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Kapitel 28

Als ich meine Augen öffnete, wurde ich instantan durch grelles Licht dazu bewegt, meine Augen wieder zusammen zu kneifen. Das Klirren von Metall auf Metall war zu hören. Das Surren einer Belüftungsanlage bescherte mir ein ungutes Gefühl. Als ich das nächste Mal versuchte, gegen das blendende Licht anzukämpfen, erkannte ich hinter der Lampe grünlich angehauchte Fließen, die mir gänzlich unbekannt waren.

Gänsehaut fuhr mir über die Haut aufgrund der Kälte, die den Raum erfüllte. Als ich eine überaus warme Hand an meinem Knöchel spürte, wollte ich mich sofort aus der Berührung befreien. Egal, wie sehr ich versuchte, meine Beine zu einer anderen Stelle zu bewegen, ich konnte es schlicht und einfach nicht. Ich versuchte, meinen Finger anzuheben. Doch auch dies gelang mir nicht. Es war mir nicht einmal möglich, meinen Kopf zur Seite zu drehen, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als weiterhin ins grelle Licht zu sehen. Wie eine Motte.

Etwas in meinem ausgetrockneten Mund hinderte mich daran, auch nur einen Laut von mir zu geben. Immer wieder versuchte ich, mich bemerkbar zu machen. Doch es wollte mir einfach nicht gelingen. Tränen der Verzweiflung rannten über meine Wangen.

Im nächsten Moment wurde etwas Dunkles gegen mein Gesicht gepresst. Sofort merkte ich, wie mir der Sauerstoff ausging. Es war schließlich die pure Schwärze, die mich umhüllte. Wie ein enger Kokon schlang sie sich um mich und saugte mir schlussendlich das Leben heraus.

"Cassie, wach auf!"

Als ich nach Luft schnappend meine Augen aufriss und mich aufsetzte, war ich vollkommen orientierungslos. Obwohl ich einige Momente später den Raum als meinen Kerker wiedererkannte, beruhigte sich mein Puls nicht. Ein innerer Impuls ließ mich meine Beine anheben. Erleichtert stellte ich fest, dass sie, ohne zu zögern, meinem Befehl gefolgt waren. Trotz dessen wollte mein Herzschlag sich nicht beruhigen. Außerdem war meine rechte Wange unnatürlich warm. Ich griff danach, nur um festzustellen, dass sie förmlich glühte.

"Tut mir Leid. Aber du hast einfach nicht aufgehört, zu schreien", vernahm ich neben mir eine sanfte Stimme, die leicht zitterte. Meine Augen huschten zu der Quelle der Stimme, wo ich sofort Ilvy in einem weißen, luftigen Nachthemd erkannte. Mit der Hand fuhr ich mir langsam durch die Haare, die mir feucht und zerzaust ins Gesicht hingen. Kurz darauf blickte ich auf die besagte Hand und formte sie zur Faust.

"Es hat sich so verdammt echt angefühlt", entfuhr es mir flüsternd. Ich kniff meine Augen zusammen, um die Bilder aus meinem Traum ein für alle Mal zu verbannen.

"Meine Güte, du zitterst ja", hörte ich Ilvy sagen, bevor sie sich zu mir aufs Bett setzte und mich sofort in ihre dünnen Arme zog.

Instantan versteifte ich mich. Bilder von Michails knochigen Fingern auf meinem Körper ließen einen Schauder über meinen Rücken laufen. Mit geweiteten Augen blickte ich auf Ilvys Hände hinab. Bilder aus meinem Gedächtnis vermischten sich mit dem Hier und Jetzt. Ich konnte Einbildung nicht mehr von Realität unterscheiden.

"Möchtest du darüber reden?", hörte ich Ilvy fragen, was mich wieder etwas entspannen ließ.

"Könntest du bitte....", flüsterte ich ihr zu. Ich konnte nicht den Mut aufbringen, den Satz zu vollenden. Ilvy wusste, warum ich ihre Nähe nicht ertragen konnte.

"Ja, natürlich."

Ihre Hände legte sie auf ihren Schoß, während sie mich entschuldigend anlächelte. In jedes, einzelne Detail hatte ich sie eingeweiht, nachdem ich vor zwei Wochen zitternd und vollkommen angeekelt nach dem Besuch bei Michail aus dem Bad gekommen war.

