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Kapitel 7

                 

Wow, 700 Reads. Ein großes Dankeschön an alle, die meine Geschichte lesen, kommentieren und mir ein Vote hinterlassen. Ihr seid echt klasse!


Ich ignorierte Poppys Rufe in meinem Rücken und durchquerte mit schnellen Schritten die Schulgänge. Als ich durch die schweren Türen der Aula nach draußen in den Regen trat, bekam ich endlich wieder Luft und stellte mich unter den kleinen Dachvorsprung des Eingangs, um mich vor dem Regen zu schützen. Wie immer hatte ich die komplette Zeit in Logans Klassenraum das Gefühl gehabt, nicht mehr richtig atmen zu können. Mein Herz klopfte wie verrückt und meine Hände zitterten vor Nervosität.

                Es war zu spät. Ich konnte mir nichts mehr vormachen. Ich fühlte mich unweigerlich zu Logan Black, meinem Lehrer, hingezogen. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Wenn ich in seine Augen blickte, verlor ich mich in dem tiefen Farbengewirr von Blau. Wenn er mich ansah, raste mein Herz und wenn ich ihn zufällig berührte, fühlte ich ein Kribbeln, das durch meinen ganzen Körper, durch jede einzelne Faser meines Daseins fuhr. Wie konnte ich diese Reaktionen ignorieren? Es war schier unmöglich. Noch nie zuvor hatte ich so heftig auf einen Mann reagiert.

Mir diese Empfindungen endlich einzugestehen, statt die ganze Zeit dagegen anzukämpfen, war auf gewisse Art und Weise befreiend und beängstigend zugleich. Denn ich musste der Tatsache ins Auge blicken und mir in Erinnerung rufen, dass aus diesen Gefühlen niemals etwas entstehen würde. Logan war mein Lehrer. Zwar sprachen viele seiner Taten eine andere Sprache und ich konnte mir nicht vorstellen, dass er diese starke Anziehung wenige Augenblicke zuvor in seinem Klassenzimmer nicht auch gespürt hatte, doch selbst wenn, was sollte er schon an einem achtzehnjährigen Mädchen finden? Mal ganz abgesehen davon, dass er neuerdings ein Freund meines Bruders zu sein schien und gleichzeitig mein Lehrer war. Wahrscheinlich war er um die zehn Jahre älter als ich, was so viel bedeutete wie dass ich mir diese Schwärmerei aus dem Kopf schlagen sollte. Einerseits waren da diese Momente gewesen, in denen ich tatsächlich das Gefühl hatte, dass Logan so ähnlich empfand. Beispielsweiße, als wir uns zum ersten Mal begegnet waren und er mir anschließend meinen Roman zurückgab, oder als er mich gestern Morgen in seinem Pullover gesehen hatte und diese merkwürdige Bemerkung darüber machte. Manchmal, aber nur ganz kurz, tauchte so ein Ausdruck in seinen Augen auf. Andererseits aber fragte ich mich, ob ich mir das alles nicht nur einbildete. Doch egal wie ich es drehte und wendete, er blieb mein Lehrer und ich musste dieser Schwärmerei ein Ende setzen.

Ich hörte, wie sich die Tür hinter mir öffnete und fuhr herum. Hinter mir stand Poppy und beobachtete mich mit einem forschenden Blick.

Für kurze Zeit schauten wir uns einfach nur an und es kam mir vor, als würde sie meine Gedanken lesen. Es fühlte sich an, als bestünde zwischen uns ein unsichtbares Band über das wir ohne Worte kommunizieren konnten. Langsam trat sie näher und gesellte sich zu mir. Ihre Augen ruhten einige Augenblicke lang in der Ferne und gemeinsam genossen wir die Melodie des prasselnden Regens, der die Erde mit Wasser tränkte. Jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken nach und dennoch genossen wir die Anwesenheit des jeweils anderen, genossen es, nicht alleine zu sein. Das Wissen, dass es jemanden gab, der immer für mich da sein würde, war unbezahlbar. Ich wusste, dass ich niemals eine bessere Freundin als Poppy finden würde. Zwar war Poppy manchmal etwas durchgeknallt und nicht ganz bei Sinnen, aber gerade diese verrückten Eigenschaften und ihr aufgewecktes Wesen machte sie so einzigartig.

Ich spürte, dass Poppy mich wieder ansah und erwiderte ihren Blick. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Es war dieses Lächeln, das sie immer aufsetzte, wenn sie mal wieder eine völlig irre Idee hatte oder etwas ausheckte. Meine Vermutung bestätigte sich, als sie einige Schritte nach vorn ging, raus aus dem Schutz des Dachvorsprungs und hinein in den Regen.

»Poppy? Was machst du da?« Rief ich, als sie sich einige Meter von mir entfernt hatte. »Komm zurück, es regnet in Strömen.«

Doch Poppy ignorierte meine Rufe und trat nur weiter hinaus. Dann drehte sie sich plötzlich zu mir um und das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde breiter.

