
38. Sheriff Stilinski
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Die nächsten 2-3 Kapitel habe ich erst später in meinen gedanklichen Verlauf der Story eingefügt und dient - meiner Meinung nach - nur um ein paar, noch offene, Fragen zu klären und die Storyline etwas realistischer zugestalten. Ich hoffe trotzdem, dass euch die Kapitel weiterhin gefallen, vor allem die ein oder zwei Gastauftritt von serienoriginallen Personen :D
LG CoolerBenutzername
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Am nächsten Morgen treffe ich eine viertel Stunde nach eigentlichem Trainingsbeginn auf dem Schulgelände ein, was für mich wohl einen riesigen Fortschritt darstellt. Immerhin habe ich zur Abwechslung mal nicht nur an mich gedacht und stattdessen auf McCall's Worte gehört - das denken zu mindestens er selbst und der Rest seines kleinen Rudels.
Sie müssen ja nicht unbedingt wissen, dass ich schon wieder kaum geschlafen habe und mich das Mal an meinem Arm inzwischen zum Wahnsinn treibt. Immerhin habe ich seit Tagen niemanden mehr getötet, was heißt, dass ich die Ablenkung - auch genannt die aggressivste Sportart hier an der Schule - gut gebrauchen kann.
Vor allem jetzt, da ich anfange an allen möglichen Stellen Raben zu sehen.
Doch gerade als ich mein Motorrad auf dem Parkplatz abstelle, fällt mir der Polizeiwagen auf, der vor der Schule geparkt ist. Zur selben Zeit schnappt mein Gehörsinn näherkommende Schritte vom Lacrosse Feld auf, während sich mein Blick bereits erwartungsvoll in Richtung des Sportplatzes richtet. Zur selben Zeit hänge ich meinen schwarzen Helm - ohne hinzuschauen - über den Lenker meines Motorrades, während ich mich ansonsten nicht von der Stelle bewege.
Wenige Minuten später tauchen vier Personen in meinem Blickfeld auf, die anfangs wild mit einander diskutieren und dabei das Polizeiautos ansteuern. Bisher hat mich noch keiner der Personen bemerkt, weshalb ich sie in aller Ruhe beobachten und mustern kann. Dabei fällt mir auf, dass ich drei von den vier Personen bereits kenne.
So ist die erste Person, die ich beim Näherkommen problemlos wieder erkenne niemand anderes als Scott McCall persönlich. Sein bester Freund Stiles Stilinski natürlich direkt neben ihm. Beide tragen ihre dunkelroten Trikots mit weißem Schriftzug und auch noch die sonstige Ausrüstung des Lacrosse Teams. Nur auf Helme, Handschuhe und Schläger haben die beiden scheinbar verzichtet.
Die dritte Person die ich wieder erkennen kann, ist der stadteigene Sheriff und gleichzeitig auch Stiles Vater. Er trägt die - mir inzwischen vertraute - bräunliche Polizeiuniform mit dem goldenen Sheriffstern, dunkelgrüner Jacke und schwarzem Walki Talki. Im Gegensatz zu den beiden Jungen, die in diesem Moment wild auf ihn einreden, scheint er weniger gut gelaunt zu sein. Ja. Er scheint geradezu genervt von seinem Sohn und dessen besten Freund.
Genauso wie seine scheinbare Kollegin, die wenige Schritte hinter den drei Männern läuft. Sie ist die einzige in dem Quartett, die ich scheinbar noch nie gesehen habe und daher auch nicht wieder erkenne. Jedoch trägt sie wie der Sheriff die Polizeiuniform, auch wenn ihre nicht in Kombination mit dem goldenen Sheriffstern steht. Somit ist sie dem Sheriff untergeordnet.
Automatisch konzentriere ich mich jetzt auf die vier Personen und vor allem auf die unterschiedlichen Stimmen, die sich abwechselnd ins Wort fallen. Dadurch fokussiert sich mein Gehörsinn und problemlos kann ich jetzt die Argumente der Diskussion verstehen. Doch bevor ich überhaupt einen ganzen Satz aufschnappen kann, wird Stiles - der momentane Sprecher - bereits unhöflich von der schwarzhaarigen Frau unterbrochen: „Ist sie das?!"
