Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 31

- Drea -

Langsam zögernd öffnete ich die Augen und blinzelte gegen die Helligkeit an. Als sich meine Umgebung allmählich aufklärte, starrte ich an eine weiße Decke und ohne mich umsehen zu müssen, wusste ich instinktiv, dass ich mich in einem Krankenhaus befand.

Sogleich schloss ich wieder die Augen und stöhnte innerlich. Ich fühlte mich elend. Mir war übel, mein Schädel brummte wie verrückt und mein Mund war seltsam trocken, als hätte ich tagelang keine Flüssigkeit zu mir genommen. Zudem war mir fürchterlich kalt, ich fror regelrecht. Mit heiserer Stimme räusperte ich mich und versuchte mich aufzusetzen. So schwach hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

Ich ließ meinen Blick wandern und entdeckte Poppy, die neben meinem Bett auf einem Stuhl saß. Ihr Kopf hatte sie auf der Matratze gebettet. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in einem regelmäßigen Rhythmus. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich sah, dass sie meine Hand fest umklammert hielt. Vorsichtig und ohne sie aufzuwecken, versuchte ich ihr meine Hand zu entziehen. Doch offenbar schien sie keinen allzu tiefen Schlaf gehabt zu haben, denn sie öffnete sofort die Augen und hob verschlafen das Gesicht. Im nächsten Moment trat ein freudiger Ausdruck in ihre warmen, braunen Augen.

»Drea! Du bist wach!«, sie machte Anstalten aufzuspringen und mich in eine stürmische Umarmung zu reißen, hielt im letzten Moment jedoch inne und ließ ihren Blick über mich wandern. Erst jetzt wurde ich mir der vielen Kabeln an meinem Arm bewusst und griff automatisch an meine Nase, an der zu allem Übel auch noch ein Sauerstoffschlauch befestigt war. Es fühlte sich komisch an.

»Nein, Drea, lass das dran! Das ist ein Nasensteg, er versorgt dich mit Sauerstoff. Dein Körper wurde nicht mehr ausreichend damit versorgt. Er ist wichtig.«

Ich warf ihr einen zweifelnden Blick zu, ehe ich an meinem Arm herab schaute und nach den Schläuchen griff, die in meinen Arm führten. Im nächsten Moment schlug Poppy mir auf die Finger.

»Hör auf damit! Sie versorgen dich mit Kalium und Natrium.«

»Woher weißt du das alles?«, fragte ich verwundert und war erschrocken über den lädierten Klang meiner eigenen Stimme. Sie hörte sich rau an. Fremd.

»Ich hab's gegoogelt«, sie grinste breit und zuckte mit den Achseln.

»Willst du jetzt nach Harvard und Medizin studieren oder was?«, scherzte ich, bereute es aber sogleich wieder, als Poppy mir einen bösen Blick zuwarf. Schnell versuchte ich abzulenken.

»Ist Dad hier? Und Luke?«

»Ja«, Poppy nickte. »Ich schätze sie sind draußen auf dem Flur.«

Ich wollte einen Blick aus dem Fenster werfen, das freie Sicht nach draußen auf den Korridor gab, erkannte jedoch nichts, da die Jalousien heruntergelassen waren.

»Drea, wieso bist du einfach nach draußen gegangen, anstatt zu uns? Wir hätten dir helfen können! Du hast stundenlang im Schnee gelegen, mein Gott! Weißt du eigentlich welche Sorgen du uns bereitet hast?«, herrschte Poppy mich plötzlich an.