»Ich weiß.« Die Regentropfen begannen langsam aber sicher ihre Kleidung zu durchnässen. Ihre grauen Locken lösten sich nach und nach und die nassen Strähnen klebten an ihren Wangen. Dann streckte sie die Hände aus und begann sich im Regen zu drehen. Sie tanzte und hüpfte auf und ab wie ein kleines Kind. Im ersten Moment dachte ich, dass sie völlig den Verstand verloren hatte und starrte sie an, als wäre sie von einer anderen Welt, vielleicht war sie das auch. Doch nach einigen Sekunden sah ich es. Ich bemerkte den glücklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht, den Spaß den sie dabei empfand. Ihre Augen leuchteten und das Lächeln auf ihren Lippen wurde immer breiter, während der Regen sie komplett durchnässte. Die Kleider hafteten ihr auf der Haut und die nassen Strähnen wirbelten um ihren Kopf herum. Dieses Bild von Poppy würde ich niemals vergessen, sie wirkte so unendlich glücklich und unbeschwert, es war wunderschön.

Ich schüttelte den Kopf und konnte nicht glauben, was ich im nächsten Moment tat. Als ich einen Schritt unter dem Dachvorsprung hervortrat, hob ich mein Gesicht und blickte hinauf in den Himmel, genoss das befreiende Gefühl des Regens auf meiner Haut. Einige Tropfen verfingen sich in meinen Wimpern und ich schloss die Augen, spürte wie der Regen nach und nach auch meine Haare und Kleidung durchnässte. Ich fühlte die kalten Tropfen überall auf meinem Körper und meine Grübeleien waren wie weggeblasen. Stattdessen breitete sich ein anderes Gefühl in mir aus, ich fühlte mich völlig schwerelos und befreit. Und dann begann auch ich mich im Regen zu drehen, tanzte und stimmte in Poppys lautes Lachen mit ein. Meine Haare flogen um meinen Kopf herum, Regentropfen rannen von meinen Strähnen herab und schwirrten durch die Luft. Die Kleider klebten mir wie eine zweite Haut am Leib. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so frei gefühlt, so federleicht. Mein Lachen wurde lauter und Poppy griff nach meinen feuchten Fingern. Hand in Hand tanzten wir gemeinsam im Regen, sprangen in die Pfützen, sodass das Wasser um uns herumwirbelte und unsere Schuhe durchnässte. Wir benahmen uns wie Kleinkinder und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Ich lachte so sehr, bis mir der Bauch weh tat, doch es war der glücklichste Moment, den ich seit zwölf Wochen erlebt hatte.

Nach unserem albernen Regentanz schwänzten Poppy und ich die Schule und fuhren zu mir nach Hause. Nacheinander nahm jeder von uns beiden eine heiße Dusche, um unsere eingefrorenen Gliedmaßen wieder aufzutauen. Danach kuschelten wir uns zusammen aufs Sofa und sahen uns einen Film an. Natürlich fiel die Wahl wie immer auf Iron Man. Wenngleich ich Marvel nicht viel abgewinnen konnte, Poppy war süchtig nach diesen Filmen. Sie futterte fast die ganze Schüssel Popcorn alleine auf und ich fragte mich, wo sie die ganzen Kalorien nur hinsteckte, niemand konnte so viel essen wie Poppy, genauso war es mit dem Alkohol. Sie konnte alles Mögliche in sich herein stopfen und nahm nicht zu.

Der Film fand endlich ein Ende und erleichtert schaltete ich den Fernseher aus. Poppy regte sich noch eine Weile darüber auf, dass ihre Eltern sie zwangen übers Wochenende nach Neah Bay zu ihren Großeltern zu fahren. Neah Bay war eine kleine Hafenstadt im Nordwesten Washingtons und war von dieser Sorte Kaff, wo jeder jeden kannte. Also hielt sich Poppys Begeisterung auch dementsprechend in Grenzen. Nachdem wir noch ein wenig über alltägliche Dinge geplaudert hatten, nahm ihr Gesicht einen ernsteren Ausdruck an und sie sah mich ruhig aus ihren klaren braunen Augen an. Sofort wusste ich, dass sie nun das Thema zur Sprache bringen würde, über das ich am allerwenigsten reden wollte.

»Drea«, setzte sie an und rückte ein Stück näher »ich weiß, dass du letzten Samstag nicht bei irgendeiner Freundin geschlafen hast und ich weiß auch, dass ein gewisser Englischlehrer mit in dem Club war. Mir ist nicht entgangen wie du vorhin aus seinem Klassenraum geflüchtet bist. Ich kann eins und eins zusammenzählen.« Sie hielt kurz inne und legte ihre Hand auf meine. Ich senkte den Blick, da ich nicht wusste, wie ich auf die kommende Inquisition reagieren sollte.