Obwohl nichts wirklich Schlimmes passiert war, konnte ich nicht aufhören, an diesen süßlichen Geruch zu denken, der ihn umgeben hatte, und seine knochigen Finger auf mir zu spüren. Ilvy hatte mir in den letzten Wochen so oft Trost gespendet. Derartig oft hatte sie mich im Arm gehalten, wenn ich wieder einmal am Ende meiner Nerven gewesen war. Doch selbst diese Art von Trost hatte mir Michail genommen. Nicht einmal die Nähe eines Menschen konnte ich länger als nötig ertragen.

Ohne Aufforderung erzählte ich Ilvy von dem Traum, der mich dermaßen aufgebracht hatte. Stumm hörte sie mir zu, bis ich zu Ende erzählt hatte. Schweiß stand mir nach der Erzählung auf der Stirn, als ich mir ins Bein kniff, nur um nochmals sicher zu gehen, dass ich etwas in ihnen fühlte.

"Ich glaube, dass dein Traum ein Ausdruck für deine Angst vor dem morgigen Tag darstellt", Ilvy sog einmal tief Luft ein, bis sie schließlich fortsetzte. "Ich hatte bis jetzt das Glück, vor dieser Feier verschont zu bleiben. Davor die Jahre hatte es immer jemand Anderes erwischt. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie du dich fühlen musst."

Ilvys Worte hatten meine Gedanken in eine Richtung gelenkt, die mir bereits in den letzten Tagen nicht sehr geheuer gewesen war. Seit Wochen bereitete ich mich zwar auf diesen einen Tag vor, doch noch immer konnte ich meine Gedanken kaum fokussieren, wenn ich darüber nachdachte, was alles getan werden musste.

Nicht nur wurde von mir verlangt, dass ich eine überzeugende Flammennummer vor einer enormen Menge von überwiegend unbekannten Gestalten präsentierte. Ich sollte dazu auch noch diejenige sein, die Michail auf eben dieser Bühne vor allen Augen ins Jenseits schickte.

Am besagten Tag der Jahreszeremonie.

Der Kloß, der sich in meinem Hals bildete, ließ sich nicht mit einem einfachen Schlucken beseitigen. Immer noch wusste ich nicht, wie ich das von mir Verlangte zustande bringen sollte. Obwohl viele Menschen hinter mir standen, fühlte ich mich allein gelassen.

Lian würde mir zwar hinter dem Vorhang die Daumen drücken, doch helfen würde er mir sicherlich nicht. Ilvy würde auch nicht dabei sein können und mich, wenn es brenzlig werden sollte, emotional unterstützen können. Gabe und seine Entourage würden zwar im Publikum sitzen, jedoch nichts gegen das tun können, was mich auf der Bühne erwarten würde.

Der ganze, verfluchte Plan hing einzig und allein vom Überraschungsmoment ab, den ich initiieren sollte. Und das machte mir verdammt große Angst!

"Verrate mir eines, Ilvy", ich blickte flehend zu ihr. "Was würdest du an meiner Stelle tun?"

Ihr war es nicht länger möglich, mir in die Augen zu sehen. Stattdessen fiel ihr Augenmerk auf meine Decke, während sie anfing, das Muster mit dem Zeigefinger abzufahren.

"Ich weiß es leider nicht, Cassie."

Entschuldigend blickte sie wieder zu mir herauf.

"Ich wünschte, ich könnte mehr für dich tun."

Doch auch ich mir war bewusst, dass es absolut Nichts gab, was sie für mich tun könnte.

Kurz nach dem Frühstück wurde ich höchstpersönlich von Akuma abgeholt und damit von den anderen Mitstreitern getrennt. So wie jeden Tag in den letzten zwei Wochen führte er mich in einen extra präparierten, feuerfesten Raum, in dem wir uns nach Lust und Laune austoben konnten. Kaum war die Tür hinter uns abgesperrt, schon begannen wir mit einigen Atemübungen, um sowohl den Geist, als auch den Körper, zu lockern. Meine Augen hielt ich die gesamte Zeit über geschlossen. Die Ellbogen lagen locker in meinen Hüften. Im nächsten Moment drang Akumas ruhige Stimme zu mir hindurch.

"Denk an etwas Schönes. Etwas, das ausschließlich gute Erinnerungen in dir auslöst."

Es begann mit dem fröhlichen Gezwitscher von Vögeln in einem strahlend blauen Himmel. Sofort fand ich mich in meinem eigenen, blühenden Garten in Deutschland wieder, was mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Gelbe und weiße Narzissen sowie violette Fliedersträucher umsäumten mich von allen Seiten. Der Steinweg führte geradewegs auf einen kleinen Brunnen zu, an dem ich als kleines Mädchen liebend gerne den Froschkönig nachgespielt hatte. Der Wind brachte die Holzschaukel zu meiner Rechten zum Wippen. Das Lachen eines Kindes mit rotblonden Locken war zu hören, als es schließlich an mir vorbei hüpfte. Stillschweigend beobachtete ich, wie das Mädchen mit einem weißen, luftigen Kleid den Steinweg entlang rannte, um einem blauen Himmelsfalter hinterher zu jagen. 

