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Kapitel 29

Nachdem Poppy und ich uns wieder voneinander lösten, machten wir uns fertig und schlüpften in unsere Schuhe, um den Abend ein wenig im Barney's ausklingen zu lassen. Gerade als wir die Treppen nach unten stiefelten, kam uns Lukas entgegen. Seine Augen richteten sich sofort auf Poppy. Er blieb mitten auf den Stufen stehen und starrte zu uns auf.

»Na wen haben wir denn hier?« Lukas' Augen begannen aufgeregt zu glitzern und glitten über Poppy hinweg. Ich dagegen verrollte nur die Augen und ging an Lukas vorbei, um die restlichen Stufen nach unten zu gehen.

»Hallo Poppy«, hörte ich Lukas in meinem Rücken sagen.

»Selber Hallo.« Grüßte sie ihn zurück. Ich dagegen ging schon einmal zur Garderobe, um mir meinen Mantel anzuziehen. Erst dann drehte ich mich zu den beiden um. Sie standen sich noch immer auf den Treppenstufen gegenüber, wobei sie auf gleicher Höhe waren. Für ein paar Augenblicke starrten sie sich einfach nur an und die Spannung, die zwischen ihnen aufstieg, war beinahe mit den Händen zu greifen. Schon von hier unten konnte ich sehen, wie Poppy schwer schluckte und nervös an den Spitzen ihrer grauen Strähnen zu zwirbeln begann.

»Wie geht's deiner Katze?« Fragte Lukas plötzlich und seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. Poppy ließ von ihren Strähnen ab und ich konnte sogar von hier unten aus sehen, wie ihr Gesicht knallrot anlief.

»Gut... Ihr geht es gut.« Sie räusperte sich schnell, da ihre Stimme einen seltsam kratzigen Tonfall annahm. Verschwunden war die Poppy, die auf jeden Satz eine passende Antwort parat hatte, die stets selbstbewusst und lässig auftrat. Kaum zu glauben, dass es wirklich jemanden gab, der sie derart aus der Fassung bringen konnte.

»Und hast du sie auch schon gefüttert?« Lukas' Grinsen wurde noch breiter und er lehnte sich gegen die Wand neben der Treppe. Hätte Poppy sich nicht am Geländer festgehalten, hätte ich schwören können, dass sie bei Lukas Worten jeden Moment die Treppe herunter gepurzelt wäre. Es war aber auch wirklich gemein von Lukas, sie damit aufzuziehen. Poppy schämte sich ohnehin schon, dass sie ihre Katze als Ausrede benutzt hatte, um Lukas' Kussversuch zu entgehen. Er musste es ihr nicht noch zusätzlich aufs Brot schmieren. Mit einem tiefen Seufzen kam ich meiner Freundin also zur Hilfe.

»Lukas, hast du nicht noch irgendetwas zu tun? Wir wollten gerade ins los.«

»Ja, natürlich. Lasst euch von mir nicht aufhalten.«Mit einem schelmischen Grinsen trat er auf den Stufen beiseite, um Poppy vorbei zu lassen. Mit dem Kopf, der mittlerweile der Farbe einer Tomate glich, ging sie gesenkten Hauptes an ihm vorbei. Lukas beobachtete jeder ihrer Bewegungen mit einem belustigten Ausdruck im Gesicht. Ich warf ihm lediglich einen vernichtenden Blick zu und gab ihm mit den Händen zu verstehen, dass er einen Abflug machen sollte. Mit einem letzten Grinsen machte er sich auf den Weg nach oben und verschwand um die Ecke. Dann richtete ich meine Augen auf Poppy und hob vielsagend eine Braue.

»Sag einfach nichts, okay?« Entgegnete sie stattdessen und blickte finster drein. Mit einem lauten Lachen drehte ich mich um und öffnete die Haustür, als ich auch schon einen Schlag am Hinterkopf verspürte.

»Autsch! Was sollte das denn?« Empört drehte ich mich zu Poppy um.

»Dafür, dass du mich ausgelacht hast.« Ihr hämisches Grinsen war wieder zurückgekehrt. Sie war wieder die alte, keine Spur mehr von Schüchternheit. Die Augen verdrehend folgte ich ihr nach draußen zu ihrem Opel. Wir ließen uns in die Sitze sinken und im nächsten Moment dröhnten auch schon die lauten Bassklänge von Kid Inks Be Real durch das Auto. Dieses Mal machte ich mir erst gar nicht die Mühe, die Lautstärke zu drosseln, Poppy würde sie sowieso gleich wieder hochdrehen.

