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11| Wände der Sicherheit

„Du bist hübsch", fing ich an, aber dann unterbrach sie mich schon. Anscheinend dachte sie, ich würde damit gesagt haben wollen: ‚Du bist hübsch, klar würde er dein Date annehmen.'

„Danke", strahlte sie und schmiss sich in meine Arme, während ich unbeholfen ihre Schulter tätschelte. „Gut, wo das jetzt geklärt wäre, kann ich ihn jetzt ja ansprechen. Kommst du mit?", fragte sie und grinste breit. Unsicher blickte ich in ihre selbstbewussten Augen, aber schüttelte dennoch den Kopf.

„Ach komm schon, Clarissa, du bist doch meine Freundin, oder nicht?", flehte sie mich an und schaute mich mit ihrem Hundeblick an. Ich zuckte bei dem Namen kurz zusammen, versuchte es aber zu ignorieren.

Mit einem gemurmelten „Meinetwegen" lief ich in Richtung Parkplatz, gefolgt von einer kichernden Melanie. Und das, obwohl wir nicht einmal wirklich Freunde waren.

Bereits, als wir das Schultor verließen und in Richtung Parkplatz liefen, wobei Mel mittlerweile wieder vor mir lief, merkte ich die Aufmerksamkeit von Jason und Nathan auf uns.

„Hey Mel", rief Nathan bereits von weitem und grinste mich provokant an. War ja klar. Genervt folgte ich Melanie gezwungenermaßen, da ich wenig Lust hatte, mit ihr in Konflikte zu geraten.

„Nathan, hey! Und hey Jason", antwortete sie begeistert und umarmte beide kurz. Der Unterschied zwischen den Beiden war, dass der Schwarzhaarige die Umarmung erwiderte, Jason jedoch nur skeptisch stehenblieb.

Er war mir sympathisch. Zwar war das nicht gerade sehr lieb, aber ich hatte auch nie gesagt, dass ich gegenüber Mel eine große Zuneigung empfand. Und dies hatte eigentlich auf Gegenseitigkeit beruht, aber wie sie dem nun entgegenstand, war mir unbewusst. Vielleicht wollte ich das auch gar nicht wissen.

Alles, was ich in dem Moment wusste, war, dass ich genervt war von Mels Scheinheiligkeit. Sie war einer der Menschen, die keine Beziehungen führen konnten. Warum versuchte sie es dann immer wieder?

Zum Beispiel hatte sie, als sie mit 16 ihren dritten Freund hatte, mit ihm darüber gestritten, dass er sich doch seine Beine rasieren sollte. Nicolas hingegen hatte sich dagegen gewehrt, weshalb sie Schluss gemacht hatte.

Ohnehin war das für Nicolas kein Verlust, er war wirklich verdammt attraktiv und hatte weitaus mehr verdient als Mel.

„Hey", grüßte ich die beiden aus Höflichkeit kurz. Ich erhielt ein überhebliches Grinsen und ein kurzes Kopfnicken als Antwort. Das Kopfnicken war sogar begleitet von einem leichten Anflug eines Lächelns.

„Uhm, Nathan, ich wollte dich etwas fragen", fing Mel an und schaute nervös spielend auf ihre Füße. Augenverdrehend beobachtete ich sie.
Ganz genau wusste sie, was für eine Wirkung sie auf Männer hatte und jeder, der sie auch nur eine Stunde kennt, sollte wissen, wie groß ihr Selbstbewusstsein war. Da brachte ihr gespieltes Süßspielen nichts.

„Hättest du vielleicht Lust, äh...", fuhr sie fort und stotterte dabei. Um ihrer Erscheinung ein Extra zu geben, spielte sie an ihren Goldlocken herum.

Warum war ich nochmal hier?

„Hättest du vielleicht Lust, heute Abend ins Kino zu gehen? Mit mir?"

Meinen genervten Blick lenkte ich auf ihn und beobachtete, wie er eine Weile auf sie herabschaute, stumm und überlegend.

Als er auf einmal zu mir schaute und mir in die Augen sah, stockte ich kurz. Seine Augen raubten mir den Verstand. Ich hasste es, es zuzugeben, aber er sah gut aus.

„Süße, tut mir leid, aber heute geht es nicht, Jason, Liz, Dave und Mason und ich haben noch etwas vor heute Nacht", erwiderte er nach einem kurzen Blickaustausch mit Jason.

Aha. Sie haben etwas vor. Oder haben sie etwas vor?

Ich beschloss, nicht nachzufragen, sondern lieber so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Ich hatte recht wenig Lust, mehr über das zukünftige Liebesleben zu erfahren.

„Leute, ich muss los, ich muss noch... Ich muss noch etwas besorgen gehen", suchte ich mir schnell eine Ausrede und verschwand schnell vom Parkplatz, wieder in Richtung der Schule.