»Es ist okay, wenn du nicht darüber reden möchtest, aber du sollst wissen, dass du mir alles erzählen kannst. Ich bin immer für dich da, jederzeit.«

Ich beruhigte mich sofort und erwiderte ihr warmes Lächeln. Sie drängte mich also nicht dazu, über letzten Samstag zu reden, was ich ihr hoch anrechnete. Zwar klang das so ganz und gar nicht nach dem kleinen naseweißen Wirbelsturm namens Poppy, doch wenn ich absolut nicht über etwas sprechen wollte, verstand sie es. Ich wusste auch gar nicht, was ich ihr hätte sagen sollen. Ich verstand die ganze Situation ja selbst nicht einmal. Meine Reaktion auf Logan Black war mir ein Rätsel.

»Danke Poppy.« Ich drückte ihre Hand zurück.

»Ich bin eben die Beste.« Sie zuckte nur mit den Schultern, schnappte sich wieder die Schüssel mit dem Popcorn und stopfte sich eine weitere Handvoll in den Mund. Ja, Poppy war wirklich die Beste.

                »Mh, da wäre aber noch etwas, Drea«, brachte sie zwischen zwei Bissen hervor, »du würdest mir ja sagen, wenn Mr. Black genauso gut küsst wie er aussieht, oder?« Das altbekannte hämische Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Und da war sie wieder, die alte Poppy. Ich verrollte die Augen und griff nach dem nächstbesten Kissen, das ich ihr direkt ins Gesicht donnerte. Poppys Kichern wurde durch das Kissen erstickt und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen.

                »Du bist unmöglich, weißt du das?« Lachend schüttelte ich den Kopf. Poppy stand grinsend auf und fegte sich ein paar Popcornkrümel vom Rock. Ich erhob mich ebenfalls und brachte sie noch zur Tür. Bevor sie hinausging, drehte sie sich nochmal zu mir um.

                »Timmy und ich gehen heute Abend ins Barney's. Wenn du Lust hast, dann holen wir dich so gegen sieben Uhr ab.« Das Barney's war eine Art Café für Jugendliche, der angesagteste Treffpunkt für Leute in unserem Alter. Man konnte sich dort gut treffen, um mit Freunden einen kleinen Happen essen zu gehen und über die neusten Gerüchte zu quatschen. Vor dem Unfall meiner Mum vor zwölf Wochen hatte ich mich dort beinahe jeden Abend mit Poppy, Timmy und Danny getroffen.

War ich denn schon bereit dazu wieder ins Barney's zu gehen? Ich würde den anderen aus meiner Schule begegnen, womöglich auch Danny. Auf ihn hatte ich am allerwenigsten Lust. Ich war verunsichert. Einerseits würde mir etwas Ablenkung nicht schaden, um mich von meinen ständigen Grübeleien über den Vorfall mit Logan von heute Morgen abzubringen. Und ich wollte einfach Poppys Anwesenheit genießen, sie an meiner Seite spüren. Allerdings hatte ich wieder dieses merkwürdige Gefühl, als würde ich zu meinen Normen zurückkehren und den Unfall meiner Mum verleugnen. Ich konnte doch nicht einfach ganz normal weiter machen, als hätte es den Unfall nie gegeben, als hätte es Mum nie gegeben... Das konnte ich nicht.

                »Ich weiß nicht...« Unschlüssig sah ich auf meine Füße.

»Wie du magst, überleg es dir. Wir würden uns wirklich freuen, wenn du mal wieder mitkommst.« Poppy verabschiedet sich mit einem Lächeln und ich schloss die Tür hinter ihr. Als sie wegfuhr trottete ich nach oben in mein Zimmer und wusste nicht so recht, was ich mit mir anstellen sollte. Ich warf einen Blick auf die Uhr, es war kurz nach drei. Hausaufgaben konnte ich keine erledigen, da ich die Schule geschwänzt hatte, also beschloss ich für Dad und Lukas schon einmal etwas zu kochen. Ich machte mich an die Arbeit und stellte das Gericht anschließend kalt.

                Ich schloss gerade die Tür des Kühlschrankes, als das Klingeln meines Handys eine SMS ankündigte. Mein Handy. Ich hatte es völlig vergessen. Noch immer befand es sich in meiner Clutch, die Logan mir heute zurückgegeben hatte. Ich fischte das Gerät heraus und erschrak. Ich hatte sechzehn Anrufe in Abwesenheit. Allerdings waren sie noch von gestern, als ich bei Logan gewesen war und niemand gewusst hatte wo ich mich aufhielt. Die Anrufe waren hauptsächlich von Dad, ein paar von Lukas und Poppy und... Danny? Weshalb hatte er versucht mich gestern anzurufen? Plötzlich erinnerte ich mich daran, dass er heute Morgen so etwas erwähnt hatte.

