Sechszehn
Jungkooks Griff um meine Taille festigt sich etwas und er blick zu mir, beugt sich grinsend zu meinem Ohr. „Ich rufe uns ein Taxi, Pretty, sag du Jimin Bescheid, bevor ich geköpft werde", sagt er und ich küsse seine Wange erneut, bevor ich mich von ihm entferne und in der Masse verschwinde. Jimin habe ich recht schnell gefunden, da er gerade ausgelassen tanzt, während sein Oberteil gefühlt nur noch halb geschlossen ist. Ich drehe ihn zu mir uns schaue ihn grinsend an. „Jungkook und ich fahren schon mal nach Hause. Also, zu ihm." Jimin fängt sofort an zu grinsen und umgreift meine Hände. „Erzähl mir morgen alles!", fordert er und ich verspreche es ihm, bevor er mich fest umarmt und mir zur Verabschiedung einen Klaps auf den Po gibt, weshalb ich lachen raus zu Jungkook gehe.
Von hinten lege ich meine Arme um ihn und mein Kinn auf seine Schulter. „Oh hallo, hübscher Mann, kann man Sie kennenlernen?", kichere ich und er dreht seinen Kopf etwas zu mir. „Nur, wenn Ihr Name Kim Taehyung ist und Sie auch so unwiderstehlich nach Lavendel, Kamille und Ylang duften und das, ohne Parfüm zu benutzen", entgegnet er und ich werde rot und vergrabe mein Gesicht in seinem Rücken. „Hätte ich gewusst, dass du das jetzt immer erwähnst, hätte ich die Lotion nie hochgeholt um das Tattoo einzucremen", jammere ich, aber Jungkook zieht mich vor sich und hebt mein Kinn an. „Ich meine es ernst, Taehyung, du riechst unglaublich gut", murmelt er und vergräbt seine Nase einmal leicht in meinem Nacken, weshalb ich flatternd meine Augen schließe.
Als er sich wieder entfernt, schaue ich ihn schüchtern an. „Ich danke dir", sage ich leise und spiele etwas mit seinen Fingern, ohne den Blickkontakt zu brechen. „Du riechst immer anders", bemerke ich, „aber immer nach Früchten. Das ist so gegensätzlich dazu, wie du aussiehst und spiegelt viel mehr wider, wie lieb du eigentlich bist. Das mag ich." Der Schwarzhaarige schmunzelt und streicht mir einmal durch die Haare. „Wir können gerne Mal alle Parfüms, die ich habe, ausprobieren, vielleicht findest du ja einen Liebling." Ich werde wieder leicht rosa und will gerade etwas sagen, als das Taxi auch schon vor uns hält und Jungkook sich von mir entfernt, um die Tür aufzuhalten.
Ich danke ihm und setzte mich auf die Rückbank. Mittlerweile bin ich etwas nervös geworden, wodurch ich Probleme habe, den Gurt zu schließen. Nachdem Jungkook dem Fahrer unsere Adresse gesagt hat, spüre ich seine Hand an meiner. „Ganz ruhig, Pretty", haucht er leise und hilft mir dabei, mich anzuschnallen, was mich leicht erröten lässt, immerhin bin ich kein kleines Kind mehr. Er lehnt sich wieder auf seinen Platz und als wir losfahren, legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel, was mir wieder eine angenehme Gänsehaut verpasst. Er schaut mich allerdings direkt prüfend an, was mich lächeln lässt, weshalb ich meine Hand einfach auf seine lege, um zu symbolisieren, dass es okay ist.
Auch seine Lippen umspielt ein Lächeln, während er seinen Daumen, der an der Außenseite meines Oberschenkels liegt, sanft etwas bewegt. Mit meinem Zeigefinger male ich Kreise auf seinem Handrücken und still werden wir bis vor unser Mehrfamilienhaus gefahren. Ich schreibe meinen Eltern kurz eine Nachricht, dass alles okay ist, bevor ich ihren Segen am nächsten Tag wieder verliere, als wir auch schon angekommen sind. Während ich bereits aussteige, bezahlt Jungkook noch und kommt anschließend zu mir, nimmt meine Hand und führt mich durch das Treppenhaus zu seiner Wohnung, vor der wir unsere Schuhe ausziehen und anschließend eintreten, unsere Jacken hängen wir an die Haken an der Tür.
Jungkook geht in die Küche, ich folge ihm und streiche mir nervös über den Arm. „Möchtest du etwas trinken?", fragt er und holt bereits ein Glas heraus. „Ich– ehm– Nein", stammle ich und er dreht seinen Kopf kurz zu mir, schmunzelt, bevor er sich etwas Wasser aus dem Wasserhahn zieht und sich mir gegenüber an die Kücheninsel stellt. „Du brauchst nicht nervös sein, Pretty", sagt er und ich schaue zu ihm, „wir werden nichts machen, was du nicht willst und wir werden vor allem nichts überstürzen." Ich blicke zu ihm und spiele etwas mit meinen Fingern. „Willst du nicht mit mir schlafen?", spreche ich die Frage aus, die ich mir gestellt habe, nachdem Jungkook in die Küche, statt ins Schlafzimmer getreten ist.
