1: Ich spiele
Ich reiße mich von dem Anblick meines Angreifers los, der mich wie immer dreckig angrinst. Ich weiß nicht wie er heißt, mein Namengedächnis war schon immer schlecht. Doch dennoch taste ich auf dem Boden kriechend weiter nach meinem neuesten Schatz. Als ich seine kalte, glatte Fassade zu spüren bekomme,, keuche ich auf, dann kralle ich mich daran fest. Doch meine Freude währt nicht lange, denn ein fester Tritt ins Gesicht holt mich wieder zurück in die Gegenwart. Jetzt liege ich mit dem Rücken auf dem Boden. Wir sprechen beide kein Wort. Das scheint auch der Grund zu sein, wieso ich nicht schreie, als er auf meine Hand tritt. Wohlgemerkt auf die, in der mein Schatz liegt. Vor ein paar Sekunden noch ein wunderschön funkelndes Mädchen aus Glas. Obwohl die Scherben meine Hand noch mehr zum Bluten bringen, lasse ich sie nicht los. Schnell rappele ich mich auf und renne. Der Junge hält mich nicht auf. Denn das ist sein Katz-und-Maus-Spiel. Ich halte auch dann nicht an, als ich Straßenmusik höre. Ich habe den Gründungstag vergessen.Der ehrenwerte Gründungstag.
Der Tag an dem das ehemalige Königreich Merverre (von Träumern auch das Wunderland genannt) fiel. Die siebenjährige Königin und sämtliche ihrer Blutlinie wurden hingerichtet. Ich verstehe nicht, wie man nur einen blutigen Krieg und die Hinrichtung eines unschuldigen Kindes feiern kann. Ohne zu zögern renne ich in den Straßenumzug. Doch ich achte darauf, keinen Menschen zu nah zu kommen. Ich hab mich nie wie ein Mensch gefühlt. Eher wie eine der Puppen, die ich habe. Oder zumindest die Scherben. Ich nehme kaum etwas wahr, bis ich Schüsse höre. Das ist gegen die Regeln! Naja, eigentlich gibt es keine. Der Sinn von Katz-und-Maus ist mich in Panik zu versetzen, sodass ich anhalte. Aber das hat bisher noch nie geklappt. Ich bleibe nicht stehen, wenn ich Angst habe, auch wenn es dann nicht besser wird. Jetzt darf ich mich den Menschen erst Recht nicht nähern. Es fallen mehr Schüsse und nun rennt uns auch die Polizei. Ich versuche, noch schneller zu rennen. Tränen laufen meine Wangen hinunter. Ich wünschte, ich könnte stehenbleiben, doch meine Beine reagieren nicht. Immer weiter, gejagt von einem Biest und Polizisten. Äußerlich bin ich ein Wrack, wie zu erwarten, aber innerlich bin ich komplett gelassen. Wieso? Du hattest noch nie Angst vor dem Tod...
Jeder hatte Angst zu sterben. Das war doch natürlich. Ich passe nicht auf und renne gegen einen Polizisten. Der nächste Schuss zerschmettert meine Schulter, trotzdem zucke ich nicht mal mit der Wimper. Ich falle auf den Boden. Den panisch schreienden Idioten vor mir ignoriere ich und wende mich dem wirklich wichtigen zu. Heute ist der Tag, an dem ich liegen bleibe, dennoch genug Kraft habe, dem Spiel des Lebens den Mittelfinger zu zeigen. Mit Tränen in den Augen drehe ich mich zu dem schockieren Jungen zu. Unter Tränen strecke ich meinen Arm aus und flüstere: "Hilf mir." Meine andere Hand krallt sich in die blutigen Glassplitter. Das war gut. Er wird am Boden zerstört sein. Dennoch zahle ich einen hohen Preis. Das letzte was ich spüre ist das seltsame Ruckeln in meiner Hand als alles schwarz wird.
Hey Leute! Und, wie findet ihr meine neue Story? Ich hab mich fest entschlossen, diese Geschichte regelmäßig zu updaten😅
Schreibtisch mir ob ich diese Geschichte weiterschreiben soll oder nicht.
Bye!
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