Und tatsächlich, er hatte es insgesamt drei Mal auf meinem Handy versucht. Wieso tat er das? Ich verstand Danny einfach nicht. Er hatte die Beziehung mit dem Grund beendet, dass er mich nicht mehr liebte. Nach dem Tod meiner Mum hatte er mir zwar immer mal wieder geschrieben und mich angerufen, doch ich hatte auf keinen seiner Kontaktversuche reagiert. Ich kam nicht dahinter, was er damit bezweckte. Vielleicht versuchte er ja unsere Freundschaft aufrechtzuerhalten? Aber selbst wenn dies seine Beweggründe waren, es ist doch selbstverständlich, dass man nach einer Trennung erst einmal Abstand brauchte. Wie auch immer, Danny konnte mir gestohlen bleiben. Ich löschte seine Anrufe und checkte die SMS, die eingegangen war. Poppy schrieb, dass sie und Timmy mich heute Abend um sieben abholen würden. Natürlich hätte ich absagen können, aber aus irgendeinem Grund tat ich es nicht. Ich hatte heute Morgen so viel Spaß mit Poppy gehabt, ihre Nähe tat mir gut und ich wollte noch nicht, dass dieser Tag zu Ende war. Also gab ich ihr mein okay und wollte mich gerade nach oben begeben, als ich das Umdrehen eines Schlüssels wahrnahm und Dad und Lukas hereintraten. Anstatt nach oben zu gehen begrüßte ich die beiden und  beschloss gemeinsam mit ihnen eine Kleinigkeit zu essen.

                »Wo ist eigentlich Mia?« Fragte ich, als mir auffiel, dass Dad ohne sie gekommen war.

»Sie ist nach dem Kindergarten noch mit zu Lucy nach Hause. Ich hole sie nachher dort ab.« Erwiderte Dad, als er das Essen in der Mikrowelle aufwärmte.

                »Ich gehe heute Abend mit Poppy und Timmy ins Barney's.«

Dad hielt mitten in der Bewegung inne und sah mich erstaunt an, »Das ist eine wunderbare Idee, Drea.« Sein Gesichtsausdruck hellte sich sofort auf und mit einem Mal schien er viel fröhlicher als zuvor.

Nach dem Essen ging ich nach oben und machte mich fertig. Zwischenzeitlich vernahm ich Dads Wagen im Hof starten, wahrscheinlich um Mia bei ihrer Freundin abzuholen. Kurze Zeit später hörte ich draußen auch schon das vertraute Hupen von Timmys Wagen. Ich schnappte mir meine Tasche und eilte die Treppe herunter zur Haustür.

                »Viel Spaß.« Rief mir Lukas noch von der Küche zu, bevor ich das Haus verließ und durch den Regen zu Timmys blauen Chevrolet sprintete. Ich ließ mich auf die Rückbank sinken und begrüßte die beiden. Sie drehten sich zu mir herum. Auf Poppys Gesicht lag wie immer ein Grinsen, während Timmy mich grimmig musterte und in seine Hosentasche griff. Er zog fünf Dollar hervor und klatschte sie in Poppys Hand.

                »Ich hab doch gesagt, dass sie mitkommt.« Poppy kicherte und beugte sich in den Fußraum, um das Geld in ihrem Portemonnaie zu verstauen. Ich schnaubte verärgert. Das durfte doch nicht wahr sein, schon wieder hatten sie über mich gewettet.

                »Leute«, seufzend und hob ich die Hände, »was soll das? Ich hab euch gesagt, dass ihr damit aufhören sollt. Keine weiteren Wetten mehr über mich.«

Timmy ignorierte meine Einwände und startete den Wagen, während Poppy nur vor sich hin grinste und irgendwelche Muster an die beschlagenen Scheiben malte. Ich lehnte mich zurück in den Sitz und horchte nur mit halbem Ohr bei Poppys und Timmys Diskussionen mit. Nach einigen Minuten Fahrt kam der Wagen endlich zum Stehen. Ich schnappte mir meine Tasche und stieg aus. Als Poppy ebenfalls aus dem Wagen herauskletterte, fiel mein Blick auf die Scheibe der Beifahrerseite, wo sie zuvor noch kleine Muster gemalt hatte. Doch erst jetzt erkannte ich, was sie wirklich gezeichnet hatte.