Noch immer spürte ich die Blicke von den drei auf mir, weshalb ich aufhörte, so zu hetzen, um Tollpatschigkeiten zu verhindern. Ich wollte mich nicht schon wieder blamieren.

Der Schulhof war schon fast leer, nur noch einige Gruppen, die bis zum Abend Schule hatten, oder auf deren Busse warteten, saßen noch rum.

Meine Freunde gehörten nicht dazu, denn wurden die entweder abgeholt, oder fuhren selbst schon.

Als ich gerade am Waldrand angekommen war und den Weg zum Park einschlagen wollte, ertönte ein Grollen. Zusammenzuckend blickte ich zum Himmel auf, der von einigen Baumkronen beschränkt wurde. Dass die Sonne sich verzogen hatte, konnte ich dennoch sehen. Stattdessen wurde sie von großen, dunklen Wolken ersetzt.

Das konnte nicht gut enden, das erkannte ich sofort. Kurz wägte ich es ab, bei den Schülern zu bleiben, beziehungsweise in der Schule auf meinen Bus zu warten, oder dennoch zu dem kleinen Park zu gehen.

Ich entschied mich für die Schule, weil ich da sicherer war.

Doch gerade, als ich zurücklaufen wollte, war ein weiteres gigantisches Grollen zu hören und kurz darauf blitzte es auf.

Aufquietschend setzte ich mich auf den Boden.

Dunkelheit. Schreie. Messer. Blut. Tod. Hilfe!

Mir war bewusst, dass das Gewitter mir nicht direkt etwas antun konnte, aber ich verband es mit einem Erlebnis, woran ich mich nie wieder erinnern wollte, jedoch ging es nicht anders.

Mit jedem Gewitter kamen auch die Erinnerungen zurück. Doch ich wollte sie nicht sehen, nicht hören, nicht haben. Jegliches Gefühl davon, mit der Vergangenheit abgeschlossen zu haben, ähnelte nun einem lachhaften Wunschgedanken.

Im Hintergrund vernahm ich leicht die vielen, eiligen Schritte, die Richtung Schule liefen. Wie sehr wünschte ich mir, dass ich unter ihnen wäre, aber alles, was ich spürte, war der stechende Regen, welcher auf mich herabrasselte, der starke Wind, welcher mir eine Gänsehaut den Rücken hinabjagte, und das laute Grollen, welches mir meinem Verstand raubte.

Erst, als ich ein Schluchzen hörte, kam ich wieder zu mir und horchte auf. Doch als nichts weiter ertönte, bemerkte ich schließlich, dass es mein eigenes Schluchzen war. Bild für Bild zischte durch meinen Kopf und krampfhaft versuchte ich, sie zu verbannen. Ich wollte sie verdammt nochmal loswerden.

„Deine Schuld! Du hast sie getötet!", schrie seine Stimme.

Mein eigenes Schreien ließ mich zusammenzucken. Ich fühlte mich nicht in der Verfassung, aufzustehen. Zu sehr hatte ich Angst, dass sich alles wiederholen könnte. Dass er wieder auftauchen könnte.

Viel lieber blieb ich hier sitzen, die Stirn auf meinen Knien abgestützt, während ich meine Ohren zuhielt, dass ich alles gedämpfter hörte.

"Claire? Claire!", ertönte plötzlich eine Stimme. Wimmernd verkrampfte ich mich noch mehr und ließ die Tränen stumm hinunterströmen.

Als mich etwas Warmes berührte, zuckte ich zusammen und schrie kurz wimmernd auf, während ich versuchte, ihn mit meinen Armen in die Flucht zu schlagen. Aber wer immer es war blieb hartnäckig und hielt meine Arme fest.

Auch nachdem ich meine Augen geöffnet hatte, konnte ich nicht viel erkennen. Viel zu verschwommen war meine Sicht durch die Tränen, getrübt durch die Dunkelheit und kaschiert von den Bildern in meinem Kopfe.

„Ich wollte sie nicht umbringen. Ich schwöre es, ich wollte nicht"; weinte ich und klammerte mich an der Wärmequelle fest.

Ich spürte, wie sich starke Arme um meinen Körper schlossen und ich daraufhin einfach nur gegen einen warmen Körper gedrückt wurde. Selten konnten mir andere helfen außer meinem Bruder, doch in diesem Moment konnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als jetzt und hier in der angenehmen Wärme zu liegen. Ich fühlte mich beschützt auf eine seltsame Art und Weise.

Und im Grunde genommen, wollte ich gar nicht wissen, wer sich dahinter verbarg, denn viel zu sehr hatte ich Angst, dass die Schutzwand zerstört werden würde.

Freue mich über Votes und Kommentare~xxT

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