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Es verging eine Woche. Eine Woche, in der Jimin weder die fremde, noch seine gewohnte Eishalle betreten und nicht ein Wort mit Taehyung gewechselt hatte. Nicht einmal per Nachricht.
Dabei hatte Jimin sich in den zwei Monaten doch so sehr darauf gefreut, wieder auf das Eis zu gehen. Wegen dem kalten Wind eine angenehme Gänsehaut zu bekommen und die Freiheit durch die Adern rauschen zu spüren. Aber.. irgendwie wollte er nicht. Er konnte nicht.
In der Halle, in der er sonst immer war, würde er dann Jungkook und seinen Trainer antreffen und er hatte nun wirklich keine Lust drauf. Und ganz besonders auf Jungkook hatte er keine Lust. Jimin würde diesem Kerl nur zu gerne sein Grinsen aus dem Gesicht schlagen, und er wusste genau, dass er sich dann über ihn lustig machen würde. Von wegen: "Oh Gott, du hast ja zugenommen! Da muss wohl jemand mit dem Gewicht runter gehen, sonst bricht das Eis unter dir." und dann würde er so schmutzig lachen und gehen.
Es nervte Jimin so sehr. Er hatte eigentlich keinen Konkurrenzdrang was seine Leistung anging, da er wusste, dass er so oder so der beste war. Aber bei Jungkook spürte er immer diese glühende Wut in sich und gab ihm das Gefühl, er wäre zweitrangig. Er wäre ein Versager, ein Niemand, der das Scheinwerferlicht nicht verdient hatte. Dabei stand er schon so viele Jahre länger als Jungkook auf dem Eis und seine Erfahrungen überragte die des anderen.
Und wenn sich Jimin in die andere Eishalle wagen würde, dann wusste er, dass er dort Yoongi antreffen würde. Yoongi, diese nervige, peinliche Plage, die so schrecklich aufdringlich und hartnäckig war und die Lust am Schlittschuhlaufen wie ein Vampir aussaugen konnte.
Aber nach einer Woche, da reichte es Jimin. Er beschloss für sich, dass er sich seine Zukunft nicht wegen so jemanden wie Yoongi verbauen würde. Das Eiskunstlaufen war sein Lebenselixier, die einzige Sache, die er so wirklich gut konnte. Er hatte nichts anderes im Leben, was ihn glücklich machte. Es gab immer Menschen, die einem im Weg standen und wenn man es so sah, war Yoongi nicht einmal ein Hindernis. Nur fand Jimin es sehr peinlich, so in den Himmel gelobt zu werden. "Du tanzt so schön.."
Mit ernster Miene stand Jimin vor der Eishalle, in der linken Hand seine weißen Schlittschuhe, in der rechten das Geld für den Eintritt. Er hoffe sehr, dass dieser Kerl nicht da war. Dass er in Ruhe das machen konnte, was man eben auf dem Eis tat.
Schluckend bezahlte Jimin also an der Eingangstür den Eintritt, ging in die kalte Halle und er zog automatisch seine dicke Mütze ordentlicher über seine Ohren. Jimin trug zwar diese Thermo-leggings unter seiner schwarzen Jogginghose, aber er spürte die Kälte trotzdem durch seinen ganzen Körper schlottern. Damals, vor dem Unfall, hätte ihm all dies nichts angetan..
Jimin band sich in Ruhe seine Schuhe, sah dann erstmal so richtig auf die Eisfläche, auf welcher aber nur einige Leute waren. Und dann entdeckte er Yoongi, welcher sich gerade wieder von der Eisfläche aufrappelte und sich am Rand festhielt, als wäre unter ihm ein Abgrund. Jimin wusste nicht warum, aber irgendwie amüsierte ihn dieser Anblick etwas mehr als es sollte. Und trotzdem schien Yoongi nicht aufzugeben, denn er robbte sich am Rand immer weiter vorwärts, hatte dabei den konzentriertesten Blick drauf, den man sich vorstellen konnte.
Anstatt auf das Eis zu gehen, versteckte sich Jimin ein wenig am Rand und beobachtete den Fremden ein wenig. Er bemerkte, dass Yoongi seine Bewegungen nachzuahmen schien. Bei seinen Kunststücken hatte Jimin nämlich immer gewisse Dinge, die er wiederholte und dies schien sich Yoongi gemerkt zu haben. Dieser schien nämlich in seiner eigenen Welt, er hielt sich mit einem Arm an der Seite fest und schwebte anscheinend durch seine Vorstellungen, wie er über das Eis schlitterte und die Kälte beinahe schon ein Teil von ihm war. Genauso wie Jimin es tun würde.
Zehn Minuten später stieg Jimin mit einem der Angestellten auf das Eis, welcher einen großen, vielleicht ein Meter hohen Pinguin mit sich trug und dann auf der eisigen Fläche abstellte. Diese Figuren waren eigentlich für Kinder gedacht, die die Eltern benutzen konnten, damit sich die Kleineren dann festhalten konnten und diesen dann wie einen Einkaufenswagen mit sich schieben. Quasi um immer Halt zu haben und nicht ungewollt hinzufallen.
Jimin hielt sich an den Griffen am Hinterkopf des Pinguins fest und schlitterte mit diesem zu Yoongi. Er tippte ihn an, hatte ein belustigtes Lächeln auf den Lippen. "Brauchst du Hilfe?"
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𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕦𝕥𝕦𝕣𝕖 𝕚𝕤 𝕚𝕟 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕙𝕒𝕟𝕕𝕤, 𝕟𝕠𝕥 𝕤𝕠𝕞𝕖𝕠𝕟𝕖 𝕖𝕝𝕤𝕖'𝕤
| 759 Wörter
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