Du musst stehen bleiben, sagte ich in Gedanken, was das Mädchen prompt innehalten ließ.

Der Himmelsfalter, der es vor einigen Augenblicken noch eilig gehabt hatte, wegzukommen, verharrte flatternd in der Luft. Vorsichtig streckte das Mädchen dem Schmetterling den Finger entgegen und wartete. Einige Momente verharrte der Schmetterling in der Luft, bis er schließlich auf ihrem ausgebreiteten Finger landete.

"Öffne deine Augen", hallte es aus dem Off zu mir herüber und ich kam dem Befehl nach.

Mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt, direkt in gleißendes Orange zu blicken, sobald ich meine Augen geöffnet hatte. Kleinste, lebendige Flammen schlängelten sich von meinen Handflächen nach oben, bis sie sich in der Mitte trafen. Ich erinnerte mich noch gut an unser erstes, gemeinsames Training und wie viel Angst ich davor gehabt hatte, Akuma zu vertrauen. Doch schnell hatten wir uns aufeinander abgestimmt. Er benahm sich während dieses Unterrichtes gänzlich anders als der Akuma, den ich aus dem Kampfunterricht kannte. Eines jedoch hatte sich nicht verändert. Immer noch hatten wir eine Art inoffizielle Vereinbarung. Genauso wie während des Kampfunterrichts am Nachmittag hinterfragte ich nichts von dem, was er gedachte, mir beizubringen.

"Lass das Feuer langsam zu mir gleiten."

Ich nahm meine Hände zusammen, sodass nur noch eine, einzige Flamme darin flackerte. Meine gesamte Konzentration legte ich auf das Feuer in meiner Hand, das ich mit jedem weiteren Gedanken näher an Akuma heranbrachte. Mit zunehmendem Abstand wurde die Flamme jedoch immer kleiner, was mich nervös stimmte.

"Du darfst keine Furcht zeigen. Furcht ist das, was deine Flamme im Keim ersticken lässt", erwiderte Akuma sanft.

Ich atmete einmal tief ein und aus.

"Akzeptiere die Flamme als einen Teil deiner Selbst."

Akumas Stimme beruhigte mein Gemüt, das immer wieder in die dunkelsten Ecken meiner Gedanken zurückkehren wollte. Doch ich hatte bereits schmerzlich erfahren müssen, dass mich ausschließlich die guten Gedanken in dieser Hinsicht weiterbringen würden.

"Nichts kann es aufhalten", murmelte Akuma, während er nach etwas auf dem Boden griff und es aufhob. Verwirrung breitete sich in mir aus, als ich ein mit Wasser gefülltes Glas in seiner Hand erkannte. Seine Erklärung folgte sofort.

"Fokussiere das Glas Wasser in meiner Hand."

Ich tat wie mir geheißen, behielt jedoch immer noch die Flamme im Blick, die zwischen Akuma und mir schwebte.

"Jetzt lass die Flamme langsam ins Wasser gleiten, ohne sie zu ersticken."

Fragezeichen in meinem Kopf buhlten um meine Aufmerksamkeit, was die Konzentration erheblich erschwerte. Wie, um Himmels Willen, sollte ich es schaffen, eine Flamme ins Wasser zu tauchen? War es nicht von der Natur so vorhergesehen, dass Wasser Feuer immerzu auslöschte?

"Wasser besteht zu einem Drittel aus Sauerstoff. Genau das, was eine Flamme zum Überleben benötigt", ergänzte Akuma, der den Zwiespalt in meinem Gesicht bemerkt hatte.

Schweiß stand mir bereits auf der Stirn, als ich weiterhin die volle Konzentration auf meine Atmung sowie die Flamme projizierte. Von einem auf den anderen Moment wurde die Tür aufgerissen. Ich musste mich zusammenreißen, um weiterhin die volle Konzentration bei der Flamme zu behalten.

"Ich habe doch gesagt, dass ich äußerste Ruhe benötige", hörte ich Akuma sagen, ohne dass er sich von mir und der Flamme abwandte.

"Michail möchte dich sprechen."

Diese emotionslose Stimme hätte ich überall wiedererkannt. Mein Blick schnellte zu Karina, die in der Tür stand und mich geradewegs musterte. 

"Dann wird er wohl warten müssen", erwiderte Akuma, während er Karina immer noch keines Blickes würdigte.

Mit einem Schulterzucken ließ sie die Tür wieder ins Schloss fallen, nicht ohne mir jedoch noch einen letzten, intensiven Blick zuzuwerfen. Ich spürte, wie sich langsam Wut aus meinem Inneren durch meinen Körper nach außen kämpfte. Die Flamme zwischen Akuma und mir nahm immer mehr an Größe ab, bis sie schließlich in einem Regen aus Funken verdampfte.

"Was ist gerade passiert?", fragte Akuma, nachdem ich nach Luft schnappend meine Hände auf den Knien abgestützt hatte.

Geradewegs antwortete ich: "Karina."

Ich brauchte ihm nichts vorzumachen. Jeder in dieser Irrenanstalt wusste, dass Karina mich sehr gut aus dem Konzept bringen konnte. Ich erhob mich wieder zu meiner vollen Größe und blickte geradewegs in Akumas Augen, der das erste Mal an diesem Tag meinen Blick erwiderte.

"Niemals in der Welt hört Hass durch Hass auf. Hass hört durch Liebe auf. So hat es bereits Buddha zu sagen gepflegt."

Meine Stirn legte sich in Falten, während ich versuchte, aus seinen Worten schlau zu werden. Seine Erklärung folgte prompt.

"Deine Flamme kann nur dann brennen, wenn du Hass keine Chance gibst."

Obwohl ich geradewegs protestieren wollte, hielt ich inne. Die Worte Akumas brachten mich zum Nachdenken. Ich dachte an all die Gründe zurück, die meine Kräfte, wenn auch oftmals unbeabsichtigt, zum Vorschein gebracht hatten.

Als ich erfolglos versucht hatte, die Kerzen in meinem Zimmer zu entzünden, hatte es nie richtig funktionieren wollen. In dieser Zeit hatte ich oftmals nur Wut auf mich selbst empfunden, was Selbsthass ziemlich ähnelte. Bei dem erfolgreichen Versuch, Suz von meinen Kräften zu überzeugen, hatte ich nur daran gedacht, wie sehr ich es gewollt hatte, endlich wieder jemanden an meiner Seite zu wissen. Nach dem Fast-Kuss mit Gabe hatte ich jedoch nichts außer Schmerz empfunden, als ich den Kamin sowie die Kerzen entzündet hatte.

"Was ist mit Schmerz?", fragte ich deshalb geradewegs heraus.

Akuma sah zu mir und schmunzelte.

"Kann Schmerz nicht auch eine Form von Liebe sein?"

Ich ging noch einmal tief in mich und dachte an die Situation zurück, in der ich solch tiefen Schmerz empfunden hatte. Obwohl ich mich von Gabe verraten gefühlt hatte und ihn in dem Moment am liebsten erwürgt hätte, hatte ich in dieser Zeit etwas Fundamentales festgestellt. In diesem Moment, bestehend aus Schmerz, war mir bewusst geworden, dass ich mein Herz an Gabriel Delanotte verloren hatte.

Akuma unterbrach meinen Gedanken schier, als er fragte: "Was wirst du morgen tun, wenn Michail vor dir stehen wird und dich tausende von Menschen anstarren werden?"

Meine Augen wurden groß. Die Hände ballte ich zu Fäusten, um das Zittern in ihnen zu unterdrücken. Akuma musterte mein Gesicht genau. Seinem Blick konnte ich jedoch nicht länger stand halten und sah stattdessen zu Boden.

"Nur wenn du die Antwort auf diese Frage weißt, wird dein Vorhaben gelingen", fügte Akuma hinzu, was mich verwundert wieder aufblicken ließ.

Er schenkte mir einen weiteren, intensiven Blick, bevor er sich von mir abwandte.

"Ich denke, wir sind für heute fertig."

Er drehte sich auf der Stelle um und ging auf die Tür zu. Kurz bevor er nach dem Türhenkel griff, drehte er sich noch einmal zu mir um.

"Viel Glück beim Finden der Antwort!"

Mh... sehr interessant. Was ist denn mit Akuma los? Ist er unter die Philosophen gegangen?

Meint ihr, er könnte auch auf Cassies Seite sein? Oder weiß er einfach etwas, wovon wir noch nichts ahnen?

Und was war das bloß für ein Traum?

Wieder einmal Fragen über Fragen, die sich da häufen 😅

Mal sehen, ob (oder eher wann) wir daraus schlauer werden 😉

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