Deborah spaziert aus dem Diner heraus und Ana kommt ihr nach, nachdem sie das mit Anthony mitbekommen hat.

"Was, willst du mir sagen, dass sowas nicht geht, weil sein Leben wirklich scheiße ist und es ihm dadurch noch schlechter geht? Dann kann ich dir eines sagen. Es ist mir egal. Er hat mich über ein Jahr lang schikaniert und ich habe die Schnauze voll. Ich kann ihm sagen, was ich will, weil er es verdient hat. Er lässt so viele Menschen sich jeden Tag schlecht fühlen, dass es ihm mal jemand sagen musste. Es tut ja kein anderer" , sagt sie und Ana schaut sie verdutzt an.

"Ich wollte sagen, wie gut ich diese Aktion da eben fand. Er hat es wirklich verdient" , sagt sie, geht dann jedoch wieder rein und Deborah läuft nach Hause, um sich die Buchseiten von heute noch einmal durch zu lesen. Schließlich schläft sie mit den Büchern ein, um am nächsten Morgen viel zu spät aufzuwachen.

Sie haben zwar keine Schule mehr, dennoch wollte sie den Tag nutzen, um zu lernen. Heute hatten sie nicht ausgemacht, miteinander zu lernen, aber Deborah würde jeden einzelnen Tag nutzen, den sie zum Lernen zur Verfügung hatte. Sie musste ein gutes Abi machen, um hier raus zu kommen. Sie lernte den ganzen Tag und den Tag darauf auch. Ihren Freund bekam sie kaum zu Gesicht, bloß zu der Lerngruppe, die sie für Mittwoch verabredet hatte, sah sie ihn. Doch auch da waren sie auf das Lernen fokussiert. Die beiden hatten kaum noch Zeit füreinander.

Als sie heute Abend alle keine Kraft mehr hatten, nachdem sie vier oder sechs Stunden miteinander gelernt hatten- auf die zwei Stunden kam es nun auch nicht mehr an - sprach Lee sie darauf an.

"Ich sehe dich kaum noch. Deborah, ich vermisse dich. Wollen wir heute Abend noch etwas machen, außer lernen?" , fragt er und nach einer Weile Des Hin- und Her entschied sie sich zuzusagen. Schließlich brauchte jeder Mal eine Pause vom lernen.

"Willst du bei mir schlafen? Dann siehst du deine Bücher für eine Weile mal nicht. Ich denke, dass könnte ganz gur für dich sein" , sagt er und die beiden entscheiden sich ins Kino zu gehen.

Anschließend gehen sie zu Lee, doch die beiden sind so ennorm kaputt von dem Tag, dass sie direkt einschlafen, als sie an Lees Bett ankommen.

Zwei Wochen später sind schließlich die Prüfungen und die drei fühlen sich alle gut vorbereitet. Deborah, die wohl am besten von allen vorbereitet ist schiebt am meisten Panik. Sie hat das Meiste für diese Prüfungen getan, Tag und Nacht gelernt. Ob mit den anderen oder ohne. Lees und Anas Nervosität hielt sich in Grenzen, weshalb sie Deborah versuchten zu beruhigen. Joker war allerdings der Entspannteste von allen, obwohl der sich am wenigsten vorbereitet hatte. Er wusste, dass er sowieso irgendwie durchkam.Dann mussten sie in den Prüfungsraum und Deborahs Puls schoss noch einmal in die Höhe. Sie hofft, dass sie diese Prüfung unter dem Stresslevel nicht verhaut. Dann könnte sie ihre Zukunft vergessen. So viel, wie sie gelernt hatte, musste sie durchkommen. Schließlich kommt Joker auch durch.

"Und, wie war es bei euch?" , fragt Deborah, als die Freunde aus dem Raum kommen.

"War besser, als Mathe gestern" , antwortet Ana und Deborah lacht.

"Bei mir auch. Ich denke Deutsch und Psychologie liefen bei mir am besten" , antwortet sie.

"Ich glaube, Bio heute war am Besten. Aber in dem Fach bin ich nun einmal auch am besten" , antwortet Ana.

"Ich komme durch" , sagt Joker und Lee stimmt ihm zu.

"Zum Glück haben wir jetzt alle Prüfungen hinter uns. Ich finde, wir haben uns echt eine Belohnung verdient. Eis essen?" , fragt Ana und die drei anderen nicken begeistert.

"Ich gebe auch einen aus" , flötet sie und die anderen jubeln. Es fühlt sich schon fast an, wie eine wirkliche Freundschaft der drei. Jedoch will Deborah gar nicht, dass die alten Gefühle wieder hoch kommen. Es scheint fast schon wieder so, wie früher zu sein. Bloß dass sie immer noch nicht weiß, was passiert ist und wieso Ana so beschissen war. Will sie das überhaupt wissen? Ana bestellt und reißt Deborah somit aus ihren Gedanken. Ana weiß tatsächlich, was alle von ihnen am liebsten essen und setzt sich mit an den Tisch.

"Nächste Woche ist unser Abiball und die Zeugnisvergabe, freut ihr euch?" , fragt Lee die anderen.

"Oh ja, und wie. Endlich bin ich da raus" , jubelt Joker.

"Ich freue mich auch irgendwie. Obwohl es schon seltsam ist, dass unsere Schulzeit jetzt aufhört. Nachdem man dort zwölf Jahre seines Lebens hingegangen ist" , antwortet Deborah und Ana stimmt ihr zu.

"Immerhin haben wir uns alle in der Schule kennengelernt und ich habe Angst, dass unsere Freundschaft zerbricht, wenn wir uns nicht mehr jeden Tag sehen" , fügt Deborah noch hinzu.

"Wird sie nicht. Ich meine, wir machen so vieles zusammen. Wir müssen unsere Traditionen behalten. Wir werden zusammen halten, okay?" , beruhigt Lee sie ein wenig.

Die vier essen ihr Eis auf und reden noch eine Weile, bevor sie nach Hause fahren. Lee lässt Joker und Ana bei ihm Zuhause raus und die beiden fahren gemeinsam zu Lee.

"Hast du schon ein Kleid für den Ball?" , fragt er seine Freundin, doch die schüttelt den Kopf.

"Ehm, der Ball ist in einer Woche. Ich habe meinen Anzug schon seit Wochen. Es wird höchste Zeit, meine Liebe" , protestiert er.

"Mit wem soll ich ein Kleid shoppen gehen? Ich habe nur dich und Joker" , sagt sie.

"Dann gehe ich mit dir shoppen" , sagt er und die beiden machen sich tatsächlich auf den Weg, bis sie das perfekte Kleid gefunden haben.

"Bringt das nicht unglücklich, wenn du mich schon so siehst?" , fragt sie nach einer Weile, doch er schüttelt grinsend den Kopf.

"Nur, wenn man das Brautkleid sieht. Wie es aussieht, musst du das mit Joker kaufen gehen" , grinst er sie an.

"Aber du musst mir an dem Abend trotzdem sagen, wie gut ich aussehe, okay?" , fragt sie lächelnd und scheint wieder schüchtern zu sein, owbohl sie nun schon fast zwei Jahre zusammen sind.