D + L

Verärgert schüttelte ich den Kopf, Poppy war wirklich von einer anderen Welt. Ich ließ meinen Blick über den Parkplatz schweifen. Wie es das Schicksal wollte, stand Dannys Auto natürlich einige Parkplätze von unserem entfernt. Dieser Abend versprach ja heiter zu werden. Warum war ich nicht doch lieber zuhause geblieben? Ich atmete tief ein und wieder aus, dann folgte ich Poppy und Timmy zum Eingang, der aus einer schweren Glastür bestand. Drinnen stieg mir sofort der Duft von Kaffee und Essen in die Nase. Direkt gegenüber der Tür befanden sich die Theke und einige Barhocker, die von rotem Leder überzogen waren. Links um die Kurve war auch schon der Sitzbereich. Überall im Raum verteilt standen kleine Tische, die von roten Ledersofas und Sesseln gesäumt wurden. Die Wände waren ebenfalls von einer weinroten Tapete überzogen, die perfekt mit dem dunklen Dielenboden harmonierte. Das Licht der alten Kronleuchter, die von oben herabhingen, war gedimmt und sorgte für eine gemütliche Atmosphäre. Am Ende des Raumes führten zwei Stufen nach oben in einen kleinen Bereich, wo zwei Billardtische und einige Spielautomaten für Beschäftigung und Spaß sorgten. Das Ambiente des Barney's hatte mir schon immer besonders gut gefallen. Das in die Jahre gekommene Cafe wirkte durch seinen antiken Stil zwar sehr altertümlich und doch zog es das Moderne und uns Jugendliche wie magisch an.

Danny hatte sich meistens in der Nähe der Billardtische herumgetrieben, doch jetzt entdeckte ich ihn mit einigen anderen unserer Schule hinten an einem Tisch in der Ecke. Madison und eine ihrer Freundinnen saßen ebenfalls bei ihm. Seit wann verstand er sich denn so gut mit Madison? Noch vor zwölf Wochen hatten sie kaum etwas miteinander zu tun gehabt.

Danny  hob den Kopf, ebenso wie einige anderen, offenbar hatte sie die Türklingel läuten gehört. Seine schokoladenbraunen Augen sahen auf und trafen direkt auf meine. Etwas flackerte in seinem Blick auf und mein Herz hüpfte kurz. Sofort sah ich weg und folgte Poppy und Timmy zu unserem Stammtisch, der meiner Meinung nach leider nicht weit genug von Danny entfernt sein konnte.

Ich ließ mich neben Poppy auf die abgesessene rote Ledercouch sinken, während Timmy den Sessel zu Poppys Rechten in Beschlag nahm. Es war eigentlich wie immer. Nur, dass ich diesmal neben Poppy auf der Couch saß und nicht neben Danny. Es war ein merkwürdiges Gefühl, als würde ein Teil von uns fehlen, doch einiges hatte sich geändert und damit würde ich mich abfinden müssen.

Wir hatten kaum unsere Jacken ausgezogen, als auch schon Barney, der Inhaber des Cafés, mit einem breiten Lächeln an unseren Tisch geschlendert kam. Wie immer trug er eins seiner karierten Hemden und eine weiße Schürze, unter der sich sein Bierbauch hervor wölbte. Sein immer schütter werdendes Haar kam mir um einiges grauer vor, als noch vor zwölf Wochen.

»Na wen haben wir denn da? Du lässt dich also auch mal wieder blicken«, Barney klopfte mir liebevoll auf den Rücken und grinste mich über die Ränder seiner Brille hinweg an. »Ich wusste, dass dich deine Sehnsucht früher oder später wieder hierher verschlagen wird.« Das typische Schmunzeln erschien auf seinem Gesicht. Schon als ich zum ersten Mal hier war, hatte ich Barney sofort ins Herz geschlossen. Er war ein lustiger und sympathischer alter Mann, der sich immer mal wieder einen Scherz mit uns Jüngeren erlaubte.

»Vergraul sie nicht gleich wieder, Barney. Ich musste sie zwingen mitzukommen.« Erwiderte Poppy trocken, während sie kurz von ihrem Handy aufsah. Barney lachte leise, als er auch schon seinen Block zückte. »Was darf's denn sein? Das Gleiche, wie immer?« Fragte er mit einem Blick in die Runde.

»Was sonst?« Timmy grinste und Barney kritzelte etwas auf seinen Block, bevor er auch schon wieder hinter der Theke verschwunden war.

»Schreibst du mit meinem Bruder?« Fragte ich Poppy kurze Zeit später, da sie noch immer mit einem breiten Grinsen auf den Bildschirm ihres Handys starrte.

»Was?« Erschrocken sah sie auf, »Unsinn!« Sie lachte nervös und legte ihr Handy zur Seite. Timmy hob eine Braue und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Das Grinsen auf Poppys Gesicht war eindeutig gewesen.

»Fünf Dollar, dass sie mit Lukas geschrieben hat.«Warf Timmy ein und studierte die neue Speisekarte, die auf dem Tisch lag.

»Hey! Ich bin deine Wettpartnerin!« Empört richtete Poppy ihre dunklen Augen auf Timmy und bewarf ihn mit einer Erdnuss, die auf dem Tisch in kleinen Schalen abgefüllt waren. Ja, es hatte sich tatsächlich nichts geändert. Als Barney zehn Minuten später mit drei Colas und einem Behälter Nachos mit Käsesoße an unseren Tisch zurückkehrte, konnten Poppy und Timmy kaum an sich halten und benahmen sich wie zwei ausgehungerte Tiere.

