14
Ana war von dem Spielplatz zu sich nach Hause gegangen, sie beeilte sich nicht. Es würde sie sowieso keiner erwarten. Sie hatte zwar ein riesengroßes Haus, doch es war menschenleer. Einsam. Ihre Eltern waren ständig weg und hatten nie Zeit für sie. Sie wünschte sich ihre beste Freundin zurück und sie hatte es vermasselt, wie sie immer alles vermasselte.
Nun würde sie sogar die Gesellschaft von Anthony akzeptieren, hauptsache sie hätte jemanden bei sich, denn sie mochte es nicht alleine zu sein. Nun würde sie ständig allein sein. Ana spielte eine Sekunde mit dem Gedanken, nun eine Party zu schmeißen, damit sie Leute in ihrer Umgebung hätte und abgelenkt wäre, doch dann wurde ihr in der nächsten Sekunde bewusst, dass keiner kommen würde. Schließlich hassten sie alle. Müssten die Mädchen sie nicht lieben? Immerhin könnten sie sich nun an Anthony schmeißen, er hatte schließlich keine Freundin mehr. Sollte sie Dinah anrufen? Mit ihr hatte Ana sich irgendwie immer am besten verstanden und sie brauchte wirklich Gesellschaft. Was sollte schon groß passieren? Das schlimmste, was hätte passieren können, war dass Dinah ihr absagte.
"Du ,du bist ran gegangen" , war das erste was Ana herausbekam. An der anderen Leitung hörte man jedoch nur jemanden atmen.
"Dinah, ich weiß, dass ich alles versaut habe. Aber, ich meine. Wir haben uns doch immer am besten verstanden. Dich mochte ich am liebsten von euch. Könnten wir vielleicht etwas Zeit zusammen verbringen?" , fragte sie hoffnungsvoll in den Hörer.
"Ich habe keine Zeit für dich. Ich bin bei Anthony und wir werden nun Sex haben" , verabschiedtee sie sich von ihr und legte auf. Ana bekam nichts mehr heraus. War er etwa schon über sie hinweg?
Ana verkroch sich in ihr Zimmer und kuschelte sich in ihr Bettzeugs hinein. Anschließend greift sie wieder zum Telefon. Wenn sie noch eine Enttäuschung abkriegen würde, dann heute Abend. Dann wäre es zumindest nur ein schechter Tag, an dem sie all die schlechten Nachrichten bekam.
"Hey, hier ist Ana" , sagt sie und schluchzt dabei. Sie wusste, dass sie niemand leiden konnte und er niemals herkommen würde.
"Ist alles okay?" , kommt es von der anderen Seite.
"Nein"
"Ich komme vorbei, okay?" , fragt er und sie nickt, obwohl sie weiß, dass er sie nicht sehen kann. Nach einer halben Stunde klingelt es an der Tür, sie fühlt sich jedoch nicht in der Lage dazu, die Tür zu öffnen. Somit schreibt er ihr.
"Ist dein Fenster offen?" schreibt er und sie schickt einen Daumen noch oben zurück. Zu mehr hat sie keine Kraft.
Nach fünf weiteren Minuten steht er wirklich vor ihr und sieht sie, wie sie in ihre Bettdecke eingekuschelt ist und verheult aussieht. Ihre Haare sind total zerstrubbelt und ihre Wimperntusche verlaufen.
"Ich sehe bestimmt schrecklich aus" , begrüßt sie ihn und vergräbt ihr Gesicht in der Bettdecke.
"Ich finde, dass du immer toll aussiehst" , antwortet er ihr und setzt sich neben sie ins Bett, um sie in den Arm zu nehmen.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du kommen würdest" ,
"Beste Freunde sind für einander da. Immer" , antwortet er.
"Alle hassen mich. Und ich kann es sogar verstehen. Ich war eine scheiß Freundin. Es tut mir so unendlich Leid, Joker. Ich hätte mich niemals auf Anthony einlassen dürfen. Ich liebe doch jemand ganz anderen. Schon die ganze Zeit" , erklärt sie ihm und nun bekommt er Herzrasen. Liebt sie ihn?
"Ich hasse dich nicht. Ich könnte dich niemals hassen"
"Hat Lee dich dazu gebracht, herzukommen?" , fragt sie ihn.
"Nein, weshalb sollte er mich dazu bringen?" , fragt dieser nun verwundert und rutscht etwas von ihr weg, um sich aus der Umarmung von ihr zu lösen.
"Er hat mir versucht zu helfen. Ich weiß nicht, weshalb. Das musst du ihn selbst fragen. Er kannte mich schließlich von euch am wenigsten" , erläuert sie und er nickt zustimmend.
"Vielleicht gerade deshalb. Weil er dich am wenigsten kannte und ihr noch keine Bindung zueinander aufgebaut hattet"
"Ich bin ihm jedenfalls sehr dankbar, denn es hat anscheinend etwas gebracht. Ich meine, du bist hier. Deborah wird mir wahrscheinlich nie verzeihen"
"Das kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin wart ihr jahrelang beste Freunde. Seit dem Kindergarten, wenn nicht sogar noch länger, oder? Sie ist nun einmal ziemlich verletzt. Ich war es auch, aber ich bin zu der Einsicht gekommen, dass mein beleidigt sein nichts bringt, auch wenn es ziemlich hart war, was du abgezogen hast. Immerhin hast du deine Fehler eingesehen"
"Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder gut machen soll. "
"Ich weiß es auch nicht"
"Wieso bist du eigentlich hergekommen?" , fragt sie ihn anschließend, als er sie ernst anblickte.Nun beschließt er, seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen und alles zu riskieren.
"Weil ich dich liebe"
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro