
Ein Jahr zuvor - Teil 6
Bereute Ana ihre Entscheidung? Nein. Sie wurde endlich gesehen. Anthony und die anderen sahen sie. Estelle, Dinah und Malia gingen mit ihr shoppen. Sie verbrachte Zeit mit ihnen und mit Anthony. Sie hatte mehr als eine Freundin. Sie war beliebt. Man sah sie. Alle Mädchen und Jungen kannten nun ihren Namen und begrüßten sie. Sie genoss die Aufmerksamkeit. Anthony holte sie morgens ab, um mit ihr zur Schule zu fahren. Er hatte ein Cabrio und viel Geld. Sie küssten sich, in aller Öffentlichkeit. Und sie wurde endlich wahrgenommen. Sie bekam Komplimente.
Sie war froh, dass sie sich gegen Deborah entschieden hatte. Gegen die Armut. Und für den Reichtum, zu Anthony und seiner Clique passte sie sowieso viel besser. Sie hatte Geld. Die hatten Geld. Also passte es. Alle hatten große Häuser, in denen sie Partys schmeißen konnten. Sie hatten Zuhause ein riesengroßes Haus und ihre Eltern waren immer weg. Das würde eine Menge Partys bedeuten und die ganze Schule würde kommen, denn sie war nun beliebt. Wenn nicht sogar das beliebteste Mädchen der Schule. Weil sie Anthonys Freundin war. Weil sie dazu gehörte. Die Mädchen wollten sogar Selfies mit ihr. Sie fühlte sich wie ein Star.
Sie hatte sich immer einen Freund gewünscht, und nun hatte sie einen und es war sogar der beliebteste Junge der Schule. Das hätte sie sich nicht träumen können. Sie war immer eifersüchtig, auf Deborah und Lee. Auch wenn sie kein Paar waren, wusste Ana dennoch, das sie es früher oder später werden würden. Denn da war etwas zwischen den beiden. Sie war schon immer neidisch auf Deborah, denn sie wusste immer, wer sie war. Hatte ihren eigenen Style, wusste genau was sie wollte. Sie hatte wunderschöne Haare, sie waren braun und lockig. Sie hatten etwas, nicht so wie ihre blonden, glatten langweiligen Haare. Sie wünschte sich solche Haare, wie Deborah sie hatte. Sie würde gerne sein, wie Deborah, doch sie würde niemals an sie heran kommen. Deborah kam klar damit, dass sie nicht wahr genommen wurde. Sie brauchte ihren eigenen Raum, war gerne alleine. Anders als Ana. Ana brauchte Aufmerskamheit und hasste es, allein zu sein. Sie waren das komplette Gegenteil voneiander und doch waren sie einst so gut befreundet. Das einzige, worauf Ana verzichten konnte, war Deborahs Vergangenheit und Familiengeschichte. Doch selbst das machte Deborah irgendwie besonders, weil sie so gut damit klar kam. Sie kam mit allem klar und das frustrierte Ana. Sie hatte sogar Talente. So viele Talente. Ana hatte ihr Talent aufgegeben. Doch das war es wert gewesen.
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