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Kapitel 11

Unsicher stand ich an Deck der Blackburn und sah auf die Stadt hinunter. Gleich würde es losgehen. Eine Kutsche stand bereits am Hafen und wartete darauf uns in die Villa zu bringen. Eine Villa, in der wir ein schreckliches Verbrechen begehen würden. Schon wieder bekam ich eine Gänsehaut und spielte nervös mit meinen Fingern. Würde das hier gut gehen?

„Ist die Prinzessin etwa nervös?" raunte Ciaran plötzlich dicht hinter mir und ich schrie vor Schreck auf. Was sollte das denn? Entgeistert sah ich ihn an. Wie war er mir so nahegekommen, ohne dass ich es bemerkt hatte? Bei Atrena, diese verdammten Piraten.

Ciaran grinste mich amüsiert an und verließ dann ohne ein weiteres Wort das Schiff, um zur Kutsche zu gelangen. Natürlich wartete er nicht auf mich, weshalb ich ihm in meinen Absatzschuhen nacheilen musste. Dieser Typ war so ein verdammtes Arschloch. Wie konnte jemand so... ich hatte nicht mal Worte für sein unhöfliches Benehmen.

Wortlos stiegen wir beide in die Kutsche, deren Fenster mit Vorhängen verdeckt worden waren, so dass niemand uns sehen konnte. Ich versteifte mich ein wenig, als ich Ciaran mir gegenübersitzen sah. Wir waren ganz allein und niemand konnte uns sehen. Die Spannung in der Luft war schon fast greifbar, doch er schien das vollkommen zu ignorieren. Er ließ seinen Blick ganz langsam über meinen Körper schweifen, als hätte er jegliches Recht dazu. Ich wusste, warum er das tat. Er wollte mir immer wieder aufs Neue zeigen, dass er machen konnte, was er wollte ohne jegliche Konsequenzen.

„Deine Manieren sollten besser werden, wenn du heute Abend als Gentleman durchgehen willst. Es ist unhöflich eine Frau anzustarren" entgegnete ich versuchte dabei nicht nervös zu klingen. Ich hatte es noch nie gemocht allein mit einem Mann zu sein. Selbst als junges Mädchen hatte ich erlebt, wie aufdringlich sie werden konnten, weshalb ich Situationen wie diese vermied.

Ciaran sah mir endlich in die Augen und seine Mundwinkel zuckten belustigt. Er trug heute einen dunkelblauen Anzug, der auf mein Kleid abgestimmt war. Seine wilden, braunen Locken hatte er ordentlich gekämmt und auch seine Kleidung war makellos. Nichts wies daraufhin, dass er eigentlich ein gesetzloser Pirat war, der vorhatte heute Nacht etwas zu klauen.

Plötzlich beugte er sich vor, die Arme auf die Knie gestützt und sein Blick kalt. „Prinzessin" begann seine raue Stimme und ein gefährliches Grinsen bahnte sich den Weg auf seine Lippen. „Ich habe ganz sicher nicht vor heute Nacht ein Gentleman zu sein" raunte er und mein Atem stockte. Seine Finger fanden ihren Weg an mein Kinn und ich sah ihn mit so viel Hass an, wie ich aufbringen konnte. Einen Moment lang strich sein Daumen über meine Unterlippe und er sah mich bloß an. Er schien es zu lieben mit mir zu spielen. Ich hatte schon viele arrogante und gefährliche Männer getroffen, aber niemand war so wie er gewesen. Allein seine Aura strahlte Gefahr aus und sein gutes Aussehen machte es nicht besser. Er wusste, wie attraktiv und mächtig er war, was wohl schon das ein oder andere Frauenherz zum Brechen gebracht hat.

„Kleines heute Nacht gehörst du mir. Sie alle werden sehen, dass du mir gehorchen musst, denn wenn du es nicht tust, bist du Tod und das weißt du. Also sei ein braves Mädchen und halt gefälligst deine verwöhnte Klappe, wenn ich mein Eigentum ansehe" hauchte er. Wie konnte er es wagen? Ich hasste diesen Mann. Sein Eigentum? Ich gehörte ihm ganz sicher nicht und würde erst recht nicht zulassen, dass er heute Nacht über mich bestimmte. Nein. Ich konnte dieses Spiel viel besser spielen. Ich wusste, wie ich ihn blamieren konnte, ohne viel sagen zu müssen. Es würde wie ein Versehen oder eine bloße Unachtsamkeit aussehen.