Einen kurzen Augenblick lang war ich erstaunt über Poppys Wutausbruch. Allerdings hatte ich schon befürchtet, dass etwas in der Art kommen würde. Ich stöhnte und bedeckte das Gesicht mit meinem Arm, während ich mich gedanklich an die letzten Minuten zurückzuerinnern versuchte, bevor ich das Bewusstsein verloren hatte. Ich erinnerte mich noch daran, dass ich mich nach dem Lagerfeuer hinlegen wollte, da ich mich nicht besonders gut gefühlt hatte. Auch wusste ich noch, dass ich mich im Badezimmer hatte übergeben müssen und daraufhin beschloss, nach draußen zu gehen, aber danach herrschte völlige Leere in meinem Kopf, nur kleine Bruchstücke, die sich einfach nicht zusammenfügen ließen, egal wie sehr ich mich auch anstrengte. Wie ein Puzzle, dessen Teile nicht zueinander passten. Ich musste wohl völlig in einem Delirium gefangen gewesen sein. Allerdings hatte ich nun wirklich keine Kraft für eine Standpauke á la Poppy.

»Poppy, mir geht es wirklich nicht gut, ich muss mich erst einmal erholen ...«, doch Poppy fiel mir sogleich wieder ins Wort.

»Oh nein, spiel bloß nicht diese Karte aus. Das zieht bei mir nicht, ich bin wirklich sauer, Drea Dupree!«

Ich spitzelte schuldbewusst unter meinem Arm hervor. Für einen Augenblick lang starrten wir uns an, im nächsten Moment jedoch kam Poppy auf das Bett geklettert und zog mich schließlich doch in eine stürmische Umarmung.

»Scheiße mann, ich hatte echt Angst um dich«, flüsterte sie.

»Es tut mir leid, wirklich. Ich stand völlig neben mir und wusste nicht was ich tat.«

»Ich weiß ja«, sie seufzte. »Ich hätte mit dir nach oben gehen sollen. Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen. Ich fühle mich so schuldig«, murmelte sie an meinem Ohr.

»Das ist Unsinn, Poppy und das weißt du«, antwortete ich und drückte sie etwas fester an mich heran.

»Die Hauptsache ist, dass du wieder auf die Beine kommst«, sagte sie, ließ mich langsam wieder los und rückte etwa von mir ab. Als ich in ihr Gesicht blickte, glaubte ich beinahe so etwas wie Tränen in ihren Augen schimmern zu sehen. Allerdings unterließ ich es, sie damit aufzuziehen, Poppy schien sich wirklich ernsthaft Vorwürfe zu machen.

»Hey Pops, bitte hör auf so etwas zu denken. Du konntest nichts dafür, okay?«, ich griff über das Bett hinweg zu ihrer Hand. Sie antwortete nichts, stattdessen rollte eine kleine Träne über ihre Wange. Es tat mir im Herzen weh, Poppy so zu sehen.

»Okay?«, wiederholte ich mit etwas mehr Nachdruck in der Stimme.

»Okay«, sie nickte hastig und brachte schließlich auch ein kleines Lächeln zustande. Ich erwiderte es.

Im nächsten Moment zuckten wir beide erschrocken zusammen, da sich die Tür des Zimmers öffnete. Ich konnte nichts erkennen, da Poppy in meinem Blickfeld saß. Eilig wischte sie sich die Tränen weg, räusperte sich lautstark und hüpfte vom Bett herunter.

Ich erkannte Lukas und ...

»Logan?«, meine Stimme hätte fest klingen sollen, selbstsicher. Doch sie war das genaue Gegenteil davon. Sie klang piepsig, aufgeregt und überrascht. Sofort setzte dieses Kribbeln in der Magengrube ein und Aufregung machte sich in mir breit. Mein gesamter Körper stand unter Strom.

Logan war hier?

Sofort nahmen mich seine glühenden, eisblauen Augen in Gefangenschaft. Als ich mich von ihnen losreißen konnte, wanderte mein Blick über ihn hinweg. Das goldblonde Haar stand wirr vom Kopf, der dunkle Schatten eines Dreitagebarts lag auf seinem Gesicht, die Kleidung war zerknittert und trotz der Tatsache, dass er müde wirkte, erschöpft, als hätte er tagelang keinen Schlaf mehr gefunden, sah er umwerfend gut aus.