»Barney, ich liebe dich, ehrlich.« Erwiderte Poppy und stopfte sich gleich zwei Nachos auf einmal in den Mund.

»Ach Poppy, leider bist du mir etwas zu jung, sonst würde ich dich sofort heiraten.« Theatralisch legte er sich eine Hand auf die Brust.

»So jung ist sie gar nicht mehr. Graue Haare hat sie jedenfalls schon mal.« Gluckste Timmy belustigt zwischen zwei Bissen und erntete dafür eine weitere Erdnuss aus Poppys Richtung. Ich schmunzelte innerlich und griff mir auch einen Nacho. Barney ging zurück zur Theke und ließ mich mit Poppys und Timmys Futterneid alleine zurück. Es war jedes Mal dasselbe, wenn es ums Essen ging. Als fast alles aufgegessen war, stritten Poppy und Timmy sich wieder einmal darum, wer den letzten verbliebenen Nacho bekam. Nach einer dreiminütigen Diskussion entschied ich mich, ihrem Streit ein Ende zu bereiten.

Entgeistert sahen Poppy und Timmy zuerst auf die leere Schüssel, dann auf mich.

»Was denn?« Unschuldig blickte ich die beiden an, »wenn sich zwei streiten freut sich der Dritte.« Rechtfertigte ich meine Tat. Poppy verzog das Gesicht und diesmal war ich diejenige, die eine Erdnuss erntete.

»Ich bereue es jetzt schon sie mitgenommen zu haben.« Brummte sie.

»Ganz deiner Meinung.«Pflichtete Timmy ihr bei und nippte an seiner Cola. Ich grinste und griff ebenfalls nach meinem Glas, um einen Schluck zu trinken. Als Danny wie aus dem Nichts neben mir erschien, verschluckte ich mich beinahe an dem Getränk und sah zu ihm auf. Noch ehe ich etwas sagen konnte, ergriff Poppy das Wort.

                »Danny was willst du?« Fauchte sie neben mir und erdolchte ihn mit ihren Blicken.

»Ich darf ja wohl noch mit ihr reden.« Hasserfüllt erwiderte er ihren Blick. Irgendetwas stimmte nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Dannys Beziehungsaus der einzige Grund für ihre Feindseligkeit zueinander war. Da musste noch irgendetwas anderes vorgefallen sein. Dannys Augen richteten sich nun wieder auf mich und nahmen sofort sanftere Züge an.

                »Kann ich mich setzen?« Fragte er und nahm ohne meine Antwort abzuwarten auf dem Sessel neben mir Platz. Jetzt saßen wir alle wieder zusammen, wie vor zwölf Wochen. Eigentlich sollte ich mich wohl fühlen oder mich freuen, doch ich tat es nicht. Sofort machte sich Unbehagen in mir breit. Ich fühlte mich nicht mehr wohl in seiner Nähe. Ich wünschte mir, er würde sofort wieder verschwinden. Er hatte mich so sehr verletzt.

                »Was soll das Danny?«, Ich hatte es satt, seine Stimmungsschwankungen ertragen zu müssen und musste meinem Ärger endlich einmal Luft machen. »Du hast Schluss gemacht und jetzt suchst du wieder den Kontakt zu mir? Was erwartest du, dass ich sofort darüber hinweg bin und wir wieder beste Freunde werden?« Ich schüttelte den Kopf und rührte mit dem Strohhalm wütend die Eiswürfel in meiner Cola um.

                »Hör zu«, begann Danny und suchte meinen Blick, »können wir das vielleicht woanders besprechen?« Er warf einen Seitenblick auf Poppy und Timmy, die ihn mit unverhohlener Abscheu musterten.

                »Nein, können wir nicht. Sag was du sagen hast oder lass es.« Es war mir egal, ob Poppy und Timmy diesem Gespräch beiwohnten, es war mir sogar lieber, denn ich wollte unter keinen Umständen alleine mit Danny sprechen. Er seufzte und kratzte sich an seinem Hinterkopf.

                »Na schön. Ich...« Er schien nach Worten zu suchen und ließ sein Blick durch den Raum gleiten, als wäre die Antwort dort irgendwo versteckt. Dann, als hätte er sie gefunden richtete er seine Augen direkt auf mich.