Den Rest der fahr verbrachten wir schweigend und ich dachte daran, wie ich Ciaran das alles heimzahlen könnte.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht realisierte, dass wir angekommen waren, bis sich die Tür öffnete. Ciaran stieg zuerst aus und hielt mir die Hand hin, wobei er mich böse anfunkelte. Zögerlich nahm ich die Hand und stieg ebenfalls aus. Ich musste mich bei ihm einhaken, was mir ganz und gar nicht gefiel. Er war mir viel zu nah und ich spürte seine Körperwärme, als wir die Villa betraten. Einen Moment verbrachte ich noch damit ihn zu hassen, bevor ich mich auf die Party konzentrierte. Wir waren im großen Saal des Hauses angekommen und überall waren Menschen. Ich entdeckte viele bekannte Gesichter, die meisten davon Geschäftsfreunde meines Vaters. Der Saal war geschmückt mit prunkvollen Kronleuchtern, Bildern und natürlich gab es unzählige Buffets und Kellner, die den Leuten bei jeder Gelegenheit etwas zu trinken andrehen wollten.

Es dauerte einige Minuten, doch ich merkte bald, wie ich in einen gewohnten Rhythmus verfiel. Ciaran und ich wurden immer wieder in Gespräche verwickelt, ich lachte, log und tat so, als wäre all das hier freiwillig. Fast wie damals bei meiner eigenen Familie. Ironisch. Ich war dem einen Tyrann entkommen, nur um mich nun wieder verstellen zu müssen.

„Aurelia! Setzt euch zu uns!" rief mir plötzlich Cordelia Masarras zu und wank uns zu dem langen Tisch, der nur für die engeren Bekannten der Familie war. Einen Moment war ich verwundert über ihre Einladung, begann jedoch zu lächeln und nickte sanft. Trotz meiner perfekten Fassade versteifte ich und Ciaran warf mir einen warnenden Blick zu, als wir uns direkt neben das Kopfende setzten. Am Kopf des Tisches saß logischerweise Oliver, ihr Ehemann und das Oberhaupt der Familie. Links daneben saßen Cordelia und Asher, der Sohn der beiden. Wir nahmen ihnen gegenüber Platz und ich begrüßte die beiden kurz, wobei Asher mir ein charmantes Grinsen schenkte. Ich lächelte zurück und strafte automatisch die Schultern. Meine Hände lagen in meinem Schoß und mein Blick war respektvoll. Ich musste nicht darüber nachdenken. Es passierte einfach. Ich konnte nicht anders.

„Wir hätten nicht erwartet dich hier anzutreffen. Deine Eltern haben erzählt, dass du in Übersee auf einer Mädchenschule wärst" begann Cordelia das Gespräch und sah mich dabei neugierig an. Wie immer sah sie wunderschön aus. Ihr braunes, langes Haar fiel ihr seidig über die Schultern und umrahmte ihr rundes Gesicht. Ihre vollen Lippen hatten einen schönen Rosaton und erzeugten ein wunderschönes Bild gepaart mit ihren meeresblauen Augen.

„Das stimmt. Ich wollte gerne selbst die Welt sehen und gleichzeitig besser werden in meiner Rolle als Baroness. Gerade haben wir jedoch einen Monat Pause, da die Schule tragischerweise renoviert werden muss. Die Zeit habe ich genutzt, um die Freunde meiner Familie zu besuchen und als ich von eurem neuen Stück gehört habe, musste ich einfach herkommen" erklärte ich lächelnd und nippte daraufhin kurz an meinem Champagnerglas. Ich sah genau, wie Cordelias Augen aufleuchteten, als sie hörte, dass ich meinen Aufgaben als Baroness nachging und mich wie die typische Dame benahm.

„Und wie habt ihr zwei euch kennengelernt? Deine Mutter hat nichts erwähnt von einer festen Bindung" hakte sie weiter nach und es war klar, dass sie nicht nur wissen wollte, wie wir uns kennenlernen wollte. Die meisten wüssten wohl nicht, was sie meinte, doch ich hatte diese Frage schon so oft gehört. Hat er vor dich zu heiraten oder wirst du Schande über deine Familie bringen.

Gerade wollte ich antworten, da begann Ciaran plötzlich zu erzählen. „Ich habe sie in einer kleinen Stadt in Übersee kennengelernt. Ich hatte mir ein Getränk geholt und nicht aufgepasst, als ich mich umdrehte, als sie plötzlich in mich reinrannte. Ich verschüttete natürlich mein Getränk über ihr wunderschönes, weißes Kleid und lud sie zur Entschädigung zum Essen ein. Sie hat mich von Anfang an fasziniert mit ihren wunderschönen Locken" erklärte er und sah mich dann liebevoll an. Für Außenstehende wirkte es wohl, als wäre er verliebt in mich. Ich spielte mit und lächelte ihn schüchtern an, weil ich wusste, dass es genau das war, was Cordelia hören wollte. Sie schmolz wahrscheinlich gerade dahin, während ich krampfhaft versuchte nicht zu würgen. Ich musste Ciaran direkt in die Augen sehen und so tun, als wäre ich glücklich über seine Gesellschaft. Als würde ich mich bei ihm wohlfühlen.

„Und wer bist du noch mal?" fragte plötzlich Asher und wir drehten uns synchron zu ihm um. Seine eisblauen Augen waren auf Ciaran geheftet und er ignorierte gekonnt den warnenden Blick seiner Mutter. Ich war immer wieder überrascht, dass die beiden sich so wenig ähnelten. Er hatte hellblondes Haar und markante Züge, die seinem Vater viel mehr glichen. Oliver war heute außergewöhnlich still und beobachtete bloß aufmerksam, wie sein Sohn und Ciaran sich böse anstarrten.

„Ciaran Lancaster. Ich bezweifle, dass ihr in diesem Teil der Welt von meiner Familie gehört habt" gab er kalt zurück und strafte leicht die Schultern, wodurch er noch breiter wirkte. Eine Sache musste ich ihm lassen. Lügen konnte er fast so gut, wie ich.

„Ach ja? Eure Familie scheint ja nicht sonderlich bekannt zu sein, wenn wir noch nie von euch gehört haben. Ein Wunder, dass sich Aurelia für einen Mann wie euch überhaupt interessiert" gab Asher herablassend zurück. Was sollte das denn? Ich mochte Ciaran nicht aber das gab Asher nicht das recht so über ihn zu sprechen. Es war sehr unhöflich und seine Stimme triefte so vor Arroganz, dass ich einen Würgereiz bekam. Niemals solch ein Mann.

Statt zu antworten, lehnte Ciaran sich plötzlich zurück und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Die Geste war so besitzergreifend, dass ich vor Überraschung nicht wusste, wie ich reagieren sollte. Er sah mich an und grinste auf eine Art und Weise, die in mir das Bedürfnis weckten, ihn wegzustoßen. Ich wusste jedoch, dass ich das nicht tun durfte. Stattdessen ließ ich zu, dass alle am Tisch beobachteten, wie er mit so einer einfachen Geste zeigte, dass ich ihm gehörte. Dieser Mistkerl. Ich ließ nicht zu, dass ich daneben saß und ihn meine Kämpfe austragen ließ. Nein. Ich konnte das genauso selbst.

„Asher ich glaube nicht, dass es in Ihrem Ermäßen liegt, für wen ich mich interessiere und für wen nicht" erwiderte ich ruhig. Ich schenkte ihm ein bittersüßes Lächeln und ließ zu, dass Ciaran seine Macht über mich zeigte. Ich hasste es. Ich konnte es nicht leiden, wie offensichtlich er bloß herablassend und arrogant war und sich bei der ganzen Sache kein Stück um mich kümmerte.

Asher sah mich überrascht an. Offensichtlich hatte er nicht erwartet, dass ich ihm Wiederworte geben würde. Früher hätte ich das wohl auch nie getan aber jetzt? Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Ich hatte keine Familie mehr über die ich Schande bringen könnte und auch keinen Ruf mehr zu verlieren. Ich half einer Piratencrew eine Schriftrolle zu stehlen. Ich brauchte mich nicht mehr, um Höflichkeiten zu scheren.

Für einige Sekunden spürte ich Ciarans Blick auf mir, bevor Oliver sich räusperte. „Wie geht es deinen Eltern?" fragte er ruhig und sah mich intensiv an. Er sah, im Gegensatz zu Cordelia, genau aus wie Asher. Er wirkte wie eine ältere und reifere Version von ihm und strahlte genau das aus. Weisheit und Autorität.

„Ihnen geht es gut, allerdings vermissen sie mich sehr" antwortete ich und betete zu Atrena, dass meine Stimme nicht brach. Ja, wie ging es meiner Familie eigentlich? Ich hatte sie seit Wochen nicht gesehen und hatte keine Ahnung, was sie taten. Vermissten sie mich wirklich? Weinte Mutter immer noch um mich? Suchten sie nach mir? War Adrien froh, dass weg war?

Plötzlich spürte ich Ciarans eiskalte Hand, die meinen Oberschenkel drückte. Verwirrt sah ich ihn an. Man hätte meinen können, dass er mich trösten wollte oder sonst was aber nein. Sein Blick war eine eiskalte Warnung. Eine unausgesprochene Drohung. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zusammenzuzucken. Das war der Moment, in dem ich es realisierte.

Dieser Abend würde schrecklich werden.

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