9.Kapitel
Kathrin:
Da ertönte ein Knurren und aus den Büschen sprangen drei große Wölfe heraus. Die drei waren ungepflegt. Ihre Zähne, die sie angriffslustig fletschten, waren gelb. Auch ihr Fell war mit Schmutz und Staub bedeckt. Knurrend kamen sie auf uns zu. Mir war sofort klar, dass es sich dabei um Rouges handelte. Rouges waren ausgestoßene Werwölfe, die kein Rudel mehr hatten. Allein in der Natur wurden die Werwölfe zu blutrünstigen Bestien. Mein Herz pochte wild in meiner Brust. Angst und Panik machte sich in mir breit. „Lauf!", befahl mir James, ehe er sich verwandelte und auf dem ersten Wolf stürzte. Auch Laila verwandelte sich und griff die Rouges an. Ich drehte mich um und rannte in den tiefen Wald hinein.
Hinter mir hörte ich das bedrohliche Knurren des dritten Rouges. So schnell ich konnte rannte ich durch das dichte Unterholz. Die Pfoten des Werwolfes trommelten hinter mir auf den nassen Waldboden. Da stolperte ich über eine Wurzel und fiel hin. Ich wollte gerade aufstehen, als ich ein bedrohliches Knurren hinter mir hörte. Langsam drehte ich mich um und sah in die leuchtend Gelben Augen des Rouges. Mir wurde schlecht. Starr vor Schreck starrte ich die Bestie vor mir an. Diese kam langsam näher. Ich wich zurück, bis ich gegen einen großen Stein prallte. Im Augenwinkel erkannte ich einen spitzen Stein. Ob ich es wagen konnte? So schnell ich konnte schnappte ich mir den Stein und warf ihn in das grässliche Gesicht des Werwolfes. Dieser jaulte schmerzerfüllt auf und schlug mit seiner Pfote nach mir. Mein T-Shirt wurde dabei zerrissen. Ein erschrockenes Keuchen kam mir über die Lippen. Meine Aktion hatte nur dazu geführt, dass der Rouge noch wütender wurde. Er fletschte die Zähne und setzte zum Sprung an. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete ich, wie das Tier mit seinen ausgefahrenen Krallen auf mich zusprang. In seinen Augen konnte ich die Mordlust erkennen. Seine scharfen Krallen waren ausgezogen und zielten auf meine Brust.
Der Wolf hatte mich beinahe erreicht, als ein schwarzer Wolf ihn zur Seite rammte. Die Beiden Werwölfe landeten im weichem Gras und stürzten sich direkt wieder aufeinander. Da berührte mich Laila sanft am Arm. „Geht es dir gut?", fragte sie mich besorgt. Ihr Blick fiel auf mein zerrissenes T-Shirt. James hatte währenddessen den Rouge zu Boden gebracht und setzte zum Todesbiss an, weshalb ich eilig meinen Kopf abwendete. Ein lautes, schmerzerfülltes Heulen war zu hören, ehe es wieder ruhig wurde. Wenige Sekunden später schlangen sich vorsichtig James Arme um meinen Körper und hoben mich hoch. Sein Blick glitt panisch über meinen Körper und machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg zurück zum Rudel.
Ich wurde in mein Zimmer getragen und sanft auf das Bett gelegt. „Wieso haben die Rouges uns angegriffen?", fragte ich ihn mit bebender Stimme. Normalerweise wagte es kein wilder Werwolf in unser Gebiet einzudringen. James war bekannt, als der stärkste Alpha der Welt. Wer wäre so dumm und legt sich mit diesem Alpha an? „Ruh dich aus. Wir sprechen später.", meinte er ausweichend und flüchtete wieder aus dem Raum. Stirnrunzelnd blickte ich ihm hinterher. Was war denn jetzt mit ihm los?! Ich wusste, er verheimlichte mir etwas. Und ich werde herausfinden, was er mir verheimlicht.
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