~109~
Seungmin P.O.V
"Okay, Leute. Wir gehen in 2 Minuten live, beruhigt euch jetzt alle Mal wieder. Changbin, lass I.N los, der arme Junge! Nein, Jisung, komm wieder her, es geht gleich los! Legt das hin!" ertönte Woojin's hektische, laute Stimme über den durchgängigen Lärm hinweg, welchen unsere kleine Gruppe mutwillig veranstaltete. Leicht grinste ich und beobachtete mit zusammen gekniffenen Augen das bunte Treiben welches auf der breiten Couch herrschte.
Irgendwie tat mir unser aller Hyung Woojin schon leid, aber ändern könnte ich die allgemeine Situation ohnehin nicht. Denn, sein wir mal ehrlich, wer würde denn überhaupt auf mich hören? Ich verschränkte die Arme vor der sich gleichmäßig bewegenden Brust und ließ meine dunkelgrünen Hoodie Ärmel über die schmalen Handgelenke gleiten, da meine Finger langsam begannen ab zu frieren und nach meinem Bauchgefühl zu sterben.
Einige Augenblicke später, in welchen ich amüsiert mit ansah wie unser Maknae halb von dem Sofa gestoßen wurde, spürte ich eine warme Hand an meinen Fingern. Ich rollte genervt mit den Augen und konnte mir im Prinzip auch schon denken wer es war. Als ich einen kurzen Blick zur linken Seite wagte, bestätigte sich meine soeben aufgestellte Vermutung und ich erwiederte seufzend den seichten Händedruck.
Doch als unser Leader Chan schließlich begann langsam von zehn runterzuzählen, und die gesamte Gruppe schnell auf ihre Plätze huschte um gemeinsam die eintreffenden Zuschauer begrüßen zu können, zog ich meine Hand langsam aus der meines Freundes. Seinen enttäuschten Blick auf mir ignorierte ich gekonnt und hoffte nur sehr, dass er mich nicht gleich am Anfang des VLives mit seinen Blicken ausziehen würde.
Chris hatte das Ende seiner langen Zahlenfolge erreicht und drückte auf den roten Knopf der Kamera. Dann checkte er ein letztes Mal ob das Gestell auch richtig mit dem schwarzen Gehäuse verbunden war und nahm dann den Selfiestick in die Hand. Seine Venen traten bei dieser Bewegung deutlich hervor, weshalb ich kurzzeitig schlucken musste. Chan hielt ein natürliches Gewicht und war dazu auch noch ziemlich gesund, aber manchmal sahen seine Arme, natürlich abgesehen von den überdimensionalen Muskeln, so dünn aus als bestünden sie aus kleinen Streichhölzern.
Ich wusste, dass er es nicht leicht hatte, denn auch er kämpfte seit langem mit Selbstzweifeln und versuchte der beste Leader zu sein. Doch für uns war er das auch. Wir konnten nur hoffen, dass er sich nicht überarbeitete, sondern immer auf sich achtete. Normalerweise war er die Person, die sich um uns kümmerte, und wir konnten ihm noch nie so viel zurück geben, wie er bereits für uns getan hatte. Doch darüber konnte ich nun nicht nachdenken, denn ich musste ein Lächeln für die Stays aufsetzen, damit niemand sah, wie schwer es in Wirklichkeit war.
Wir öffneten uns zwar wirklich gerne vor ihnen, denn sie sind der Grund warum wir stetig wuchsen, doch viele kämpften bereits mit eigenen Problemen, deshalb wollten wir sie nicht noch belasten. Allerdings merkten sie es jedesmal, wenn es uns schlecht ging, sodass wir kaum etwas Verbergen konnten. Manchmal hatte ich das Gefühl, Stay und Stray Kids sind eine richtige Familie.
Immer mehr Fans jointen in den Chatroom und begannen bereits fleißig liebevolle, kritische und seltsame Kommentare zu schreiben. Doch trotzdem bewegten wir uns nicht großartig, sondern harrten noch den Moment aus, bis genügend Menschen online waren, dass es sich lohnen würde sie zu begrüßen. Versteht mich nicht falsch, jeder Fan ist uns unglaublich wichtig und jeder hätte es verdient einzeln genannt zu werden, aber dann würden wir noch am nächsten Morgen hier sitzen, und dafür war ich definitiv zu müde.
Nachdem wir uns vorgestellt und kurz die Kommentare durchgelesen hatten, wandte Chan sich an die Zuschauer. Seine Frage wie der Tag gelaufen war, blieb nicht unbeantwortet und innerhalb kürzester Zeit begann das neue Handy auf welchem wir unseren eigenen Lifestream verfolgten zu hängen. Enttäuscht seufzte ich als ich über Changbin's Schulter sah, welcher mal wieder schräg vor mir saß, und keine Kommentare mehr lesen, beziehungsweise beantworten konnte.
"Keine Sorge, das ist gleich wieder vorbei, Minnie~" hauchte Hyunjin in mein linkes Ohr, weshalb meine Wangen einen zarten Rotton annahmen. Ich räusperte mich laut, und hoffte, dass die mittelmäßig gute Kamera diese leisen Töne von Hyunjin's Geflüster nicht aufnahmen. Als ich ihm leicht auf den Oberarm schlug, lachte er nur tief und entfernte sich wieder zufrieden mit seiner Leistung von mir.
Schnaubend drehte ich mich von seinem selbstgefälligen Gesicht weg, und konzentrierte mich weiter auf die Linse vor uns, welche jede unserer Bewegungen verfolgen sowie aufnehmen konnte. Da er aber anscheinend noch nicht fertig mit mir zu sein schien, machte ich mich direkt auf eine nächste Attacke gefasst. Nicht lange musste ich darauf warten, als er auch schon aus dem Nichts auftauchte und mir in mein Ohr pustete in welches er auch soeben geflüstert hatte.
Angeekelt wischte ich mit meiner Hand darüber, als ich das Gefühl von Nässe in meiner Ohrmuschel vernommen hatte. Es war mit Abstand eines der wiederlichsten und am meisten nervenaufreibenden Dinge die ich jemals hatte verspüren dürfen. Ich bedachte den größeren mit einem wütenden aber vor allem warnenden Blick und spürte förmlich dass er die Message verstand.
"Benimm dich gefälligst!" zischte ich lautlos, konnte aber nicht lange böse schauen, als mein Blick die Jungen vor mir erfasste und ich innerlich eine kleine jedoch unglaublich starke Fangirl Attacke durchlebte, als Felix sich müde an Changbins gut durchtrainierten Oberarm lehnte. Es war so verdammt cute, vor allem, da der Schwarzhaarige dann auch noch einen Arm fest um die schmalen Schultern des Jüngeren schlang. Felix ließ dies nur zu gerne zu und drückte sich seinem meiner-Meinung-nach-fast-Freund ein wenig mehr entgegen.
"Ich will auch kuscheln, Baby..." hörte ich Hyunjin leise in meine Richtung meckern, tat jedoch so als ginge er mich nichts an oder als würde ich ihn nicht einmal kennen. Es tat selbstverständlich weh, ihn so eiskalt ignorieren zu müssen, doch sollte er aus Fehlern lernen. Er sollte verstehen wie stark er mich mit seinen Taten verletzen konnte, und wie könnte dies besser funktionieren als mit einer kleinen Bestrafung?
"Vergiss es. Nachher vielleicht, aber nicht jetzt..." versprach ich meinem aufdringlichen Freund mehr oder weniger, was ich auch schon eine Sekunde später stark bereute. Eigentlich hätte ich ihn ja noch länger nicht beachten sollen... Nicht, dass er jetzt zu viel hineininterpretierte und dachte alles wäre vergessen und Friede-Freude-Eierkuchen. Das war es nämlich nicht.
"Aber dann will ich später nicht nur Küssen. Du hast mich lange genug nicht beachtet. Ab nachher gehörst du mir. Nur mir, verstanden?" Den letzten Satz betonte er etwas drohender und unterstrich dies, durch ein leicht schmerzendes Zwicken in meinen Hintern. Mir wurde direkt heiß, und ich nickte beschämt, jedoch fast unmerklich, da ich wirklich nicht wollte, dass all die Stays auf uns beide aufmerksam wurden. Obwohl das natürlich auch der Plan war um alle auf unser Outing vorzubereiten.
Mir auf die Unterlippe beißend starrte ich auf das Handydisplay in Changbin's großer Hand und ging mit schnellen, unauffälligen Blicken sicher, dass man nicht hauptsächlich uns beide wahrgenommen hatte. Doch der halbe Chat war nur voll von irgendwelchem Changlix Geschwafel, weshalb ich erleichtert aufatmete. Kein Wunder dass die beiden geshippt wurden, wenn sie sich so süß benahmen. Auch wenn ich wirklich das Gefühl hatte, da wäre langsam mehr. Trotz des Faktes dass Changbin bis vor ein Paar Wochen noch stark beteuerte straight zu sein.
Jaja, genau. Darum lag seine Hand nun ja auch gefährlich nah an Felix' Hüfte. Meine Augen blieben für einige Minuten an dem blonden Junge hängen, welcher sich in genau diesem Augenblick deutlich verspannte, als Changbin mit seinen Fingerspitzen Felix' Seite auf und ab strich. Diese Bewegung ließ mich ungewollt lächeln, doch erlosch dieses Grinsen sogleich, als ich auch an meiner Taille einen warme Hand spürte. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Rücken aus, als der Schwarzhaarige neben mir langsam mit seinen Händen über mein schmales Becken und anschließend meinen Po wanderte.
Unauffällig griff ich hinter mich und umfasste verzweifelt, ja fast sauer sein Handgelenk. Ich fühlte mich als wolle ich ihm eben dieses gleich brechen und schob es zwischen uns, dort wo es eigentlich hin gehörte. Da vor uns beiden Changlix und Woojin saßen, schienen unsere Unterkörpern relativ verdeckt zu sein. Anscheinend wollte sich das mein Freund zu nutze machen um endlich seine tägliche Ration Seungmin zu erhalten, aber ich zog ihm einen sauberen Strich durch die Rechnung.
Den Rest des Livevideos versuchte er nicht weiter mich zu betatschen, geschweige denn sich mir in irgendeiner Form zu nähern. Es war auch gut so, sonst hätte ich ihm vielleicht auch mehr als nur seine Hand gebrochen. Das hatte nichts mit der Tatsache zu tun dass ich ihn angeblich nicht lieben oder unterstützen würde. Nur zu manchen Zeitpunkten nervte er mich überdimensional sehr, dass es fast schon wieder lustig war. Und selbst diese Seite, diesen Makel oder wir auch immer man es zu nennen vermochte, an ihm liebte ich genauso wie die anderen.
Und ich wollte ihm mit meinen kalten und klar abweisenden Gesten nicht das Gefühl geben, dass er unbrauchbar war, dass ich es nicht wollte. Also kuscheln und... andere... diverse Sachen halt. Um ehrlich zu sein stand es sogar auf meiner imaginären To-do-Liste, so viel Zeit wie mir möglich war auf die verschiedensten Arten mit ihm zu verbringen. Hätte er nicht diesen Fehler begangen. Doch irgendwie war es ja kein wirklicher Fehler. Er hatte sich in Sorge um seinen besten Freund einfach nur nicht um meine Gefühle geschert.
Langsam setzte irgendwo tief in meinem Herzen das schlechte Gewissen ein und ich ballte meine Hände zu zitternden Fäusten. Ich musste definitiv mein Eifersuchts-Problem in den Griff bekommen, sonst würde unsere Beziehung zerbrechen. Und ich liebte Hyunjin mehr als alles andere.
Vielleicht war der erste richtige Schritt zu der Besserung, dass ich mich entschuldigte? Aber er selbst hatte ja zugegeben, dass er sich wie ein Idiot verhalten hatte... Mist. Ich musste mich jetzt sofort entschuldigen, sonst würde ich diese Nacht nicht mehr ruhig schlafen können.
Schüchtern trat ich von einem Fuß auf den anderen und drehte meinen Kopf leicht nach links. Dort suchten meine Augen die von Hyunjin, welche sie auch sogleich fanden. Es schien als habe er nur darauf gewartet, dass ich zu ihm sehen würde, denn es bildete sich fast sofort ein versöhnendes Lächeln auf seinen vollen Lippen. Fast automatisch erwiederte ich dieses, wenn auch ein wenig zögerlich.
