Kapitel 10
Hallo Leute :) Tut mir wirklich leid, dass das neue Update so lange auf sich warten ließ, aber ich bin in letzter Zeit leider kaum zum Schreiben gekommen. Naja, auf jeden Fall hoffe ich, dass euch der neue Teil gefällt! Wie immer freue ich mich sehr über euer Feedback in Form von Kommentaren und Votes! Viel Spaß beim Lesen meine Lieben :)
Im letzten Moment riss ich das Lenkrad nach links. Der schrille Lärm von quietschenden Reifen ertönte und durchschnitt die mittäglichen Verkehrsgeräusche wie das Grollen eines Donners. Dann hörte ich einen lauten Knall. Ein heftiger Ruck erschütterte mein Auto und ich drehte mich mitsamt dem Wagen auf der Straße um hundertachtzig Grad. Mein Kopf schlug durch die Detonation hart auf dem Lenkrad auf und mein Körper wurde durch den Zusammenprall nach links gegen die Fahrertür gepresst. Sofort spürte ich den Schmerz durch meinen Kopf rasen und helle Blitze tanzten vor meinen Augen. Einige Sekunden darauf kam mein Wagen endlich zum Stillstand. Als ich meinen Kopf langsam wieder aufrichtete, petzte ich die Lider fest zusammen und vermied es durch die Frontscheibe in das Licht zu sehen. Mein Verstand war wie abgeschaltet und bloße Verwirrung herrschte in meinem Kopf, gepaart von den Schmerzen, die von innen gegen meinen Schädel pochten. Ich fühlte mich leicht benebelt und tastete blindlinks nach dem Griff der Fahrertür, als sie auch schon von außen aufgerissen wurde.
»Um Himmels Willen, haben Sie sich verletzt?« Eine fremde Stimme erklang und jemand beugte
sich zu mir herunter. Langsam blinzelnd öffnete ich die Augen und spürte, wie etwas warmes Flüssiges meine Stirn herunterlief. Ich ignorierte es und sah blinzelnd zu meinem Gegenüber.
»Gott, Kindchen! Sie bluten ja.« Eine ältere Frau stand vor mir und musterte entsetzt meine Stirn. Ihre grauen Haare waren toupiert und lockten sich um ihr herzförmiges Gesicht. Die Brille, die auf ihrer Nase zierte vergrößerten ihre warmen Augen, aus denen sie mich nun besorgt ansah.
»Geht es Ihnen gut? Können sie aufstehen? Komm, ich helfe Ihnen.« Sie packte mich bei den
Armen und half mir aus dem Auto raus. Als ich stand, ergriff mich ein leichtes Schwindelgefühl. Meine Beine fühlten sich wie Gummi an und für einige Sekunden musste ich mich an der Autotür festklammern.
»Dieses Schwein sollte sich schämen!« Schimpfte sie, während sie sichtlich Mühe hatte, mich zu
stützen. »Einfach über eine rote Ampel sausen.« Sie warf einen Blick über meine Schulter, offenbar in Richtung des Verursachers dieses Unfalls. Ich wollte ebenfalls nachsehen, was genau passiert war, doch ich war noch immer nicht ganz bei der Sache. Mein Puls schlug wie wild und Adrenalin rauschte durch meine Adern. Ich hatte einen Unfall, einen Autounfall. Oh Gott ... Mein Verstand wollte noch immer nicht ganz schalten, was gerade passiert war. Mehrere Autos hielten an, Menschen stiegen eilig aus ihren Fahrzeugen und eilten auf uns zu. Ich spürte wie etwas Warmes auf mein Shirt tropfte und blickte herab. Blut. Rotes, dickflüssiges Blut. Der abscheuliche metallische Geruch stieg mir in die Nase und ich unterdrückte ein Würgen. Übelkeit staute sich in meinem Bauch an und eine siedende Hitze ergriff Besitz von meinem Körper. Der Schwindel in mir wuchs immer mehr an, das Pochen in meinem Kopf wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Nach und nach nahm ich nur noch matt die Stimmen der Menschenmasse wahr, während dunkle Punkte am Rande meines Blickfelds tanzten. Meine Arme begannen sich merkwürdig schlaff anzufühlen und im nächsten Moment knickten mir die Beine unter den Füßen einfach weg. Gedämpft hörte ich noch einmal das Fluchen der alten Frau, dann verschwand mein Bewusstsein und eine Welle der Dunkelheit verschluckte mich.
Langsam öffnete ich wieder die Augen. Mein Mund fühlte sich trocken und pelzig an. Noch immer spürte ich ein hohles Pochen in meinem Kopf. Ich räusperte mich, um den Kloß in meinem Hals los zu werden.
»Hallo Dornröschen.« Erklang eine vertraute Stimme zu meiner Linken. Sofort sah ich rüber und entdeckte Lukas auf einem Stuhl sitzend. Die Hände hatte er vor der Brust verschränkt. Ein leichtes Lächeln umspielte sein Gesicht, was jedoch die dunklen Ringe unter seinen Augen nicht verbarg. Er wirkte unheimlich erschöpft und mitgenommen. Aus müden blauen Augen sah er mich an und fuhr sich mit einer entkräfteten Bewegung durch die Haare.
»Hey«, murmelte ich, wobei mich der lädierte Klang meiner Stimme erschreckte. Ich setzte mich etwas aufrechter hin und fühlte sogleich wieder ein dumpfes Klopfen in meinem Kopf. Instinktiv griff ich mir an die Stirn und spürte ein breites Pflaster an meiner Stirn haften.
»Erinnerst du dich noch an etwas?« Fragte er, während seine Hand zu meiner glitt. Ich blinzelte ein paar Mal, erst dann wurde mir bewusst, dass ich mich in einem Krankenhaus befand. Sofort begann mein Herz schneller zu schlagen und die Kopfschmerzen verstärkten sich. Warum war ich hier? Bevor ich den Gedanken allerdings zu Ende spinnen konnte, fluteten die früheren Ereignisse auf mich ein. Himmel, ich hatte einen Autounfall gehabt! Mit einem Mal saß ich kerzengerade in meinem Bett und sah Lukas aus vor Schrecken weit geöffneten Augen an. Adrenalin rauschte durch meine Adern und das Herz klopfte mir bis zum Hals. Dad, Mia! Oh Gott, hoffentlich wussten die beiden noch nichts. Dad würde einen Schock erleiden und Mia, oh Gott, Mia würde denken nun auch noch ihre große Schwester verloren zu haben.
»Wo ist Dad? Und Mia?« Ich war bereits im Begriff die Bettdecke zurückzuschlagen, um aufzustehen, als Lukas meinem Tun Einhalt gebot, indem er meine Handgelenke packte.
»Ganz ruhig, Drea. Den beiden geht es gut. Sie sind unten in der Cafeteria etwas essen.« Versuchte er mich zu besänftigen, was jedoch gewaltig nach hinten losging. Die beiden wussten es schon? Wie hatte Dad wohl reagiert? Wie ging es ihm jetzt? Erst hatte er seine Frau durch einen Autounfall verloren und nun musste er auch noch erleben, wie seiner Tochter dasselbe geschah. Er musste tausend Tode gestorben sein. Und Mia? Gott, die Kleine war bestimmt außer sich vor Angst.
»Wie geht es ihm? Ist alles in Ordnung? Was ist mit Mia?« Erneut machte ich Anstalten aufzustehen, doch Lukas hielt mich davon ab, indem er mich an den Schultern sanft wieder zurück in die Kissen drückte. »Drea«, begann er mit strenger Stimme. »Du musst dich ausruhen. Du hast eine Gehirnerschütterung erlitten und brauchst dringend Ruhe.«
»Nein. Ich muss zu Dad und Mia. Sie müssen wissen, dass es mir gut geht, dass...«
»Das wissen sie, Drea. Andernfalls würden sie kaum in der Cafeteria sitzen, sondern hier sein.« Lukas hob eine Braue, um mir zu verstehen zu geben, dass jeglicher Widerstand zwecklos war. Ich seufzte und ließ mich widerwillig in die Kissen zurück sinken. Ich machte mir unheimlich große Sorgen, insbesondere um Dad. Wie Lukas mir bereits mitgeteilt hatte, war er ohnehin schon sehr abgeschlagen durch die Arbeit und der Erziehung von Mia. Ich konnte mir kaum ein Bild davon machen, wie schwierig es sein musste, eine eigene Firma zu führen, sich um drei Kinder zu kümmern und gleichzeitig den Verlust des Ehepartners zu verarbeiten. Auf Dads Schultern lastete nichts als Verantwortung. Ich wollte mir erst gar nicht ausmalen, was er in dem Moment wohl dachte, als er erfuhr, dass ich einen Autounfall gehabt hatte.
»Ach Übrigens«, riss mich Lukas aus den Gedanken. »Grandma alias Poppy die Graue hat angerufen, sie kommt gleich vorbei.«
Sofort horchte ich auf. Poppy würde kommen? Seit dem Streit hatten wir nicht mehr miteinander gesprochen. Ich vermisste sie schrecklich. Natürlich fand ich es nicht richtig was sie getan hatte, aber trotz allem war sie nach wie vor meine beste Freundin. Daran würde sich so schnell auch nichts ändern. Ich war zwar enttäuscht und fühlte mich auch teils von ihr hintergangen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie immer für mich da war, wenn ich sie brauchte. Ich sollte mir einfach anhören, was sie zu sagen hatte, vielleicht konnte ich sie ja irgendwie verstehen und ihre Entscheidung, mir nichts zu erzählen, besser nachvollziehen.
»Ich werde mal nach unten zu Dad und Mia in die Cafeteria gehen.« Informierte mich Lukas, während er sich erhob und der Länge nach ausgiebig in die Luft reckte. Ein Gähnen entfuhr ihm und ich wollte gar nicht wissen, wie lange er schon an meinem Bett saß.
»Ruh dich etwas aus, Schwesterherz. Das Schmerzmittel wirkt nicht ewig und sie wollten dich über Nacht zur Beobachtung hierbehalten.«
Ich stöhnte laut auf und verfluchte diesen bescheuerten Autounfall.
»Ah«, er drehte sich noch einmal zu mir um und ein kleines Lächeln erschien auf seinem Mund. »Ich soll dir auch von David, Michael und Logan liebe Grüße und gute Besserung ausrichten.«
Mein Kopf schoss in die Höhe und noch ehe ich mich zurückhalten konnte, waren die Worte schon über meine Lippen gerutscht. »Logan?«
»Ja, Logan Black. Er war letztes Wochenende mit uns im Club«, Klärte Lukas mich auf. »Erinnerst du dich nicht mehr an ihn?« Verwirrung zeichnete sich auf seinen Zügen ab.
»Ja ... Ja doch natürlich.« Stotterte ich und schüttelte schnell den Kopf, um meine Fassung wieder zurück zu gewinnen. Dennoch spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und mein Herz beim Klang seines Namens das Tempo erhöhte. Lukas musterte mich ermittelnd und hob eine Braue. Offenbar war ihm meine Reaktion nicht entgangen. Er setzte gerade zum Reden an, als die Tür mit einem lauten Knall aufflog und ein grauer Fellknäul herein wirbelte.
»Drea Dupree! Weißt du eigentlich was für einen Schrecken du mir eingejagt hast, du kannst doch nicht einf ...« Poppy blieb kurz vor meinem Krankenbett wie angewurzelt stehen. Ihr Blick richtete sich auf Lukas und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
Lukas räusperte sich. »Poppy.«
»Lukas.« Erwiderte sie seine Begrüßung und bewegte sich nicht für einen Millimeter. Eine merkwürdige Spannung lag in der Luft und verlegen wandten beide den Blick voneinander ab. Verwirrt sah ich zuerst zu Poppy, dann zu meinem Bruder. Irgendetwas stimmte nicht zwischen den beiden. Wo waren die Sticheleien und das Flirten? Lukas kratzte sich betreten am Kopf und senkte den Blick.
»Ehm, ich werd dann mal nach unten gehen.« Er deutete auf die Tür, schnappte sich seine Jacke und schon war er verschwunden. Poppy sah noch einen Moment lang auf die Tür, durch die Lukas gerade verschwunden war. Dann, wie ausgewechselt, breitete sich wieder das typische Poppy-Grinsen auf ihrem Gesicht aus und sie kam auf mich zu.
»Wie geht's dir, Drea? Alles in Ordnung? Hast du Kopfschmerzen?« Sie hüpfte auf die Kante meines Bettes und ihr Blick glitt ermittelnd über mich hinweg, als suche sie nach irgendwelchen Blessuren. Doch so leicht würde ich sie nicht davon kommen lassen.
»Was war das denn gerade?« Fragte ich sie und richtete mich auf. Poppy setzte einen ahnungslosen Gesichtsausdruck auf. »Was meinst du?«
Ich hob eine Braue und warf ihr einen wissenden Blick zu. »Tu nicht so. Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte diese merkwürdige Stimmung eben gemerkt.« Sagte ich trocken. Poppy seufzte und begann nervös mit einer grauen Strähne zu spielen. Auffordernd sah ich sie an, doch als sie meinen Blick bemerkte, schüttelte sie lediglich den Kopf. »Lass uns erst über etwas Wichtigeres reden.«
Ich wusste genau worauf sie anspielte. Sie wollte mit mir über die Danny Sache sprechen. Jetzt war ich diejenige, die den Blick abwandte.
»Drea. Ich weiß, dass du sauer und enttäuscht bist, aber du musst versuchen mich irgendwie zu verstehen«, sie senkte den Blick auf ihre Hände, bevor sie fortfuhr. »Ich wusste es auch nicht von Anfang an. Nachdem du mir an dem Tag vor zwölf Wochen erzählt hast, dass Danny Schluss gemacht hatte, bin ich sofort zu ihm gefahren und wollte ihn zur Rede stellen. Mrs. Saunders hat mir die Tür geöffnet und meinte, dass Danny oben in seinem Zimmer wäre und gerade an einem Schulprojekt mit Madison Lively arbeiten würde. Ich hatte sofort gewusst, dass an der Sache etwas faul war und bin nach oben gegangen«, die Wut in Poppys Stimme war kaum zu überhören und verärgert schüttelte sie den Kopf. »Naja, ich denke weiter muss ich es nicht ausführen. Ich habe ihn natürlich zusammengestaucht und es endete in einem riesigen Streit. Er meinte nur, dass ihr jetzt zwei Jahre zusammen seid und er dich wirklich liebt, aber nicht mehr länger warten will, um diese Erfahrung zu machen. Er bat mich darum, dir nichts zu sagen. Er wollte nur vorübergehend Schluss machen, um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen«, Poppy schnaubte verächtlich. »Aber das war mir egal. Du bist meine beste Freundin, Drea. Ich könnte dich niemals anlügen. Ich hab dich dann auch sofort angerufen und wollte es dir erzählen, aber dann ... Dann hast du mir von Beths Autounfall erzählt und ich...«, Poppys Gesicht verzerrte sich unglücklich. »Ich konnte es einfach nicht. Du warst völlig am Ende. Wie sollte ich dir da noch erzählen, dass ich deinen Freund gerade mit einer anderen erwischt habe? Dass er eigentlich nur Schluss gemacht hatte, um eine Bettgeschichte zu erleben?« Poppy zuckte mit den Schultern und sah mich aus traurigen Augen aus an. »Drea, du musst mir glauben ich...«
»Poppy.« Sagte ich mit sanfter Stimme und unterbrach somit ihren Redeschwall. Ich legte meine Hand auf ihre und bedachte sie mit einem warmen Lächeln, »Ist schon okay. Ich verstehe es.«
Das tat ich wirklich. Natürlich fand ich es nach wie vor nicht richtig, dass sie es mir so lange verschwiegen hatte, aber ich konnte ihre Beweggründe nachvollziehen. Ich war vor zwölf Wochen völlig am Boden zerstört gewesen, war mit den Kräften am Ende und hatte keinen Hoffnungsschimmer mehr. Poppy hatte mich nicht noch mehr belasten wollen. Auch wenn ich es lieber von Anfang an gewusst hätte, konnte ich ihre Entscheidung verstehen. Sie wollte nur das Beste für mich. Vielleicht trug der Autounfall auch zu meinen neuen Erkenntnissen bei. Kurz vor dem Aufprall waren mir unzählige Gedanken durch den Kopf gerast, unter anderem der Streit mit Poppy. Mit einem Mal war er mir völlig unbedeutend vorgekommen. Was wäre gewesen, wenn mir tatsächlich etwas Schlimmeres als eine Gehirnerschütterung widerfahren wäre und ich das mit Poppy niemals mehr hätte gerade biegen können? Ich wagte es kaum, diesen Gedanken zu Ende zu denken, es schüttelte mich innerlich davor.
»Ehrlich?« Ihre Augen weiteten sich und kamen mir seltsam wässrig vor.
»Poppy, weinst du etwa?« Überrascht rückte ich ein Stück näher und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Für gewöhnlich war Poppy nicht so nah am Wasser gebaut. Das war ihr gar nicht ähnlich, wegen eines kleinen Streits in Tränen auszubrechen.
»Schwachsinn, ich weine nie«, sie schniefte und fuhr sich mit den Händen schnell über die Augen. »Ich hatte nur was im Auge.« Sie räusperte sich und sah mich dann wieder aus klaren braunen Augen an. Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Poppy schenkte mir einen beleidigten Blick und verschränkte gekränkt die Arme. »Also was jetzt, ist die Sache vom Tisch?« Blaffte sie eingeschnappt. Ich konnte nur lachend nicken und ließ mich zurück in die Kissen sinken, da sich das Pochen in meinem Kopf wieder anmeldete. Offenbar ließ die Wirkung der Schmerzmittel langsam nach.
»Hör auf dich über mich lustig zu machen«, grummelte sie. »Hättest du keine Gehirnerschütterung, würde ich dir mit dem Kissen eine überbraten.«
»Ich liebe dich auch, Poppy.«Entgegnete ich grinsend. Sie verrollte die Augen, rückte ans Fußende des Bettes und machte es sich etwas gemütlicher.
»Also«, begann sie. »Jetzt erzähl mal, ich will wissen, was da zwischen dir und Logan Black läuft.« Sie wackelte verschwörerisch mit den Brauen und begann aufgeregt auf ihren Fingernägeln zu kauen. Es war eine ihrer typischen Angewohnheiten, die sie jedoch schon vor längerer Zeit aufgegeben hatte.
»Seit wann kaust du wieder auf deinen Fingernägeln herum? Wegen Lukas?« Ich grinste breit. Sofort verdunkelte sich Poppys Gesicht, »Lenk nicht ab, Dupree.«
Ich seufzte und überlegte, was ich Poppy sagen sollte. Einerseits hatte ich durchaus das Verlangen, mit jemandem über dieses merkwürdige Verhältnis zu Logan zu sprechen. Andererseits aber wusste ich nicht, wie viel ich ihr tatsächlich erzählen konnte. Es stand außer Frage, dass sie irgendetwas ausplaudern würde. Im Gegensatz zu Timmy war Poppy die Diskretion in Person und würde jedes Geheimnis, das ich ihr erzählte mit ins Grab nehmen. Ich biss mir auf die Lippe und noch ehe ich etwas sagen konnte, fiel sie mir wieder ins Wort.