Es dauerte nicht lange, bis wir auch schon auf dem Parkplatz des Barney's standen. Poppy lotste den Wagen in eine geeignete Lücke. Wir stiegen aus und hielten auf den Eingang des Cafés zu. Kaum dass wir eingetreten waren, sah Barney hinter der Theke auf und zwinkerte uns zu. Wir erwiderten seine Begrüßung und traten weiter ein, um uns einen Tisch zu suchen. Glücklicherweise war unser Stammplatz noch frei. Poppy und ich hielten darauf zu und ließen uns nebeneinander auf das Sofa fallen. Wie immer erfüllten die Gerüche nach Kaffee und Essen die Luft und erinnerten mich daran, dass ich heute fast noch nichts gegessen hatte. Mein Magen begann sich langsam aber sich zu rühren. Es dauerte nicht lange, da kam Barney auch schon mit zwei Colas in den Händen zu unserem Tisch.

»Wo hast du denn deinen Franzosen gelassen? Kommt er heute nicht?« Barney sah Poppy über den Rand seiner Brille hinweg an und schenkte ihr ein schelmisches Grinsen. Poppy hob lediglich eine Braue.

»Erstens, ist er nicht mein Franzose und zweitens, er kommt vielleicht noch nach.«

»Ach Poppy«, setzte Barney an und stellte jeweils ein Glas vor mir und eins vor ihr ab. »Ich sehe es dir doch an der Nasenspitze an, du brauchst es gar nicht abzustreiten.« Er zwinkerte Poppy noch einmal zu, ehe er sich auch schon auf den Weg zurück zur Bar begab. Poppy schnaubte entrüstet.

»Warum denkt eigentlich jeder immer gleich, dass ein Junge und ein Mädchen nicht einfach nur befreundet sein können?« Kopfschüttelnd ließ sie sich zurück in die Kissen sinken und zückte ihr Handy. Zumal ich über Timmys Gefühle für Poppy Bescheid wusste, war das eindeutig ein Thema, über das ich nicht mit ihr reden wollte. Hastig griff ich nach meiner Cola und nahm einen kräftigen Schluck. Falls Poppy auf Timmy zu sprechen kam, wollte ich sie unter keinen Umständen anlügen. Gleichzeitig konnte ich aber auch Timmy nicht einfach in die Pfanne hauen und Poppy von seinen Gefühlen berichten. Gott, das war wirklich eine verdammt blöde Situation und ich saß zwischen den Stühlen. Das Beste wäre es wohl, wenn Timmy ihr gestehen würde, dass er sie mehr mochte, als es zwischen Freunden üblich war. Doch ich konnte es ihm nicht verübeln, dass er seine Zuneigung für sich behielt. Schließlich wollte er ihre jahrelange Freundschaft nicht gefährden. Plötzlich wurde ich von Poppy aus meinen Gedanken gerissen.

»Also, jetzt erzähl mal was zwischen dir und unserem heißen Blondschopf heute Nacht vorgefallen ist.« Sie legte ihr Handy beiseite und starrte mich neugierig aus ihren großen Augen an. Ein anzügliches Grinsen beherrschte ihre Lippen und sie verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

»Na schön«, ich seufzte und sofort schossen mir Erinnerungsstücke an die Nacht mit Logan in den Kopf. »Er hat mich abgeholt. Erst wollte er mich nach Hause fahren, aber ich wollte nicht nach Hause, weil...«, beim Gedanken an Adam stockte ich kurz, hatte mich aber sogleich wieder im Griff. »Naja, ich wollte eben einfach mit zu ihm. Also habe ich ihn überredet. Als wir bei ihm waren, wollte ich eigentlich gleich nach oben ins Gästezimmer gehen, aber irgendwie bin ich dann in seinem Schlafzimmer gelandet.« Meine Wangen röteten sich und nervös begann ich mit dem Strohhalm in meiner Cola zu rühren.

»Irgendwie?«, Poppy begann laut zu kichern. Sie zog die Beine an, um sich in einen Schneidersitz zu setzen. »Ich kann dir genau sagen, wieso du irgendwie in seinem Zimmer gelandet bist. Du bist heiß auf ihn und willst, dass er dir endlich den Verstand aus dem Hirn vögelt.«

Um ein Haar hätte ich mich an meinem Getränk verschluckt und das Glas fallen lassen. Entsetzt fuhr ich zu Poppy herum und sah sie aus großen Augen an.

»Spinnst du? Poppy, du weißt, dass ich noch nie...« Ich räusperte mich und stellte die Cola wieder auf dem Tisch ab, bevor ich sie tatsächlich fallen ließ. Im Gegensatz zu meiner besten Freundin hatte ich noch nie mit jemandem geschlafen. Bevor Poppys Schwärmerei für meinen Bruder begann, hatte sie nämlich einen Freund gehabt. Sein Name war Matt Baker, ein recht hübscher, aber schüchterner Junge aus unserer Stufe. Zwar hatte ich von Anfang an ein paar Vorbehalte, da Matt meiner Meinung nach nicht so ganz zu Poppys stürmischer und offener Art passte, aber Poppy versicherte mir, dass Matt perfekt für sie war. Sie gingen ein paar Monate miteinander aus und auch ihr erstes Mal hatte sie mit ihm erlebt. Zu gut erinnerte ich mich noch an den Moment, als sie mich völlig aufgeregt angerufen hatte und mir von diesem Erlebnis berichtete. Sie war überglücklich und für ein paar Monate schien es, als hätte Poppy ihren Mr. Right gefunden. Doch es dauerte nicht lange, bis sich meine Vermutung bestätigte und die rosarote Brille schwand. Poppy war nur noch am Nörgeln und es gab immer mehr Dinge, die sie an ihrem Freund störten. Schlussendlich gab sie dem liebeskranken Matt eine Abfuhr, weil er ihr, wie sie so schön gesagt hatte, »zu langweilig geworden war«. Das war typisch Poppy. Auch wenn es mir für Matt leid tat, der an dieser Trennung ewig zu knabbern hatte, war es doch besser so. Die beiden passten einfach nicht zusammen. Lukas dagegen war meiner Meinung nach das perfekte Gegenstück zu Poppy. Er war lustig, fürsorglich und liebevoll. Wie Poppy auch hatte er eine sehr extrovertierte Ader an sich und merkwürdigerweise ein Talent dafür, ihr wildes Gemüt zu besänftigen. Er weckte eine sanfte, schüchterne Seite an ihr, die bisher niemand zuvor zu Gesicht bekommen hatte.

Ein Räuspern riss mich wieder aus meinen Überlegungen und ich schaute rüber zu Poppy, auf deren Lippen nach wie vor ein anzügliches Lächeln lag.

»Ich weiß sehr wohl, dass du noch nie mit jemandem geschlafen hast. Aber nur weil du diese Erfahrung noch nicht gemacht hast, heißt es nicht, dass du sie nicht machen willst«, sie wackelte verschwörerisch mit den Brauen. »Wie geht es weiter?«

Poppy war wirklich unverbesserlich. Kopfschüttelnd setzte ich wieder zum Sprechen an.

»Naja, Logan hat plötzlich hinter mir gestanden. Ich bin auf ihn zugegangen und...«, aus irgendeinem Grund war mir mein offensives Handeln von gestern Abend mit einem Mal furchtbar peinlich. »Naja, ich habe ihn an der Hand zum Bett gezogen und wir haben uns geküsst. Wir haben wie bereits gesagt nicht miteinander geschlafen, aber es war...«, verzweifelt suchte ich nach den richtigen Worten. »Ziemlich heiß.«

»Wie heiß?« Fragte Poppy nun und warf mir einen anzüglichen Blick zu.

»Verdammt heiß.« Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss und griff sogleich wieder nach meiner Cola, um mich etwas abzukühlen.

»Ist er groß?« Wollte sie plötzlich wissen und wieder verschluckte ich mich an meinem Getränk. Heftig begann ich zu husten und Poppy klopfte mir sogleich auf den Rücken.

