"Hey, Cheolie, wir sind gleich da. Wach auf!" Langsam rührte sich Seungcheol und hob leicht seinen Kopf, den er unbewusst auf Jeonghan's Schulter abgelegt hatte. Er blinzelte paar Mal, um etwas sehen zu können, da er noch recht alles verschwommen sah. "Alles gut?" fragte Jeonghan besorgt, woraufhin Seungcheol daraufhin nur leicht nickte und seinen Kopf gegen die Scheibe lehnte. "Bin nur müde. Ich konnte schließlich die ganze Woche kaum schlafen." Jeonghan betrachtete ihn nur besorgt und sah schuldbewusst zur Seite, obwohl er dafür überhaupt nichts konnte.

Der Zug hielt langsam am Bahnhof von Iksan-si. Beide konnten schon Wonwoo und Mingyu an der Wand stehen sehen. Sie schienen wirklich auf sie gehört zu haben.

Beide stiegen aus und gingen auf die beiden zu. "Immerhin habt ihr einmal auf mich gehört." meinte Jeonghan nur seufzend, woraufhin Wonwoo und Mingyu sich staunend ansahen. "Was meinst du denn? Wir hören immer auf dich. Jedenfalls müssen wir jetzt endlich zu dem Ort, aber keiner der Passanten will uns etwas sagen." meinte Mingyu, woraufhin Wonwoo ihn nickend zustimmte. "Sie meiden uns. Das ist komisch." setzte Wonwoo noch dran, woraufhin Seungcheol und Jeonghan sich nun fragend ansahen. Seungcheol sah sich aber am Bahnhof weiter um und entdeckte dann etwas weiter entfernt einen Mann an der Mauer stehen. "Bin gleich zurück." meinte er schnell und ging los. Die anderen drei sahen sich fragend an und sahen Seungcheol dann nach.

"Entschuldigen Sie..." sprach Seungcheol ihn schließlich an. Der Angesprochene sah etwas überrascht zu Seungcheol. "Was möchten Sie?" fragte der Mann gleich, woraufhin Seungcheol kurz nickte. "Es soll in der Stadt eine komische Familie geben." Der Mann runzelte fragend, aber auch zurückhaltend die Augenbrauen. "Name?" "Lee!" Daraufhin weiteten sich seine Augen geschockt. "Dein Ernst? Wieso wollen Sie dorthin?" Jetzt hatte sich seine ganze Ausstrahlung geändert. "Zwei unserer Freunde werden anscheinend dort gefangen gehalten. Außerdem sollen das auch die Eltern unseres Freundes sein." Der Mann sah ihn nun interessiert an. "Wie heißt denn euer Freund?" "Lee Chan." Seungcheol wollte noch mehr fragen, aber da bemerkte er die geschockte Reaktion des Mannes. "Wie alt?" Seungcheol konnte mit den Fragen eher weniger anfangen, aber er beantwortete sie brav, in der Hoffnung mehr herauszubekommen. "20, wieso?" Der Mann atmete tief durch. "Ich hab einen Sohn in dem Alter. Er war ein guter Freund von Chan." Seungcheol nickte verwirrt.

Einen Moment herrschte Stille, bevor der Mann weiter sprach. "Wisst ihr...! Chan hatte nie eine gute Kindheit gehabt. Er wurde immer von seinen Eltern geschlagen." Seungcheol's Augen weiteten sich. "Er kam immer zu uns, wenn das passierte. In der Schule wurde er gemobbt, weil er schwul ist. Er hatte niemanden, außer uns gehabt. Wir waren wie seine zweite Familie gewesen, bis vor sechs Jahren. Vor sechs Jahren ist er von zu Hause weggelaufen und seitdem hatten wir nie wieder etwas von ihn gehört...bis er Idol wurde. Letzendlich...sind wir froh darum. Bei euch schien er sich besser zu fühlen. Allerdings...war er nur weggelaufen, weil er jahrelang von seinen Eltern betrogen wurde." Seungcheol's Augen füllten sich langsam mit Wasser. "Sein Vater hatte damals eine Affäre mit einer anderen gehabt, die von ihn Schwanger geworden war. Er hatte die ganze Zeit einen Stiefbruder und er wusste nichts davon." Seungcheol konnte es irgendwie kaum glauben. Er spürte, wie ihn langsam die Kraft verließ. "Verstehe...! Und wo befindet sich dieses Haus?" Der Mann beschrieb nach langem Überlegen, ob er es ihn beschreiben soll, was er auch tat. Seungcheol bedankte sich und ging zurück zu den anderen.