Gleichzeitig hebt sie - als sich alle fragenden Blicke irritiert auf sie richten - den Finger und zeigt ungehemmt auf mich. Ich dagegen starre einfach nur zurück. Noch nicht mal ein Lächeln zwinge ich mir auf.
„Ja das ist sie," stimmt der Sheriff jetzt seiner untergeordneten Kollegin zu, bevor er seine Schritte verschnellert und auf mich zukommt. Dass seine drei Kumpanen bei den schnellen Schritten jedoch große Schwierigkeiten haben, ihm zu folgen, scheint er dabei entweder nicht zu bemerken oder einfach zu ignorieren.
Ich dagegen bleibe weiterhin brav an Ort und Stelle stehen, anstatt die Entfernung noch auszunutzen und vor dem Sheriff zu fliehen. Immerhin hat bisher niemand ein Geheimnis daraus gemacht, dass die Polizei nach mir sucht...und das kann ja immerhin nur einen Grund haben: der Mord an den beiden Männern. Er liegt in der Zwischenzeit schon drei Tage zurück.
„Raven Cooper?" sagt der Sheriff förmlich fragend an mich gewandt, als er mich vollständig erreicht hat. Dabei weiß er genau über meine Identität Bescheid. Deshalb erwidere ich in demselben fragenden Tonfall Noah Stilinski, während ich ihm dabei unverwandt in die Augen starre. Gleichzeitig kann ich im Augenwinkel sehen, wie die schwarzhaarige Kollegin, die Handschellen von ihrem Gürtel löst.
„Wir würden Sie bitten, uns noch einmal auf das Revier zu begleiten. Wir hätten noch ein paar ungeklärte Fragen, den Mordfall vor ein paar Tagen betreffend, an dem Sie beteiligt waren!"
„Und dafür brauchen Sie Handschellen?" frage ich jetzt kritisch und mit hochgezogenen Augenbrauen bei den Sheriff nach, dessen Kollegin die Handschellen inzwischen leicht hochgehoben hat. Dabei kann ich auch zum ersten Mal einen Blick auf das goldene Namensschild auf ihrer Brust werfen, laut dessen ihr Nachname Clark lautet.
„Nur um Sicherzugehen," wirft Deputy Clark jetzt ein und zuckt kaum merklich mit den Schultern.
„Das mit den Handschellen hab ich schon probiert. Klappt nicht. Aber wenn Sie wollen...," sage ich jetzt schulterzuckend und halte meine Hände offen anbietend in Richtung des weiblichen Deputy's, bevor ich weiterspreche: „...hier bitte!" Zur selben Zeit lasse ich meinen Blick kurz zu McCall und Sheriff Junior gleiten, die in dieser Sekunde ziemlich ratlos wirken.
Doch gerade als die Kollegin des Sheriffs meinen Worten folgt, mir die Handschellen mit sanftem Druck anlegt und mich bereits in Richtung des Polizeiauto schiebt, scheint zu mindestens Stiles seine Worte wiederzufinden.
„Ist das denn wirklich nötig? Ich meine wir sind doch alle schuldig für irgendwas!" Gleichzeitig sehe ich aus dem Augenwinkel, wie er mit den Schultern zuckt und sich gleichzeitig sichtlich ratlos im Nacken kratzt. Doch bevor ich ihn weiter beobachten kann, öffnet die Polizistin die hintere Autotüre und schiebt mich weniger sanft auf die miefige Rückbank. Ich mache dabei keine Anstalt mich gegen ihren festen Griff zu wehren oder abzuhauen. Stattdessen gleite ich elegant auf die Rückbank und richte meinen Blick interessiert zurück auf McCall, Stiles und dessen sichtlich entnervten Vater.
„Stiles!"
Die Stimme des Sheriffs klingt in dieser Sekunde ziemlich streng, während auch der Blick - jetzt wo ich im Auto sitze, kann ich die drei super beobachten - in Richtung seines Sohnes Bände spricht. Scheinbar muss er sich schon des Öfteren solche lahmen Entschuldigungen und Ausreden anhören.Wahrscheinlich findet er sie deshalb nicht mehr so witzig und interessant, wie ich in diesem Moment.