»Sorry, ging das zu weit?« Fragte sie mich und verzog das Gesicht zu einer Unschuldsmiene. Ich hob lediglich eine Braue und nickte hastig unter meinen Hustanfällen. Nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte, erzählte ich ihr den Rest der Story. Ich berichtete ihr davon, dass Logan uns noch gestoppt hatte, ehe wir zu weit gegangen wären. Auch erzählte ich ihr davon, dass ich in seinen Armen eingeschlafen war und von Joannas Besuch am nächsten Tag.

»Na ein Glück weiß Joanna offensichtlich nichts davon, dass du Logans Schülerin bist. Ich kenne sie zwar nicht, aber ich bezweifle, dass sie es so toll fände, wenn sie wüsste, dass ihr Bruder etwas mit einer seiner Schülerinnen am Laufen hat.« Poppy hob die Brauen. Ich konnte ihr nur zustimmen. Zwar schien Joanna wirklich nett zu sein, aber über die Tatsache, dass ich Logans Schülerin war, wäre sie sicherlich alles andere als begeistert.

»Wie geht es jetzt weiter zwischen euch?« Fragte Poppy schließlich und lenkte das Thema in eine andere Richtung. Eine Richtung, auf deren Fragen ich selbst noch keine Antworten hatte. Ratlos zuckte ich die Schultern und senkte den Blick auf meine Hände.

»Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht.«

»Also ich sehe da zwei Möglichkeiten«, begann Poppy. »Entweder ihr geht eine heimliche Beziehung ein, oder ihr versucht bis zu deinem Abschluss nächstes Jahr zu warten. Allerdings muss ich dir ehrlich sagen, dass ich bei Option Nummer eins so meine Bedenken habe. Versteh mich nicht falsch, ich will, dass du glücklich bist und das so schnell wie möglich, aber eine geheime Beziehung könnte wirklich gefährlich werden. Die Sache zwischen euch ist ja jetzt schon furchtbar schwierig und über die Konsequenzen, die euch drohen würden, sollte das Ganze rauskommen, will ich gar nicht erst nachdenken.« Poppys Gesicht hatte einen ernsteren Ausdruck angenommen, den ich so gar nicht von ihr gewohnt war. Aber sie hatte recht. Die Sache zwischen Logan und mir war unglaublich kompliziert. Einerseits war eine geheime Beziehung wirklich sehr riskant, andererseits aber wusste ich auch nicht, ob Logan und ich es schaffen würden, uns so lange voneinander fernhalten zu können. Bevor ich allerdings erst so weit denken konnte, dass eine Beziehung zwischen uns infrage kam, musste ich mir erst einmal Klarheit über Logans und meine Gefühle verschaffen. Noch immer war ich mir im Unklaren darüber, inwieweit meine Gefühle für ihn reichten, ob ich tatsächlich in ihn verliebt war. Mal ganz abgesehen davon, hatte ich nicht den blassesten Schimmer davon, was Logan nach heute Nacht von dieser ganzen Sache hielt, wie sehr er mich mochte. Ich spürte einen Kloß im Hals, den ich sogleich herunter schluckte. Diese Ungewissheit raubte mir noch den letzten Nerv.

»Lass und über etwas anderes reden. Dieses Thema macht mich ganz verrückt.« Mit einem Seufzen fuhr ich mir mit beiden Händen übers Gesicht.

»Na gut, lass mich mal überlegen«, setzte Poppy an und ihr Gesicht verzog sich nachdenklich. Doch ehe Poppy ein neues Thema anschneiden konnte, fiel mir ein, dass ich noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hatte.

»Mir fällt da spontan etwas ein«, setzte ich an und verzog grimmig das Gesicht. »Was zum Teufel hast du Lukas heute Nacht bitte erzählt?«

»Ich weiß nicht wovon du sprichst.« Poppy setzte wieder ihre Unschuldsmiene auf, doch dass Glitzern in ihren Augen verriet, dass sie genau wusste, worauf ich anspielte.

»Vielleicht davon, dass du mich vor meinem Bruder wie eine Alkoholikerin dargestellt hast?« Entgegnete ich scharf und warf ihr einen vielsagenden Blick zu.

»Mir ist auf die Schnelle eben nichts besseres eingefallen.« Poppy zuckte entschuldigend mit den Achseln.

»Poppy. Normalerweise bist du eine Meisterin was das Erfinden von Ausreden angeht.« Ich hob zweifelnd eine Braue und warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. Im nächsten Moment verrollte sie auch schon die Augen und warf die Hände in die Luft.