Dann verknotete ich ungeschickt meine Finger mit seiner Hand und sendete eine mentale Nachricht an ihn. Um diese zu bekräftigen verstärkte ich den Druck auf unseren verschränkten Händen und blickte ihm ernst in die Augen. Seine waren liebevoll und gefüllt mit blanker Sehnsucht. Ich wünschte ich könnte ihm jetzt geben, was er wollte, doch standen wir noch immer vor der Kamera, weshalb mir nichts anderes übrig blieb als ihm einen kleinen Luftkuss zu zuhauchen, den er grinsend auffing.
"Viele Fans schreiben hier 'Hyunmin' oder 'Seungjin'. Ich schätze ihr solltet nicht zu auffällig sein, wenn die Stays euch schon so hard in Real Life shippen. Nur so als Tipp, ihr kleinen Turteltäubchen..." flüsterte Woojin nachdem er sich zu uns umgedreht hätte. Dies hatte ich gar nicht bemerkt und erst richtig realisiert nach dem er uns so nannte. Möglicherweise war er doch gar nicht so sehr gegen unsere Beziehung wie ich Anfangs dachte, denn sein Schmunzeln würde immer breiter und sanfter.
Nach einigen Minuten die wir uns dann doch noch ernsthaft auf das Video konzentrierten beendeten wir unser Gespräch wie immer, indem wir laut schrien und wie wild winkten. Ich wusste halt wirklich nicht wie sie das hinbekommen hatten, aber das VLive endete außerdem damit, dass Felix auf Changbins Schoß saß, Minho und Jisung sich gegenseitig halb erdrückten und somit fast vom Sofa warfen.
Chan drückte auf noch ein Paar kleinen Knöpfen herum, bis er die Kamera vollständig wieder wegpackte. Direkt würde es etwas ruhiger und die Jungs schrien nicht mehr ganz so laut. Doch wirklich interessieren tat mich das Chaos um uns Rum nicht, denn ich sah nur noch meinen Freund, welcher sich schüchtern grinsend zu mir drehte.
Wie sehr ich dieses wundervolle Lächeln doch vermisst hatte...
"Wir sind müde. Wir gehen ist Bett, Gute Nacht!" sagte ich in die Runde und lächelte noch einmal jeden an. Ein schneller Blick zu der Küchenuhr, sagte mir dass es kurz vor um neun war, auch Jeongin anscheinend gleich schlafen gehen sollte. Genau diesem wuschelte ich noch einmal kurz durch die flauschig weichen Haare, bevor ich auch schon an der Hand von meinem Freund aus der Küche gezogen wurde.
Er legte ein ziemliches Tempo vor während er zusammen mit mir durch den dunklen Flur und die Treppe hinauflief, doch hatte er seine noch immer fest mit meiner verknotet. Ein paar Mal wollte ich im Laufe des Weges etwas sagen, doch überlegte ich es mir im letzten Augenblick anders, da Hyunjin mich vermutlich sowieso nicht ausreden lassen würde. Ich hatte im Laufe des Abends noch vor ihm zu erklären, dass es mir unglaublich leid tat und dass ich niemals so ausrasten wollte. Und ich musste mich definitiv entschuldigen, dafür, dass ich ihn die letzten Tage eigentlich weitgehend ignoriert hatte.
Ich schluckte schwer als ich am Ende des Flures unsere Zimmertür erkennen konnte. Mir war nicht klar was passieren würde wenn wir dort rein gehen würden, denn um ehrlich zu sein wollte ich zuerst reden und dann 'richtig' Zeit mit ihm verbringen. Aber es kam quasi darauf an wie er das geplant hatte, denn im Prinzip war ich das Mädchen in der Beziehung. Obwohl auch allein das schon gemein klingen könnte...
Sagen wir so, ich war der Unterwürfige in unserer Beziehung. Die Person die seinem Freund egal bei welchem Scheiß immer Recht gibt. Ich konnte fast gar nicht anders, aber oft waren wir auch einfach einer Meinung. Mit schnellen Schritten steuerten wir unser Zimmer an und standen wenige Sekunden später auch schon vor der Tür, welche mir in dem letzten Monaten vertrauter geworden ist als mein eigenes Zimmer.
Ich trat einen kleinen Schritt nach vorne und drückte als erster die Klinke, woraufhin die Angeln leicht quietschten. Keinen Meter konnte ich in das Zimmer gehen, als ich auch schon die heißen Lippen meines Freundes auf meinem Hals spürte, und wie er mit seinen im Gegenteil eisigen Händen den dunkelgrünen Pullover zur Seite schob.
"Verdammt, weißt du eigentlich wie verrückt du mich die ganze Zeit machst?" knurrte er und wandte sich dann wieder meiner Haut zu.
Schüchtern schüttelte ich den Kopf, da mir wirklich nicht klar war, dass ich eine anscheinend riesige Wirkung auf ihn hatte. Diese Erkenntnis ließ mich grinsen.
Doch dann entfloh ein heißeres Keuchen meiner Kehle, als Hyunjin zart begann meinen Nacken mit Lippen und Zunge zu bearbeiten. Die Haut rund um die Stelle an welcher er plötzlich begann zu saugen zuckte mehrmals zusammen und erhitzte sich so sehr wie kein anderer Teil meines Körpers.
Immer wieder küsste er den selben Punkt und ließ seine geschwollenen Lippen Mal ein bisschen Länger und manchmal nur für eine Zehntel Sekunden auf meinem Nacken liegen. Als er einige Zeit später auch noch kräftig die Zähne einsetzte, keuchte ich ein zweites Mal auf, diesmal sogar relativ laut. Mein Herz beschleunigte sich auf ein Hundertfaches und ich musste stark aufpassen nicht hier und jetzt zusammen zuklappen.
Erneut biss Hyunjin mir sanft in die Haut, auf welcher mittlerweile wahrscheinlich sogar ein tief lilaner Fleck zu sehen war. Seine Zähne gruben sich fester in das Fleisch und strapazierten die darunter liegenden Nerven, bis er sich langsam und für mich relativ schmerzhaft löste um ein letztes Mal versöhnend über diese Markierung zu lecken.
"Jetzt sieht jeder dass du mir gehörst, Minnie..." raunte er mit tiefer Stimme in mein Ohr und fing an zart an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Ich konnte nichts tun außer da zu stehen, mich darauf zu konzentrieren nicht ohnmächtig zu werden und es zu genießen, was gar nicht so einfach war, da er nun mit seinen ringbesetzten Händen von hinten unter meinen Pullover fuhr, und diesen mit einem zarten Ruck über meinen Kopf zog.
Dafür hätte er sich leicht lösen müssen, was ich mit einem unbewussten enttäuschten Seufzen quittierte. Nun begannen seine rauen Hände über meine Brust zu wandern und es fühlte sich so an als würden Millionen kleine Nadeln in meine Haut gebohrt werden. Immer stärker baute sich die Gänsehaut auf, über die mein Freund leicht mit seinen Fingernägeln begann zu kratzen.
Ich stöhnte leicht und beschloss meine Augen zuzumachen, um das ganze noch ein wenig mehr intensivieren zu können. Den Kopf ließ ich schlapp im Nacken liegen und ich zog einfach scharf die Luft ein, als ich einen Augenblick später einen gehauchten Kuss noch unterhalb vom Ohr, aber knapp über meinem Kiefer verspürte.
Als Hyunjins Hände dann auch noch begannen über meine Bauchmuskeln zu streicheln, explodierten die Schmetterlinge in mir und ich ließ einen weiteren langgezogenen Stöhner hören. Hyunjin küsste sich über meinen Hals, den Nacken bis hin zu meinen nackten Schulterblättern, wo er noch ein paar Mal stark Hineinbiss und ohne jede Zurückhaltung begann zu saugen.
Ich keuchte oftmals kurz auf und drückte meinen Rücken stark durch. Mein Körper fühlte sich an als würde er in Flammen stehen, weshalb ich schwer atmend die Augen öffnen musste. Vorsichtig wurde ich an den Schultern gepackt und umgedreht, weshalb ich nun vor einem zufrieden aussehenden Hyunjin stand. Seine zu einem breiten Grinsen verzogenen Lippen waren rot und stark angeschwollen, was sie aber nur noch attraktiver machte als sie sowieso schon waren.
Ich musste nicht einmal etwas dafür tun, nur auf seinen Mund starren, damit er auch schon näher auf mich zukam und die Lippen hungrig auf meine presste. Ich erwiederte den starken Druck und krallte meine Hände in sein T-Shirt, während er mich an meinem nackten Rücken näher zu sich zog. Ich seufzte Genießertisch in den Kuss hinein, was er anscheinend als Anlass nahm sanft mit seiner heißen Zunge über meine Unterlippe zu streichen.
Ohne viel darüber nachzudenken gewährte ich ihm Einlass, glücklich darüber, dass wir keine Worte brauchten um uns zu verstehen. Ich war so wahnsinnig süchtig nach dem anderen, dass ich mir ziemlich sicher war ich würde es nicht überleben falls wir den jetzigen Kuss unterbrechen müssten.
Unsere Lippen bewegten sich im Gleichtakt und schienen wie füreinander gemacht zu sein. Es fühlte sich so perfekt an, dass ich mich am liebsten gar nicht mehr lösen wollte. Seine Zunge stupste im gleichmäßigen Tempo die meine an, bis ich noch etwas zurückhaltend mit einstieg.
Der Dominanzkampf war vollkommen unnötig, da sowieso von Anfang an klar war wer von uns beiden gewinnen würde. Der Kuss wurde mit der Zeit hitziger, wenn dies überhaupt noch möglich war und artete fast aus, wenn da nicht dieses nervige Stoffteil an Hyunjins Oberkörper wäre.
Also löste ich mich wiederwillig von dem Schwarzhaarigen um auch ihm das T-Shirt auszuziehen. Nachdem das geschafft war, zog ich ihn wie ein Abhängiger wieder zu mir und vergrub beide Hände in seine Haare. Er machte direkt mit, und ließ das Oberteil, bei welchem er mir geholfen hatte es auszuziehen, achtlos hinter sich auf den Boden fallen. Nun schlang er seine großen Hände in meinen Nacken und verschränkte sich dort, damit er einen besseren Halt hatte während er mich ungeduldig zu seinem Bett zurückdrängte.
Als ich dieses in meinen Kniekehlen spürte, ließ ich mich darauf nieder, ohne den feurigen Zungenkuss ein zweites Mal zu unterbrechen. Hyunjin krabbelte mir nach und drückte mich beinahe aggressiv in die Matratze. Ich öffnete meine geschlossenen Augen für einen winzigen Augenblick und stoppte das, was auch immer wir hier Grade taten. Auch Hyunjin öffnete nun die Lider, und sah mich aus lustgetränkten Augen an, während er versuchte seinen schweren Atem unter Kontrolle zu bekommen.
"Hyun... Hyunjin... Ich-" Ich holte einmal tief Luft, damit mein rasender Puls sich endlich verlangsamte.
"Ich kann nicht mehr... Bi- Bitte... Mir ist so heiß..." keuchte ich laut und strich mit meiner linken Hand, welche ich zuvor aus seinen mittlerweile vollkommen zerstörten Haaren gelöst hatte, über seine gut ausgeprägten Bauchmuskeln. Meine waren dagegen nichts, wenn ich das Mal so anmerken dürfte.
Hyunjin sah mich mit einem Blick an, welcher eine Mischung aus Liebe, Verzweiflung und Verlangen an, ehe er sich traurig seufzend von mir hoch drücke und auf meine Hüfte setzte. Ich streckte meinen Hals um mehr frische Luft zu bekommen, erreichte damit doch nur, dass Jinnie wieder meine Lippen in seinen Beschlag nahm.
Doch nur für einen Moment, denn dann löste er sich wieder mit einem gequälten Gesichtsausdruck von mir und stieg ganz von mir runter. Seine Hand nahm er trotzdem nicht von meinem Flächen Bauch, sondern tat er eher das Gegenteil. Langsam aber sicher fuhren seine Fingerkuppen zu meinem Hosenbund hinunter und strichen fast berührungslos über den Reißverschluss meiner Jeans.
Erschrocken keuchte ich auf und sah ihm in die Augen. "Was willst du denn machen?" hauchte er und sein Blick wanderte zwischen seiner Hand und meinem Gesicht hin und her. Ich setzte mich nun auch endlich auf und schob stark schluckend seine Hand von mir.
"Reden oder so... Ich wollte dir noch was sagen, Hyunjin..." erklärte ich meine Idee und stand nun langsam aus seinem Bett auf. Mit zügigen Schritten durchquerte ich das heiße Zimmer und griff nach dem auf dem Boden liegenden Pullover. Während ich ihn richtig herum drehte, da er sich vorhin auf links gedreht hatte als Hyunjin ihn mir auszog, spürte ich den permanenten Blick meines Freundes auf mir.