»Komm schon, Drea. Du kannst mich nicht länger auf die Folter spannen.« Sie zog einen Schmollmund und warf wieder ihren berüchtigten Hundeblick auf. Jetzt konnte ich ihr ohnehin keinen Wunsch mehr abschlagen.
»Na schön«, ich seufzte und faltete die Hände in meinem Schoß. Dann begann ich ihr von unserem ersten Zusammenstoß in der Schule zu erzählen und davon, dass er mir anschließend sein Buch ausgeliehen hatte. Als ich schließlich bei der Disconacht angelangt war und ihr berichtete, dass Logan mich mit zu sich nach Hause genommen hatte, weiteten sich ihre Augen zu zwei kugelrunden Kreisen und ein keckes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Das nächste waren unsere beiden Aufeinandertreffen im Klassenzimmer, einmal, als ich ihm klar gemacht hatte, dass Danny nicht mein Freund war und das zweite Mal, als ich ihm das Buch zurückgab und er sich eifersüchtig nach dem Kuss zwischen Danny und mir erkundigt hatte.
»Moment mal«, unterbrach mich Poppy überstürzt. »Danny hat dich geküsst?« Erneut riss sie schockiert die Augen auf und sah mich entgeistert an. Schnell schüttelte ich den Kopf.
»Nicht richtig. Er hat mich vor der Schule auf dem Parkplatz abgefangen, aber ich habe ihn gleich darauf abgewiesen. Na ja, und Logan hat es wohl gesehen und seine eigenen Schlüsse daraus gezogen.« Folgerte ich und dachte an den Moment zurück, als ich in Logans Klassenzimmer war. Noch immer war mir Logans Reaktion auf den Kuss nicht ganz schlüssig. War es wirklich Eifersucht gewesen oder vielleicht doch etwas anderes?
»Okay, Süße. Er steht definitiv auf dich.« Stellte Poppy sachlich fest und riss mich aus meinen Gedanken. Sofort sah ich zu ihr rüber und entdeckte das hämische Grinsen auf ihrem Gesicht. Mein Herz flatterte kurz bei ihren Worten.
»Nein, Poppy. Er ist mein Lehrer und Lukas' Freund. Außerdem ist er wahrscheinlich fast zehn Jahre älter. Das geht nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, was er von einer achtzehnjährigen Schülerin wollen würde, ich bin ja noch ein Kind für ihn.« Widersprach ich ihrer Äußerung und lachte abfällig. Es war völlig ausgeschlossen.
»Na und? So etwas soll auch mal vorkommen. Du hast selbst zu mir gesagt, dass das Alter keine Rolle spielt, als wir vor der Disconacht über die Sache mit Lukas gesprochen hatten.« Sie hob bedeutungsvoll die Brauen.
»Ich weiß nicht.« Unentschlossen zuckte ich mit den Schultern. Diese ganze Sache war so verworren.
»Aber ich. Und du weißt doch, ich, Penelope Whitehill, bin allwissend.« Ratterte sie ihre altbekannte Leier wieder herunter. Ja, so war Poppy wie sie leibt und lebte.
»Na schön, dann erhelle mich doch mal mit deinem Wissen und klär mich über diese merkwürdige Begegnung zwischen dir und Lukas auf.« Lenkte ich ab, lehnte mich zurück und verschränkte erwartend die Arme vor der Brust. Sofort entglitt Poppys Grinsen und machte einem mürrischen Ausdruck Platz.
»Da gibt's wirklich nicht viel zu erzählen.« Murmelte sie und begann wieder an ihren Fingernägeln zu kauen.
»Poppy.« Mahnte ich und deutete mit dem Nicken auf ihre Nägel. Sie seufzte laut und begann stattdessen ihre Strähnen zu flechten.
»Hergott, jetzt erzähl schon.« Platzte ich heraus und entlockte ihr damit erneut ein kleines Seufzen.
»Ist ja gut«, grummelte sie. »Wir haben uns getroffen. Gestern.«
»Ja, und? Ist etwas passiert?«
»Na ja. Er wollte mich küssen.« Gestand sie und schnappte sich die nächste Strähne.