„Ich würde sogar sehr gerne mit dir schlafen und es wäre mir eine Ehre, wenn du es wirklich mit mir tun würdest, Taehyung", sagt er und die Art, wie er meinen Namen ausspricht, lässt mich etwas auf meine Lippe beißen, „aber ich wiederhole mich: Wir müssen nicht miteinander schlafen, wenn es nicht das ist, wonach du dich fühlst. Zum Sex gehören Zwei und somit auch immer die Zustimmung und Einverständnis von beiden. Nur so kann Sex überhaupt schön werden." Ich schaue zu ihm und gehe etwas um die Kücheninsel herum, während er einen Schluck nimmt, bevor er weiterredet: „Es wird dein erstes Mal sein und ich verstehe, wie nervös und wahrscheinlich auch etwas ängstlich du bist."
Er lacht einmal leise. „Ich weiß noch, als ich mein erstes Mal mit einem Mann hatte; Ich hab' vorher fast geweint, weil ich Angst hatte, mich aber trotzdem gefreut habe, mich dann aber wieder schlecht gefühlt habe, weil ich eben Angst hatte." Ich stehe nun vor ihm und habe seine Hand genommen um mit ihr zu spielen, während er weiterspricht: „Ich hatte das große Glück, dass der Junge, der mir die Unschuld genommen hat, Verständnis hatte. Er hat mich herangeführt, wir haben es ganz langsam gemacht und so konnte ich mich immer daran gewöhnen. Und alleine, weil ich weiß, wie unglaublich überwältigend das sein kann, möchte ich nur, dass du weißt, dass der Fakt, dass du hier bei mir bist und wir von einer Party kommen, nicht bedeutet, dass wir heute miteinander schlafen werden."
Ich lege meine Hände an seine Brust, er legt seine freie Hand an meine Taille, wir blicken uns in die Augen. „Du bist so eine wundervolle Person, Koo", hauche ich und lege eine Hand an seine Wange, küsse die andere, bevor ich mich wieder etwas entferne, um ihn anschauen zu können. „Aber ich würde, wenn es auch dein Wunsch ist, sogar sehr gerne mit dir schlafen." Ich spüre, dass ich etwas rot werde, als ich das ausspreche, aber ich schaue ihn weiter an und bin stolz auf mich, dass ich diese Worte überhaupt ausspreche. „Denn ich vertraue dir und ich weiß, dass du dich gut um mich kümmern wirst und mich niemals drängend würdest. Und dafür danke ich dir." Jungkook lächelt und stellt das Glas ab.
Seine freigewordene Hand benutzt er nun, um mir eine losgelöste Strähne aus dem Gesicht zu streichen. „Danke für dein Vertrauen", sagt er und ich muss lächeln, bekomme wieder angenehme Gänsehaut, „möchtest du denn oben oder unten sein?" Ich werde etwas rot. „Also ich dachte du bist– also, dass ich– und wir–" Jungkook schmunzelt etwas und küsst meine Stirn. „Ich weiß, dass ich gesagt habe, ich bin eher der Typ, der oben ist, aber wenn du dich damit unwohl fühlst, können wir es auch andersherum machen." Ich kaue etwas auf meiner Lippe herum, bevor ich entgegne: „Ich würde es gerne ausprobieren, mit dir über mir." Jungkook lächelt und hebt mein Kinn etwas an. „Dann freue ich mich um so mehr auf diese gemeinsame Nacht. Und denk dran, du kannst jeder Zeit stopp sagen." Und mein Nicken besiegelt unsere Versprechungen aneinander, genauso wie der nachfolgende Kuss.
da ihr mich nicht dran hindern könnt, hier noch mein senf: bitte normalisiert solche "einwilligungsgespräche" im alltäglichen leben! es ist richtig und wichtig, vorher darüber zu sprechen, mit welchen erwartungen man an so etwas heran geht. natürlich muss es nicht wortwörtlich so ablaufen, aber es gehören immer zwei (oder mehr) menschen zu dieser form des aktes und alle parteien sollen zu jeder zeit damit einverstanden sein. dabei gibt es auch zu beachten, dass nein = nein bedeutet. egal, wie weit es schon gekommen ist und egal, welche stimmung gerade herrscht. und ein nein gilt für alle. jeder zeit.
gespräche darüber zu führen ist in keinster weise peinlich oder kinder-zeug – im gegenteil: ich finde, es zeugt von reife, wenn man sich um so etwas gedanken macht, wenn man sich darüber öffnet. seid euch bitte bitte bitte immer sicher, dass alle beteiligten parteien es zu jedem zeitpunkt so wollen, wie es ist.
das war mir kurz wichtig, zu sagen, weil ich weiß, dass auch viele jüngere hier auf wattpad unterwegs sind. zur aufklärung gehört nun mal auch das teilen von werten und das erteilen von ratschlägen. wie alt seid ihr denn so?
trotzdem hoffe ich natürlich, dass euch dieses kapitel gefallen hat und würde mich über kommentare und/oder votes riesig freuen!
06042021 – 25042021
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