„Aber- ," möchte der Teenager jetzt erneut einwerfen, woraufhin sein Vater jedoch einmal tief durchatmet und anschließend eindrücklich sagt: „Geh' endlich zurück zum Training und lass mich das regeln...und du Scott gehst am besten gleich mit!" Dabei wandert sein strenger Vater-Blick zwischen den beiden Freunden hin und her.
„Aber Sheriff...," möchte jetzt auch Scott einwenden, während sich die Kollegin des Sheriffs vom Auto wegdreht, sorgfältig ein paar Meter weg schlendert und dabei ihr Walki Talki zu benutzen scheint. Zur selben Zeit sagt der Sheriff sichtlich genervt: „ Könnt ihr denn bitte nicht einfach zurück zum Training und mir die Polizeiarbeit überlassen, so wie normale Kinder in eurem Alter?!"
Genau in dieser Sekunde sehe ich, wie Stiles seinem besten Freund unauffällig zu nickt. Daraufhin fängt Scott an, den Sheriff mit weiteren Argumenten einzugraben, wobei er dafür auch ziemlich amateurhaft in der Luft herumfuchtelt. Für wenige Sekunden bleibt meine Aufmerksamkeit auf dem Alpha hängen, bis ich Stiles bemerke, der sich jetzt unauffällig von seinem Vater wegschleicht und es dabei auch noch schafft, ungesehen an der Kollegin vorbeizukommen, die in dieser Sekunde tatsächlich meine Festnahme an das Revier weiterleitet.
Er schafft es sogar unbemerkt zu dem Auto seines Vaters.
Schlussendlich sitzt Stiles vorne auf dem Beifahrersitz im Polizeiauto. Sein Blick hat er dabei erwartungsvoll auf mich gerichtet, was ich ziemlich gelangweilt erwidere. Auch wenn ich von seinem Können - ehrlich gesagt - ziemlich überrascht bin. Immerhin hat er sich bisher eher weniger als ein perfekter Ninja erwiesen.
„Die werden dir wahrscheinlich genauso viele Fragen zum Tatablauf stellen, wie in der Mordnacht. Sie halten dich noch immer für die Täterin," an dieser Stelle macht Stiles eine kurze Pause und ergänzt augenverdrehend, „Was für eine Überraschung!" Anschließend schüttelt er kurz den Kopf, um diesen Gedankn zu vertreiben. Dann spricht er belehrend weiter:„Also halte dich so wage wie möglich. Erzähle nicht zu viele Details - das wirkt unecht und erzähle ihnen genau dieselbe Story wie zuvor. Erwähne ja nicht das Mal...und halte ja die Klappe, wenn sie dich fragen, ob du die Männer umgebracht hast. Ansonsten werde ich dir eine Ladung Eisenhut...,"
Die, inzwischen impulsive, Rede von Stiles fängt an mich zu langweilen - ja fast schon zu beleidigen -weshalb ich ihm einen tödlichen Blick zu werfe, der ihm scheinbar eine ziemliche Angst einjagt. Denn sofort verstummt er und weicht auf dem Sitz wenige Zentimeter zurück. Dabei wusste ich gar nicht, dass ich so angsteinflößend bin.
Zur selben Zeit jedoch wird die Autotüre auf seiner Seite aufgerissen und die Hand des Sheriffs zieht ihn weniger sanft aus dem Auto. Zur selben Zeit flucht der Sheriff bereits wütend vor sich hin: „Stiles! Was in Gottes Namen machst du da im Auto?! Hatte ich dir nicht gesagt, dass der Polizeiwagen Tabu für dich ist...VOR ALLEM dann, wenn ein Verdächtiger drin sitzt?!"
Amüsiert mustere ich die Szene, während ich im Hintergrund McCall stehen sehen kann. Sein Gesicht ist zu tiefst besorgt, während er mich nachdenklich mustert. Es scheint fast so, als würde ich - seiner Meinung nach - zu friedlich sein.
Als wäre ich zu nett zu dem Sheriff und seiner Kollegin gewesen.
Doch wie immer scheint er meine Kaltblütigkeit etwas zu überschätzen.
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