Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 25

Logan atmete geräuschvoll ein und stützte das Gewicht auf der Tür ab, während er mich mit einem glasigen Blick aus seinen blauen Augen ansah. Es schien, als versuche er direkt in mich hineinzuschauen, geradewegs in meine Seele.

»Wieso willst du nicht nach Hause? Was ist los?« Bei seinen Worten versteifte ich mich augenblicklich.

»Hat es etwas mit Danny zu tun? Oder mit deinem Cousin?« Sein Blick wurde ermittelnd, während seine Augen sich zu zwei schmalen Schlitzen verengten. Ahnte er womöglich etwas? Ich wollte nicht darüber reden, mit niemandem, schon gar nicht mit Logan. Der bloße Gedanke daran, mit ihm darüber zu sprechen bereitete mir Bauchschmerzen.

»Es ist nichts.« Antwortete ich schnell. Ich wollte all das nicht noch einmal erleben, wollte nicht, dass Logan mich aus ganz anderen Augen sehen würde. Die schrecklichen Erinnerungen an Adam kamen in mir hoch. Mit aller Kraft versuchte ich sie aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Allerdings konnte ich nicht vermeiden, dass meine Hände leicht zu zittern begannen. Schnell verschränkte ich meine Finger miteinander und begann sie nervös zu kneten. Doch Logan war dies wohl nicht entgangen, denn seine Augen richteten sich auf meine Hände und er zog die Brauen zu einem schmalen Strich zusammen.

»Drea...«, setzte er bekümmert an und im nächsten Moment kam er auch schon um die Autotür herum. Noch ehe ich begreifen konnte was geschah, hatte er meine kalten, zittrigen Hände in seine genommen. Es war eine sehr mitfühlende und liebevolle Geste. Ich schloss die Augen und genoss die Wärme, die sich in mir ausbreitete, genoss die beruhigende Wirkung, die seine Nähe auf mich ausübte. Als er meine Hände jedoch wieder losließ und sich bereits Enttäuschung in mir ausbreiten wollte, spürte ich auch schon, wie er mein Gesicht umfasste und seine heiße Stirn gegen meine lehnte. Erschrocken riss ich die Augen auf und starrte wie gebannt in seine blauen Augen, die auf meine Lippen gerichtet waren. Dann kam er noch einen weiteren Schritt auf mich zu, sodass ich zwischen seinem Körper und dem Auto gefangen war. Sein harte, muskulöse Brust drückte gegen meinen Oberkörper und mein Puls begann wie verrückt zu rasen.

»Wieso machst du es mir so schwer, Drea«?« Flüsterte er mit rauer Stimme und schloss die Augen. Ein konzentrierter Ausdruck trat auf seine perfekten Gesichtszüge und mein Blick wanderte hinab zu seinen sinnlichen Lippen. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, Logan raubte mir die Luft zum Atmen, brachte meine Gedanken zum Verstummen und ließ mich Dinge fühlen, die ich noch nie zuvor gefühlt hatte. Mein Herz klopfte wild in meiner Brust und in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ihn zu packen, an mich zu reisen und seine Lippen auf meinen zu spüren. Doch noch ehe sich dieses Vorhaben verwirklichen konnte, ließ Logan seine Hände von meinem Kopf sinken und wandte das Gesicht wieder ab. Dann trat er einige Schritte zurück und brachte etwas Distanz zwischen uns. Enttäuscht stieß ich die angehaltene Luft aus und versuchte die Kontrolle über meinen Körper wieder zu erlangen. Er seufzte und fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. Er wirkte vollkommen unentschlossen. Als er die Hände wieder vom Gesicht nahm, fixierte er einen Punkt in der Ferne. Er wirkte abwesend und völlig versunken in seine Gedanken.

»Na schön, was soll's. Es macht ja ohnehin keinen Unterschied mehr.« Murmelte er leise vor sich hin und schüttelte ergeben den Kopf. Freude machte sich in mir breit. Ich musste nicht nach Hause, musste nicht zu Adam. Doch so schnell die Erleichterung über diese Nachricht auch gekommen war, so hastig war sie wieder verschwunden. Beim Gedanken daran, was letztes Mal passiert war, als ich bei Logan übernachtet hatte, musste ich instinktiv zu ihm aufschauen. Er erwiderte den Blick. Die Erinnerung an unseren ersten Kuss schlich sich vor mein inneres Auge und mein ganzer Körper begann unter seinem Blick zu prickeln. Ob es wohl wieder dazu kommen würde, wenn ich bei ihm übernachtete? Ich wusste nicht, ob Logan meine Gedanken gelesen hatte, doch ich spürte, dass eine Spannung zwischen uns entstand. Ich schluckte schwer, während das Verlangen in mir immer mehr anstieg. Ich sehnte mich nach seiner Berührung, wollte seinen Mund auf meinem spüren. Als ich bemerkte, welche Richtung meine Gedanken einnahmen, schüttelte ich schnell den Kopf, das lag nur an diesem blöden Alkohol. Logan räusperte sich und unterbrach somit meine Gedanken, dann wandte er schnell den Blick ab.

