Kapitel 66
Seokjins Sicht:
Tatsächlich komme ich nach wenigen Minuten bei Taehyung an und renne sofort zur Haustür. Ich schließe die Tür mit dem Ersatzschlüssel auf, den mir Jungkook vor Jahren gegeben hat. Als ich die Haustür aufschließe, höre ich ihn schon im Wohnzimmer laut schnaufen. Mit schnellen Schritte laufe ich ins Wohnzimmer und erschrecke mich bei Taehyungs Anblick. Er sitzt wie ein Häufchen elend in seiner eigenen Kotze und zittert am ganzen Körper.
"Scheiße, Taehyung! Wie siehst du denn aus?", frage ich ihn und stürze mich sofort auf ihn, um ihn aufzuhelfen.
Müde hebt er seinen Blick und schaut mich blutroten Augen und blassen Gesicht an. Eigentlich hat Taehyung immer eine schöne Bräune auf seiner Haut, aber er sieht im Momentan aus wie eine Leiche.
"Mir geht es nicht gut, Hyung", murmelt er leise und kann sich kaum auf den Beinen halten.
"Das brauchst du mir nicht sagen. Ich sehe es! Setz dich erstmal hin", meine ich etwas gestresst und muss ihn bedauerlicher Weise auf den noch sauberen Sessel setzen.
Ich muss einen Krankenwagen rufen, wenn ich ihn selbst zum Krankenhaus fahre, dann kann ich Ewigkeiten warten bis er dran kommt und untersucht wird. Taehyung hat sich nach hinten gelehnt und wirkt gequält. Unsicher lege ich meine Hand auf seine Stirn und muss feststellen, dass seine Körpertemperatur sich sehr heiß anfühlt, obwohl er noch eben auf den kalten Fließen gesessen hat.
"Taehyung, ich rufe jetzt einen Krankenwagen. Du musst sofort ins Krankenhaus", teile ich ihm mit und schnappe mir das Telefon auf den Boden.
Plötzlich schnappt er meine Hand und schüttelt leicht den Kopf.
"Nein, die werden sonst Jungkook anrufen. Ich will nicht, dass er mich so sieht!", krächzt er und sieht mich flehend an, aber ich schüttle seine Hand von meiner ab.
"Du spinnst doch! Es ist doch scheiß egal, ob dich Jungkook so sieht! Du kippst mir gleich vom Sessel!", meckere ich ihn an und wähle den Notruf.
Natürlich lässt er nicht locker und steht auf, während er mich anbettelt, nicht anzurufen. Ich versuche ihn mit einer Hand wieder auf den Sessel zu drücken, aber er wehrt sich mit seinem ganzen Körper dagegen und schnappt die ganze Zeit nach dem Telefon. Zu meinem Glück geht nach wenigen Sekunden ein Mann ran.
"Du sollst keinen Krankenwagen anrufen!", schreit er mich auf einmal an und will mich schlagen, doch er hält plötzlich inne und seine Augen verdrehen sich.
In der nächsten Sekunde fällt er bewusstlos zurück in den Sessel und ich verfalle augenblicklich in Panik, sodass ich vergesse, dass ich schon den Notruf gewählt habe.
"Hey! Tae, wach auf!", rufe ich hysterisch und schlage ihm mehrmals gegen die Wange.
"KÖNNEN SIE MIR MAL SAGEN, WAS BEI IHNEN LOS IST?!", höre ich den Mann am andere Ende des Telefons brüllen, damit er meine Aufmerksamkeit bekommt.
Hektisch halte ich mir das Handy an Ohr und sage ihm, dass Taehyung so eben bewusstlos geworden ist. Er fordert mich auf ihm unseren Standort mitzuteilen, was ich sofort tue.
"In den nächsten Minuten wird ein Krankenwagen da sein. Sorgen sie dafür, dass alle Eingänge offen stehen, damit die Sanitäter ihrem Freund so schnell wie möglich helfen können", teilt er mir mit.
Ich tue sofort, was er mir befehlt und renne in den Flur, um die Haustür weit aufzureißen. Danach sprinte ich wieder ins Wohnzimmer und weiß nicht wirklich, was ich tun soll.
"Ich habe die Haustür aufgemacht. Was soll ich jetzt machen?!", frage ich ihn verängstigt.
"Checken sie den Puls von Taehyung und wenn sie einen spüren, legen sie ihn auf den Boden in eine stabile Seitenlage", ordnet er mich an.
Ich schalte das Telefon auf den Lautsprecher, bevor ich Taehyung hochhebe und ihn auf den Boden lege. Mit zittrigen Händen drücke ich zwei Finger auf seine Halsschlagader und spüre seinen rasenden Puls. Erleichtert ziehe ich ihn auf die Seite, bete seinen Kopf auf seinen Arm und richte ihn nach oben, damit er problemlos Luft bekommt. Zum Glück weiß ich noch wie die stabile Seitenlage geht, sonst wäre ich aufgeschmissen.
"Er liegt jetzt auf der Seite, aber sein Puls rast total", sage ich dem Mann und sitze nun etwas hilflos neben Taehyung auf den Boden.
"Behalten Sie seinen Puls im Auge, solange der Krankenwagen nicht da sind", erwidert er und ich nicke mir wieder selbst zu.
Keine Sekunde später höre ich schon einen Krankenwagen von weitem und bin überrascht, dass sie schon da sind. Sofort springe ich auf und renne nach draußen, damit sie wissen wo wir sind. Der Krankenwagen fährt mit hoher Geschwindigkeit durch die Straßen und ich fange, wie ein Depp auf und ab zu springen. Als sie mich sehen, werden sie langsamer und fahren in den Hof, als ich ihnen Platz mache.
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