                »Ich habe einen Fehler begangen... Ich vermisse dich so sehr", Er senkte den Blick auf seine Fußspitzen, bevor er fortfuhr, »ich will dich zurück, Drea.«

                Ich stockte und mein Herz überschlug sich für ein paar Sekunden. Unsicherheit breitete sich in mir aus und ich konnte kaum glauben, was er gerade gesagt hatte. Natürlich war mir dieser Gedanke, dass Danny es womöglich bereute Schluss gemacht zu haben, in den letzten Tagen schon des Öfteren gekommen. Es würde jedenfalls sein merkwürdiges Verhalten erklären, die ständigen Anrufe, die Eifersucht, als er mich in Logans Wagen gesehen hatte. Doch es war nur eine vage Vermutung gewesen und niemals hätte ich damit gerechnet, dass sich diese Vermutung bestätigen würde. Noch vor ein paar Wochen hätte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als Danny zurückzubekommen, hatte mich nach seiner Nähe und den vertrauten schokoladenbraunen Augen gesehnt. Aber jetzt? Ich mochte ihn noch immer sehr, das Ende einer zweijährigen Beziehung steckte man nicht so leicht weg, aber würde ich es noch einmal mit ihm versuchen wollen?

                Vielleicht lag es an meinen noch unergründeten Gefühlen zu Logan oder aber ich hatte mich schlichtweg mit dem Gedanken abgefunden, dass es zwischen Danny und mir aus war. Doch ich konnte mir aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund nicht mehr vorstellen, erneut mit Danny zusammen zu sein. Ich sah in seine dunklen Augen und plötzlich hatte ich das Gefühl, als wäre nun ich diejenige, die sein Herz brach.

                »Danny...« ich öffnete den Mund und wollte etwas sagen, aber es kam kein Ton über meine Lippen, als fehlten mir die Worte.

                »Nein, Drea. Du wirst nicht noch einmal auf ihn hereinfallen.« Zischte nun Poppy hinter mir und aus ihren Augen schossen Pfeile, so wütend war sie. Wieso »noch einmal auf ihn hereinfallen«? Was wusste Poppy, das ich nicht wusste? Irgendetwas verheimlichte sie mir doch.

                »Was meinst du damit?« Fragte ich spitz und beäugte sie argwöhnisch. Sie hatte schon einmal eine solche Andeutung gemacht, als Danny mich am ersten Schultag angesprochen hatte. Zunächst hatte ich es abgetan, da ich noch zu sehr von einer Wolke aus Schmerz umgeben war, aber jetzt erkannte ich eindeutig, dass mehr hinter Poppys Hass auf Danny steckte. Als ich in ihre dunklen Augen sah, wusste ich sofort, dass sie mir etwas verschwieg. Beklommenheit verzerrte ihr Gesicht und sie wich meinem Blick gekonnt aus. Also spähte ich auffordernd zu Danny herüber, aus dessen Gesicht alle Farbe gewichen war. Er sah aus, als hätte er ein Gespenst gesehen und selbst Timmy konnte mir nicht in die Augen sehen. Er wusste also auch, was hier vor sich ging. Nur ich wusste nichts.

                »Okay Leute, was ist hier los?« Wut schwang in meiner Stimme mit und ein ungutes Gefühl braute sich in meinem Innern zusammen. Was verschwiegen sie mir?

                »Gott, jetzt spuckt es doch einfach aus, sie hat ein Recht darauf, es zu erfahren.« Madison tauchte hinter Danny auf. Mit verschränkten Armen kam sie hinter ihm zum Stehen, während sie arrogant eine perfekt gezupfte Augenbraue hob und missfällig auf mich niederblickte. Was zum Henker hatte jetzt auch noch Madison damit zu tun? Verwirrt entgegnete ich ihrem Blick und ließ dann meine Augen durch die Reihe wandern, bis sie an Poppy hängen blieben.

                »Poppy?« Versuchte ich es erneut, wobei meine Stimme beinahe schon einen flehenden Tonfall an nahm. Poppy räusperte sich und richtete dann ihren zornigen Blick auf Danny.

                »Ich denke, das sollte er dir erklären.«

»Da gibt es gar nichts zu erklären.« Schoss Danny hervor und erdolchte Poppy mit einem Blick. Ich hörte Madison hinter mir seufzen. »Na schön, dann sag ich es eben«, Sie richtete ihren stechenden Blick direkt auf mich, »Dein toller Freund hier«, sie deutete mit dem Finger auf Danny, »hat nur mit dir Schluss gemacht, um mit mir zu schlafen, weil du ihn nicht rangelassen hast. So jetzt ist es raus.« Ein gehässiges Lächeln huschte über ihre Züge, als sie sich abwandte. »Ach und übrigens, du hast was verpasst, er hat es echt drauf.« Mit einem Lächeln wandte sie sich ab und ging zu ihren Freunden zurück, die das ganze Geschehen offenbar gespannt verfolgt hatten.

                Eine ganze Weile saß ich da und starrte nur auf den Fleck, an dem Madison eben noch gestanden hatte. Erst dann registrierte ich den Sinn ihrer Worte und fühlte ein Stechen in meiner Brust. Schmerz übermannte mein Inneres und lähmte meine Muskeln. Langsam richtete ich meine Augen, in denen sich mittlerweile Tränen gebildet hatten auf Danny. Nein, so etwas würde er mir doch nicht antun, oder doch?