Ich nahm seinen Anblick tief in mich auf und mir wurde sogleich warm ums Herz. In diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ihn in die Arme schließen zu können, wollte seine Nähe spüren. Gerade als ich zum Reden ansetzen wollte, wurde ich jäh unterbrochen.

»Ich freue mich natürlich auch dich zu sehen, Schwesterchen. Ob ich mir Sorgen gemacht habe?«, Lukas winkte mit der Hand ab. »Ach was, ich bin fast gestorben vor Kummer. Aber hey, es ist in Ordnung, dass ich direkt abgeschrieben bin, sobald Logan eintretet.«

Sofort errötete ich und fühlte mich unbehaglich in meiner Haut. Es war nicht nötig zu Logan zu schauen, ich wusste auch so, dass ihm dieser Spruch mindestens genauso unangenehm war, wie mir. Davon mal abgesehen überraschte es mich, dass Lukas derart gelassen über Logan und mich sprach, wobei er doch sonst nie eine Gelegenheit verstreichen ließ, um mir zu verdeutlichen, wie wenig er von der Verbindung zwischen uns hielt.

»Halt deinen Mund, Lukas. Nur weil du noch nie so von jemandem angesehen wurdest«, Poppy warf Lukas einen bösen Blick zu. Er erwiderte ihn sofort.

»Ach, ich erinnere mich noch gut daran, dass du mich mal genauso angesehen hast.«

»Ich bitte dich«, Poppy rollte mit den Augen und schnaubte abfällig. »Denkst du denn allen Ernstes, dass du der Einzige warst? Komm schon, Lukas, so naiv kannst du doch gar nicht sein.«

Sofort verrutschte Lukas' selbstgefälliges Lächeln und wich einem grimmigen Ausdruck.

»Was willst du damit sagen?«, argwöhnisch kniff er die Augen zusammen.

»Ach, Luke, werd endlich mal erwachsen«, sagte Poppy, während sie ihm den Rücken zuwandte und mir zuzwinkerte. Ich dagegen warf den beiden nur verwirrte Blicke zu.

Lukas schüttelte den Kopf und schnaubte abfällig, ehe er sich in Bewegung setzte und auf mich zukam.

»Hey Schwesterherz«, er nahm mich kurz in den Arm und beugte sich zu mir herab, um mir einen Kuss auf die Stirn zu geben.

»Wie fühlst du dich?«, verlangte er zu wissen, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte und seine Augen ermittelnd über mich hinweggeglitten waren.

»Ganz okay, schätze ich«, erwiderte ich mit lädierter Stimme und versuchte mich ein wenig aufzurichten.

»Mensch, Drea. Was machst du denn für Sachen? Du hast uns wirklich einen riesigen Schrecken eingejagt.«

Zur Antwort lächelte ich meinen Bruder entschuldigend an. Denn um ehrlich zu sein konnte ich mich auf keines seiner Worte konzentrieren. Nicht, wenn ich ununterbrochen von ein paar eisblauen Augen durchbohrt wurde. Meine Nervosität stieg dadurch immer mehr ins Unermessliche.

»Na schön, ruh dich noch etwas aus, ich werde Dad Bescheid geben, dass du wach bist«, erwiderte er sanft und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Ich nickte zur Antwort und sah Lukas nach, als er zur Tür ging.

»Ich mache noch die Jalousien auf, hier drinnen ist es so dunkel«, informierte Lukas mich, und warf Logan einen warnenden Blick zu, der mich vermuten ließ, dass nicht die Dunkelheit in dem Zimmer der Grund dafür war, weshalb er sich nun am Fenster, das sich hinaus auf den Flur richtete, zu schaffen machte. Er vertraute uns nicht.

»Okaaay, das reicht...«, wendete sich nun Poppy zu Wort. »Komm schon, Lukas. Lassen wir die beiden mal kurz alleine«, sie packte Lukas beim Ärmel, um ihn mit sich hinaus zu bugsieren.

»Hey! Lass mich los«, begann Lukas zu protestieren, doch er hatte keine Chance gegen den Wirbelwind namens Poppy und ehe er sich versah, hatte sie ihn auch schon nach draußen befördert und schloss die Tür hinter sich.

Ein paar Sekunden lang lag mein Blick noch auf der geschlossenen Tür, durch die sie verschwunden waren. Einen Augenblick später konnte ich sie jedoch miteinander diskutierend an dem Fenster, dessen Jalousien Lukas soeben geöffnet hatte, vorbeilaufen sehen. Sogleich verschwanden sie aber wieder aus meinem Sichtfeld.

Und somit war ich nun endgültig mit Logan alleine auf dem Zimmer.

Mein Herz begann zu rasen.

Ich ließ meinen Blick durch das Krankenzimmer wandern, bis er schließlich an Logans Gesicht hängen blieb. Die Intensität seines Blickes lähmte mich für kurze Zeit. Er kam näher. Mit jedem weiteren Schritt, den er in meine Richtung trat, wurde ich unruhiger.

»Hey«, begrüßte er mich mit dieser rauen, melodischen Stimme, die mir jedes Mal durch Mark und Bein ging.

»Hi«, entgegnete ich meinerseits und beobachtete, wie er sich auf dem Stuhl vor dem Bett niederließ.

»Wie geht es dir?«, fragte er, während seine Augen unruhig über mein Gesicht wanderten. Ich räusperte mich.

»Jetzt besser«, antwortete ich. »Viel besser.«

Hatte ich das gerade tatsächlich laut gesagt? Auf Logans Gesicht entstand ein kleines Lächeln, das seine Grübchen zum Vorschein brachte. Eine kurze Zeit lang sah er mich einfach nur an, als versuche er in mein Innerstes zu blicken. Auch wenn ich nicht wegschauen konnte, so machte mich sein bohrender Blick furchtbar nervös. Plötzlich hob er die Hand und berührte meine Wange. Die Berührung war so sanft und zärtlich, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, der meine Haut streifte.

Instinktiv schloss ich die Augen, genoss die Wärme, die von ihm ausging und schmiegte mich noch mehr in seine Berührung. Ich wollte den Moment genießen, wollte ihn auskosten. So lange ich noch die Gelegenheit dazu hatte.

»Du hast mir wirklich eine Heidenangst eingejagt, Drea. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals so für jemanden empfinden könnte, wie für dich.«

Seine Worte veranlassten mich dazu, die Augen wieder zu öffnen und ihn anzusehen. Sein Blick war verschleierte und wanderte zwischen meinem Mund und meinen Augen hin und her.

Und da war es wieder. Es war einer dieser berühmten Momente. Die Art berühmter Momente, in denen man sich tief in die Augen blickte, während das Herz beinahe zu zerbersten drohte, da es vor Aufregung so schnell hämmerte und man befürchtete, jeden Augenblick einen Herzinfarkt zu erleiden.

Ich wollte es. Ich wollte diesen Kuss. Ich wollte ihn so unbedingt. Und Logan wollte ihn auch. Ich konnte es ihm ansehen. An seinem Blick, seinen leicht geöffneten Lippen, seiner gesamten Körperhaltung. Aber so sehr wir beide uns auch danach sehnten, es durfte nicht passieren. Nicht jetzt, nicht hier, nicht in diesem Moment.

Logan wandte den Blick von mir ab und stieß ein leises Lachen aus, wenngleich es sich nicht besonders freudig anhörte. Er löste seine Hand von meiner Wange und nahm stattdessen meine Hand in seine.

Gerade als ich zum Reden ansetzen wollte, sah ich durch das Fenster hindurch Dad, der nun auf die Zimmertür zuhielt. In Rekordgeschwindigkeit entzog ich Logan meine Hand und brachte etwas Abstand zwischen uns.

