wurde immer lauter.

Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in einem schlechten Film gelandet oder in einem Albtraum gefangen.

Das konnte nicht wahr sein.
Das konnte nicht wirklich passieren.
Nicht hier. Nicht meinen Freunden. Nicht mir.
Ich sank auf die Knie.
All das war meine Schuld.
Es war meine Schuld, dass meine Freunde in diese Situation geraten waren.
Und genauso war es meine Schuld, dass Ruby sterben würde mit gerade mal achtzehn Jahren. Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich. Sie hatte so viele Pläne gehabt. Pläne, von denen ich gerade mal ein Bruchteil kannte. Pläne, die wegen mir zerstört wurden.

Das da drüben sollte nicht Ruby sein.
Ich hätte an Rubys Stelle dort liegen sollen.

Während meine Gedanken sich überschlugen, spürte ich einen Augenblick später kühles Metall an meiner Schläfe. Es war Adams Pistole.

»Gibst du mir jetzt dein Handy oder muss ich jeden deiner Freunde nacheinander abknallen?«, ich nahm Adams Stimme wie durch einen Nebel wahr. Doch ich war außerstande ihm Antwort zu geben. Über meine Lippen kam kein einziger Ton.

Ich spürte, wie Adam hinter mir in die Hocke ging und nach meinem Telefon griff, dass ich noch immer fest umklammert hielt. Grob riss er das Gerät aus meiner Hand.

Ich hatte keine Kraft mich zu wehren. Ich schaffte es nicht. Mein Körper war vollkommen starr. Mein Magen krampfte sich zusammen und mir war speiübel. Schwindel erfasste mich und hätte ich nicht schon auf dem Boden gesessen, wären mir womöglich die Knie weggeknickt.

»Gib deinen Code ein«, blaffte Adam und hielt mir das Handy vors Gesicht. »Na los, wird's bald! Sonst ist Poppy die nächste«, er wies mit der Pistole auf Poppy.

Wie in Trance gab ich den vierstelligen PIN ein, um die Tastensperre zu entriegeln.

»Wunderbar. Mal sehen, unter welchem Namen hast du ihn wohl eingespeichert, hm? Sicher nicht unter seinem richtigen Namen, du bist ja schließlich ein schlaues Mädchen.«

Ein paar Sekunden vergingen, ehe Adam ein triumphierendes Ha! ausstieß.

»L also? Das ist aber nicht sehr kreativ, Drea. Ich hätte mehr von dir erwartet.«

Ich konnte nicht mehr denken.
Ich konnte nicht mehr fühlen.
Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, wie ich es überhaupt geschafft hatte, mein Handy zu entsperren. Sobald ich es getan hatte, hatte ich es schon wieder vergessen.

Alles was ich noch wahrnahm, war das viele Blut.

Überall war Blut.

»Wunderbar. Die SMS ist verschickt. Na das läuft doch alles wie am Schnürchen.«

Ich hatte das Gefühl, als wäre eine halbe Ewigkeit vergangen, seit Adam auf Ruby geschossen hatte. In Wahrheit waren es wohl nur ein paar Minuten. Kostbare Minuten. Minuten, in denen Ruby Hilfe benötigte. Minuten, die über Leben oder Tod entscheiden konnten und wiederum Minuten, die wir nicht hatten.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich eine laute Sirene durch die Lautsprecher der Schule ertönte mit einer darauffolgenden Ansage:

»Achtung! Es liegt ein allgemeiner Notfall vor, bitte bleiben sie alle in den Klassenzimmern und verschließen sie die Türen.«

Die Durchsage wiederholte sich immer und immer wieder. Ich kannte diese Ansage - es war die Notfallansage im Falle eines Amoklaufs an der Schule.

Und ich befand mich inmitten des Geschehens. Sicherlich hatte man den Schuss gehört, den Adam abgefeuert hatte. Bedeutete es, dass Hilfe unterwegs war? Würde man uns hier rausholen? Hatte Ruby womöglich doch noch eine Chance?

Ein Schauder erfasste mich und ich kämpfte gegen das Bedürfnis an, mir einfach die Ohren zuzuhalten und laut loszuschreien.

Wir sind hier! Wir sind hier!

Sagte die Stimme in meinem Kopf, doch über meine Lippen kam kein Wort.

»Welch wundervolle Durchsage, nicht?«, Adam grinste.

»Dir ist schon klar, dass du aus diesem Gebäude nicht mehr rauskommst, oder?«, presste Danny zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Überall an ihm klebte Rubys Blut, an seinen Händen, an seiner Kleidung, selbst in seinem Gesicht. Schweißperlen rannen ihm über die Stirn.

»Oh, das habe ich auch nicht vor, Danny«, Adam begutachtete den Lauf der Pistole.

Bei Adams Worten lief es mir eiskalt über den Rücken und in diesem Moment begann ich seinen Plan zu durchschauen. Adam hatte niemals vorgehabt, lebend aus dieser Sache heraus zu kommen. Ihm war klar, dass er das nicht überleben würde...

Verdammt, er hatte nichts mehr zu verlieren! Und das machte ihn so gefährlich.

Wir würden alle sterben.

Poppy, Danny, Timmy ... Ruby! All meine Freunde, die überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun hatten. Das war Teil von Adams Rache. All das beinhaltete sein Plan. Er wollte mir das nehmen, was ich am meisten liebte - und das war nicht nur Logan alleine, sondern auch meine Freunde. Tränen stiegen mir in die Augen.

»Na schön, bis dein Mr Loverboy hier ist, können wir uns ja noch ein bisschen unterhalten, Cousinchen. Du brennst sicher dafür zu wissen, wie mein genialer Plan zustande kam.«

Adam schien auf eine Antwort meinerseits zu warten.

Ich strafte ihn mit Schweigen. Es wäre ohnehin kein einziges Wort über meine Lippen gekommen. Noch immer verharrte ich in meiner Schockstarre auf dem Boden.

»Na gut, da du so nett fragst; das Ganze hat in der Psychiatrie begonnen. Diese Medikamente und der Scheiß, der dort gepredigt wurde, hat mich echt genervt. Also bin ich abgehauen. An Heiligabend um genau zu sein, nachdem meine Mom mich besucht hatte. Sie wollte mir nicht sagen, ob zwischen dir und deinem Lehrer noch etwas läuft, um genau zu sein hat sie nie mit mir über dich sprechen wollen. Das hat mich geärgert. Also bin ich selbst los. Ich hab auch nicht lange gebraucht, bis ich dich gefunden hatte. Du warst im Barney's mit deinen Loser-Freunden«, Adam wies mit einem Nicken auf meine Freunde. »Ich hab zwei Tische neben euch gesessen, du hast mich nicht einmal bemerkt«, gluckste er. »Jedenfalls bist du dann relativ früh schon wieder mit Poppy abgehauen. Tja, und dann warst du in diesem Club, dieses Midnight Moon. Puh, dort war es ziemlich knapp, um ein Haar hättest du mich gesehen«, Adam lachte laut.

Plötzlich begann es mir zu dämmern. Ich erinnerte mich wieder an jenen Abend. Ich wollte Logan, der sturzbetrunken war, abholen, wobei mir ein Typ mit Kapuze aufgefallen war. Zuerst hatte ich angenommen, dass Danny mir womöglich gefolgt war... Doch es war nicht Danny gewesen. Es war Adam.

»Aber du hattest nur Augen für diesen Langweiler von Lehrer«, Adam schüttelte unverständlich den Kopf. »Wie dem auch sei, von da an habe ich dich immer beobachtet, ich habe hier in der Schule alles ausgekundschaftet, deinen Stundenplan, deine Angewohnheiten und dann hat mich Madison erwischt. Natürlich hat sie mich sofort erkannt, immerhin hatte ich ja mal für ein paar Wochen euren Unterricht besucht. Tja, die Ärmste war allerdings so sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, hatte Angst, dass alle Welt glauben könnte, sie wäre lesbisch. Also hatte ich ihr einen Deal vorgeschlagen. Ich war ihr Fake-Freund und sie besorgte mir Informationen. Allerdings hat die gute Madison begonnen zu viel infrage zu stellen, weshalb ich leider gezwungen war, ein paar Mal unangekündigt bei ihr Zuhause aufzukreuzen. Ich hab ein bisschen mit ihrer Mutter geplänkelt. Ihre Familie ist wirklich sehr nett«, Adam zuckte mit den Schultern. »Naja, den Rest der Geschichte kennst du ja bereits.«

Bei Adams Worten musste ich den Drang bekämpfen, mich zu übergeben.
Wieso war mir all das nicht aufgefallen?
War ich so sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass mir all diese kleinen, wichtigen Details entgangen sind?

Ich verspürte Hass.
Hass auf Adam.
Hass für diese schreckliche Situation.
Und vor allem Hass auf mich.

»Ach Drea«, Adam kam um mich herum und ging vor mir in die Hocke. Er strich mir über den Kopf. »Mach dir nichts draus. Du wirst deinen Lehrer wiedersehen. Es wird sein wie... wie in Romeo und Julia! Das ist es doch, was du dir die ganze Zeit wünschst, oder? Eine unsterbliche Liebe.«

Was Adam nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass er meinen Freunden nun den Rücken zudrehte. Über Adams Schulter konnte ich sehen, wie Danny, Timmy anwies, weiterhin auf Rubys Schusswunde zu drücken. Unterdessen erhob sich Danny langsam.

Tu es nicht! Bitte nicht!

Versuchte ich Danny mit Blicken mitzuteilen. Ich konnte es nicht ertragen, noch einen meiner Freunde zu verlieren. Doch Danny ließ sich nicht abbringen, Schritt für Schritt pirschte er sich hinterrücks an Adam heran.

Als ich meinen Blick wieder auf Adam richtete, sah dieser mich verwirrt an.

»Was...«, dann zeichnete sich Erkenntnis auf seinem Gesicht ab.

Verdammt, er weiß es.

Adam war gerade im Begriff, sich umzudrehen, als Danny sich mit einem Hechtsprung auf ihn stürzte.

Ich stieß einen erschrockenen Schrei aus, als die beiden miteinander ringend über den Boden rollten und gegen das Pult stießen. Ein Stiftehalter fiel herunter und der gesamte Inhalt verstreute sich auf dem Boden.

Danny schaffte es, Adam die Waffe aus der Hand zu schlagen. Mit einem dumpfen Laut schlitterte die Pistole einige Meter über den Boden.

Doch Adam stand Danny in nichts nach. Er rollte sich herum und baute sich über Danny auf. Dann holte er aus und ließ seine Faust auf Dannys Gesicht herabsausen.

Ein Krachen war zu hören und im nächsten Moment sickerte Blut aus Dannys Nase.

Danny versuchte sich zu wehren, doch Adam war schneller. Blitzschnell holte er aus und verpasste Danny einen weiteren Hieb mitten ins Gesicht.

Im nächsten Moment griff Adam nach einer Schere, die wohl mit dem Bleistifthalter zu Boden gegangen war.

Er holte aus.

Oh mein Gott!

Im letzten Moment konnte Danny seine Hände vorschnellen lassen und hielt Adams Handgelenke fest. Die beiden rangen miteinander. Es war ein Kräftemessen.

»Drea! Die Pistole«, rief Danny angestrengt, während er gegen Adam anzukämpfen versuchte.

Richtig... Die Pistole!

Danny hatte sie ihm aus der Hand geschlagen, woraufhin sie über den Boden geschlittert war. Hektisch sah ich mich um. Meine Sicht war verschwommen vom Weinen und ich konnte kaum etwas erkennen. Dunkle Punkte tanzten vor meinen Augen. Ich hatte keine Ahnung, ob es vom Adrenalin kam, der Anstrengung, der Angst oder aber vom Insulinmangel. Es war mir auch egal, ich kämpfte gegen die Ohnmacht an. Alles was zählte war, dass Adam nicht noch jemanden verletzte. Das durfte ich nicht zulassen.

Wo zum Teufel war die verdammte Pistole?

Doch jemand anderes war schneller als ich.

Und so löste sich an diesem Tag zum zweiten Mal ein Schuss.

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