»Wollte?« Hakte ich skeptisch nach. Plötzlich ließ Poppy von ihren Strähnen ab und dann platze es aus ihr heraus. »Ja, verdammt. Es war alles perfekt gewesen! Wir waren etwas Trinken und danach hat er mich nach Hause gefahren. Wir standen vor der Tür und er kam näher und näher. Und dann hab ich mich weggedreht, Drea, ich hab mich weggedreht!«, Sie sprang vom Bett auf und tigerte aufgeregt durch das kleine Krankenzimmer, während sie wild mit den Händen gestikulierte. »Kannst du dir das vorstellen? Und das Schlimmste kommt erst noch.« Sie stöhnte und raufte sich die grauen Haare. »Ich habe gesagt, dass ich rein muss weil ich Bobo noch nicht gefüttert habe!«
Ich brach in schallendes Gelächter aus. Trotz der Schmerzen, die durch meinen Kopf zuckten, konnte ich nicht mehr aufhören zu lachen und mir liefen bereits die Tränen über die Wangen.
»Er wollte dich küssen und du hast ihm gesagt, dass du deine Katze füttern musst?« Erneut konnte ich nicht mehr an mir halten und warf vor Lachen den Kopf in den Nacken.
»Verdammt, ich war nervös und habe Panik bekommen! Das passiert jedem mal.« Knurrte sie und ließ sich wieder zu mir auf das Bett fallen. Dann vergrub sie das Gesicht in den Händen und stützte sich auf den Oberschenkeln ab. Poppy und nervös? Das passte ganz und gar nicht. Poppy war stets selbstbewusst und um nichts verlegen. In ihrem Vokabularium kam das Wörtchen Beschämt nicht vor.
»Jetzt denkt er bestimmt ich hätte ihn zurückgewiesen.« Erneut stöhnte sie und begann wieder an ihren Nägeln zu knabbern.
»Ja, damit könntest du richtig liegen.« Ich grinste und konnte es kaum glauben, Poppy einmal derart um Fassung ringen zu sehen.
»Soll ich mal mit ihm reden?« Fragte ich, nachdem ich mich einigermaßen von meinem Lachanfall erholt hatte.
»Nein, sonst denkt er noch, ich hätte dich vorgeschickt. Ich muss das irgendwie selbst wieder in Ordnung bringen.« Vehement schüttelte Poppy mit dem Kopf.
»Lukas ist verrückt nach dir, das ist nicht zu übersehen. Du schaffst das schon.« Munterte ich sie auf rieb mir über die Stirn. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer, womöglich sollte ich nochmal nach einer Schmerztablette fragen.
»Hast du Kopfschmerzen?« Wollte Poppy wissen, die meine Reaktion anscheinend wahr genommen hatte.
»Ja, aber nicht so schlimm. Ich frage nachher nochmal nach einer Tablette und werde mich etwas aufs Ohr hauen. Morgen ist es bestimmt wieder besser.« Winkte ich ab. Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür und Dad und Mia traten herein. Mia schoss sofort auf mich zu und krabbelte auf das Bett. Dann schmiss sie sich um meinen Hals und drückte mich fest. Kaum zu glauben, dass eine Vierjährige schon so viel Kraft besaß.
»Drea! Ich hab so Angst gehabt, dass du nicht mehr aufwachst.« Sie kuschelte ihr Gesicht in meine Halsbeuge und ich schloss sie meinerseits ebenfalls in die Arme. »Keine Sorge, kleine Motte. Mir geht es schon wieder besser. Mein Kopf tut nur etwas weh.« Beruhigte ich sie und genoss die Wärme ihres kleinen Körpers. Dann wanderte meine Sicht zu Dad. Er wirkte unheimlich gerädert und warf alle paar Sekunden einen Blick auf sein Firmenhandy. Das dunkle Haar stand ihm wirr in alle Richtungen ab und seine Kleidung wirkte zerknittert. Offenbar hatte auch er den ganzen Tag hier im Krankenhaus verbracht. Sofort beschlich mich das schlechte Gewissen und ich fühlte mich verantwortlich für seinen schlechten Zustand. Er kam näher und Poppy rückte sofort zur Seite, um ihm etwas Platz zu machen.
»Hallo Adoptivtochter.« Grüßte er Poppy und wuschelte ihr kurz durch ihre graue Mähne.
»Hey Cedric. Sie sehen echt mies aus.« Erwiderte Poppy seine Begrüßung mit dem typischen Grinsen.
»Und sie ist charmant wie immer.« Er lachte leise in sich hinein und ließ sich auf dem Stuhl neben meinem Bett nieder. Dann blickte er mich aus dunklen müden Augen aus an.
»Wie geht's dir, Schätzchen?« Selbst seine Stimme wirkte erschöpft. Besorgt musterte ich ihn. Sobald ich zuhause war, musste ich unbedingt versuchen ihm mehr unter die Arme zu greifen.
»Mir geht's gut Dad, wirklich. Du musst dir keine Sorgen machen.«
»Ich mache mir immer Sorgen um euch.« Er strich mir behutsam eine Strähne aus dem Gesicht und ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. Ich liebte meinen Dad über alles. Niemals würde ich mir verzeihen, wenn ihm etwas passieren würde.
