Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 23

Songempfehlung: AWOLNATION - Sail
Viel Spaß :)

Zusammen mit Poppy und Ruby saß ich draußen im Freien vor einer Skihütte und beobachtete belustigt, wie unsere Klassenkameraden sich einer nach dem anderen auf die Kasse legte. Wir waren in zwei Gruppen eingeteilt worden; die Anfänger und die Fortgeschrittenen. Glücklicherweise gehörten Poppy, Ruby und ich zur zweiten Kategorie und durften uns relativ frei auf der Piste bewegen. Wir hatten schon ein paar Runden gedreht und gönnten uns nun eine kleine Verschnaufpause.

    Oft schon war ich mit Mum, Dad und Lukas in Skiurlaub gewesen. Sogar Poppy hatten wir einige Male mitgenommen. Ich erinnerte mich daran, als wäre es gestern gewesen. Mum und ich waren auf unseren Skis ganz gemütlich die harmlosen Abfahrten runter gefahren, während Dad, Poppy und Luke auf ihren Snowboards in Lichtgeschwindigkeit an uns vorbei gerauscht waren. Ständig probierten sie irgendwelche neuen Stunts und Kunststücke aus.

    Mum hatte sich jedes Mal große Sorgen um die drei gemacht, besonders als sie sich gegen Ende des Tages auf die schwarze Piste wagten. Nachdem wir gefühlte hundert Mal in Skiurlaub gewesen waren, hatten Poppy und Luke mich dazu überredet, endlich mal das Snowboarden auszutesten, sehr zu Mums Missfallen. Dad hatte nur ein amüsiertes Gesicht gemacht und ihr einen Kuss auf die Wange gehaucht.

    Doch als ich das erste Mal auf dem Board stand, bekam mich für den Rest des Tages niemand mehr von der Piste. Egal wie oft ich an diesem Tag auf den Hintern gefallen war, ich stand immer wieder auf und machte weiter. Und so dauerte es nicht lange, bis ich eines Weihnachten mein eigenes Board von Dad und Luke geschenkt bekam. Es war von Burton. Lilafarben mit verschiedenen blauen Farbklecksen drauf. Ich war verdammt stolz gewesen.

    Mum dagegen war natürlich alles andere als begeistert von dem Geschenk, doch als sie mein freudestrahlendes Gesicht gesehen hatte, war sie etwas besänftigt.

    Zurück in der Gegenwart wanderte mein Blick auf das Board, das nun neben mir an einer Holzbank lehnte. Es war nicht annähernd so schön wie mein eigenes zuhause. Doch hier im Resort hatten wir die Möglichkeit uns auszustatten, was um einiges angenehmer war, als die ganze Ausrüstung von zuhause mitzuschleppen. Lediglich um die Skikleidung hatten wir uns selbst kümmern müssen.

    Ich musste zugeben, dass sich Mr. Sawyer alle Mühe gegeben hatte. Uns stand sogar ein Skilehrer zur Seite. Natürlich nur für diejenigen, die sich noch nicht so richtig auskannten und kaum Erfahrung mit dieser Aktivität gesammelt hatten.

    »Wie siehts aus? Wollen wir die die Piste noch einmal unsicher machen?«, flötete Poppy, kippte sich ihre heiße Schokolade in einem Zug herunter und rülpste dann laut.

    Ruby riss schockiert die Augen auf und starrte Poppy mit offenem Mund an.

    Poppy dagegen zuckte gleichgültig mit den Achseln.

    »Was denn? Man sagt nicht umsonst es sind keine echten Freunde, wenn man nicht so sein kann wie man wirklich ist.«

    Ich lachte laut auf und trank mein Wasserglas mit einem großen Schluck aus. Ruby dagegen schüttelte lediglich den Kopf und erhob sich.

    Poppy und ich schnappten uns unsere Snowboards, während Ruby nach ihren Skiern griff. Dann verließen wir die Hütte und gingen auf die Abfahrt zu, wo der Skilehrer mit den Anfängern gerade einige Techniken durchging. Es war eine der grünen Abfahrten. Sie glich eher einer einfachen Autobahnpiste für Neulinge. In meinen Augen etwas langweilig. Zwar boten sie sich perfekt zum Carving an, was im Ski- und Snowboardsport als das schwungvolle Fahren auf der Kante ohne zu rutschen, bezeichnete. Doch ich bevorzugte die etwas aufregenderen Buckelpisten, bei denen es nicht nur gerade aus ging, sondern man auch mehrere Hindernisse und Steigungen bestreiten musste.

    Mein Blick fiel sofort auf Logan, der bei Mr. Sawyer und Miss Connors stand und sich mit ihnen unterhielt. Als vorhin die Gruppen eingeteilt wurden, hatte ich mitbekommen, dass Logan den Fortgeschrittenen zugeteilt wurde, während Mr. Sawyer und Miss Connors die Anfänger begleiteten. Da Poppy und ich jedoch beim Umziehen und der Auswahl unserer Boards so getrödelt hatten, hatte ich ihn aus den Augen verloren.

    Doch hier stand er nun und gleich würde ich ihm wieder begegnen. Ich kam nicht umhin, mir die ganze Zeit den Kopf darüber zu zerbrechen, was Logan mit seinen Worten gemeint haben könnte.

    Mach dir nicht so viele Gedanken, Drea.

Hatte er mir damit eine Botschaft senden wollen? Möglicherweise, dass er tatsächlich zu einem Entschluss gekommen war? Einem positiven Entschluss? Immerhin hatte er danach meine Hand berührt, sie sogar für einen kurzen Moment lang gehalten. Hatte das etwas zu bedeuten?

    All diese Gedanken schwebten nun laut und deutlich in meinem Kopf herum, als wir auf die Abfahrt zugingen. Kurz bevor es nach unten ging, stoppten wir und begannen uns vorzubereiten. Ich bückte mich, um mir meine Snowboardschuhe neu zu schnüren. In diesem Moment spürte ich Logans Blick auf mir und schaute zu ihm rüber.

    Auch er hatte sich andere Kleidung übergezogen und hielt ein Snowboard in den Händen. Aha, Logan und ich hatten also noch etwas gemeinsam. Er stand wohl auch lieber auf einem Brett, statt auf zwei.

    »Also dann, Freunde, wir sehen ja gleich wer die Schnellste von uns ist«, höhnte Ruby hinter mir, ehe sie schon hinab über den Schnee wirbelte. Ich drehte mich um und sah ihr hinterher.

    »Die denkt wohl, sie könnte mich mit ihren lächerlichen Skiern schlagen«, Poppy schnaubte verächtlich. »Das ich nicht lache, der zeig ichs.«

    Im nächsten Moment hob auch Poppy ab und heftete sich an Rubys Fersen. Ich ließ mich in den Schnee sinken und sah den beiden lächelnd hinterher, während ich meine Schuhe am Snowboard befestigte und die Windungen verschloss.

    »Kannst du damit überhaupt umgehen, oder willst du darin nur gut aussehen?«, hörte ich plötzlich Logans gedämpfte Stimme neben mir. Erschrocken sah ich auf und für einen kurzen Augenblick blendete mich die Sonne, die hinter ihm am wolkenlosen Himmel thronte und sein Haar golden aufleuchten ließ.

    Das Eisblau seiner Augen wirkte so hell und stechend, dass es mit dem wolkenlosen Himmel im Hintergrund nahezu verschmolz. Bei seinem Anblick machte mein Herz einen kleinen Sprung.

    Er lächelte mich entwaffnend an, sodass seine Grübchen hervortraten und für einen kurzen Moment lang vergaß ich das Sprechen.

    »Soll ich dir aufhelfen?«, er bot mir seine Hand an. Die Versuchung sein Angebot anzunehmen war groß. Eine Berührung von ihm zu spüren, ihm nahe zu sein... Doch dann erinnerte ich mich an seine Worte.

    Kannst du damit überhaupt umgehen, oder willst du darin nur gut aussehen?

    Ich war etwas überrascht. Noch nie zuvor hatten wir so offen miteinander geredet, beinahe schon Scherze miteinander gemacht. Ich wusste nicht woran es lag, ob sich zwischen Logan und mir etwas verändert hatte, oder ob es schlicht und ergreifend die Tatsache war, dass wir uns hier nicht in der Schule befanden.

    Denn wie ich nun schon ein paar Mal hatte beobachten können, war der Umgang zwischen uns allen etwas lockerer. Man unterhielt sich nicht über irgendwelche mathematischen Gleichungen, oder chemische Formeln, die man zu lernen aufgezwungen bekam. Sondern über ganz allgemeine Dinge, wie Essen, Sport und Hobbys. Lehrer, als auch Schüler waren viel entspannter.

    Unwillkürlich erschien ein Lächeln auf meinen Lippen und anstatt seine mir dargebotene Hand zu nehmen, griff ich an die Kante meines Boards und hievte mich aus eigener Kraft hoch. Dann sah ich zu Logan und grinste.

    »Nein danke, wie du siehst schaffe ich das auch alleine.«

    Ich versuchte mich auf meinen Gleichgewichtssinn zu konzentrieren und schob mich mit meinem Snowboard ein Stückchen weiter vor.

    Dann drehte ich mich ein letztes Mal zu ihm um. Seine Lippen hatten sich zu einem amüsierten, schiefen Lächeln verzogen und mein Herz klopfte aufgeregt in meiner Brust als ich die nächsten Worte herausbrachte.

    »Übrigens kann ich sogar ziemlich geschickt damit umgehen und dabei gut aussehen«, mit diesen Worten schob ich mir die Skibrille ins Gesicht und preschte mit einem gewaltigen Ruck nach vorn.

    Mit zunehmender Geschwindigkeit rauschte ich über den Schnee und verschmolz förmlich mit dem Board unter meinen Füßen. Ich widerstand dem Drang, Logan noch einmal einen Blick über meine Schulter zuwerfen zu wollen und konzentrierte mich stattdessen auf die Fahrt. Für mich gab es kein Gefühl, das mit diesem hier vergleichbar war. Es schien, als glitt ich regelrecht über den Schnee, völlig schwerelos. Mit Leichtigkeit nahm ich die Kurven vor mir, als hätte ich noch nie etwas anderes getan.

    Ski fahren war zwar wirklich toll, doch Snowboarden war unbeschreiblich.

    Der Wind peitschte mir entgegen und wirbelte mein Haar hinter meinem Kopf durcheinander. Ich spürte, wie ich immer mehr an Schnelligkeit zunahm, wie sich das Board auf dem Schnee mehr und mehr beschleunigte. Ein Gefühl von absoluter Freiheit durchströmte mich, als würde ich regelrecht über den Boden schweben.

    Ich beugte mich zur Seite und berührte mit meinen Fingern den eiskalten Schnee, wirbelte ihn etwas auf, sodass er an meinem Gesicht vorbei in die Höhe flog.

    Ein paar Meter vor mir sah ich am Rande eine kleine Erhebung. Bei stärker befahrenen Bereichen war es nicht selten, dass links und recht von den markierten Skipisten kleinere Buckel entstanden. Zwar war dieser hier nicht besonders groß, doch hoch genug, um einen kleinen Trick zu vollführen. Auf meinen Lippen zeichnete sich ein wissendes Lächeln ab und ich bereitete mich innerlich auf das Kunststück vor.

    Ich wurde immer schneller und fuhr geradewegs auf die Steigung zu. Langsam ging ich in die Hocke und hob mit einem kräftigen Ruck vom Boden ab. Mit der linken Hand ergriff ich zwischen meinen Füßen die mittlere Kante des Boards, während ich meinen rechten Arm hinter mir in die Höhe streckte. Für ein paar Sekunden hing ich völlig schwerelos in der Luft. Der Moment fühlte sich an, als passierte er in Zeitlupe.

    Mein Bauch begann zu kribbeln und ich hatte das Gefühl, als würde ich den Abgrund einer Achterbahn hinunter fahren. Wie ein Vogel flog ich durch die Lüfte.

    Leider war der Sprung viel zu schnell vorbei und ich landete geschmeidig wie eine Katze mit dem Board auf dem Schnee.

    Gott, ich liebte dieses Gefühl.

    Die Fahrt war viel zu schnell zu Ende. Als ich am Fuße der Abfahrt ankam und bremste, entdeckte ich Ruby und Poppy, die grinsend auf mich zukamen.

    »Mann, ich hab deinen Indy Grab gesehen! Das war der absolute hammer! Lass uns gleich nochmal ne Runde drehen!«, Poppy war völlig aus dem Häuschen, sodass ihre braunen Augen aufgeregt glitzerten. Glücksgefühle durchströmten meinen Körper und auch von meinem Gesicht wollte das Lächeln gar nicht mehr weichen. Ich strahlte förmlich von innen heraus.

    »Na dann los!«, rief Ruby aufgeregt. Gemeinsam gingen wir zu dem Sessellift. Die Aussicht von hier oben war wunderschön und nicht in Worte zu fassen. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so wohl gefühlt, hatte so viel Spaß auf einmal gehabt. Es war der absolute Wahnsinn!

    Auf dem Weg nach oben ließen wir entspannt die Beine baumeln und genossen die Wärme der Sonnenstrahlen, die angenehm auf unsere Gesichter fiel.

    Ruby stieg schon etwas früher ab, da ihr die steilen Abgänge nicht so geheuer waren. Poppy und ich dagegen waren etwas mutiger und stiegen erst an einer schwierigeren Abfahrt weiter oben ab.

    Dort angekommen machten wir uns bereit und blickten den Hang hinab. Die Aussicht von hier aus war wunderschön. Der Schnee glitzerte bunt in der Sonne und stellte einen krassen Kontrast zum blauen Horizont des Himmels dar. Von unserem Standpunkt aus, wirkten die Menschen weiter unten wie ein Haufen kleiner, dunkler Ameisen. Dann wanderte mein Blick und ich starrte die Abfahrt hinunter. Es war ein ganz anderes Gefühl, als bei der vorherigen Fahrt.

    »Das sieht echt steil aus«, entgegnete ich voller Vorfreude und auch Poppy konnte es kaum abwarten, endlich in die Eisen zu hauen.

    »Bereit?«, fragte sie und sah mich aufgeregt von der Seite her an.

    »Bereit«, antwortete ich mit fester Stimme.

    Im nächsten Moment kippten wir gleichzeitig nach vorn und sausten den Berg hinab.

    Schon an den unteren Abfahrten war es ein tolles Gefühl gewesen, doch nun hier oben, auch noch zusammen mit Poppy, war es der absolute Wahnsinn. Adrenalin sammelten sich in meinem Blut und pumpte durch meinen gesamten Körper.

    Poppy und ich umkreisten einander, lieferten uns einen Wettstreit, wer die besten Tricks auf Lager hatte und genossen die Gesellschaft des jeweils anderen. Wir wussten haargenau, was der andere in diesem Moment dachte. Es fühlte sich an, als wären wir eins.

    Ich sah wie Poppy auf einen größeren Hügel deutete, der vor uns aufragte und ich nickte eifrig. Wir verstanden uns ohne Worte.

    Sie machte einen großen Bogen und lenkte ihr Board dann zu mir, sodass wir nebeneinander auf die Steigung zuhielten. Im nächsten Moment hoben wir zeitgleich vom Boden ab und vollführten erneut einen Indy Grab.

    »Fuck ist das geil!«, hörte ich Poppy brüllen, während wir mit rasanter Geschwindigkeit die Lüfte durchschnitten. Ich lachte laut und genoss den Moment der Schwerelosigkeit, der Moment, in dem man einfach alles los ließ und ein Sprung ins Nichts wagte.

    Noch in der Luft sah ich direkt zu meiner Rechten eine Abfahrt mit einer Hütte, wo einige unserer Mitschüler aus der Fortgeschrittenen Gruppe erstaunt zu uns nach oben blickten. Mit offenen Mündern deuteten sie auf Poppy und mich.

    Und dies war der Moment als ich Logan wieder entdeckte, noch während ich in der Luft schwebte.

    Er drehte sich gerade um, hob eine Hand vor die Augen und blickte gegen die Sonne zu uns auf. Hätte mein Bauch von dem Sprung nicht ohnehin schon gekribbelt, dann hätte es spätestens bei Logans Anblick eingesetzt. Auch mein Puls schoss augenblicklich in die Höhe und mein Herz begann wie verrückt zu flattern.

    Adrenalin pumpte in großen Schüben durch jede Zelle meines Körpers und sollte ich vor meinen vorherigen Sprüngen aufgeregt gewesen sein, dann was es nicht zu vergleichen mit der Aufregung, die ich in diesem Moment verspürte.

    Doch Poppy hatte recht. Es war verdammt nochmal affengeil.

    Und ich sendete hunderte von Gebete gen Himmel, als ich ohne Fehler mit dem Board auf dem Schnee aufkam, ohne mich zu blamieren. In meinem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr und sah, dass Poppy abbremste. Also verlagerte ich mein Gewicht auf mein rechtes Bein und wendete das Board einmal um die eigene Achse, ehe ich zu bremsen begann.

    Ein paar Meter vor Poppy kam ich zum Stehen.

    Ich blickte zu ihr herab und sah, dass ihr Gesicht nur so strahlte vor Glück. Ich erwiderte ihr Lächeln. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit plötzlich etwas zu, das hinter mir war. Ich folgte ihrem Blick und sah hinauf zu der Hütte, wo unsere Mitschüler standen und noch immer voller Erstaunen zu uns hinab schauten. Sofort entdeckte ich Logan, auch er schien zu uns nach unten zu sehen, doch seinen genauen Gesichtsausdruck konnte ich aus dieser Entfernung nicht deuten.

    Als ich mich wieder zu Poppy umdrehte, hob sie ihre Hände an den Mund und begann den anderen etwas zuzuschreien.

    »Verdammte Scheiße, so macht man das ihr Bitches! Ja mann, glotzt nur!«

    Jäh brach ich in schallendes Gelächter aus. Ich lachte sogar so sehr, dass ich mir den Bauch halten musste. Ich liebte Poppy dafür, ich liebte sie einfach.

    »Komm schon, weiter gehts, zeigen wir den Losern, wie man das richtig macht.«

    Kopfschüttelnd setzte ich mich immer noch lachend in Bewegung und folgte ihr. Sofort schlug mir der Fahrtwind entgegen und ich versank völlig in meiner Leidenschaft, in dem Gefühl von Freiheit und Entzücken.

    Zusammen mit Poppy machte es viel mehr Spaß. Wir umkreisten uns und es schien, als spielten wir ein Spiel miteinander, bei dem nur wir allein die Regeln bestimmten. Als würden wir ein Duett miteinander singen, das ohne den anderen nur halb so schön war. Zwei Magneten, die sich voneinander trennten und wieder zueinander fanden. Wir waren eins. Das Snowboarden verband uns auf einer tiefen, seelische Ebene.

    Den ganzen Tag verbrachten Poppy und ich auf dem Board. Wir waren gar nicht mehr von den Pisten herunterzubekommen. Ein paar Mal hatte es Poppy bei dem Versuch, einige der schwierigsten Snowboard Tricks nachzustellen, mit der Nase voran in den Schnee katapultiert. Ich hatte mich vor Lachen gekringelt, sodass mir beinahe schon schwindelig wurde, weil ich keine Luft mehr bekam.

Irgendwann überredeten wir sogar Ruby dazu, mit uns auf die richtig steilen Pisten zu gehen. Gerade, als wir zum letzten Mal für den Tag eine Runde drehen wollten, da das Resort bald schloss, entdeckte ich Danny und Timmy. Ich winkte ihnen zu.

    Mit dem Board unterm Arm und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht kam Danny auf mich zu. Timmy folgte ihm, wenn auch etwas widerwillig, wie man an seinem Gesicht nur allzu gut erkennen konnte.

    »Hey ihr!«, sagte Danny als er schließlich vor uns stand. Poppy, die sich gerade noch mit Ruby unterhalten hatte drehte sich um entdeckte die beiden. Ihre Gesichtszüge entgleisten und ich konnte erkennen, dass sie überhaupt nicht damit gerechnete hatte, Timmy plötzlich vor sich zu haben.

    »Hi«, brachte Timmy schließlich heraus und blickte dabei schüchtern vom Boden zu Poppy auf.

    »Hi«, entgegnete sie und erwiderte seinen Blick.

    Sofort schlug die Stimmung um und eine unangenehme Spannung lag zwischen den beiden in der Luft. Danny schien es wohl auch nicht zu entgehen, denn er zog die Brauen nach oben und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich zuckte lediglich mit den Schultern.

    Poppy wandte sich schließlich von Timmy ab und beobachtete den Schnee zu ihren Füßen, als sei er das Interessanteste, das sie seit langer Zeit gesehen hatte. Und auch Timmys Augen streiften überall durch die Gegend, nur nicht in Poppys Richtung.

    Einerseits konnte ich die beiden verstehen. Die Situation musste wirklich merkwürdig und seltsam für sie sein. Andererseits aber benahmen sie sich wie im Kindergarten. Ich verstand nicht, weshalb sie nicht einfach miteinander redeten. Es war wirklich höchste Eisenbahn, dass sie diese Sache klärten und aus der Welt schafften.

    Danny räusperte sich. Ein Versuch die angespannte Situation noch irgendwie zu entschärfen.

    »Okaaay, Leute, habt ihr Lust mit uns ein letztes Mal auf die schwarze Piste zu gehen, bevor das Resort schließt?«

    Die schwarzen Pisten waren die schwierigsten und gefährlichsten ihrer Art. Sie waren mit einem dunklen Diamanten oder einer Raute gekennzeichnet und besaßen meist mehr als vierzig Prozent Gefälle. Sie waren also verdammt steil. Ungeübten Ski- und Snowboarder war geraten lieber die Finger davon lassen.

    »Dein ernst?«, erstaunt hob ich den Blick.

    »Was ist, Drea? Hast du etwa Angst?«, Dannys Augen blitzten vergnügt auf und der Schalk stand ihm im Nacken.

    »Angst? Ich bitte dich, Danny«, belustigt schüttelte ich den Kopf. Nein, es war nicht so, dass ich mich fürchtete. Im Gegenteil, oft schon war ich auf den schwarzen Pisten gewesen. Es hatte sich angefühlt als bestünde ich nur noch aus Adrenalin auf zwei Beinen.

    »Ich bin dabei«, entgegnete ich und reckte den Kopf nach oben. Danny grinste.

    »Timmy?«, fragend schaute er zu seinem besten Freund. Timmy nickte still, während man ihm ansah, dass er noch immer krampfhaft versuchte nicht zu Poppy zu schauen.

    Dannys Augen wanderte weiter zu Poppy, die ihm einen gelangweilten Blick zuwarf.

    »Sieh mich nicht so an. Was stehen wir hier noch rum? Attacke.«

    »Oh mann, ich hasse euch!«, jammerte Ruby hinter uns und bückte sich nach ihren Skiern. Wir brachen alle in Lachen aus, während wir auf den Sessellift zuhielten, der uns nach oben fuhr. Alle saßen wir der Reihe nach in dem Lift und genossen die Aussicht, quatschten miteinander und trieben Unfug.

    Kurz vor dem Absprung zog Danny, der ganz am Rande saß schnell sein Handy heraus und machte ein Selfie von uns allen zusammen. Jeder zog eine andere Grimasse und als er uns das Bild zeigte, brachen wir erneut in schallendes Gelächter aus.

    Als wir schließlich den Lift verließen und uns an der Abfahrt der Reihe nach positionierten, spürte ich schon die Aufregung in meine Glieder fahren.

    »Scheiße verdammt, wieso hab ich mich darauf eingelassen?«, hörte ich Ruby neben mir jammern.

    »Jetzt heul nicht so herum, Ruby. Du kannst doch gut Ski fahren!«, sagte Poppy mit einem dicken Grinsen im Gesicht.

    »Also gut Leute, los gehts«, rief ich, zog mir die Ski Brille über die Augen und stürzte mich ins Getümmel. Keine Sekunde später tauchte Poppy neben mir auf. Lachend hob sie die Hand und reckte ihren Daumen hoch in die Luft. Ich erwiderte ihre Geste und ließ mich dann voll und ganz in das himmlische Gefühl, das ich nur beim Snowboarden empfand, hineinfallen. Ich fühlte den Wind in meinem Gesicht, in meinen Haaren, konnte die Geschwindigkeit in meiner Magengrube fühlen und beinahe schon den Geschmack der Freiheit auf der Zunge schmecken. Einfach unglaublich.

    Poppy und ich führten die Gruppe an. Danny versuchte immer wieder uns Konkurrenz zu machen, doch er hatte keine Chance. Poppy und ich kamen als erste unten an.

    Sofort schob sie sich die Brille von den Augen und streckte beide Arme in die Höhe. Dann begann sie laut zu jubeln. Die anderen stimmten mit ihr ein, als sie unten ankamen. Und auch ich bekam das Grinsen gar nicht mehr vom Gesicht. Ein tiefes Gefühl von innerer Zufriedenheit überkam mich, als ich in die lächelnden Gesichter meiner Freunde blickte.

    Auch wenn so vieles zwischen uns geschehen war, Liebeskummer, Streitigkeiten, Meinungsverschiedenheiten, so rauften wir uns dennoch immer wieder zusammen. All das konnte uns nichts anhaben. Nicht mehr.

    In diesem Moment fühlte es sich an, wie damals, all meine Freunde endlich wieder miteinander vereint. Danny, Timmy, Poppy und nun sogar auch Ruby.

    Das Glück, das ich in diesem Moment empfand, war unbeschreiblich. Ich blickte hinauf in die helle Nachmittagssonne und zum ersten Mal empfand ich etwas, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte.

    Hoffnung.

Hello!
Ja wie ihr seht, bin ich momentan richtig inspiriert, die Worte sprudeln nur so aus mir heraus! Aber das habe ich euch zu verdanken. Eure Votes & Kommentare sind soooo motivierend!! Danke dafür !!!
PS: Sorry schon mal, falls irgendwelche Fehler bezüglich des Ski & Snowboarding drin sind. Leider kenne ich mich auf dem Gebiet nicht allzu gut aus und jegliche Infos, die ich hatte, habe ich aus dem Internet und durch Erzählungen aufgeschnappt!
Ich hoffe das Kapitel hat euch dennoch gefallen!
Love Lora x

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro