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Kapitel 22

»Du bist... überfällig?«, wiederholte ich Joannas Worte ungläubig, während mein Gehirn diese Information zu verarbeiten versuchte. Moment mal, Joanna war also...

»Du bist schwanger?«, platzte es schockiert aus mir heraus.

»Shhh! Nicht so laut!«, sie hielt sich den Finger vor den Mund und bedeutete mir mit einem mahnenden Blick, leiser zu sprechen.

Ich räusperte mich, dann wiederholte ich meine Worte in einem leiseren Tonfall.

»Du bist schwanger?«

»Ich... Ich weiß es nicht«, Joanna raufte sich die Haare. »Ich bin schon lange überfällig, seit vier Wochen. Oder sind es fünf? Ich weiß es nicht mehr! Es ist mir nicht aufgefallen, Drea. Es ist mir einfach nicht aufgefallen! Kannst du dir das vorstellen?«

Wie ein aufgescheuchtes Tier lief sie in dem kleinen Badezimmer auf und ab.

»Bist du dir sicher?«, fragte ich und ließ mich auf den Badewannenrand sinken.

»Verdammt, ja, ich bin mir sicher! Und seit heute morgen ist mir total übel! Und meine Brüste tun weh, als hätte jemand stundenlang daran Milch gemolken!«

»Sicher, dass du und Lukas nicht einfach nur etwas zu wild wart?«, fragte ich ironisch. Doch Joanna schien alles andere als zum Spaßen aufgelegt zu sein.

»Drea!«, zischte sie. »Die Lage ist ernst.«

Sogleich setzte ich mich aufrechter hin.

»Entschuldige bitte, du hast Recht. Hast du es Lukas denn schon erzählt?«

Joanna fuhr herum und sah mich aus großen Augen an.

»Es Lukas erzählen? Spinnst du?«

»Naja, irgendwann wirst du es ihm sagen müssen«, erwiderte ich vorsichtig.

»So lange ich es nicht zu hundert Prozent weiß, werde ich gar nichts sagen!«, fauchte sie mich an und tigerte weiterhin im Badezimmer auf und ab. Ich erkannte Joanna gar nicht mehr wieder. Von ihrer üblichen Fröhlichkeit, mit der sie stets durchs Leben ging, fehlte jegliche Spur.

»Hast du denn schon einen Test gemacht?«, wollte ich wissen.

»Ich habe mir heute Morgen, als ich bemerkt habe, dass ich überfällig bin, einen besorgt«, sie griff in ihren Kulturbeutel und hielt ihn mir vor die Nase.

»Aber du hast ihn noch nicht benutzt«, schlussfolgerte ich. Joanna schüttelte den Kopf.

»Drea, ich habe panische Angst!«, gestand sie kleinlaut. »Ich bin in meinem letzten Jahr am College, in sechs Monaten schreibe ich Prüfungen! Verdammt, ich bin gerade mal zweiundzwanzig Jahre alt! Wie soll das funktionieren? Davon abgesehen hatte ich nie eine richtige Familie, ich weiß nicht einmal, wie man sich als Mutter verhält! Ich kann das nicht... Lukas wird mich verlassen«, ihre Stimme brach und sie sank auf dem Teppichboden in der Mitte des Bades in sich zusammen.

Sofort sprang ich auf und eilte zu ihr rüber. Ich ging in die Knie und nahm sie in den Arm.

»Joanna, hör auf so etwas zu sagen! Du solltest nicht einmal an so etwas denken. Ich bin mir absolut sicher, dass du eine wundervolle Mutter wärst. Und Lukas würde dich niemals verlassen, nur weil du schwanger bist. Er liebt dich, Joanna, das ist nicht zu übersehen.«

Aus einem Schleier von Tränen sah sie zu mir auf.

»Meinst du?«

Ich nickte. »Ich bin mir absolut sicher.«

Sie schniefte, ehe sie nach meiner Hand griff.

»Würdest du den Test mit mir machen?«

»Ich werde den Test mit dir machen«, sagte ich und rieb ihr besänftigend über den Rücken. »Aber nur unter einer Bedingung.«

Verwirrt sah sie zu mir auf.

»Wir holen Lukas dazu.«

Joanna setzte sogleich zum Protest an, welchen ich jedoch im Keim erstickte.

»Du schätzt meinen Bruder vollkommen falsch ein. Er wird nicht davonlaufen, Joanna, glaub mir. Du solltest das hier«, ich nahm ihr den Test aus der Hand und hielt ihn in die Luft, um meiner Aussage Nachdruck zu verleihen. »Nicht ohne ihn tun.«

Joanna schien mit sich zu hadern. Dann nahm sie einen tiefen Atemzug und nickte widerstrebend.

Ich versprach ihr, gleich wieder da zu sein und erhob mich. Dann verließ ich das Bad und ging zum Zimmer meines Bruders.

Ich klopfte vorsichtig an, ehe ich eintrat.

»Komm rein, Schatz«, rief er. Offenbar erwartete er Joanna. Ich öffnete die Tür und fand ihn der Länge nach auf seinem Bett ausgestreckt vor. Er trug ein T-Shirt und eine lange, karierte Schlafhose.