Rund um meine Nase wurde ich etwas rot und ich drehte mich aus Reflex von ihm weg. Aber Grade in diesem Moment als ich den Pullover schon über meinem Kopf hatte und ich ihn nur noch richtig runterziehen hätte müssen, schob sich eine blasse Hand dazwischen. Ich verdrehte lächelnd die Augen und kehrte mich um, damit ich Jinnies Hand entfernen konnte.
"Du brauchst das doch nicht Babe, du siehst auch ohne diesen hässlichen Pulli schön aus..." schmeichelte er mir, doch darauf fiel ich nicht rein. Nicht mehr auf jeden fall.
"Dieser 'hässliche Pulli' kommt aus deinem Schrank, Schatz. Und jetzt Mal ehrlich,wie lange willst du diesen Spruch jetzt noch bringen?" grinste ich und stellte mich kurz auf die Zehenspitzen um ihm einen kurzen Kuss auf die Wange zu geben.
Dann lief ich wieder an ihm vorbei in Richtung von seinem Bett und ließ mich ausgepowert in sein Kissen fallen. "Solange, bis du ihn wieder ausgezogen hast." Mit diesen Worten stellte er sich vor mich, nur sah er deutlich bedrohlicher aus als vorher. Seine Augen schienen in der Dunkelheit zu funkeln und die Ausstrahlung machte mir fast Angst.
"A-aber mir ist kalt..." versuchte ich mich noch zu retten. Er hob nicht sehr überzeugt seine linke Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust, so dass er mir die schöne Sicht auf sein Sixpack nahm. Resigniert seufzte ich und erhob mich aus der liegenden Position um ihm meine Hand entgegen zu strecken.
Er umfasste die mit der eigenen, zog mich mit einem großen Ruck von seinem Bett direkt an die breite Brust. Ich spürte seine kochend heiße Haut und das schnell schlagende Herz unter meinen Fingern. Darum errötete ich Mal wieder leicht, denn ich war in irgendeiner Weise stolz darauf ihn so in der Hand zu haben.
"Und was genau wolltest du mir jetzt sagen?" raunte er und nahm vorsichtig meine Hand um sie an seine eigenen Bauchmuskeln zu legen, und ich musste schon zugeben, dass sich diese verboten gut anfühlen. Einer leichter Schweißfilm lag auf seiner Haut und wurde perfekt durch die zerzausten Haare ergänzt.
Ich zog meine Hand von dort weg, damit ich mich besser konzentrieren konnte, doch selbst dies erwies sich als superschwierig. "Also... Ich wollte mich entschuldigen... Ich bin immer so schnell eifersüchtig und das war schon seit langer Zeit mein Problem. Ich weiß aber nicht wie ich das abstellen kann und deshalb suche ich nach einem anderen Grund. Jetzt dachte ich du bist Schuld, weil du dich nicht um mich gekümmert hast, und es tut mir soooo leid... Ich wollte dich nie ignorieren oder dir weh tun..."
Zum Ende hin sprach ich etwas leiser und ich schämte mich quasi dafür, dass ich erst jetzt den Mumm gehabt habe es meinem Freund zu sagen.
"Ist in Ordnung, Baby. Du musst dich nicht entschuldigen, du weißt ich liebe dich..." antwortete er mir daraufhin und gab mir einen kurzen Kuss auf den Kopf.
"Nein, ernsthaft. Ich habe so ein schlechtes Gewissen. Schatz, wie kann ich es wieder gut machen?" flüsterte ich und sah zu Boden. Meine Hände hatte ich mittlerweile in seinem muskolösen Nacken verknotet damit ich an der weichen Haut nicht abrutschte.
Als seine zweideutige Stimme erklang, wünschte ich mir ich hätte einfach nicht gefragt. "Ich wüsste da schon was..." raunte er und ich konnte schon das perverse Grinsen hören während er das sagte und verspielt am Saum meines Pullovers zupfte.
Tschuldigung... Die waren eigentlich immer das cute Couple, Aber hier seht ihr das wahre Seungjin👻 übrigens danke an meine Freundin, die das Kapitel geschrieben hat. Ohne sie hätte ich das nicht gemacht 😅 sorryyy
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