                »Ist... Ist das wahr?« Fragte ich mit gebrochener Stimme. Als Danny weiterhin stur auf seine Füße sah und meinen Blick mied, wusste ich, dass Madison die Wahrheit gesagt hatte. Wie konnte er mir das antun? Wir waren zwei Jahre zusammen gewesen und er verließ mich, nur weil ich noch nicht bereit gewesen war, mit ihm zu schlafen? Und nun, wo er seine Begierde offenbar gestillt hatte wollte er mich zurück? Er wusste genau, warum ich mir so viel Zeit gelassen hatte, er wusste genau, was ich in meiner Kindheit erlebt hatte, was ich durchmachen musste und dennoch fand er, ich war es nicht wert zu warten? Er war der Einzige, dem ich von meinem schlimmen Erlebnis in der Jugend erzählt hatte. Niemandem sonst hatte ich diesen Albtraum anvertraut. 

Noch ehe ich realisierte was ich als nächstes tat, war es schon geschehen. Ich wusste, dass es unverzeihlich und völlig kindisch war, doch ich konnte nicht anders. Ich nahm meine Cola in die Hand und schüttete den gesamten Inhalt des Getränks über Dannys Kopf aus. Erschrocken zuckte er zurück und petzte die Augen zusammen, als sich das dunkle Gebräu über sein Gesicht ergoss und auf seine Kleidung herunter perlte. Dunkle Flecken zeichneten sich auf seinem weißen Shirt ab und sein nasses Gesicht glänzte in dem gedämpften Licht der Kronleuchter. Mit einem Mal wurde es ganz ruhig in dem Café und alle Aufmerksamkeit lag auf dem Geschehen an unserem Tisch. Ich hörte wie Poppy und Timmy hörbar nach Luft schnappten und einige andere sich geschockt die Hand vor den Mund hielten. Doch es war mir egal. Ich bemerkte wie Madison am Nachbartisch von ihrem Stuhl aufsprang.

                »Bist du völlig übergeschnappt?«Entsetzt näherte sie sich uns, wobei ihr geschockter Blick auf Danny lag, der fassungslos an sich herab sah.

»Du«, ich deutete mit dem Zeigefinger direkt auf Madison, »hältst besser die Klappe, sonst bist du die nächste.« Wütend deutete ich auf Poppys Cola, die auf dem Tisch stand und noch randvoll war. Ich hätte kein Problem damit, auch Madison eine kleine Dusche zu verpassen, im Gegenteil, ich würde sogar nichts lieber tun als das. Schlagartig blieb sie stehen, ließ es sich aber nicht nehmen mich mit ihren Blicken aufzuspießen. Ich kochte innerlich vor Wut und konnte kaum glauben, dass Danny mich derart hintergangen hatte. Wie konnte er mir das nur antun? Zorn und Schmerz brodelten in mir und brachte meinen Körper zum Beben. Ich musste hier raus, sofort. Ich war im Begriff mir meine Jacke zu schnappen, die über der Sofalehne hing, als ich Poppys Hand auf meinem Arm spürte. Zuerst sah ich auf ihre Finger, dann hinauf in ihr Gesicht. Eine Mischung aus Schuldgefühlen und Mitleid spiegelte sich in ihren Augen.

                »Drea. Es tut mir so furchtbar leid, ich...« Setzte sie an, doch ich ließ sie nicht zu Wort kommen. Stattdessen entriss ich ihr meinen Arm und funkelte sie böse an.

                »Nein.« Es war nur ein Wort, doch es lag so viel Macht und Emotion darin, dass Poppy verstand und sofort von mir abließ. Benommen senkte sie den Blick. Ich konnte sie jetzt nicht ertragen. Sie war meine beste Freundin, sie war einer der einzigen Menschen, dem ich mein Leben anvertraut hätte. Sie war die Einzige, die ich in den letzten Wochen wirklich an mich herangelassen hatte und auch sie enttäuschte mich. Hatte mich belogen, über Wochen hinweg. Meine Sicht verschwamm und Tränen rannen über meine Wangen hinunter, während ich mir meine Jacke griff und versuchte mein Gesicht vor den Blicken anderer zu verdecken. Ich stürmte ohne ein weiteres Wort zur Tür hinaus und wäre beinahe über die Stufen gestolpert. Der Tag, von dem ich zuvor noch gedacht hatte, dass er der glücklichste nach zwölf Wochen werden würde, nahm eine grauenvolle Wendung ein und entpuppte sich zu einem furchtbaren Albtraum. Die Schmerzen breiteten sich immer mehr in meinem Innern aus und ließen mein Herz gefrieren.

                Es war eine schlechte Idee gewesen wieder hierherzukommen. Eine ganz schlechte Idee.

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