»Oh Drea, du bist es«, erwiderte er. Seine Brauen verzogen sich jedoch zu einem schmalen Strich, als er meinen ernsten Gesichtsausdruck bemerkte.

»Alles in Ordnung? Ist Joanna noch immer im Badezimmer?«

Ich suchte nach den richtigen Worten. Doch es wollten mir keine einfallen. Wie teilte man seinem Bruder auch mit, dass seine Freundin heulend im Badezimmer saß, weil sie befürchtete, schwanger zu sein? Davon mal abgesehen, sollte Joanna diejenige sein, die es ihm sagte, nicht ich.

»Lukas, Joanna geht es nicht gut. Du solltest mitkommen«, sagte ich stattdessen.

Sofort saß Lukas senkrecht in seinem Bett. Sorge spiegelte sich auf seinem Gesicht wider, während er die Beine über das Bett schlug.

»Was ist los? Ist sie krank?«

»Sie...«, begann ich, doch bekam kein einziges Wort raus. Ich schüttelte den Kopf. »Komm einfach mit, okay?«

Lukas nickte und folgte mir zum Badezimmer. Ich klopfte vorsichtig an und öffnete dir Tür.

Joanna saß noch immer auf dem Teppich zur Mitte des Badezimmers. Die Beine hatte sie an ihren Körper herangezogen und die Arme darum geschlungen, als könnte sie jeden Moment in sich zusammenfallen. Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie zu uns rüber blickte.

Mit zwei schnellen Schritten hatte Lukas das Badezimmer durchquert und kniete sich neben Joanna.

»Schatz, was hast du denn? Was ist los?«, sofort schlang er einen Arm um sie.

»Ich...«, Joanna brachte kein einziges Wort heraus. Schließlich griff sie nach dem Schwangerschaftstest, der neben ihr auf dem Boden lag und hielt es Lukas hin. Lukas nahm ihn entgegen und starrte für ein paar Sekunden vollkommen fassungslos auf die Schachtel, auf der in großen Lettern PREGNANCY TEST stand.

»Ich glaube, ich bin schwanger.«

Eine ganze Weile herrschte absolute Stille im Badezimmer, während Lukas wahrscheinlich zu verarbeiten versuchte, was Joanna soeben gesagt hatte. Auf seinem Gesicht spiegelten sich Unmengen an Emotionen, vor allem aber Fassungslosigkeit. Nachdem der erste Schock sich jedoch zu legen schien, ließ er langsam die Schachtel in seinen Händen sinken und legte sie beiseite. Stattdessen schlang er die Arme um Joanna und streichelte ihr beruhigend über den Kopf.

»Beruhige dich, Joanna, es wird alles gut, okay? Ich bin hier«, Lukas' Worte schienen Joanna nur noch mehr zum Weinen zu bringen.

Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, lehnte Lukas sich zurück und sah sie an.

»Hast du schon einen Test gemacht?«

Sie schüttelte verneinend den Kopf. Erleichterung machte sich auf Lukas' Gesicht breit. Allem Anschein nach war er froh darüber, dass sie auf ihn gewartet hatte.

»Na schön, dann machen wir ihn jetzt gemeinsam, okay?«

Joanna nickte, woraufhin Lukas den Test auspackte und die Gebrauchsanweisung akribisch bis ins kleinste Detail studierte. Joanna erklärte ihm zwischenzeitlich, dass ihr heute Morgen aufgefallen war, dass ihr Periode seit einigen Wochen ausgeblieben war. Auch schilderte sie ihm ihre anderen Symptome. Sie überschlug sich regelrecht beim Reden.

Nachdem Lukas uns aufgeklärt hatte, wie der Test funktionierte - als wüssten wir Frauen das nicht - warteten Lukas und ich vor der Tür. Wir ließen uns nebeneinander auf dem Boden nieder, lehnten uns gegen die Wand neben der Badezimmertür und starrten zur Decke.

»Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das passieren konnte«, durchbrach Lukas irgendwann die Stille.

»Habt ihr denn nicht...«, ich hüstelte und suchte nach dem richtigen Wort. Es war irgendwie seltsam mit meinem Bruder über sein Sexleben zu reden. »Habt ihr denn nicht verhütet?«

»Natürlich haben wir das«, entgegnete Lukas patzig. »Aber vielleicht ist etwas schief gelaufen, ohne das wir es bemerkt haben. Es ging manchmal schon ziemlich wild zur Sache...«

»Okay okay, zu viel Infos«, abwehrend hob ich die Hände und bedeutete Lukas, dass er aufhören sollte zu reden. »Ich habs kapiert, ihr habt ein sehr erfülltes Sexleben.«

Lukas lachte.

Für eine kurze Weile schwiegen wir wieder, doch dann sah ich meinen Bruder an und stellte ihm die Frage, die mir schon die ganze Zeit über auf der Zunge lag.

»Wie fühlst du dich?«

Lukas stieß ein Lachen aus.

»Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Es war ein Schock, ja«, gestand er. »Und der Zeitpunkt könnte nicht ungünstiger sein. Joanna steht kurz vor ihren Prüfungen und wir sind nicht einmal zwei Monate zusammen. Doch wäre es egoistisch, wenn ich sage, dass ein Teil von mir sich irgendwie darüber freut?«, er hob den Kopf und sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick.

Ich wollte Lukas gerade mitteilen, dass es ganz und gar nicht egoistisch war, als plötzlich Dad vor uns stand.

»Was sitzt ihr beiden denn hier rum?«, verwundert sah er aus seinen brauen Augen auf uns herab. Lukas und ich tauschten einen kurzen Blick. Ich brauchte nicht einmal Lukas' Gedanken zu lesen, um zu wissen, dass er Dad bei einem solch bedeutungsvollen Thema nicht anlügen würde.

Lukas rieb sich müde übers Gesicht. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen, entschied sich offenbar aber dafür, es einfach freiheraus zu sagen.

»Joanna macht gerade einen Schwangerschaftstest.«

Dads Augen weiteten sich und entgeistert starrte er Lukas an. Zum ersten Mal erlebte ich Dad vollkommen sprachlos - okay, von dem Kummer, den ich ihm die letzten Wochen beschert hatte mal ganz abgesehen. Dad griff hinter sich und umfasste das Treppengeländer, als bräuchte er etwas, das ihm Halt gab.

»Joanna ist schwanger?«, wiederholte er voller Unglauben.

»Das wissen wir noch nicht, deshalb macht sie gerade einen Test, Dad«, erklärte Lukas genervt.

Dad stieß geräuschvoll den Atem aus. Es machte den Eindruck, als wüsste er nicht, ob er sich freuen oder die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sollte.

»Nun, ich muss gestehen, in Anbetracht der Tatsache, dass ihr noch nicht so lange zusammen seid, ist es eigentlich noch zu früh für den Kinderwunsch. Andererseits aber ist es etwas absolut wundervolles«, Dad schien in Gedanken zu sein.

»Tja, sag das mal Joanna«, Sarkasmus schwang in seiner Stimme mit.

»Will sie denn keine Kinder?«, fragte Dad verwirrt.

»Nein, will sie nicht. Ich meine, vielleicht. Aber jetzt noch nicht«, Lukas ließ den Kopf nach hinten gegen die Wand sinken. »Ach keine Ahnung.«

»Tja, manchmal spielt das Schicksal schon verrückt«, entgegnete Dad nachdenklich.

»Verdammt, wie lange können drei Minuten schon sein?«, fluchte Lukas und allmählich begann man ihm die Nervosität anzusehen. Wie aufs Stichwort erklang vom Innern des Badezimmers ein lautes Fluchen mit einem anschließenden Poltern.

Lukas und ich wechselten ein Blick und im Bruchteil einer Sekunde waren wir aufgesprungen. Kurz darauf öffnete sich auch schon die Badezimmertür.

Joanna stand uns mit tränenüberströmten Gesicht gegenüber. Sie sah Lukas in die Augen, dann senkte sie den Blick auf ihre Hand, in der sie den Test hielt.

»Er ist positiv.«

Neue Tränen kullerten ihr über die Wangen und sie schluchzte. Sofort zog Lukas sie in seine Arme, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr und strich ihr behutsam übers Haar.

Und ich? Ich stand nur daneben und sah dabei zu, wie Joannas Leben sich innerhalb von drei Minuten schlagartig verändert hatte. Wie all ihre Zukunftspläne sich in Luft auflösten. Ich konnte nur erahnen, wie schrecklich sie sich in diesem Moment fühlte.

Und doch war da dieser eine Funke Hoffnung.

Diese leise Ahnung, dass es womöglich das wundervollste war, was den beiden passieren konnte.

Und da war dieser unerschütterliche Glaube daran, dass sich alles zum Guten wenden würde.

Nachdem Joanna sich etwas beruhigt hatte, lehnte sie sich zurück und starrte in Lukas' Gesicht. Lukas lächelte auf sie herab, während er ihr Gesicht umfasste.

»Wir schaffen das, versprochen. Wir finden einen Weg, okay?«

Joanna nickte zaghaft.

Ihr Blick löste sich von Lukas und wanderte erst zu mir, dann zu Dad. Ihre Augen weiteten sich. Allem Anschein nach hatte sie ihn durch die Aufregung gar nicht erst wahrgenommen.

»Cedric«, hastig rieb sie sich die Tränen aus dem Gesicht, was völlig lächerlich war, immerhin sah man ihr direkt an, dass sie heftig geweint hatte. »Ich hatte Sie gar nicht gesehen.«

Dad lächelte leicht.

Dann trat er näher und legte Joanna eine Hand auf die Schulter.

»Ach Joanna, ich weiß du kannst es jetzt noch nicht sehen, aber es ist ein Geschenk. Und du wirst eine wundervolle Mutter sein«, und dann geschah etwas, womit keiner von uns gerechnet hatte.

Cedric Dupree, der nie Gefühle zeigte und wohl der verschlossenste Mensch auf Erden war, nahm Joanna in den Arm.

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