»Mein Dad kommt«, erklärte ich schnell und keine Sekunde darauf öffnete sich die Tür. Mein Dad trat ein. Sein immer schütter werdendes Haar stand ihm wirr vom Kopf und sah aus, als hätte es schon längere Zeit keine Friseurschere mehr gesehen. Seine Augen, die im schwachen Licht der Nachtischlampe beinahe schon schwarz wirkten, waren unterlegt von dunklen Ringen. Er sah müde und mitgenommen aus. Sein Blick wanderte zwischen Logan und mir hin und her, und für einen kleinen Moment befürchtete ich, er könnte vom Flur aus durch das Fenster etwas gesehen haben. Aber als sich einen Wimpernschlag später seine Lippen zu einem schwachen, aber ehrlichen Lächeln verzogen, wusste ich, dass er nicht die geringste Ahnung hatte. Erleichterung durchflutete mich.

»Dad«, begrüßte ich ihn und brachte ebenfalls ein kleines Lächeln zustande.

»Drea«, langsam und mit einem schwachen Nicken in Logans Richtung, kam er auf mich zu. Logan machte ihm sofort Platz und erhob sich von seinem Stuhl.

»Ich lasse Sie mit Ihrer Tochter dann mal alleine, Mr Dupree«, gerade als Logan Anstalten machte, den Raum zu verlassen, hielt Dad ihn an der Schulter zurück.

»Logan, warten Sie«, Dad räusperte sich lautstark und ich erkannte, dass es ihm nicht leicht fiel das zu sagen, wozu er gerade im Begriff war. Dad war noch nie ein Mann der großen Worte gewesen.

»Ich danke Ihnen. Dafür, was sie für meine Tochter getan haben, dass Sie sie nich alleine gelassen und mit hierher gekommen sind«, Dad bot Logan seine Hand dar. Logan wirkte zunächst überrascht, doch dann änderte sich etwas in seinem Gesichtsausdruck.

Dad konnte es nicht sehen, er kannte Logan nicht so, wie ich ihn kannte, aber für einen kurzen Augenblick flackerte Unsicherheit in Logans Gesicht auf - und ich wusste auch genau weshalb.

Logan fühlte sich schlecht. Schlecht deswegen, weil er nun im Begriff war meinem Vater die Hand zu schütteln und Dank von ihm zu erhalten, von dem er dachte, ihn gar nicht verdient zu haben. Denn die Wahrheit war, dass er sich in dessen Tochter verliebt hatte.

In die Schwester seines Freundes.

In seine Schülerin.

Einem Außenstehenden mochte es womöglich nicht auffallen, denn Logan beherrschte diese Maske, die seine Gefühle und seine Emotionen verschleierte, nahezu perfekt. Auch ich hatte es lange Zeit nicht geschafft, einen Blick hinter die Fassade zu werfen, um zu sehen, was wirklich in ihm vorging. Doch jetzt erkannte ich es. Ich erkannte, dass ich diese Mauer, die er so mühsam um sich errichtet hatte, schon lange durchbrochen hatte, dass ich zu dem wahren Logan Black durchgedrungen war, ohne dass er es hatte verhindern können.

Es gab Menschen, die einen auf eine Art und Weise berührten, die einem gefährlich werden konnten. Sie waren wie eine ganz persönliche Droge, wie Kryptonit, die verbotene Frucht im Garten Eden und obwohl man wusste, dass man mit dem Feuer spielte, konnte man nicht davon ablassen.

»Natürlich«, nach kurzen Zögern ergriff Logan die Hand meines Dads und schenkte ihm ein freundlich Nicken.

»Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie sich aus, Sie sehen müde aus«, sagte mein Dad, während sie sich die Hände schüttelten. Logan brachte lediglich ein erneutes Nicken zustande und konnte es wohl kaum erwarten, das Zimmer endlich zu verlassen. Bevor er jedoch nach draußen trat, warf er mir einen letzten Blick zu. Ein Blick, der haargenau dasselbe ausdrückte, was ich gerade fühlte.

Verzweiflung und Beklommenheit, aber auch Hoffnung. Hoffnung darüber, dass alles gut werden würde, dass wir einen Weg finden würden, um zusammen zu sein, dass es die Menschen um uns herum, wie mein Dad oder Lukas, irgendwann verstehen und akzeptieren würden.

Dann fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. Die Wärme seines Körpers, die das kahle Krankenzimmer zuvor noch erfüllt hatte, war mit einem Mal verschwunden und ließ ein kaltes Frösteln zurück. Er war nicht einmal eine Sekunde verschwunden, als ich ihn auch schon vermissen begann. Wie war so etwas nur möglich?

»Wie geht es meiner Tochter?«, fragte Dad, während er sich auf dem Stuhl, auf welchem Logan zuvor noch gesessen hatte, niederließ.

»Es geht mir besser, Dad«, ich lächelte ihn schwach an und versuchte angestrengt alle Gedanken an Logan aus meinem Kopf zu vertreiben, um mich auf das Gespräch mit meinem Dad zu konzentrieren.

»Das ist schön zu hören«, erwiderte er und strich mir behutsam eine Strähne aus dem Gesicht. Ich nickte und beschloss nach kurzem Zögern eine Frage auszusprechen, die mir schon seit dem Aufwachen auf der Zunge lag.

»Dad, habt ihr schon mit einem Arzt gesprochen? Was ist los mit mir? Habe ich eine Magen-Darm-Grippe oder so etwas?«, fragend schüttelte ich mit dem Kopf und sah in das besorgte Gesicht meines Dads. Ich kannte diesen Ausdruck, er hatte nichts Gutes zu verheißen. Sofort setzte ich mich ein wenig auf, um mich für die bevorstehende Antwort zu wappnen, denn irgendetwas sagte mir, dass mir die Antwort auf diese Frage nicht gefallen würde. Meine Gedanken überschlugen sich und die Angst begann ihre Krallen nach mir auszustrecken. Ich rechnete bereits mit dem Schlimmsten.

»Drea«, er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. »Sie haben herausgefunden, dass du an Diabetes erkrankt bist. Sobald es dir etwas besser geht, wird der Doc sich nochmal mit uns unterhalten, wie es in Zukunft weitergeht.«

Es herrschte Stille im Raum. Lediglich das stetige Piepsen der Monitore war zu hören. Verdutzt und aus großen Augen starrte ich meinen Dad sprachlos an, wobei ich versuchte das Gesagte erst einmal zu verdauen. Diabetes? Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, hatte mir schon die schlimmsten Krankheiten ausgemalt, aber eine Diabetes hatte ich sicherlich nicht erwartet. Erleichtert stieß ich die angehaltene Luft aus und spürte, wie ich mich innerlich ein wenig entspannte. Ich wusste nicht viel über diese Krankheit, aber was ich wusste, war, dass sie gut behandelbar war und man dennoch ein relativ normales Leben leben konnte. Anders als bei Krebs oder irgendwelchen anderen schwerwiegenden Erkrankungen.

»Gott sei Dank!«, stieß ich erleichtert hervor und legte mir eine Hand auf die Brust. »So wie du gerade gesprochen hast, bin ich schon vom Schlimmsten ausgegangen, Dad.«

Aus strengen Augen sah er mich an.

»Es ist auch eine ernstzunehmende Krankheit, Drea. Du hättest sterben können heute Nacht!«, die Ernsthaftigkeit und die Sorge, mit der er sprach, entging mir keineswegs und ließ mich für einen Augenblick innehalten. Nicht wegen der Krankheit, sondern wegen Dad. Ich musterte ihn und mir wurde mit einem Schlag bewusst, welch große Sorgen er sich gemacht haben musste, als ihn der Anruf ereilt hatte, welcher ihm mitteilte, dass seine Tochter im Krankenhaus lag. Sofort fühlte ich mich schlecht.

Gott, Dad hatte in diesem Jahr so vieles durchstehen müssen, der Tod meiner Mum, mein Autounfall und jetzt das. Eine Hiobsbotschaft nach der anderen hatte ihn erreicht und doch saß er hier und versuchte stark zu sein. Für seine Kinder.

Unvermittelt lehnte ich mich vor, schlang die Arme um seinen Hals und umarmte ihn.

»Ich hab dich lieb, Dad«, murmelte ich leise und und drückte ihn noch etwas fester an mich. Dad schien von meinem Tun genauso überrascht zu sein, wie ich selbst. Doch er erwiderte die Umarmung und strich mir sanft über den Rücken.

»Ich weiß«, erwiderte er. Seine Antwort überraschte mich nicht. Dad war absolut talentfrei, wenn es darum ging, über Gefühle zu sprechen. Aber auch wenn er es nicht wortwörtlich aussprach, so wusste ich, was er mit seiner Antwort hatte ausdrücken wollen.

Ich hab dich auch lieb.

Eine ganze Weile saßen wir so da und umarmten uns. Ich war meinem Dad schon lange nicht mehr so nahe gewesen, wie in diesem Moment und ich genoss es sehr. Allerdings spukte mir ununterbrochen ein Gedanke im Hinterkopf herum, der mir Unbehagen bereitete. Nämlich der Gedanke daran, wie Dad wohl reagieren würde, wenn er herausfand, was Logan wirklich für mich war, dass er nicht nur der Freund meines Bruder und mein Lehrer war. Dad hatte Logan nun kennengelernt und es fiel mir schwer, ihn anzulügen, ihm eine so wichtige Sache zu verschweigen, obwohl er es früher oder später ohnehin erfahren musste. Aber ich hatte keine andere Wahl, denn bevor ich meinen Abschluss nicht in der Tasche hatte, stand es keineswegs zur Debatte, Dad von Logan zu erzählen.

Gerade als Dad und ich uns aus unserer Umarmung lösten, fiel sein Blick über meine Schulter zu dem Fenster, das freien Blick hinaus auf den Flur bot.

»Was zur Hölle...?«, hörte ich Dad sagen und auf seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Verwirrung und Ärger wider. Also drehte ich mich ebenfalls herum, um zu sehen, was Dads Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte.

Hätte ich doch nur vorher schon gewusst, was als nächstes geschehen würde ...



Hello meine Lieben :)

Ich hoffe ihr hattet ein wuuuundervolles Weihnachtsfest, wurdet reich beschenkt & hattet einen tollen Start in das neue Jahr 2019! Ich möchte diesen Moment noch einmal nutzen, um euch mitzuteilen, wie sehr ich euch liebe! Ja, ehrlich. Ihr seid die aaallerbesten Leser, die man sich nur wünschen kann und ich freue mich über jedes noch so kleine Kommentar! Für mich ist es das größte Geschenk, dass ihr meine Geschichte liest & kommentiert. Danke dafür, dass es euch gibt!

Zum Kapitel: So langsam neigt sich „Please don't leave me" dem Ende und ich möchte euch in diesem Sinne mitteilen, dass es einen 3. Band geben wird!
Ja, ich weiß, eure Meinungen darüber werden wohl stark auseinander gehen, da einige der Auffassung sind, dass Drea und Logan nun endlich ihr Happy End haben sollten :D Aber ich hielt das für die beste Entscheidung und die Geschichte zwischen den beiden ist noch lange nicht vorbei!
So das wars auch schon wieder!
Ich werde versuchen so bald wie möglich wieder zu updaten.

Ganz liebe Grüße,
Eure Lora

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro