Kapitel 30: Alles geht bergab
Jeonghan wurde grob am Kragen gepackt und hochgehoben. Brutal wurde er gegen die Wand gedrückt. Sofort wurde ihn die Luft abgedrückt. Er umklammerte hilflos das Handgelenk von dem Mann, doch keine Chance. Es sah wohl so aus, als hätte er keine Chance. Schon bald wurde ihn schwindelig vor Augen und alles erschlaffte.
Seungcheol stemmte sich langsam wieder hoch und stockte. Die Frau stand mit einem Mal vor ihn und wollte zuschlagen, doch er reagierte schnell und packte sich ihre Hand. "Vergiss es. Nicht nochmal." Mit aller Kraft schleuderte er sie in den Raum nebenan und sperrte sie da drinnen ein. Immerhin steckte der Schlüssel und konnte sie leicht zuschließen. Als er langsam zu dem Mann sah, stockte er. Er war nämlich gerade dabei Jeonghan zu erwürgen. "Jeonghan..." Er zögerte nicht mehr und schnappte sich das Messer, was in der Wand steckte. Er warf es auf den Mann zu. Das Messer blieb in seiner Seite stecken, woraufhin er Jeonghan losließ, der kraftlos zu Boden gefallen war. Seungcheol rannte schnell zu ihn und ließ sich neben ihn auf die Knie fallen. "Jeonghan! Jeonghan, nein!" Vor Verzweiflung kamen ihn langsam die Tränen. Er war bewusstlos und konnte ihn kaum noch atmen spüren. "Jeonghan, halte durch!"
Der Mann hatte sich mittlerweile das Messer aus der Seite gezogen und stürzte auf Seungcheol zu. "Das wird dir noch leidtun." Seungcheol blieb einfach ruhig und hatte Jeonghan stark an sich gedrückt. "Das lässt du bleiben!" rief eine sehr bekannte Stimme und kurz danach fiel der Mann bewusstlos neben Seungcheol zu Boden. Dieser hatte seine Augen geschockt geweitet. "Soonyoung..." Dieser atmete schwer und sackte entkräftet auf den Boden. "Ihr seid...gekommen." Er lächelte nur noch schwach, bevor er bewusstlos zur Seite fiel.
Seungcheol fragte sich, was er jetzt mit seinen bewusstlosen Freunden machen sollte. Immerhin war es eiskalt und lebend würden sie hier wahrscheinlich nicht mehr rauskommen. Als er gerade aber die Hoffnung aufgab, ertönten von draußen Sirenen. Seungcheol sah schockiert auf, als Rettungskräfte und Polizisten das Haus stürmten. Sofort waren sie zu ihnen gekommen. Alle vier wurden auf Liegen nach draußen getragen. Die Polizisten befragten Seungcheol, der halb bewusstlos und verzweifelt war. Allerdings weigerte er sich bewusstlos zu werden, wenn Jihoon noch irgendwo hier drinnen war. "Ist hier noch jemand?" Seungcheol nickte und stand auf. "Jihoon ist noch hier. Er wurde mit Soonyoung gefangen gehalten." Vollkommen kraftlos humpelte er in Richtung Keller und ging die Treppen nach unten. Die Polizisten folgten ihn schnell.
Seungcheol öffnete die halbgeöffnete Tür und schaltete das Licht an. Schockiert sahen sie auf eine blutüberströmte Person, die am Boden lag. Seungcheol wurde von dem grausamen Anblick gleich übel und trat unsicher einige Schritte zurück, bis er mit dem Rücken gegen die eiskalte Wand stieß. Hier unten war es nicht mehr ganz so kalt, wie es oben noch war, aber dennoch. Seungcheol presst sich die Hand auf dem Mund. Die Polizisten kontrollierten, ob sein Puls okay war. "Alles gut." sagte der eine und wandte sich an Seungcheol. "Es wird alles gut werden. Er ist nur bewusstlos, aber er muss dennoch sehr schnell behandelt werden." Die Rettungskräfte kamen und untersuchten ihn. "Jihoon..." atmete Seungcheol nochmal, bevor er umkippte und auf der Stelle bewusstlos wurde.
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Als Jun und Seungkwan in der Küche standen und das Essen zubereiteten, spürten beide zeitgleich ein kleines Stechen in ihrer Brust, woraufhin sie innehielten und sich dorthin fassten. "Was...ist das?" fragte Jun, doch Seungkwan wusste darauf keine Antwort.
Langsam kamen Hansol und Minghao in die Küche, die anscheinend die ähnlichen Schmerzen hatten. "Habt ihr...das auch?" fragte Hansol, der sich am Tisch abstützte und sich dann auf einen der Stühle setzte. Minghao tat es ihn nach. Seungkwan und Jun stützten sich an der Arbeitsfläche ab und nickten langsam. "Ja...das können nur Seungcheol und die anderen sein." schlussfolgerte Jun und begab sich langsam aus die Küche und nach oben.
Langsam klopfte er an die Tür und spähte ins Zimmer rein, zu Seokmin und Joshua, die beide anscheinend das Selbe hatten. "Hey, hattet ihr auch...diese Schmerzen?" fragte Jun, woraufhin beide gleich synchron nickten. "Ich ruf Jeonghan mal an." sagte Joshua und nahm gleich sein Handy. Seokmin saß neben ihn und hatte beruhigend seine Arme um ihn gelegt.
Nach einer Weile nahm tatsächlich jemand ab, aber das war eine unbekannte Stimme. "Hey, ähm...! Ich wollte Jeonghan sprechen." fing Joshua etwas unsicher an, doch die Frau räusperte sich langsam. "Leider geht das momentan nicht. Er und seine Freunde sind im Krankenhaus." Daraufhin weiteten sich seine Augen geschockt. "Was? Was ist denn passiert?" Seokmin drückte ihn fester an sich, da er merkte, dass er so langsam den Halt verlor. Auch Jun trat etwas näher heran. "Das wissen wir selbst nicht. Keiner der sechs ist zurzeit ansprechbar." Daraufhin atmete Joshua zittrig aus. "Welches Krankenhaus ist das?" "Das ist das im Norden von Iksan-si. Können Sie vorbeikommen?" Joshua sah kurz zu Jun und Seokmin, bevor er der Frau antwortete. "Ja, dass müsste möglich sein. Bis nachher." Seokmin und Jun sahen ihn fragend an. "Ich muss zum Krankenhaus in Iksan-si." Beide zogen schockiert die Luft ein. "Sie sind nicht ansprechbar und wurden vermutlich schwer verletzt."
Mit einem Mal klingelte das Telefon unten im Wohnzimmer, woraufhin alle drei aus dem Zimmer und nach unten gingen. Seungkwan hatte schon abgenommen. "Moment mal! Ist das eher Ernst?" Alle Anwesenden waren verwirrt, wer am Telefon war und was sie miteinander besprachen. "Nein...das kann nicht sein." Seungkwan sackte zu Boden, woraufhin niemand die Reaktion verstand. Hansol war dies egal, denn er kniete sich gleich neben ihn und legte seine Arme um ihn. "Ja...wir kommen." Danach wurde aufgelegt. Seungkwan wirkte ganz verstört und aufgelöst. "Was ist los?" fragte Jun, woraufhin Seungkwan zittrig aufsah. "Das war das Krankenhaus. Chan, er..." Keiner traute sich jetzt noch was zu sagen. "Er liegt im Sterben." Jeder zog vor Schock scharf die Luft ein. Keiner konnte die Tränen mehr zurückhalten. "Nur noch wir...könnten ihn retten. Auf die Ärzte...reagiert er nicht mehr." Niemand hatte sowas geahnt.
Nach einer Weile war Joshua der Einzigste, der langsam an die aufgelöste Gruppe vorbei ging. Allerdings ging es ihn nicht anders. Schließlich wusste er ja jetzt, dass Chan sein Stiefbruder war. Das machte alles ja nur noch schwieriger. "Ich geh jetzt dorthin, aber nicht alle folgen mir." Alle sahen ihn auffordernd an. "Seokmin und Minghao kommen mit." Seokmin und Minghao sahen sich kurz an, bis sie aber eher unsicher nickten. "Hansol, Seungkwan, Jun, schafft ihr es nach Iksan-si ins nordische Krankenhaus zu fahren? Die anderen brauchen euch. Wenigstens ihr müsst da sein." Jun nickte schließlich, aber Seungkwan und Hansol wirkten nicht so sicher. "Ich kann euch nicht mit zu Chan nehmen, aber später sage ich euch, ob er überlebt hat." Beide nickten kurz, bevor sie aufstanden und alle gemeinsam den Dorm verließen. Danach gingen sie getrennte Wege, aber hoffentlich nur vorerst.
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