Jeonghan, Wonwoo und Mingyu stockten, als sie einen weinenden Seungcheol sahen. Jeonghan nahm ihn gleich in den Arm, der sich an ihn lehnte. Er erzählte auch den anderen alles, was er erfahren hatte. Auch sie waren geschockt. "Chan wurde also...misshandelt?" fragte Wonwoo schockiert nach, woraufhin Seungcheol bestätigend nickte. "Jedenfalls müssen wir dahin. Jihoon und Soonyoung sind in höchster Gefahr!"

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"Alles okay?" fragte Jun, der mit Minghao, Hansol und Seungkwan die Küche betrat. Joshua sah noch halb verschlafen und benommen auf, aber nickte dann. Seokmin war noch immer mit dem Essen beschäftigt. Etwas belustigt lehnte sich Jun zu Joshua hinunter zu seinem Ohr. "War das so eine gute Idee, Seokmin das Essen machen zu lassen?" Von dieser Frage musste auch Joshua leicht schmunzeln. "Was weiß ich." Seokmin drehte sich leicht schmollend mit dem Essen um. "Macht euch nur lustig. Mein Essen ist das Beste der Welt." Kurz herrschte Stille, in die Seokmin das Essen vor Joshua auf dem Tisch abstellte. Danach brach aber jeder in schallendes Gelächter aus. Seokmin schmollte nur noch mehr.

Nach einer Weile beruhigten sich alle wieder und vorsichtshalber probiert Jun das Essen, bevor noch jemand vergiftet werden würde. Überraschender Weise schmeckte es doch nicht allzu schlecht. "Wow...! Ich hatte nie erwartet, dass du kochen kannst." Das brachte Seokmin zum Grinsen. "Tja, ich kann wohl doch kochen, nicht?" Joshua probierte es jetzt auch langsam und nickte langsam. "Tatsächlich...ist es gar nicht so schlecht. Du bist wohl besser geworden." Da durch wurde Seokmin übermütiger und setzte sich langsam. "Ich muss auch gestehen, dass Chan mir etwas geholfen hat." Seungkwan, Minghao, Hansol und Jun sahen sich kurz an und stöhnten leicht genervt auf. Da hätten sie wahrscheinlich auch selbst drauf kommen können.

Plötzlich klingelte das Telefon. Seungkwan sprang sofort auf und schnappte es sich. "Hallo?" Er stellte auf Laut, während er in die Küche ging. "Hey, wir sinds! Kannst du uns mal Josh geben?" Seungkwan war verwirrt, aber reichte Joshua letzendlich wortlos das Telefon. Dieser nahm es verwirrt an sich. "Hey, Seungcheol, was gibts?" Kurz herrschte Stille, bis Seungcheol anfing zu sprechen. "Wir mussten eben etwas erfahren und ich hab das Gefühl, dass du mehr darüber weißt." Joshua war anfangs verwirrt, aber langsam dämmerte es ihn. "Chan wurde damals von seinen Eltern misshandelt. Er ist damals vor sechs Jahren von zu Hause abgehauen, nachdem er erfahren hatte, dass er anscheinend einen Stiefbruder hat. Sein Vater schien noch mit einer anderen Frau etwas gehabt zu haben, die von ihn Schwanger geworden war. Weißt du mehr? Du hast dich so seltsam benommen." Joshua blieb ruhig und legte das Telefon auf den Tisch. Da der Lautsprecher an war, konnten die anderen ebenfalls alles mit hören und alle sahen Joshua interessiert, aber auch schockiert an. "Ich kann es euch erklären. Es ist eine lange Geschichte." "Die kannst du uns erzählen, wenn wir alle wieder zusammen sind. Im Moment möchte ich nur wissen, ob du weißt, wer Chan's Bruder sein könnte." Joshua sagte nichts und suchte nach einer Ausrede. Die anderen warteten auch schon auf eine Antwort, obwohl sie die Wahrheit kannten.

Niemand sagte etwas und ließ Joshua die nötige Zeit die er brauchte, um zu antworten. Seokmin bemerkte seine Verzweiflung und seine Anspannung. Er war aufgestanden und war zu ihn gegangen, nur um ihn dann in seine Arme zu ziehen. "Alles ist gut. Du musst nichts sagen." Joshua schüttelte nur den Kopf und atmete tief durch, um dann zu antworten. "Ich bin...Chan's Stiefbruder. Wir sind verwandt."