»Steig ein.« Brummte er und griff erneut nach dem Henkel der Autotür. Ich nahm einen tiefen Atemzug, um meine aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. Benommen tat ich wie mir befohlen und ließ mich vorsichtig in den tiefgelegten Ledersitz sinken. Logan warf die Tür hinter mir zu und kam in schnellen Schritten um den Wagen herum. Er öffnete die Fahrertür und nahm neben mir Platz. Der Wagen startete und der Motor heulte laut auf. Im nächsten Moment setzten wir uns auch schon in Bewegung. Noch immer war ich völlig benebelt durch Logans Nähe. Um das Gefühlschaos, das in meinem Kopf herrschte, etwas zu beruhigen, blickte ich aus der Fensterscheibe und beobachtete, wie wir uns immer weiter von Timmys Haus entfernten.

Gerade als ich mich wieder umdrehte, da Timmys Haus nun vollkommen verschwunden war, erklang Musik aus dem Radio. Ich erkannte das Lied. Es war Professional von The Weeknd. Für gewöhnlich war Deep House meine bevorzugte Musikrichtung, was jedoch nicht bedeutete, dass ich nicht auch andere Musik hörte, mitunter The Weeknd. Mein Blick fiel auf das Display des Radios, doch ich stellte überrascht fest, dass es gar kein Radio war, das lief, sondern eine Playlist. Überrascht sah ich zu Logan rüber, dessen Augen auf die Straße vor ihm gerichtet waren.

»Du magst The Weeknd?« Fragte ich erstaunt. Logan warf mir einen Seitenblick zu.

»Ja.« Der Anflug eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht. »Wieso fragst du?«

»Naja, ich hätte nicht gedacht, dass es deine Musikrichtung ist.« Ich zuckte mit den Schultern.

»Wieso? Hältst du mich etwa für zu alt dafür?« Er grinste und kleine Grübchen zeichneten sich auf seinen Wangen ab. Für einen kurzen Moment war ich wie aus der Bahn geworfen. Ich hatte noch nie zuvor etwas so Schönes gesehen, das mit Logans aufrichtigem Lächeln vergleichbar wäre. Ich stockte kurz und musste mich erst wieder sammeln, um eine vernünftige Antwort zustande zu bekommen. Aus irgendeinem Grund wirkte Logan plötzlich völlig anders. Lockerer, irgendwie entspannter, was eine gute Basis für eine richtige Konversation war.

»Du bist nicht alt.« Ich erwiderte sein Lächeln.

»Im Vergleich zu dir schon.« Er konzentrierte sich wieder auf den Verkehr. Es war gut möglich, dass meine neuerlangte Redseligkeit von dem Alkohol herrührte. Doch ich hatte Gefallen an unserem Gespräch gefunden und wollte unbedingt mehr über Logan herausfinden. Schließlich gab es nicht viel, das ich über ihn wusste.

»Was für Musik hörst du noch so?« Neugierig musterte ich ihn.

»Ich habe keine bestimmte Musikrichtung, ich höre eigentlich von allem ein bisschen.«

»Hast du einen Lieblingskünstler oder eine Lieblingsband?« Fragte ich.

»The Weeknd.« Er lächelte wieder, es war regelrecht ansteckend. Ich mochte diesen offenen, entspannten Logan.

»Was ist deine Lieblingsfarbe?« Mir war durchaus bewusst, dass ich Logan geradezu mit Fragen bombadierte, zu allem Überfluss auch noch mit solch kindischen. Wieder ein Produkt meines Alkoholeinflusses.

»Ich habe keine.« Keine Lieblingsfarbe? Wie konnte man keine Lieblingsfarbe haben?

»Und wenn du eine hättest?«

Er warf mir einen belustigten Blick von der Seite zu, doch dann sah er mir tief in die Augen und antwortete. »Dann wäre es wohl braun.«

»Braun?«, fragte ich verdutzt. »Wieso braun? Braun ist doch langweilig!«

Logan quittierte meine Frage lediglich mit einem geheimnisvollen Lächeln. »Was ist deine?« Wollte er plötzlich von mir wissen, was mir ebenfalls ein Lächeln entlockte.

»Ich mag blau.«

Blau wie deine Augen. Fügte ich in Gedanken an. Wir hielten gerade an einer roten Ampel und bevor Logan irgendetwas erwidern konnte, hatte ich bereits die nächste Frage auf der Zunge.

»Was ist dein Lieblingsessen?«

Verwirrt schüttelte er den Kopf und sah mich an, doch noch immer zierte ein leichtes Lächeln seine Lippen. »Was wird das Drea?«

»Ich will nur mehr über dich erfahren.« Gestand ich ehrlich. Doch offenbar war es keine besonders gute Idee, meine Gedanken so geradeheraus auszusprechen. Logans Lächeln schwand augenblicklich und sein Gesicht nahm wieder ernstere Züge an. Zwischen seinen Brauen entstand eine kleine Falte und ich konnte sehen, wie sich sein ganzer Körper anspannte. Seine Gelassenheit war mit einem Mal wie weggeblassen.

»Über mich gibt es nicht viel zu erfahren, Drea.« Seine Augen richteten sich starr zur Straße. Ich konnte förmlich spüren, wie seine vorherige Unbekümmertheit schwand und sich wieder eine kalte, distanzierte Maske über sein Gesicht legte. Was war denn nur los mit ihm? Weshalb wollte er nicht, dass ich mehr über ihn erfuhr? Was hatte Logan erlebt? Was hatte ihn derart gezeichnet? Ein Teil von mir wollte weiter graben, wollte mehr über ihn erfahren. Der andere Teil allerdings spürte, dass dieses Thema mehr als Tabu war. Es überzog eine unsichtbare Grenze, die Logan aufgestellt hatte und etwas sagte mir, dass es klüger war, nicht weiter nachzuhaken. Trotz meines angetrunkenen Mutes unterließ ich weitere Fragen, überließ Logan seinen Gedanken und lauschte der Musik.

What does it mean
When your heart's already numb
You're professional
Won't treat it like it's personal
No, cause it's just love
It always makes its way back around
It's dispensable
To fall is unacceptable
Cause everything you've been through made you stronger
And every day you learn about yourself
And nothing really played out how it's supposed to
Depending on somebody else's wealth
But now you know the value of a dollar
And girl I make enough of it to spend
I love the way you've put yourself together
I love the way you make that body bend
For me again, oh yeah

Den Rest der Fahrt verbrachte ich damit gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Als wir schließlich vor dem Gebäudekomplex hielten, in welchem sich Logans Penthouse Wohnung befand, atmete ich erleichtert auf. Ich schnappte mir meine Tasche aus dem Fußraum, als Logan auch schon die Beifahrertür öffnete und mir helfend die Hand entgegenstreckte. Zur gern nahm ich seine Hilfe an, da mir vom Alkohol noch immer etwas der Kopf schwirrte. Es war furchtbar kalt und ich fröstelte leicht, als ich hinaus in die Kälte der Nacht trat. Nachdem die Autotür ins Schloss fiel, war ich gerade dabei die Henkel meiner Tasche zu entknoten, als ich einen weichen Stoff an meiner Wange spürte. Überrascht sah ich auf und entgegnete Logans Gesicht, das nur wenige Zentimeter von meinem entfernt schwebte, während er mir seine Jacke umlegte.

»Es ist ziemlich kalt, nicht dass du dich noch erkältest.« Erklärte er mit einem glühenden Blick in seinen blauen Augen. Sofort wurde mir warm ums Herz und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

»Danke.«

Ein paar Sekunden lang sahen wir uns noch in die Augen. Dann fühlte ich seine Hand in meinem Rücken, die mich in Richtung Eingang dirigierte. Mein Rücken begann zu kribbeln und bereitwillig ließ ich mich von ihm nach drinnen führen. Diesmal war es nicht Mr. Grayson, der uns die Tür öffnete, sondern ein anderer Portier, den ich bisher noch nicht gesehen hatte. Er tippte sich zur Begrüßung an seinen Hut und gewährte uns Zutritt zum Fahrstuhl.

Wir traten ein und kaum dass sich die Türen schlossen, hing wieder diese Spannung zwischen uns in der Luft. Wir waren gerade mal im fünften Stockwerk und ich bekam kaum noch Luft, versuchte krampfhaft diese Anziehung zwischen uns zu ignorieren.

Als ich wieder auf die Anzeigetafel schaute, unterdrückte ich das Bedürfnis laut aufzustöhnen.

Zehntes Stockwerk. Wie sollte ich diese Fahrt nur überstehen? Sie schien eine Ewigkeit anzudauern.

Fünfzehntes Stockwerk. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich krallte meine Hände um die Haltestange, um mich irgendwie abzulenken. Ob Logan es wohl auch spürte? Gerade als ich im Begriff war zu ihm rüber zu sehen, riss ich mich wieder am Riemen und richtete meine Augen starr auf die Anzeigetafel.

Zwanzigstes Stockwerk. Gott sei Dank. Länger würde ich es auf diesem engen Raum mit ihm nicht aushalten können, ohne ihm einen Blick zuzuwerfen. Als endlich die Zahl einundzwanzig auf dem Bildschirm aufleuchtete und das leise Pling ertönte, hätte ich am liebsten erleichtert aufgeseufzt. Stattdessen versuchte ich lediglich meinen alkoholisierten Verstand zu beruhigen, um einen klaren Kopf zu bekommen.

Die Türen glitten zu den Seiten hin weg und ich konnte gar nicht schnell genug in Logans Penthouse eintreten. Durch die großen Panoramafenster, die nach draußen auf den Balkon führten, hatte man einen perfekten Ausblick auf die Nachtlichter der Skyline Seattles. Bevor ich diesen Anblick jedoch in mich aufnehmen konnte, ertönte Logans Stimme hinter mir.

»Möchtest du noch etwas trinken?«, fragte er gastfreundlich, doch ich lehnte kopfschüttelnd ab. Für heute hatte ich genug Flüssigkeit zu mir genommen, wobei es sich beim Großteil davon um Alkohol handelte, der noch immer in mein Blut aufmischte.

»Du kannst schon mal nach oben gehen, wenn du magst. Du weißt ja wo das Gästezimmer ist. Ich bringe dir gleich noch etwas zum Anziehen«, er deutete mit einer flüchtigen Handbewegung Richtung Treppen, während er auf die Küche zuhielt. Ich nickte leicht benommen und setzte bedacht einen Fuß vor den anderen, was in meinem Zustand und ohne Logans helfende Hand in meinem Rücken allerdings nicht sehr einfach war.

An der Treppe angekommen, stierte ich erst einmal für ein paar Sekunden lang auf die Stufen und entschied mich kurzerhand dazu, mich meiner Schuhe zu entledigen. Sicher war sicher.

Ich bückte mich, um nach dem Riemchen meiner Wedges zu greifen und die Schnalle zu lösen. In diesem Moment fiel mir siedend heiß ein, dass ich ja nur einen Rock trug. Das Blut schoss mir ins Gesicht und mit einem Ruck fuhr ich verlegen hoch. Allerdings hatte ich nicht so ganz mit einberechnet, dass meine Bewegungen durch den Alkohol etwas unkontrollierter als sonst ausfielen. Ungeschickt stieß ich mit meinem rechten Fuß gegen die erste Stufe und kam ins Straucheln. Mein Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus und Adrenalin schoss mir durch die Adern. Im letzten Moment jedoch bekam ich haltsuchend das Treppengeländer zu fassen und konnte den Sturz verhindern.

Mein Kopf musste mittlerweile so rot wie eine Tomate sein und inständig hoffte ich, dass Logan bereits im Raum nebenan verschwunden war. Beschämend warf ich langsam einen Blick über die Schulter. Doch offenbar meinte das Schicksal es nicht gut mit mir, denn Logan lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen zur angrenzenden Küche. Seine Lippen waren zu einem Schmunzeln verzogen, wobei die Grübchen auf seinen Wangen hervortraten. Er räusperte sich.

»Brauchst du Hilfe?« Fragte er und seine Augen blitzten amüsiert.

»Ähm... nein.«, sagte ich bestimmt und schluckte schwer. »Alles in Ordnung. Schuhabsätze und Treppenstufen in Kombination sind wohl nicht meine Spezität...« Ich lachte hysterisch, um meine Nervosität zu überspielen.

»Du meintest wohl Spezialität?«, korrigierte er mich und das Grinsen auf seinen Lippen wurde noch breiter. Er war so schön...

»Ähm ja... richtig.« Hochrot wandte ich ihm schnell den Rücken zu und bemühte mich darum, die Treppen unbeschadet nach oben zu kommen. Schuhe hin oder her, ich wollte nur noch weg von Logan, bevor mir weitere Missgeschicke passieren konnten, die noch etwas peinlicher waren als Gleichgewichtsverluste oder Sprachfehler. Als ich den oberen Stock erreichte, atmete ich erst einmal erleichtert auf und taumelte Richtung Gästezimmer. Mittlerweile kannte ich mich ja einigermaßen in Logans Penthouse aus. Gerade als ich auf die Tür des Gästeraumes zuhielt, fiel mein Blick auf Logans Schlafzimmertür, die einen Spalt breit offen stand. Gedämpft drang die Beleuchtung seines Zimmers aus der Öffnung und erfüllte den Korridor mit Licht. Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas zog mich wie magisch an. Ohne es verhindern zu können, trugen meine Beine mich in die Richtung seines Zimmers. Mir war klar, dass es falsch und unhöflich war. Man schnüffelte nicht in Zimmern anderer Leute herum. Für gewöhnlich tat ich so etwas auch nicht, doch in diesem Moment, konnte ich es einfach nicht verhindern. Meine Hand legte sich über die Klinke und langsam, Zentimeter für Zentimeter stieß ich die Tür auf.

Das kleine Lämpchen auf Logans Nachttisch brannte und erhellte das triste Grau der Tapete, sodass sein Zimmer beinahe gemütlich aussah, wenn man mal von seinem offensichtlichen Ordnungsdrang einmal absah. Denn wie immer, war kein einziger persönlicher Gegenstand in dem Raum aufzufinden. Ich trat weiter ein und mein Blick fiel sofort auf das große Bett, welches in der Mitte prangte und einen Großteil des Raumes einnahm. Schwarzes Leder säumte das Kopfteil, sowie das Gestell des Bettes. Meine Augen wanderten weiter über das weiße Laken. Und dann sah ich es. Das einzig Persönliche, was mir in Logans Penthouse jemals unter die Augen gekommen war. Ein kleines Foto in einem Bilderrahmen, das auf dem Nachtisch zur Rechten des Bettes zierte.

Wie von selbst trugen mich meine Beine hin. Ich nahm das Foto in die Hand und betrachtete es neugierig. Es war ein Familienbild. Ein wunderschönes Pärchen mittleren Alters war darauf zu sehen. Der Mann auf dem Bild hatte goldblonde Locken und blaue Augen, die verliebt auf die Frau gerichtet waren, um die er einen Arm geschlungen hatte. Auch sie besaß blondes Haar, das ihr in seichten Wellen auf die Schultern fiel und ihre stechend grünen Augen betonte. Sie lehnte sich gegen die Brust ihres Mannes und lächelte glücklich in die Kamera, während ihre rechte Hand auf den Schultern eines kleinen Mädchens ruhte. Die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen und der Frau war nicht zu übersehen. Die Kleine durfte wohl etwa in Mias Alter sein und trotzdem kam sie mir unglaublich bekannt vor. Sofort flackerte ein Bild von Joanna, Logans Schwester, in meinem Kopf auf.

Doch das kleine Mädchen war nicht das, was meine Aufmerksamkeit so sehr bannte, nein, es war der kleine Junge neben ihr, der ihre Hand hielt und sie um einige Zentimeter überragte. Er grinste frech in die Kamera, wobei man erkennen konnte, dass ihm der rechte Schneidezahn fehlte. In seinen Wangen zeichneten sich tiefe Grübchen ab und seine Haare standen ihm verstrubbelt vom Kopf ab. An den eisblauen Augen und dem goldenen Haar erkannte ich Logan sofort. Er war seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, obwohl er auf dem Bild kaum älter als zehn Jahre alt sein konnte.

Die Vier wirkten unglaublich glücklich auf dem Bild. Logan wirkte glücklich. Ich fragte mich, in welchem Alter er diese Unbekümmertheit, die er auf dem Foto ausstrahlte wohl verloren hatte und zu dem ernsten, verschlossenen Mann wurde, der er heute war. Unwillkürlich fuhr ich mit dem Finger über die kühle Glasscheibe, die das Bild schützte.

»Drea?«, erklang eine Stimme in meinem Rücken. Erschrocken stellte ich das Bild auf den Nachttisch zurück und fuhr hastig zu Logan herum, der in Eingang des Schlafzimmers stand. Aus großen Augen blickte ich ihn an und spürte, wie mir erneut die Röte ins Gesicht kroch. Ich fühlte mich wie auf frischer Tat ertappt.

»Was machst du hier?« Seine blauen Augen bohrten sich geradewegs in meine hinein, dann wanderte sein Blick zu dem Bild auf seinem Nachttisch und ich sah, wie Logan sich unmerklich anspannte. Das Foto musste ihm wohl sehr viel bedeuten. Ich war froh, dass sich seine Aufmerksamkeit nunmehr auf das Bild richtete, als auf die Frage, weshalb ich mich mitten in der Nacht in seinem Zimmer befand. Schließlich hatte ich selbst nicht einmal eine plausible Antwort darauf. Ich wusste, dass ich die nächste Frage nicht hätte aussprechen sollen, doch es schien, als hätte sich mein Mund selbstständig gemacht.

»Ist das deine Familie?« Fragte ich leise und senkte meine Augen ebenfalls auf das Foto. Als ich keine Antwort erhielt, schaute ich vorsichtig wieder zu ihm auf. Seine Gesichtszüge waren nun gänzlich verhärtet und ich erkannte dieselbe Kälte in seinen Augen, die ich zuletzt nach dem Kuss auf dem Balkon, als ich seine Narben berührte, gesehen hatte. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und unter seinem Hemd konnte ich erkennen, dass jeder einzelne Muskel seines Körpers zum Zerreisen gespannt war. Wie in Trance starrte er unbeirrt auf das Foto. Sofort fühlte ich mich schuldig, da ich ihn auf dieses Thema angesprochen hatte, er schien schließlich mehr damit zu verbinden, als dieses schlichte Bild darstellte. Zumindest für jemand Außenstehenden wie mich.

Nach wie vor stand er wie betäubt im Türrahmen, seine Augen starr auf das Bild gerichtet. Er schien mich überhaupt nicht mehr wahrzunehmen, sondern war wie gefangen in einer Erinnerung. Es war unübersehbar, dass ihn innerlich etwas quälte. Ich verspürte das dringende Bedürfnis, für ihn da zu sein, ihm sein Leid zu nehmen. Noch ehe ich es verhindern konnte, trat ich langsam auf ihn zu.

»Logan...« Flüsterte ich, um ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen. Meine Stimme schien ihn offenbar aus seinem tranceähnlichen Zustand aufzuwecken und er richtete seine eisblauen Augen auf mich. Ein tiefer Schmerz saß in seinem Gesicht und ich spürte, dass er nicht bereit war, über dieses Thema zu sprechen, dass er es nicht konnte. Ebenso wenig wie ich es über mich brachte mit ihm über Adam zu sprechen. Doch das war in Ordnung für mich. Ich wollte ihn zu nichts zwingen, das er nicht wollte. Dennoch musste ich ihm irgendwie klar machen, dass ich für ihn da war.

