Changbin P.O.V.

Ich wollte ihm helfen, jedoch hielt mich unser Trainingsplan auf. Es war eine Regel bei uns, dass falls sich jemand einmal während eines Auftritts verletzen sollte, wir so tun würden als wäre nichts. Damit sich die Stays keine Sorgen machen mussten, natürlich.

Also konnte ich nur gequält mit ansehen wie er versuchte sich wieder aufzurappeln und weiter mit zu machen.

Der Sturz sah schlimm aus, aber vermutlich sah er nicht einmal halb so schlimm aus wie er sich anfühlte.

Die Choreographie passte perfekt zum Beat, jedoch hing Lixi immer ein wenig hinterher. Vor allem bei dem Refrain, als wir viel und oft unsere Hände verwenden mussten.

Normalerweise war Felix in so einer Situation noch immer relativ gut gelaunt. Oder er tat auf jedenfall immer so.

Doch dieses Mal war es anders. Seine Gesichtszüge verhärteten sich je weiter wir uns dem Ende des Tanzes näherten.

Er sah kalt in den Spiegel vor welchem wir gemeinsam übten. Komplett auf sich selber konzentriert versuchte er seinen Part auszuführen.

So viel Präzision steckte er in diese Schritte, wie ich lange nicht mehr gesehen habe. Die vollkommene Leidenschaft war darin dargestellt, als gäbe es kein Ende.

Doch auch die letzten Töne verklangen nach einigen Minuten. Die meisten Jungs waren jetzt aufgewärmt, unter anderen auch ich, aber es war erst der Anfang.

“Felix, geht es? Gut, dann bitte noch mal die Bridge. Und versucht auch die Füße ordentlich zu heben, damit wir nicht ungleichmäßig auftreten.“ sagte Chris lebhaft.

Man bemerkte dass er immer härter trainieren wollte. Er selbst brauchte aber anscheinend keinen, oder nur sehr wenigen Schlaf um genügend Power zu haben.

Es hat sich im Vergleich zu unserer Trainee-Zeit kaum etwas geändert. Nur dass wir jetzt weniger lange üben mussten, da wir so langsam berühmt wurden.

Ruhm bedeutet aber auch mehr Interviews, Shootings und Auftritte. Wer dachte es würde bedeuten wir mussten weniger tanzten, lag sehr falsch. Es hieß einfach härteres Training für uns.

So auch heute. Nachdem wir noch einige Makel an der Choreo ausgebessert haben, gab es eine kurze Pause für uns, in welcher jeder zu seinen Getränken lief um daraus Energie zu tanken.

Hyunjin startete mit Chris ein VLive, in welchem sie nur kurz über unser neues Merch aufklärten und einigen Faanservice betrieben.

Natürlich wollte auch ich mir das nicht entgehen lassen, und sprang somit schnell auf den Rücken des Jungen vor der Kamera. Hyunjin lachte laut und hat sich einfach von mir durchknuddeln lassen.

Im Hintergrund hörte man einige Stimmen “Baby Changbin~“ rufen. Aber ich ignorierte es einfach, schenkte dem großen Jungen meine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Nebenbei bemerkte ich mörderische Blicke von einer Person hinter mir. Sowas spürte ich einfach schon seit ich klein war, manchmal ziemlich Angsteinflößend...

“Dreh dich mal unauffällig um und sag mir wen du siehst...“ raunte ich in Hyunjins Ohr, bevor ich ganz langsam von seinem Hals abließ und abrutschte.

Er tat wie ihm geheißen, drehte sich aber auch ganz schnell wieder zu mir. Der Ausdruck in seinen Augen war belustigt und schockiert zu gleich.

Zu gerne hätte ich selbst gewusst was er gesehen hat, aber nun ging es schlecht, denn SKZ-Talker drehte sich wieder zu uns um uns zu verabschieden.

Würde ich dann wohl heute Nachmittag in unserem Livevideo sehen müssen was so besonderes hinter meinem Rücken vor sich ging.