»Na gut, vielleicht wollte ich dich auch etwas ärgern. Aber was hätte ich denn bitteschön sonst sagen sollen? Sorry Lukas, deine Schwester wurde gerade von unserem Lehrer Mr. Adonis alias deinem Freund Logan Black abgeholt. Aber hey, mach dir keine Sorgen, ich hab ihr ein Kondom mitgegeben!«

»Shh! Nicht so laut.« Ich legte mir einen Finger auf den Mund, um ihr zu signalisieren, etwas leiser zu sprechen. Schnell ließ ich meine Augen über die Nachbartische wandern, doch Gott sei Dank schien uns niemand gehört zu haben. Erst dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Poppy, die mich mit einer hochgezogenen Braue ansah.

»Wow. Jetzt bist du nicht nur undankbar, sondern auch schon paranoid«, Poppy seufzte theatralisch. »Was macht Adonis nur aus dir?«

Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu und brachte sie damit zum Schweigen. Ein Schmunzeln konnte sie sich allerdings nicht verkneifen. Gerade als ich nach meiner Cola griff, sprangen mir zwei Gestalten ins Auge, die auf unseren Tisch zuhielten. Als ich aufsah, erkannte ich Timmy und Danny. Sofort ließ ich von meinem Getränk ab und richtete meine Aufmerksamkeit auf die beiden. Poppy hatte ja bereits angekündigt, dass Timmy nachkommen wollte, aber von Danny war nicht die Rede gewesen. Schnell warf ich Poppy einen fragenden Blick zu, doch die schüttelte perplex den Kopf. Offenbar hatte auch sie nicht gewusst, dass Danny mitkommen würde.

Als die beiden Jungs vor unserem Tisch zum Stehen kamen, sah ich wieder zu ihnen herüber. Dannys wilde Locken umrahmten sein hübsches Gesicht und fielen ihm in Strähnen in die schokoladenbraunen Augen, die nun schüchtern auf die Spitzen seiner Schuhe gerichtet waren. Er trug ein kariertes Hemd und dunkle Jeans, die seinen athletischen Körperbau nur allzu deutlich zur Geltung brachten. Mir entgingen nicht die vielen Köpfe der Mädchen im Café, die sich augenblicklich nach ihm umdrehten. Danny war zweifellos mehr als attraktiv. Doch er war es nicht, der ununterbrochen in meinem Kopf herumschwirrte.

»Hey ähm«, Timmy meldete sich zu Wort und fuhr sich unsicher durch seine wirren bronzefarbenen Haare. »Ich hoffe es ist okay, dass ich Danny mitgebracht habe?« Seine blassen Augen wanderten zwischen Poppy und mir hin und her. Plötzlich spürte ich drei Augenpaare auf mir, die eine Antwort erwarteten. Ich hatte wirklich nichts dagegen, wenn Danny wieder öfters mit uns unterwegs war. Im Gegenteil, ich freute mich sogar über diese Tatsache. Allerdings nur, solange er sich seine bissigen Kommentare über den Mercedes-Typ ersparte. Denn zu gut erinnerte ich mich an unser Gespräch von letzter Nacht, bevor Logan mich von Timmys Geburtstag abgeholt hatte.

Man musste Danny zugestehen, dass er betrunken war und daher ohne jegliche Hemmungen gehandelt hatte. Dennoch hätte er sich besser im Griff haben müssen. Seine ständige Eifersucht war völlig unangebracht. Meine Augen wanderten wieder zu ihm rüber. Er wirkte etwas eingeschüchtert, doch in seinem Blick konnte ich ein hoffnungsvolles Funkeln erkennen. Solange er diese Bemerkungen über Logan unterließ, hatte ich keinerlei Probleme damit, wenn er sich uns anschloss. Mit einem innerlichen Seufzen nickte ich zustimmend. Wenn er wieder damit anfing, würde ich ihn eben in die Schranken weisen müssen.

»Ja, klar.« Erwiderte ich daher mit einem Nicken und konnte förmlich sehen, wie die Anspannung von Timmys Schultern abfiel. Danny setzte sich zu meiner Linken auf einen Sessel, während Timmy den Platz neben Poppy in Beschlag nahm. Es beanspruchte kaum eine Minute, ehe Barney auch schon wieder mit zwei Getränken und einer Schüssel Nachos an unseren Tisch kam. Er sah zu Timmy und zwinkerte Poppy anschließend vielsagend zu. Doch die beiden schienen Barney's Anspielung kaum mitzubekommen, da sie sich sobald die Nachos auf dem Tisch standen sofort darüber hermachten, als hätten sie seit Tagen nichts Essbares mehr zwischen die Zähnen bekommen.

Ich beobachtete die beiden mit einem amüsierten Lächeln, als Danny mich von der Seite antippte. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm fragend in die Augen. Bedrückt senkte er den Blick auf seine Hände. »Hör mal, Drea, mein Benehmen von gestern Abend tut mir wirklich sehr leid. Manchmal habe ich mich einfach nicht unter Kontrolle. Hinzu kam noch der Alkohol und... Es tut mir wirklich leid, ich verspreche dir, dass es nie wieder vorkommen wird.«

»Danny«, setzte ich seufzend an und rückte ein Stückchen näher zu ihm heran, sodass Poppy und Timmy uns nicht hören konnten. »Ich kann verstehen, dass dich diese ganze Sache mit...«, ich stockte kurz, da ich um ein Haar Logans Name erwähnt hätte. Dannys Blick hob sich von seinen Händen und seine Augen verengten sich zu zwei Schlitzen, als versuche er in mich hereinzusehen. Ich schluckte schwer und begann weiter zu reden. »Naja, dass dich diese ganze Sache eben belastet, aber du hast mir schon einmal versprochen keine blöden Kommentare mehr darüber zu machen. Wenn du willst, dass das mit uns vier«, ich warf einen Blick rüber zu Poppy und Timmy. »Wieder funktioniert, dann bitte ich dich mit diesen Kommentaren über ihn endlich aufzuhören.« Ich warf ihm einen ernsten Blick zu, um meine Aussage zu unterstreichen. Für ein paar Sekunden ruhten Dannys Augen auf meinen. Noch immer sah er mich mit einem merkwürdigen Ausdruck an, als versuche er von meinem Gesicht etwas abzulesen. Doch dann räusperte er sich und wandte den Blick wieder ab.

»Ich werde mein bestes geben, versprochen.«

Der Rest des Abends verlief zu meiner Überraschung recht entspannt und unbeschwert. Wir lachten viel miteinander und selbst Poppy schien Danny langsam aber sicher seinen Fehltritt zu verzeihen. Ich genoss die Zeit mit meinen drei besten Freunden sehr. Sie lenkten mich von meinen Grübeleien über Logan und Adam ab. Es war beinahe wie früher, mit dem einzigen Unterschied, dass Danny und ich kein Paar mehr waren.

Gegen elf Uhr entschlossen wir uns schließlich dazu den Heimweg anzutreten und verabschiedeten uns von Timmy und Danny, wobei mir Dannys sehnsüchtige Blicke nicht entgingen. Hoffentlich würde er bald einsehen, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft mehr gab. Poppy und ich schlenderten über den Parkplatz zu ihrem Opel und dank ihres halsbrecherischen Tempos waren wir innerhalb kürzester Zeit wieder bei mir zuhause.

Als ich die Haustür aufschloss, erklang aus dem Wohnzimmer bereits Dads lautes Schnarchen. Wie immer lief der Fernseher in einer Lautstärke, bei der mir die Ohren abfallen würden. Poppy warf mir einen belustigten Blick zu und wir entledigten uns unserer Schuhe. Dann stiegen wir dir die Treppe hinauf in Richtung meines Zimmers. Gerade als wir bei meinem Raum ankamen, ging die Nachbartür auf und Adam stand vor uns. Mein Magen drehte sich um und Übelkeit schnürte mir die Kehle zu.

»Oh, hallo Penelope, ich wusste gar nicht, dass du hier bist. Ich wollte Drea noch etwas Gesellschaft leisten, bevor ich morgen Reißaus nehme«, er warf sein charmantestes Lächeln auf. »Aber wie ich sehe, seid ihr wohl beschäftigt.«

Mir stieg die Galle auf und nur mit Mühe konnte ich ein Würgen unterdrücken. Jede Zelle meines Körpers zog sich bei seinen Worten zusammen. In diesem Moment war ich mehr als froh darüber, Poppy hier bei mir zu haben. Offenbar war meine Vermutung richtig gewesen, dass Adam den letzten Abend bei uns zuhause ausnutzen wollte. Ihm war alles zuzutrauen. Wer wusste schon, was Adam vorgehabt hätte? Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und ignorierte den Schauder, der mir dabei über den Rücken lief.

»Oh naja, also wenn du magst, dann können wir ja noch zu dritt irgendetwas...«, begann Poppy zu sprechen, aber ich fiel ihr sofort ins Wort.

»Eigentlich bin ich ziemlich müde und wollte gleich schlafen gehen. Wir müssen ohnehin ausgeruht für den Umzug morgen sein.« Ich warf Adam über Poppys Schulter hin einen abfälligen Bick zu. Obwohl auf seinen Lippen noch immer ein freundliches Lächeln lag, sah ich ein verärgertes Aufblitzen in seinen Augen.

»Da hast du recht, Drea, wir sollten ausgeruht für morgen sein.« Sein glühender Blick bohrte sich in meinen und Unbehagen machte sich in mir breit. Ich wollte nur noch weg von ihm.

»Gute Nacht, Adam.« Mit einem letzten verächtlichen Blick lief ich an ihm vorbei in mein Zimmer.

Poppy wünschte Adam ebenfalls eine gute Nacht und folgte mir in den Raum. Kaum dass die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, sah sie mich auch schon fragend aus ihren braunen Augen aus an.

»Was sollte das denn?«

»Was denn?« Ich bemühte mich um einen möglichst gelassenen Gesichtsausdruck, während ich die Gästebettwäsche aus dem Schrank hievte.

»Wieso hast du deinen Cousin denn so abgefertigt? Es ist sein letzter Abend hier, wir hätten doch noch irgendetwas mit ihm unternehmen können?«

»Ich bin wirklich furchtbar müde, Poppy. Und außerdem weißt du doch, dass Adam und nicht gerade das beste Verhältnis zueinander haben. Ich kenne ihn kaum.« Ich konnte nur hoffen, dass Poppy sich mit dieser Antwort zufrieden gab und nicht noch weiter nachhaken würde. Doch da hatte ich mich geschnitten.

»Na dann wäre das doch die perfekte Gelegenheit gewesen, euch wieder etwas anzunähern.« Entgegnete sie, während sie sich in die Kissen fallen ließ. Wenn sie nur wüsste, wie nah Adam mir bereits gekommen war. Beim Gedanken daran verkrampften sich eine Hände und ich musste all meine Kraft aufbringen, um mir nichts anmerken zu lassen.

»Poppy, bitte, ich bin wirklich sehr müde und will jetzt einfach nur schlafen, okay?« Meine Stimme klang etwas energischer, als beabsichtigt, weshalb Poppy den Kopf hob und mir einen verwirrten Blick zuwarf. Bevor sie mich allerdings mit weiteren Fragen löchern konnte, schnappte ich mir meinen Schlafanzug und marschierte ins Bad, um mich fertig fürs Bett zu machen. Als ich wieder zurückkehrte, lag Poppy quer über dem Bett und war bereits tief im Land der Träume versunken. Offenbar steckte ihr Timmys Geburtstagsparty noch immer in den Knochen. Schmunzelnd schob ich sie ein Stück beiseite, um mir etwas Platz zu verschaffen. Sie grummelte verärgert vor sich hin und drehte sich auf die andere Seite. Als auch ich endlich eine bequeme Position gefunden hatte, sofern das bei dem Platz, den Poppy in Beschlag nahm überhaupt möglich war, fiel auch ich in einen tiefen Schlaf. Die ganze Nacht über träumte ich von eisblauen Augen.


Hallo meine Lieben,

Da ich zurzeit auf einem Seminar bin, habe ich leider nicht so viel Zeit zum Schreiben. Daher entschuldige ich mich schon einmal im Voraus für jegliche Rechtschreibfehler. Ich hoffe natürlich, dass euch das Kapitel trotzdem gefällt ;) Und nochmal ein fettes DANKESCHÖN an eure unzähligen Kommentare, Votes und Reads im letzten Kapitel. Ihr motiviert mich so sehr, einfach DANKE dafür! Ich hoffe auch dieses Mal auf euer Feedback <3

PS: Ich hab mir extra Wlan besorgt, um euch nicht länger warten zu lassen haha :)

GLG <3

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