Ohne die Augen von ihm abzuwenden ging ich weiter auf ihn zu. Mit jedem Schritt, der mich ihm näher brachte, begann mein Herz aufgeregter zu klopfen. Sein intensiver Blick brachte die Schmetterlingen in meinem Bauch zum Tanzen. Schließlich kam ich einige Zentimeter vor ihm zum Stehen. Ich war völlig eingenommen, von seiner Nähe. Sein herber Vanilleduft umfing mich und benebelte jeglichen meiner Sinne. Unsicher wanderten meine Augen zu seiner Hand und ich griff behutsam danach, um ihm zu zeigen, dass ich hier war, dass er sich mir öffnen konnte, falls er das wollte. Seine steifen Finger lösten sich leicht und ließen die Berührung zu. Langsam sah ich wieder zu ihm auf und konnte erkennen, dass sein Kiefer mahlte. Seine Augen waren geschlossen und seine Züge verzerrten sich angestrengt. In diesem Moment hätte ich zu gerne gewusst, was in seinem Kopf vorging.

Zögernd hoben sich seine Lider wieder. Doch dieses Mal war der Ausdruck in seinen blauen Augen anders. Etwas Wildes funkelte in ihnen auf, etwas, dass ich mit einem Mal auch zu fühlen begann. Ein Kribbeln suchte meine Hand auf und breitete sich in meinem gesamten Körper aus wie ein Lauffeuer. Ich verspürte ein Gefühl, dass ich bisher erst einmal bei unserem Kuss empfunden hatte; Verlangen.

»Drea, du solltest jetzt lieber gehen.« Presste er rau hervor, allerdings hatte der Klang seiner Stimme eindeutig an Nachdruck verloren. Auch sein Körper sprach eine andere Sprache. Sein Verstand schien sich gegen die Gefühle zu wehren, die zwischen uns in der Luft vibrierten, versuchte die Kontrolle über seinen Körper zu gewinnen. An seinem Hals konnte ich sehen, wie er schwer schluckte.

Ich hingegen wollte nicht, dass er seinem Verstand nachkam, wollte nicht, dass er sich diesem Bann zwischen uns entzog. Es mochte an dem Alkohol liegen, der mich in eine Art Rausch versetzte, es konnte aber auch schlicht und ergreifend Logan sein, der mir keine andere Wahl lies. Ohne den Blickkontakt abzubrechen, trat ich langsam einen Schritt nach hinten und zog Logan bei der Hand mit mir. Zunächst wirkte er noch etwas steif und unschlüssig, als wisse er nicht, wie er darauf reagieren sollte, als führe er einen innerlichen Kampf. Doch als ich einen weiteren Schritt rückwärtsging, folgte er mir plötzlich. Wir sahen uns beide in die Augen, keiner wandte den Blick vom jeweils anderen ab und ich fühlte die Spannung, die zwischen uns entstand. Ich ging immer weiter rückwärts, bis ich mit den Kniekehlen gegen die Bettkante stieß und nicht mehr weiter gehen konnte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Logan immer weiter zu mir herantrat, bis uns nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Sein Blick löste sich von meinem und wanderte langsam hinab zu meinem Mund. Mein Puls raste wie verrückt vor Verlangen und selbst das Atmen fiel mir schwer, kam beinahe schon keuchend über meine Lippen. Ich wollte, dass er mich küsste, wollte ihn spüren, seine Nähe, sein Atem, seine Haut auf meiner. Sein Blick glitt wieder hinauf zu meinen Augen und ich konnte sehen, dass es ihm nicht anders erging. Er wollte mich auch. Das Prickeln zwischen uns war kaum noch auszuhalten, die kleine Distanz zwischen uns schmerzte beinahe schon. Gerade als ich mit dem Gedanken spielte, den Abstand zwischen uns zu überwinden, packte Logan mein Gesicht mit beiden Händen und presste seine Lippen hungrig auf meine.

An diesem Kuss war nichts Sanftes oder Bedachtsames, nein, er war verzweifelt und voller Leidenschaft. Logan küsste mich, als wären meine Lippen alles, was ihn noch am Leben hielten, als wären sie die Luft, die er zum Atmen benötigte. Wenn ich gedacht hatte, dass der erste Kuss mit ihm bereits meine Welt aus den Angeln gehoben hatte, dann fehlten mir eindeutig die Worte, um diesen jetzigen zu beschreiben. Es schien, als ließe Logan endgültig seine kalte Maske fallen. Er verlor jegliche Hemmungen und küsste mich mit einer Hingabe, die ich an ihm noch nie erlebt hatte. Seine Hände fuhren zügellos meinen Körper hinab und schickten kleine Stromschläge durch mein Inneres. Gänsehaut legte sich über mich und schnürte mir die Luft zum Atmen ab.