»Auf ein Auto wirst du in nächster Zeit wohl eher verzichten müssen bis wir ein Neues gefunden haben.«
Na klasse, ich hatte kaum drei Monaten ein eigenes Auto und schon war es zu Schrott gefahren. Auch wenn ich nicht die Schuld an dem Unfall trug.
»Der Unfallverursacher«, erinnerte ich mich. »Geht es ihm gut?«
Dads Miene verzog sich grimmig und Wut flammte in seinen Augen auf. »Es war ein betrunkener älterer Mann. Sein Auto ist ebenfalls ein Totalschaden und er hat den Führerschein abgenommen bekommen. Außer einem kleinen Schleudertrauma ist ihm soweit ich weiß nichts passiert.«
»Wenn du mich fragst, hätte er eine gebrochene Nase ruhig verdient.« Schimpfte Poppy und Dad brummte zustimmend. Ich konnte über die beiden nur den Kopf schütteln. Nachdem er Mia endlich von mir losbekommen hatte, fuhren die beiden nach Hause. Poppy blieb noch eine halbe Stunde länger und wir unterhielten uns noch ein wenig, ehe sie dann ebenfalls ihre Sachen packte und mich mit meinem pochenden Schädel zurückließ. Vor dem Schlafen brachte mir der Arzt eine Schmerztablette und kontrollierte noch einmal meine Reflexe und die Vitalwerte, ehe er mich meinem Schlaf überließ. Es dauerte auch nicht lange bis mich die Medikamente in einen bleiernen Schlaf schickten.
Es war Mittag. Die Sonne schien durch die Fenster in den tristen weißen Raum des Krankenzimmers, während ich dabei war, meine Utensilien zusammenzupacken. Ich konnte es kaum erwarten wieder nach Hause zu kommen. Ich mochte Krankenhäuser nicht besonders. Sie waren trostlos und erinnerten mich jedes Mal an Krankheiten und Tod.
»Bist du dir sicher, dass du morgen wieder in die Schule gehen willst? Denkst du nicht, dass es besser wäre noch ein Tag zu Hause zu bleiben?« Kam es von Lukas, der gelangweilt auf seinem Handy herum tippte.
»Ja ich bin mir sicher. Mein Kopf schmerzt kaum noch und es geht mir gut.« Beharrte ich und schloss den Reisverschluss der Tasche. Lukas blickte von dem Bildschirm seines Smartphones auf.
»Fertig?«
»Sowas von.« Bestätigte ich und folgte ihm nach draußen. Die kühle Luft Seattles schlug mir entgegen und ich atmete den frischen, erdigen Duft nach Regen tief ein. Dann folgte ich Lukas zu seinem Wagen und ließ mich erschöpft in die weichen Ledersitze seines Audis sinken.
Als wir zuhause ankamen war Totenstille im Haus. Dad war noch auf der Arbeit und Mia im Kindergarten. Lukas teilte mir mit, dass er auch nochmal in die Firma fahren musste, um Dad etwas den Rücken zu stärken. Nachdem Lukas gegangen war, trottete ich nach oben in mein Zimmer. Die heimische blaue Tapete und mein großes Boxspringbett, das in der Mitte des Raumes prangte, empfingen mich und sofort ließ ich mich auf die weiche Matratze fallen. Nirgends fühlte ich mich wohler als Zuhause. Ich kuschelte mich tiefer in die vielen Kissen und ein paar Minuten später empfing mich auch schon die wohltuende Bewusstlosigkeit des Schlafes.
»Drea du Schlafmütze.« Ein Schütteln weckte mich auf. Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah auf Poppys Füße. Sie hüpfte direkt vor meinem Gesicht auf dem Bett auf und ab.
»Poppy, muss das sein?« Murmelte ich und zog mir die Decke über den Kopf.
»Wir haben sechs Uhr am Abend, also wach auf du, Pappnase.« Erneut trampelte sie vor meinem Gesicht mit den Füßen und riss mir die Bettdeckte vom Kopf. Fluchend richtete ich mich auf und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Warum zum Teufel hatte ich mich wieder mit ihr versöhnt?
»Ich schlafe heute bei dir und nehm dich morgen mit in die Schule, weil du kein Auto mehr hast«, Poppy grinste auf mich herab und hielt eine runde Schüssel und eine DVD in die Höhe. »Und ich hab DVDs und Popcorn mitgebracht.«
Ich bezweifelte, dass ich mich heute auf einen Film konzentrieren konnte. Noch immer spürte ich ein leichtes Pochen im Kopf und meine Augenlider fühlten sich an, als würden sie zehn Tonnen wiegen. Sehr wahrscheinlich würde es sowieso wieder wie jeder andere Mädelsabend enden; ich war um zehn Uhr schon tief eingeschlummert, während Poppy sich bis in die frühen Morgenstunden einen Marvel Film nach den anderen reinzog. Am nächsten Morgen konnte ich mir dann wieder eine Moralpredigt darüber anhören, dass ich nie einen Film mit ihr zu Ende sah.
Ich seufzte resigniert und nahm ihr eine der DVDs ab. Captain America. Das war ja mal wieder klar.
»Also gut, ich sag Dad noch Bescheid.« Brummelte ich und griff nach meinem Handy.
»Nicht nötig. Er hat mir aufgemacht und uns was zu Essen gebracht.« Sie deutete mit dem Nicken auf meinen Schreibtisch, wo zwei Teller mit Nudelauflauf standen. Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Poppy passte eindeutig besser in diese Familie als ich. Ich wartete nur auf den Tag, an dem Dad ihr noch einen Ersatzschlüssel für unser Haus gab.
»Also gut.« Willigte ich ein und stand auf, um das Essen vom Schreibtisch zu holen. Zwischenzeitlich kramte Poppy das zweite Bettzeug aus meinem Schrank und schleppte es zu meinem Bett. Dann legte sie eine DVD am Fernseher ein und ließ sich auf unser Paradies aus Decken und Kissen sinken. Nach Film Nummer eins ging ich ins Bad und machte mich bereit für die Nacht. Wie erwartet war ich um zehn Uhr schon in einen tiefen Schlaf versunken.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte und auf die Uhr blickte erschrak ich und saß mit einem Ruck aufrecht im Bett. Wir hatten verschlafen. Ich warf einen Blick rüber zu Poppy, die wie immer quer über dem Bett lag. Sie hatte alle viere von sich gestreckt und schnarchte fröhlich vor sich hin. Ich rüttelte kurz an ihrer Schulter und sie gab ein leises Knurren von sich, ehe sie ihren Kopf auf die andere Seite drehte.
»Poppy wir haben verschlafen, komm schon.« Widerstrebend quälte ich mich aus dem Bett und sammelte meine Schuluniform ein, dann sprang ich unter die Dusche. Kurz nach mir trottete Poppy mit blutunterlaufenen Augen ins Bad. Wie es schien, hatte sie wieder bis in die Nacht ihre Filme geguckt. Als Poppy endlich fertig war sprinteten wir nach unten, wo Dad gerade den Kopf durch die Küchentür steckte.
»Drea, ich wollte noch kurz mit dir sprechen. Deine...«
»Sorry Dad. Wir reden heute Nachmittag. Wir sind echt spät dran.« Ich küsste ihn auf die Wange und rauschte dann mit Poppy an ihm vorbei.
»Aber Drea, es dauert nicht lange, ich wollte dir nur sa...« Setzte er an, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Bis nachher.« Rief ich ihm über die Schulter zu und die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Poppy und ich stürmten zu ihrem kleinen Opel. Sie startete den Wagen und schon drangen die tiefen Bassklänge von Tyga durch das Auto. Poppys große Liebe galt dem Hip Hop, eine einzige Autofahrt genügte, um sich dessen bewusst zu werden und um sich nebenbei einen Tinitus einzufangen. Kopfschüttelnd drehte ich die Musik wieder etwas leiser und erntete dafür einen vernichtenden Blick seitens Poppy.
Es war irgendwie merkwürdig wieder in einem Auto zu sitzen und ich musste alle paar Sekunden aus dem Fenster schauen, um sicherzugehen, dass auch niemand plötzlich von der Seite angerast kam. Schnell schob ich diese Ängste beiseite und konzentrierte mich auf die Straße vor uns.
Poppy lenkte den Wagen in die nächstbeste Lücke die sie finden konnte, dann sprangen wir auch schon aus dem Wagen und liefen schnellen Schrittes auf das Schulgebäude zu. Wir kamen gerade noch rechtzeitig zum Unterricht und ließen uns neben Timmy auf unsere Plätze fallen. Unser Geschichtslehrer war Gott sei Dank noch nicht hier und so belagerte Timmy uns mit Fragen über den Unfall. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis Mr. Sawyer hereingeschneit kam.
»Guten Morgen«, grüßte er uns mit seiner freundlichen Stimme und schob sich die grauen Strähnen aus der Stirn. »Tut mir leid für die Verspätung, aber wir bekommen einen neuen Schüler und es gab noch jede Menge Papierkram zu erledigen.« Gehetzt ließ er seine Tasche neben dem Pult niederfallen und warf einen Blick zur Tür. »Kommen Sie rein.« Forderte er ihn mit Handzeichen auf. Aufs Stichwort trat der neue Schüler herein. Neugierig schaute ich auf. Als ich die dunklen Haare und die giftgrünen Augen sah, gefror mir das Blut in den Adern.
»Das ist Adam Chambers, euer neuer Mitschüler.«
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