Ehe ich begreifen konnte, was als nächstes geschah, lagen seine Hände unter meinem Po und mit einem Ruck hob er mich hoch. Wie von selbst schlangen sich meine Beine um seine Hüften und ich öffnete bereitwillig meine Lippen, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Ich konnte gar nicht begreifen was gerade geschah. Mein Herz hämmerte wie wild in meiner Brust und Adrenalin strömte wie Blut durch meine Adern. Seine Nähe brachte meinen gesamten Körper zum Kribbeln, setzte meinen Verstand außer Kraft. Nicht ein einziger Gedanke war in diesem Moment in meinem Kopf, es herrschte völlige Leere.

Ich spürte, wie Logan sich langsam auf das Bett kniete und den Kuss kurz unterbrach, um mich behutsam auf dem Rücken abzulegen. Im nächsten Moment war er auch schon wieder über mir und setzte den Kuss fort. Seine Zunge fuhr aufreizend über meine Lippen, ehe sie wieder einen Weg in meinen Mund fand. Er stützte sich mit seiner linken Hand neben meinem Kopf ab, während seine Rechte auf Wanderschaft ging. Sie fuhr von meiner Taille hinab über meine Hüfte bis hin zu meinen Oberschenkeln. Seine Hand brannte auf meiner Haut wie Feuer und ich stöhnte leicht auf, als sie an der Unterseite meines Schenkels wieder hinauf und unter meinen Rock glitt. Der Stoff rutschte nach oben und gab freien Blick auf meine Unterwäsche.

»Ich will dich, Drea,« Stöhnte er schweratmend an meinen Lippen und im nächsten Moment spürte ich auch schon, wie seine Härte gegen meine Mitte drückte. »Was machst du nur mit mir?« Keuchte er heißer.

Erschrocken riss ich die Augen auf und fühlte ein heftiges Ziehen in meinem Unterleib. Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich tatsächlich das Bedürfnis mit einem Mann zu schlafen. Ich hatte keine Angst davor, dass mich die Berührungen an Adam erinnern würden oder auf gewisse Art und Weise unangenehm waren, wie bei Danny. Alles was ich fühlte, war eine tiefe Zuneigung und ein so starkes Verlangen nach Logan, dass es mir regelrecht den Verstand raubte. Selbst die Konsequenzen über unser Tun waren mir egal, ich war einfach an einem Punkt angekommen, an dem ich mich nicht mehr länger von ihm fernhalten wollte, mich nicht mehr fernhalten konnte. Ich wollte ihn mit jeder Faser meines Daseins, sehnte mich danach, ihm so nahe zu sein wie noch nie zuvor. Als Antwort griff ich lediglich mit meinen Händen nach seinem Gesicht und zog seine Lippen wieder zu meinen herunter. Unsere Zungen umkreisten sich und tanzten ein aufreizendes Spiel miteinander, dass die Lust in mir nur noch mehr ins Unermessliche steigerte.

Er unterbrach den Kuss und erschrocken schnappte ich nach Luft, als Logan mich plötzlich bei der Taille packte. Ich schlang die Arme um seinen Hals und mit einem Ruck saß ich aufrecht auf seinem Schoß. In dieser Position spürte ich seine Erregung noch intensiver gegen meine Mitte drücken und ein Stöhnen kam mir über die Lippen. Es fühlte sich gut an, sehr sogar. Das Ziehen in meinem Unterleib wurde stärker und der Atem kam nur noch keuchend über meine Lippen. Logans raue Hände glitten unter den Saum meines Oberteils und fuhren sanft über meinen Bauch, über meine Rippen. Ich erschauerte unter dieser sinnlichen Berührung und schloss die Augen. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken, bevor er auch schon zärtliche Küsse unter mein Ohr hauchte. Sein Mund glitt immer weiter über meinen Hals hinab und mein gesamter Körper stand unter Strom. Noch nie zuvor hatte ich so viele Empfindungen auf einmal gefühlt, das war alles neu für mich.

Logans Hände fuhren unter meinem Shirt wieder hinab und griffen nach dem schwarzen Baumwollstoff. Ich begriff was er vor hatte und hob bereitwillig meine Arme, um ihm beim Ausziehen meines Shirts entgegen zu kommen. Mit einem Ruck zog er mir das Kleidungsstück über den Kopf, sodass ich nur noch in meinem schwarzen Spitzen BH vor ihm saß. Kurz fühlte ich eine innere Scham in mir aufkommen, als seine eisblauen Augen unverhohlen über meinen Körper wanderten. Auch seine Hände fuhren nun sanft von meiner Taille hinauf zu meinem Dekolleté und wieder hinab.

»Du bist so wunderschön.« Murmelte er und mein Herz begann wie verrückt zu rasen. Sofort verflog das Schamgefühl, als ich seine Bestätigung hörte. Noch ehe ich reagieren konnte, hatte er meinen Kopf wieder zu sich herangezogen und küsste mich stürmisch. Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und gab mich ganz den Gefühlen hin, die er in mir hervorrief. Meine Hände fuhren nun auch unter sein T-Shirt, das er unter dem grauen Hoodie getragen hatte und strichen über seine stahlharten Muskeln. Meine Finger stießen auf das kühle Metall einer Halskette und ich hörte Logan an meinen Lippen stöhnen. Im nächsten Moment packte er sein T-Shirt auch schon beim Kragen und zog es sich in einer flüssigen Bewegung über den Kopf. Die Schmetterlinge im Bauch vermehrten sich sogleich, als ich den Anblick seines nackten Oberkörpers tief in mich aufnahm. Seine Muskeln schienen wie in Stein gemeißelt und zwischen seiner Brust baumelte das Kreuz eines Rosenkranzes. Ich hatte die Kette schon einmal um seinen Hals hängen sehen. Doch in diesem Moment war ich viel zu abgelenkt, um mir Gedanken darüber zu machen, ob sie wohl eine besondere Bedeutung für ihn hatte oder nicht. Ich ließ meinen Blick weiter über seinen Körper wandern. Er war so unglaublich schön, so perfekt. Augenblicklich verspürte ich das tiefe Bedürfnis, jeden einzelnen Zentimeter seiner Haut berühren zu wollen. Jedoch kam ich erst gar nicht dazu, da Logan mich wieder zurück in die Kissen drückte. Im Bruchteil einer Sekunde spürte ich auch schon sein Gewicht auf mir und wir setzten den Kuss fort, eroberten begierig die Lippen des jeweils anderen. Die Haut seines nackten Oberkörpers presste sich gegen meine und dieses Gefühl raubte mir jegliche Kraft zu Denken. Auch seine Hände, fuhren leidenschaftlich über meinen Körper, liebkosten jeden einzelnen Zentimeter davon. Schließlich schlug seine rechte Hand eine neue Richtung ein und glitt langsam an der Außenseite meines Schenkels hinauf unter meinen Rock. Ich konnte spüren, dass seine Finger immer weiter an meiner Hüfte hoch strichen, bis sie schließlich auf den Saum meines Slips stießen. Mit den Fingerspitzen fuhr er den Rand der Spitze nach und schickte kleine Schauer über meinen Körper. Dann glitt seine Hand jedoch weiter und weiter in Richtung meiner Mitte.

Dies war der Moment, in dem ich für einen kurzen Augenblick erstarrte. Ich hatte noch nie zuvor mit jemandem geschlafen. Ich hatte diesbezüglich also kaum Erfahrungen. Logan dagegen schon. Zumindest ging ich mal stark davon aus, immerhin war es höchst unwahrscheinlich, dass ein Mann von sechsundzwanzig Jahren noch nie das Bett mit einer Frau geteilt hatte. Auch seine Berührungen ließen darauf schließen, dass er genau wusste was er tat, dass er sich seiner Sache völlig sicher war. Im Gegensatz zu mir. Alles was ich mit dem Thema Sex verband, waren unschöne Erinnerungen an Adam. Erinnerungen, in denen er meinen Körper auf widerliche Art und Weise benutzte. Unwillkürlich versteifte ich mich und sog scharf die Luft ein.

Ich wollte Logan. Ich wollte diese neue Erfahrung machen, wollte sie mit ihm machen. Gott, ich hatte sogar zum ersten Mal in meinem Leben wirklich das Bedürfnis diesen Schritt zu wagen und das wollte ich mir von Adam nicht kaputt machen lassen. Allerdings hatte ich auch Angst. Angst davor, dass ich etwas falsch machte, dass ich nicht gut genug war, oder mit meinen Vorgängerinnen nicht mithalten konnte. Genau aus diesem Grund musste er wissen, dass es für mich das erste Mal war, dass es etwas Besonderes für mich war, dass er seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben durfte.

»Logan?«, flüsterte ich leise. Logan hob den Kopf und atmete schwer, sodass sich unser heißer Atem miteinander vermischte.

»Hm?«, fragte er mit rauer Stimme, wobei er die Augen kein einziges Mal von meinen Lippen nahm, wartend darauf, sie wieder in Beschlag nehmen zu können. Ich schluckte schwer und nahm all meinen Mut zusammen, um die nächsten Worte über meine Lippen zu bekommen.

»Ich... Ich habe noch nie...«, ich stockte kurz und wandte beschämt den Blick ab. »Ich habe noch nie mit jemandem geschlafen.« Erleichterung überkam mich, als die Worte endlich raus waren. Doch als ich in Logans blaue Augen sah, wünschte ich, ich hätte sie gar nicht erst ausgesprochen.


Hallo meine Lieben! :)

Ein eeeextra langes Kapitel für euch ;) Eigentlich wollte ich VOR dem Kapitel etwas schreiben und euch vorwarnen, dass es etwas 'dirty' werden könnte. Jedoch wollte ich euch die Spannung nicht vorwegnehmen und gehe einfach mal davon aus, dass ihr euch an der Szene nicht stört ;D

PS: Ich bin MEGA neugierig, was ihr über diese Wendung der Geschichte zu sagen habt & was eure Vermutungen über Logans Reaktion sind ;) Scheut nicht und packt euer Feedback in die Kommentare!

GLG <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro